Beiträge von electric_razor

    Soll das ein Diskussionsbeitrag sein oder soll mich dieser Beitrag im Basta-Stil durch Aggression und Überheblichkeit zum Schweigen bringen?

    Eines der schrägsten Stücke wurde noch gar nicht erwähnt: The Battle of Epping Forest. Schräge Instrumentierung, schräge Tempowechsel, schräger Gesang. Und doch bleibt es im Ohr, obwohl es nicht eingängige Harmonien liefert.

    Was die Kriegsthematik betrifft, erstaunt und entsetzt es mich immer wieder aufs Neue, dass die Amerikaner seit Ende des zweiten Weltkriegs so viele Kriege anzetteln und Hegemonieansprüche (auch mit Hilfe des Dollars) durchsetzen konnten, wie sie wollten, ohne dass sie je in der westlichen Welt als "das Böse an sich" dargestellt wurden. Von Sanktionen ganz zu schweigen. Es gab hier und da ein wenig Kritik, aber verglichen mit der aktuellen Dämonisierung und Sanktionierung Russlands (bzw. Putins) wurde und wird an die Amerikaner nicht der gleiche Maßstab angelegt. Doppelmoral zum Erbrechen.

    Das kann man jetzt wieder whataboutism nennen und ad acta legen, für mich gehört es aber zur Diskussion.

    Hab mir jetzt mal ein youtube-Video des Frankfurt-Konzerts von RW angeschaut und die Rede, die er beim UN-Sicherheitsrat gehalten hat. Habe im Hinterkopf dann auch noch seine despektierlichen Aussagen über die Pink Floyd Bandmitglieder und über Konzertbesucher mit anderer Meinung.


    Das Gesamtbild spricht dann doch für einen eher unsympathischen, narzisstischen Wirrkopf.


    Dennoch bin ich der Ansicht, dass Auftrittsverbote und ein Canceln seiner Musik nicht in Ordnung sind. Ein liberaler, demokratischer Rechtsstaat muss das aushalten, für mein Rechtsempfinden werden hier nicht Grenzen zur Strafbarkeit überschritten. Unterstellungen über seine "wahren" Absichten und Beurteilungen seiner Glaubwürdigkeit dürfen bei der Beurteilung, ob seine Aussagen von der Meinungsfreiheit gedeckt sind, keine Rolle spielen.

    Ein perfekter Abend. Zwar fand ich nicht alle Songs überzeugend und war stellenweise leicht gelangweilt, aber es gab genug magische Momente, um das auszugleichen. Highlight des Abends war für mich "Digging in the dirt". Hat mir schon immer sehr gut gefallen, aber live mit diesem Arrangement klang es besser denn je. Bin 800 km angereist für das Konzert und war auch sehr dankbar für das tolle Wetter.

    Habe gestern gelesen, dass Gabi Delgado-Lopez schon vor drei Jahren gestorben ist. Daraufhin habe ich mich mal wieder mit D.A.F. beschäftigt (hatte 1982 das Album "Alles ist gut" besessen) und die 2018er Remixes verschiedene D.A.F.-Klassiker ("Reworx") entdeckt. Gefallen mir gut!


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    Hier einer meiner absoluten Lieblingssongs von den Talking Heads: Crosseyed and Painless. Habe damals im Kino getanzt zu dem unwiderstehlichen Groove.


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    Ich habe TMB bisher dreimal und The Watch sechsmal gesehen und teile deine Meinung nicht. Man kann nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.
    Es ist richtig, dass TMB die Konzerte von Genesis 1:1 mit allem drum und dran nachspielen und dass dies auch für Nostalgiker toll ist. Ich hatte aber immer das Gefühl, dass dies für die Band nur ein Job ist.
    The Watch dagegen lebt diese Musik und interpretiert sie mit ihren (technischen) Möglichkeiten. Ihnen macht es Spass, diese Musik zu spielen und das merkt man ihnen auch an. Bisher waren alle, mit denen ich mich auf deren Konzerten unterhalten habe, von ihren Darbietungen begeistert.

    Wenn ich auf ein Konzert einer Coverband gehe, erwarte ich nicht, dass die Songs (Gesang und Instrumente) wie das Original klingt. Es muss einfach nur Spass machen, diese Musik live erleben zu können.

    Ich war letzte Woche Freitag in Colmar beim Konzert von The Watch. Es war ausverkauft. Beginn war ca. 45 Minuten nach der angekündigten Uhrzeit. Ich stand in der ersten Hälfte des Konzerts ganz vorne an der Bühne und konnte ein paar schöne Aufnahmen von der gelungenen Lightshow machen. Auch der Bass ging (direkt vor der Bassbox) gut in den Körper ;) Dafür hörte man nur wenig vom Gesang. Mir hat die erste Hälfte ganz gut gefallen.

    In der zweiten Hälfte habe ich weiter hinten gestanden, da ich mehr vom Gesang mitbekommen wollte. Der Bass war dort dagegen recht schwach, so dass dem Sound insgesamt dann etwas Fundament fehlte. Aber meine größten Kritikpunkte lagen auf anderer Ebene:


    - Bei Supper´s Ready stimmte für mich das Timing und teilweise das Tempo überhaupt nicht. Ich fand die Darbietung dieses Titels leider richtig schlecht - so schlecht, dass ich danach vorzeitig das Konzert verlassen habe, da mich das in schlechte Stimmung versetzt hat. Keinesfalls hätte ich mir jetzt noch "The Musical Box" in ähnlicher Qualität antun wollen.


    - Der Sänger war zwar sympathisch, aber ihm fehlt jegliche ausdrucksvolle Ausstrahlung. Ein Frontmann, der Genesis-Titel aus der Gabriel-Ära singt, sollte zumindest einen etwas theatralischen Charakter haben, sonst wirkt z.B. der Moment, wo er "A Flower?" quietscht, doch recht aufgesetzt (und so war es eben, nach meinem Empfinden). Ich habe ja den Vergleich zum Frontmann von The Musical Box, die ich drei Mal gesehen habe.


    - Das Mellotron fehlte mir doch sehr, die Keyboard-Sounds waren teilweise doch weit vom Original entfernt.


    Und so ist mein Fazit, dass The Watch bei weitem nicht in der gleichen Liga spielen wie The Musical Box. Ich zahle gern das dreifache für einen guten Platz bei TMB, denn sie spielen in der Champions League und sind es wert.