Phil Collins Live Aid mit Led Zeppelin

  • Ziemlich erbärmlich von Page, sich nicht eingestehen zu können, dass man selbst nicht die beste Figur machte. Manche Leute können eben mit Ruhm nicht umgehen.

    Mein Mitleid mit Phil hält sich trotzdem in Grenzen. Dieses immer mitmischen wollen, die Gier nach Erfolg und Anerkennung in den 80ern war rückblickend für mich schon ziemlich nervtötend. Die Concordegeschichte war dann der Höhepunkt, auch wenn Geldof die ganze Aktion als verbindendes Element zwischen den zwei Veranstaltungsorten gesehen hat.

    Schade auch, dass Plant sich in der Angelegenheit nie vor seinen guten Kumpel Phil gestellt hat.

  • Kann sein, dass hier wieder so ein "stille Post"-Ding fehlgelaufen ist. Wahrscheinlich ein Interpretationsfehler des Sunday Times Korrespondenten Will Hodgkinson.


    Die Times/Sunday Times hatte Page als Gast auf ihrem Literaturfestival Cheltenham begrüsst, ihm eine Bühne und Publikumstalk geboten. Die Veröffentlichung seines zweiten Buches The Anthology war mehrfach verschoben worden, nun ist es da: Für 45 Pfund, die Sonderdrucke 1500 Pfund, erschienen bei Genesis-Publications


    Page sagt in dem Cheltenham Talk quasi nebenbei etwas über den Drummer bei Live Aid.

    Erst Hodgkinson schloss "später / nach dem Gespräch" von sich aus auf Phil (siehe letzten Satz im Ausschnitt)


    Tatsächlich aber ging es um den Drummer Tony Thompson, dem eigentlich eine volle Stelle bei LZ versprochen worden war, falls die Reunion Bestand haben sollte. Er war aufgeregt und kam nicht klar. Es gab ja nur kurze Zeiten zum Bühnenumbau und beide LZ-Stars waren keine Hilfe, weil ziemlich kaputt, ungeübt und Page total zugeknallt.


    Ausschnitt Hodgkinson aus der Times 13.10.21



    Journalistisch? Geht gar nicht, einfach so ohne Nachprüfung einen (falschen) Namen zu einer Aussage hinzu zu fügen. Aber wie das eben heute so ist, landete Hodgkins Fehl-Interpretation zunächst im eigenen Haus, wurde von David Sanderson einfach mal so übernommen (fast wörtlich, aber mit fetter Schlagzeile), wurde vom NME übernommen und flutete von da überall in die fangroups. Viel Aufregung :dumdi: Naja, murmel, es war Page tatsächlich zuzutrauen :banned:


    Entgegen alle heutigen Stimmungen mal etwas von live-dabei: Wir klebten damals am Radio und im ersten Rausch kam der Concorde-Coup total super an. Irre! Auch Kommilitonen, die in Wembley dabei waren, glühten vor Begeisterung und meinten, die alte Arena hätte getobt - allein schon diese riesige Idee: Da brazzt unser Phil mal eben schnell ... einfach unglaublich. Auch fiel während des Adrenalinrausches im Konzert nicht auf, was da bei vielen Bands außer Queen schief lief. Erst wesentlich später kamen die Kritiker und rammten Phil ungespitzt in die Tonne. Komplett ungerecht. Es ist und bleibt in der Geschichte der Menschheit die einzige weltweit übertragene 2-gigs-2-continents-Concorde-Teilnahme. Ever.

  • Dieses immer mitmischen wollen, die Gier nach Erfolg und Anerkennung in den 80ern war rückblickend für mich schon ziemlich nervtötend. Die Concordegeschichte war dann der Höhepunkt,

    Ich gehe davon aus, dass das hier ohnehin fast jeder weiß. Aber zur Sicherheit: Es war kein PC-Special, sondern ein Linienflug!

  • Wie konnte das passieren...Absolut richtig. Keine Klugscheisserei. Und wenn, dann wäre auch das ok, so unter uns anoraks ... ;) Ein Unterschied von 20 Jahren! Sogar ein Freund von der 1985ger Vor-dem-Radio-Live-mitfieberungs-Bunch fragte, ob bei mir allmählich das Alter zuschlägt ^^^^

  • Zitat von von Fripp in #11

    Mein Mitleid mit Phil hält sich trotzdem in Grenzen. Dieses immer mitmischen wollen, die Gier nach Erfolg und Anerkennung in den 80ern war rückblickend für mich schon ziemlich nervtötend. Die Concordegeschichte war dann der Höhepunkt,

    Ich hatte Glück: Zur richtigen Zeit Anfang bis Mitte der 80ger lebten wir in einer Gegend mit extrem vielen Amis, also guten Konzerten und guten Kneipen, die auch von den Bands selbst bisweilen aufgesucht wurden. Viel Austausch. "Die" Amis, ohnehin oft auf Seiten von Entrepreneuren und Voran-Gehern, stützten ein Klima der Anerkennung, des Respekts und der Freude über die Aktion.

    Wann kippt ein doch eigentlich positiver "Mitmach- und Gestaltungswille" in der öffentlichen Wahrnehmung? Es tut mir leid für Phil, dass er für die sicher anstrengende Aktion von Teilen der Community einen lebenslang nachwirkenden Chip auf die Schulter bekam. Ein Dötsch, der wohl auch jetzt wieder Pate stand bei der Weiterverbreitung einer verfälschten Page-Aussage.

    Ziemlich erbärmlich von Page, sich nicht eingestehen zu können, dass man selbst nicht die beste Figur machte. Manche Leute können eben mit Ruhm nicht umgehen.


    Schade auch, dass Plant sich in der Angelegenheit nie vor seinen guten Kumpel Phil gestellt hat.

    Das fand ich auch immer. ...

    Nie fand Jimmy Page die innere Größe, öffentlich einzugestehen, wie zugedröhnt er damals war, wie wenig ernst LZ den Gig genommen hatten, wie schlecht sie sich vorbereitet hatten. Eine Entschuldigung gegen Phil wäre auch nicht unangebracht gewesen.

  • Wieder einmal sinnloser Quark vom überschätzten Gitarristen einer völlig überbewerteten Band.

    Oder um's mit Lemmy zu sagen: "Page? What a c***!"

    Led Zeppelin überbewertete Band? Sagt ein Genesis Fan? Genau mein Humor….

  • Ich hatte Glück: Zur richtigen Zeit Anfang bis Mitte der 80ger lebten wir in einer Gegend mit extrem vielen Amis, also guten Konzerten und guten Kneipen, die auch von den Bands selbst bisweilen aufgesucht wurden. Viel Austausch. "Die" Amis, ohnehin oft auf Seiten von Entrepreneuren und Voran-Gehern, stützten ein Klima der Anerkennung, des Respekts und der Freude über die Aktion.

    Wann kippt ein doch eigentlich positiver "Mitmach- und Gestaltungswille" in der öffentlichen Wahrnehmung? Es tut mir leid für Phil, dass er für die sicher anstrengende Aktion von Teilen der Community einen lebenslang nachwirkenden Chip auf die Schulter bekam. Ein Dötsch, der wohl auch jetzt wieder Pate stand bei der Weiterverbreitung einer verfälschten Page-Aussage.

    Das fand ich auch immer. ...

    Nie fand Jimmy Page die innere Größe, öffentlich einzugestehen, wie zugedröhnt er damals war, wie wenig ernst LZ den Gig genommen hatten, wie schlecht sie sich vorbereitet hatten. Eine Entschuldigung gegen Phil wäre auch nicht unangebracht gewesen.

    Wie soll er sich sonst in der Öffentlichkeit bemerkbar machen, mit seiner Musik die kein Schwein schon lange nicht mehr interessiert ? Der man war in den 80ern ein Alkohol und Drogen Frack . Da ist die Realität Sehr weit weg und einige bekommen sie auch nicht wieder zurück.

  • Led Zeppelin überbewertete Band? Sagt ein Genesis Fan? Genau mein Humor….

    In der Presse und in Fankreisen wird LZ ungerechtfertigt bejubelt und kultisch verehrt.

    Für was bitte?

    Dafür dass sie schamlos von Bluessongs geklaut haben ohne die eigentlichen Komponisten in den Credits zu nennen?

    Oder dafür, dass Jimmy Page und Plant live häufig ziemlich grottig gespielt haben?

    Oder dafür, dass sie Hotelzimmer zerstört haben und minderjährige Mädchen in Käfige gesperrt haben und hemmungslos Drogen konsumierten?


    Nun, wenn dass für dich Gründe sind, diese äußerst unangenehme Band zu lieben und zu bejubeln, dann sei es so.


    Genesis hingegen haben sich immer auf die Musik konzentriert, nicht bei anderen geklaut und anständige Alben gemacht.


    Wurden sie dafür von der Presse bejubelt?

    Wohl kaum.

  • Mir persönlich ist zwar nicht schnurz, was die Brüder so alles an Mist gebaut haben, aber für die Beurteilung ihrer Musik spielt das keine Rolle. Die war und ist schlichtweg ganz groß. Die Band konnte unvergleichlich rocken, war stilprägender als Genesis und auch herausragender. Eines waren sie und ihre Musik im Vergleich mit unseren Jungs aber sicher nicht: anständiger. Zum Glück.


    Einmal editiert, zuletzt von townman ()