i/o The Tour - Diskussion über Ticketpreise

  • Ich registriere zumindest, dass es durchaus Künstler gibt, die auch Arena-Konzerte noch zu halbwegs akzeptableren Preisen organisiert bekommen (Biffy Clyro, Volbeat + Arcade Fire mal so als aktuelle Beispiele, wenn auch musikalisch andere Baustellen). Auch Steve bekommt es Ja noch zu ganz manierlichen Preisen hin. Und mit Ray Wilson kann man auch für gut 30Euronen wirklich schöne Abende erleben.

    Die spannende Frage ist, wie die Eintrittspreise für Ray Wilson usw. aussehen würden, wenn sie ähnlich populär wären wie Peter Gabriel. Vermutlich nicht viel anders. Das macht diesen Blödsinn mit Platin, Gold und Silber aber nicht besser.

  • naja im Turner Vereinsheim in Hinterpfuidaible kann man keine 200€ für einen Platz nehmen, nicht mal wenn man Schweinbraten und Bier bis zum Ertragen dazu gibt ;)


    ME

  • Ray Wilson zu Schweinebraten und Bier wäre durchaus ein manierliches Erlebnis. Andere zahlen deutlich mehr um einen alten Mann auf einem Stuhl sitzen und winken zu sehen.


    Zu Peter: Da halte ich es wie Tom (allerdings definitiv mit Hose).

    Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.

  • Leider hat sich dieser Zweig der Kultur zu Events der "Chefetage" entwickelt.

    Die unteren Gehaltsschichten können sich solche Konzerte leider nicht mehr leisten.

    Und daran sind nicht die Künstler, sondern deren Manager, sowie die Konzertveranstalter Schuld, die durch diese Art der Preispolitik ihre Konten weiter versilbern und vergolden!

    Eine ganz fürchterliche Entwicklung...

    Und es gibt leider nur wenige Künstler (Maffay sei da als Beipiel genannt, der schon des öfteren auf seinen Pressekonferenzen zu diesem Thema Stellung bezogen hat), die sich gegen die exorbitant hohen Eintrittspreise wehren, da sie sonst die von mir oben angegebenen Personengruppen nicht mehr mit in das Geschehen einbeziehen können!

  • Die spannende Frage ist, wie die Eintrittspreise für Ray Wilson usw. aussehen würden, wenn sie ähnlich populär wären wie Peter Gabriel. Vermutlich nicht viel anders. Das macht diesen Blödsinn mit Platin, Gold und Silber aber nicht besser.

    Das ist natürlich richtig. Wie ich mir auch gut vorstellen kann, das es Ray auch cool finden würde mal in einer vollen Kölnarena auftreten zu können. Auch wenn er in Interwiews gerne betont sich mit dem Rahmen in dem er seit einigen Jahren unterwegs ist sehr wohl fühlt. Den Eindruck hat er bei mir, als ich ihn vor wenigen Wochen bei einem Konzert in der hessischen Provinz erleben durfte durchaus hinterlassen.


    Ich wollte dennoch eher ausdrücken, dass man sich auch bei solchen Events im kleinen Rahmen durchaus prächtig unterhalten lassen kann. Es muss nicht zwingend die Riesen-Arena-Tour der Topstars sein. Abseits davon gibt es eine Menge großartiger Acts zu entdecken. Mit Sicherheit wäre es auch die wirkungsvollste Maßnahme gegen diesen Platin/Golden-Circle-Wahn, davon einfach konsequent die Finger zu lassen. Statt dessen mal weniger arrivierte, dabei häufig nicht weniger talentierte Künstler, bei deren Veranstaltungen man sich nicht finanziell "ausgequetscht" fühlt, mit einem Besuch belohnen.

    lead a normal life

    2 Mal editiert, zuletzt von Goldzwerg ()

  • Ich wollte dennoch eher ausdrücken, dass man sich auch bei solchen Events im kleinen Rahmen durchaus prächtig unterhalten lassen kann. Es muss nicht zwingend die Riesen-Arena-Tour der Topstars sein. Abseits davon gibt es eine Menge großartiger Acts zu entdecken. Mit Sicherheit wäre das auch die wirkungsvollste Maßnahme gegen Platin/Golden-Circle-Wahn, davon konsequent die Finger zu lassen. Statt dessen weniger arrivierte, dabei häufig nicht weniger talentierte Künstler, bei deren Veranstaltungen man sich nicht finanziell "ausgequetscht" fühlt, mit einem besuch belohnen.

    ...richtig !

    Dam di dam di dam dam.......:huhu:

  • "...weniger arrivierte, dabei häufig nicht weniger talentierte Künstler,,,," in kleinem Rahmen gefällt mir sehr gut.So hab ich vor Jahren (2015?) hier im Sauerland in der Briloner Schulaula(!) mal MANU KATCHE mit seiner Jazzcombo und jetzt, an gleicher Stelle, auch WOLFGANG HAFFNER erleben dürfen. Super Konzerte zu moderaten Preisen.

  • Passend zu diesem Thema der heutige Artikel in Tagesschau.de: https://www.tagesschau.de/inland/kulturpass-101.html


    Ich fände auch einen Solidaritätsbeitrag, also einen Aufschlag von 2% auf die Tickets gut. Mit diesem Geld könnte man Menschen mit schwachem oder gar keinem Einkommen Tickets zukommen lassen. In meiner Stadt gibt es die "Kulturtafel". Dort werden Tickets verschenkt, wenn absehbar ist, dass Eventlocations nicht ausverkauft sein werden. Die Beschenkten freuen sich genauso wie die Künstler, die auch lieber vor vollen als vor halbvollen Rängen spielen

    I'll never find a better time to be alive than now.

    Peter Hammill (on "X my Heart")

    Einmal editiert, zuletzt von Aprilfrost () aus folgendem Grund: sinnentstellender Tippfehler

  • ...

    Ich fände auch einen Solidaritätsbeitrag, also einen Aufschlag von 2% auf die Tickets gut. Mit diesem Geld könnte man Menschen mit schwachem oder gar keinem Einkommen Tickets zukommen lassen...

    Für diejenigen mit gar keinem Einkommen ist Deutschland schon ein Paradies. Für die Arbeitenden und besonders die Geringverdiener allerdings wird es immer härter.

    Und wie sollte das überhaupt in der Praxis aussehen? Beamte teilen Bedürftigen Tickets zu, nach Einkommensprüfung? Und wo ist genau die Grenze, ab der man nicht mehr berechtigt ist, weil man 10 Cent zu viel verdient? Und was, wenn jemand eine Villa geerbt oder ein Konto in der Schweiz hat, aber ein geringes Einkommen? Wie wunderbar doch diese sozialistischen Ideen und die Vorstellung einer absoluten Gerechtigkeit für alle in der Theorie sind, und wie kläglich sie immer in der Praxis scheitern!