STEVE HACKETT | 03.05.2023 ESSEN (Lichtburg) - Infos, Treffen, Konzertberichte

    • Offizieller Beitrag

    STEVE HACKETT - Genesis Revisited: Foxtrot At Fifty & Solo Highlights

    03.05.2023 ESSEN - Lichtburg

    Tickets: Eventim


    Setlist:

    (folgt)



    Diskutiert in diesem Thread Eure Eindrücke zur Show oder verabredet euch mit anderen Fans.


    Weitere Details zur Tour auf unserer Tourdatenseite.


    Like = Ich bin bei dieser Show dabei.

  • War gestern dabei.


    Die erste Konzerthälfte bis zur Pause hat mich - wie bereits in Bielefeld - schrecklich gelangweilt. Wurden dort doch überwiegend Stücke aus dem Hackett-Solo-Repertoire (Spectral Mornings, Every Day usw.) präsentiert, also Songs, bei denen mir immer sofort die Füße einschlafen.


    Richtig los ging's dann für mich in der zweiten Konzerthälfte. Das komplette Foxtrot-Album wurde gespielt. So soll es sein! Sound war, von meinem Platz (Balkon) aus wahrgenommen, gut. Gab dann noch zwei Zugaben, darunter zuletzt Los Endos. Die Band zeigte mit Routine und Können, was Sache ist.


    Technisch zeigte sich die Show unspektakulär. Zweckmäßige Bühnenbeleuchtung, aber sonst eigentlich wenig bis nichts. Für Watcher of the Skies hatte sich der Sänger während der etwa 20 minütigen Pause so einen schwarzen Fummel angezogen, aber irgendwie wirkte das nicht bedrohlich genug, weil dessen Gesicht (mit den langen hellen Haaren) voll zu sehen war. Bei der Genesis-Cover-Band The Musical Box kam das viel authentischer rüber. Da thronte der Watcher in weitem Gewand, mit eckigem Kopf und feurigen Augen auf der Bühne, was ich persönlich atmosphärischer finde. Zugegeben sind das kleinere Schwächen im Detail, die nicht allzu stark ins Gewicht fallen.


    Ambiente der Lichtburg in Essen gefiel mir wesentlich besser als in Bielefeld (Lokschuppen). Habe sowieso eine Schwäche fürs Theater. Warme Speisen direkt im Veranstaltungsort gab's auch diesmal nicht, aber nur wenige Meter von der Lichtburg entfernt liegen diverse Fresstempel (darunter Pommes extrem). Ne' Bratwurst auf die Schnelle sitz da immer drin. Die Lichtburg liegt quasi direkt an der Essener Einkaufsmeile. Sehr praktisch, zumal sich in unmittelbarer Nähe unter anderem ein Parkhaus befindet. Weniger schön: sehr hohe Parkgebühren (habe 8 € bezahlt). Und die Tatsache, dass sich nach dem Konzertbesuch lange Warteschlangen vor den Parkgeldautomaten bildeten.


    Das Publikum bestand gefühlt mal wieder zu 90 % aus Scheintoten. Tja, man wird halt nicht jünger (ich leider auch nicht, von daher: geschenkt). Konzert war wohl ausverkauft. Publikum machte einen zufriedenen Eindruck und wertschätzte den Auftritt am Ende mit stehenden Ovationen. Insgesamt ein gelungener Konzertabend. 8):thumbup:


    PS.:

    Heute (04.05.2023) tritt Steve Hackett übrigens in Frankfurt/Main in der Alten Oper auf. Angeblich sollen noch Karten erhältlich sein. Also nix wie hin.

  • Dann will ein Zombie (äh Scheintoter) etwas klarstellen: The Musical Box haben sich zur Aufgabe gemacht, die Genesis-Shows möglichst originalgetreu zu reproduzieren. Steve Hackett bietet seine Interpretation der Genesis-Musik an. Was du tust, ist schon ein bisschen Äpfel mit Birnen vergleichen.

    Ich war begeistert von seinen Solo-Stücken in der ersten Hälfte der Show. In dem 1. Set und bei der Zugabe wirkte m. E. die Band gelöster und spielwitziger. Bei Foxtrot schien es, als wollten sie keine Fehler machen, vor diesem fachkundigen, scheintoten Publikum. Dennoch: Wunderbar dieses Album in Gänze auf solch hohem Niveau gehört zu haben. Ja, nix wie hin!

  • Dann will ein Zombie (äh Scheintoter) etwas klarstellen: ...

    "Zombie" (hahaha!) habe ich nicht gesagt. Mit "Scheintote" meine ich das auffällig hohe Durchschnittsalter der Konzertbesucher. Junge Leute habe ich praktisch nicht gesehen, was bei Altstars wie beispielsweise Bruce Springsteen, U2 oder bei den letzten Auftritten von Genesis völlig anders war/ist. Dort finden sich unter den Zuschauern Menschen von etwa 14 bis 84.


    Natürlich hat dies auch Vorteile. Denn so wird man in Hackett-Konzerten wenigstens von Kiddies verschont, die während der Vorstellung ständig quietschen, in Ohnmacht fallen, rumalbern oder sonst irgendwie Krawall veranstalten. Altersmäßig würde ich mich mittlerweile übrigens selber zur "Scheintoten-Fraktion" rechnen, obwohl viele der gestrigen Konzertbesucher nach meinem Eindruck (noch) älter waren als ich.

    The Musical Box haben sich zur Aufgabe gemacht, die Genesis-Shows möglichst originalgetreu zu reproduzieren. Steve Hackett bietet seine Interpretation der Genesis-Musik an. Was du tust, ist schon ein bisschen Äpfel mit Birnen vergleichen.

    Was den Sänger sicherlich nicht davon abhalten müsste, bei Watcher of the Skies auch als solcher auf der Bühne zu erscheinen (und den Song damit auch optisch zu betonen). Hatte eher den Eindruck, da steht Jesus von Nazareth auf der Bühne, und nicht der Watcher. Überhaupt wirkte der Mann - auch bei früheren Auftritten, bei denen ich ihn live gesehen habe - auf mich immer etwas apathisch. Rein stimmlich ist der Sänger ein sehr guter, keine Frage, aber etwas mehr Nähe am Original, also was Äußerlichkeiten betrifft, könnte hier nicht schaden.

    Ich war begeistert von seinen Solo-Stücken in der ersten Hälfte der Show.

    Ich weniger. Das lag aber nicht an der Band, deren musikalische Live-Qualitäten über jeden Zweifel erhaben sind, sondern daran, dass ich mit den Hackett-Solo-Stücken allgemein nicht so wahnsinnig viel anfangen kann.

    Bei Foxtrot schien es, als wollten sie keine Fehler machen, vor diesem fachkundigen, scheintoten Publikum.

    Das war auch absolut richtig so. Hackett hat Foxtrot quasi originalgetreu nachgespielt. Habe es bei anderen Bands häufiger erlebt, dass sie die an sich erstklassige Studiofassung in der Live-Version verschlimmbesserten bzw. total verhunzten.


    Nur in der ersten Konzerthälfte gab es eine Einlage, in welcher es der Bassist mit seinem Solo etwas übertrieben hat. Und dann vor allem nochmal gegen Ende des Konzerts, als der Schlagzeuger meinte, er müsste da eine gefühlte Ewigkeit auf seiner Trommel rumwirbeln. Es ist verständlich, dass einzelne Musiker zeigen wollen, was sie können. Aber irgendwann ist dann auch mal gut. ;)

  • Mhm, die Soli von Bass (super Jonas Reingold!) und Schlagzeug (welch eine "Maschine" der Craig Blundell!) fand ich sehr gelungen. Das unterstreicht die Spielfreude der ganzen Band. Ja, bei Nad Sylvan scheiden sich die Geister. Ein bisschen Show können wir unserem Stutzer aus dem 19.Jahrhundert doch lassen. Passt sich gut ins Gesamtgefüge der Show ein. Meine Güte, über welch hohes Niveau wir uns doch "streiten"! ;)

  • Rein stimmlich ist der Sänger ein sehr guter, keine Frage, aber etwas mehr Nähe am Original, also was Äußerlichkeiten betrifft, könnte hier nicht schaden.

    I

    Du erwartest von einem blonden Schweden, der auf Mitte 60 zugeht, dass er sich optisch an einen Gabriel von Anfang / Mitte 20 angleicht, damit es authentischer wirkt? Wie chandelier schon sagte, liegt der Fokus ja nicht auf originalgetreuer Reproduktion, sondern auf Interpretation. Ich finde, Nad trifft es mit seinen Outfits schon gut, ohne zu übersteuern; seine rote Fledermaus-Brille während Watcher zum Beispiel und allgemein rote Elemente sind eine Hommage an den Foxtrot-Gabriel. Ich weiß nicht, wie für dich ein Watcher aussehen muss, aber mir gefällt auch Nads Fernglas-Einlage viel besser, als wenn er plötzlich in einem kopierten Gabriel-Kostüm auftauchen würde. Bei Nad sind es oft dezente kleine Hinweise.

    Und warum überhaupt soll gerade Nad nah am Original sein? Weil er den Foxtrot-Teil singt? Demnach müsste ja Craig sich einen Vollbart stehen lassen, Jonas dürfte die nächsten 2 Jahre nicht zum Friseur und Roger dürfte nicht lächeln (ups, erwischt).


    Jonas' Solo, dann das Einsteigen der Drums und der Übergang zu Camino Royal finde ich richtig gelungen und auch das Drum solo war mir zu keinem Zeitpunkt langweilig...Craig hat immer mal wieder variiert und es fungiert ja auch als Einleitung zu Los Endos...gefällt mir übrigens so auch besser, als die Los Endos Einleitung via "Myopia", wenn Craig das Solo schon bei "Clocks" gebracht hat, wie bei Selling England Tour.

  • Mir hat es mal wieder gut gefallen,auch wenn Foxtrot jetzt nicht mein absoluter Favorit ist,aber die (vor allem) früheren Solo-Songs finde ich klasse.

    Nad kommt für meine Begriffe immer zu schlecht weg,zumal er seit Wuppertal super bei Stimme ist.Ich mag ihn.

    Steve brachte nochmal ins Spiel,das man sich ja in der Nähe von Wuppertal befände und hat nochmal die 3 tollen Abende betont.

    Mal schauen,wie es dann in Freiburg wird.

    P.C.=82 Düsseldorf,90 Berlin,94 Dortmund

    P.G.=03 Oberhausen+Köln,04 Dortmund,23 Köln

    GENESIS-78 Saarbrücken,81 Dortmund,92 Gelsenkirchen,07 Düsseldorf

    S.H.=79 Köln,88 Bochum,13 Oberhausen,22 Utrecht+Essen,23 Wuppertal,Essen+Freiburg

    M.A.TM.=89 Düsseldorf

    R.W.=02 Wuppertal,23 Remscheid


    HEART=22.06.24,Berlin

    BRUCE SPRINGSTEEN=05.07.24,Hannover

    S.H.=07.07.24,Zoetermeer

    STEVIE NICKS=16.07.24,Antwerp

    DIRE STRAITS EXPERIENCE=23.07.24,Essen

    HOOTERS=24.07.24,Köln

    ADELE=14.08.24,München

  • Du erwartest von einem blonden Schweden, der auf Mitte 60 zugeht, dass er sich optisch an einen Gabriel von Anfang / Mitte 20 angleicht, damit es authentischer wirkt?

    Das Alter spielt überhaupt keine Rolle, ist man "richtig" kostümiert. Wenn der Fummel situativ, also in diesem konkreten Fall zum Watcher-Song, passt, fallen diese Dinge nicht auf. Schon der Volksmund sagt: "Kleider machen Leute".

    Ich finde, Nad trifft es mit seinen Outfits schon gut, ohne zu übersteuern; seine rote Fledermaus-Brille während Watcher zum Beispiel ...

    Hmm, rote Fledermaus-Brille? Die hat er gestern jedenfalls nicht getragen. Oder ich brauche eine (neue) Brille. 8)

    Ich weiß nicht, wie für dich ein Watcher aussehen muss, ...

    Na, eben wie der Watcher of the Skies: mysteriös, bedrohlich, mit schwarzem Umhang, eckigem Kopf, feurigen Augen. Keineswegs aber sollte der Watcher aussehen wie Jesus von Nazareth. Auf mich wirkt sowas unfreiwillig komisch.

    ..., aber mir gefällt auch Nads Fernglas-Einlage viel besser, als wenn er plötzlich in einem kopierten Gabriel-Kostüm auftauchen würde.

    Fernglas hatte er gestern auch nicht dabei. Oder ich brauche inzwischen eines, um solche Kleinigkeiten aus der Distanz erkennen zu können, was dann wiederum zunehmende "Scheintoten-Symptome" auch bei mir selber wären. ^^

    Und warum überhaupt soll gerade Nad nah am Original sein? Weil er den Foxtrot-Teil singt?

    Warum sollte er das ausgerechnet bei der Live-Präsentation eines solchen Kult-Albums nicht?


    Aber, wie gesagt, halte auch ich solche Details für nebensächlich. Wollte sie nur mal erwähnt haben. Im Vordergrund stehen für mich die musikalischen Live-Qualitäten. Und in der Hinsicht boten die Musiker und der Sänger beim gestrigen Auftritt eine gute Vorstellung.


    Ticketpreise waren übrigens ausgesprochen fair, unter 60 € für einen Balkonsitz mit sehr gutem Blick aufs Geschehen. Da können sich andere namenhafte Künstler mal 'ne Scheibe von abschneiden.

  • Ticketpreise waren übrigens ausgesprochen fair, unter 60 € für einen Balkonsitz mit sehr gutem Blick aufs Geschehen. Da können sich andere namenhafte Künstler mal 'ne Scheibe von abschneiden.

    Vollste Zustimmung!

    Na, eben wie der Watcher of the Skies: mysteriös, bedrohlich, mit schwarzem Umhang, eckigem Kopf, feurigen Augen. Keineswegs aber sollte der Watcher aussehen wie Jesus von Nazareth. Auf mich wirkt sowas unfreiwillig komisch.

    Da es jetzt allmählich lustig wird: Warum sollte der Watcher keineswegs wie Jesus von Nazareth aussehen? Als ich zum ersten Mal Nad Sylvan Watcher of the Skies singen sah, das war vor vielen Jahren auf der Loreley bei NOTP, empfand ich eine gewisse Stimmigkeit von seinem Erscheinungsbild bei diesem Song. Man muss sich eben nur von dem Gedanken lösen, dass die Watcher immer böse oder bedrohlich sind (oder dass Jesus auf keinen Fall ein Außerirdischer oder ein Kind eines solchen sein darf). Sogar die Erzengel (mit denen Sylvan ja auch einige Ähnlichkeit hat; man muss ihn ja nicht immer mit dem optischen, bildmalerischen Jesus-Klischee vergleichen, das ja ohnehin in diesem Stereotyp wohl kaum zutreffend ist) haben nicht immer eine liebe Bedeutung, in der Apokalypse z.B. sind sie gar nicht mal so lieb. Dann stelle ich mir den Watcher in Hackett`s bzw. Sylvan`s Version eben wie einen Erzengel vor. Na und? Wo ist das Problem?


    Mhm, die Soli von Bass (super Jonas Reingold!) und Schlagzeug (welch eine "Maschine" der Craig Blundell!) fand ich sehr gelungen. Das unterstreicht die Spielfreude der ganzen Band.

    Absolut! Auf das Bass-Solo von Jonas Reingold - einem der besten, virtuosesten Bassisten der zeitgenössischen Progrock-Szene (der noch lebenden Prog-Bassisten!) freue ich mich schon sehr! Ein guter Fang für Steve war das! Er hat schon eine Super Band da zusammen!! :thumbup:Am Samstag werde ich dann auch dabei sein.


    Die erste Konzerthälfte bis zur Pause hat mich - wie bereits in Bielefeld - schrecklich gelangweilt. (...) Songs, bei denen mir immer sofort die Füße einschlafen.


    Wie einem bei "Ace of Wands" die Füße einschlafen können, ist mir ein Rätsel. :/:rolleyes:

    Aber egal, ist doch alles Geschmackssache. Hauptsache die zweite Hälfte hat gefallen :thumbup:

    From the pain comes the dream. From the dream comes the vision. From the vision come the people. From the people comes the power. From this power come the change.”

    Peter Gabriel