TotW: [12.7.-18.07.2021]: PETER GABRIEL - Kiss Of Life

    • Offizieller Beitrag

    Bewertung des Tracks "Kiss Of Life" nach Schulnoten 32

    1. 15 Punkte - überragend (1+) (1) 3%
    2. 14 Punkte - sehr gut (1) (1) 3%
    3. 13 Punkte - sehr gut (1-) (2) 6%
    4. 12 Punkte - gut (2+) (5) 16%
    5. 11 Punkte - gut (2) (4) 13%
    6. 10 Punkte - gut (2-) (3) 9%
    7. 9 Punkte - befriedigend (3+) (6) 19%
    8. 8 Punkte - befriedigend (3) (3) 9%
    9. 7 Punkte - befriedigend (3-) (1) 3%
    10. 6 Punkte - ausreichend (4+) (4) 13%
    11. 5 Punkte - ausreichend (4) (2) 6%
    12. 4 Punkte - ausreichend (4-) (0) 0%
    13. 3 Punkte - mangelhaft (5+) (0) 0%
    14. 2 Punkte - mangelhaft (5) (0) 0%
    15. 1 Punkt - mangelhaft (5-) (0) 0%
    16. 0 Punkte - ungenügend (6) (0) 0%

    Track Of The Week – 12.7.-18.07.2021


    PETER GABRIEL - Kiss Of Life


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    Jahr: 1982

    Album: peter gabriel (IV / Security) [Rezension]

    Arbeitstitel: unbekannt

    Credits: Peter Gabriel

    Länge: 4:18

    live gespielt: 1982/83

    bekannte Coverversionen: -


    Bemerkungen:

    Eine Uptempo-Nummer auf dem ansonsten eher reflektiert und getragen daherkommenden vierten Soloalbum von PG. Treibender Rhythmus, der zum Mithampeln veranlasst. Manchem ist das zu viel Stimmungswechsel auf dem Album - andere lieben gerade diesen positiven Abschluss.

    Textlich ist's ebenfalls optimistisch - wenn es im Mittelteil auch etwas schmerzlich wird, wenn Sie "hart und tief in den Mund des Toten bläst".

    In der deutschen Übersetzung von Königstein heißt der Song Mundzumund, weil die Bedeutung von Kiss Of Life eben Mund-zu-Mund-Beatmung ist.

    Nach der zum Album gehörenden Tour wurde der Song nie wieder live gespielt. Ein etwas ins Abseits geratener Song von PG. Zu unrecht?

  • Hmm, erinnert mich ehrlich gesagt ein bisschen an Collins' NJR und HIMBG Zeit. Vieles mit guten Ansätzen, aber auch mit extremen Nerv-Potential. So auch Peters Song. Er ist mir zu platt und in den über 4 Min. passiert mir viel zu wenig :( Ich sag mal 5 Punkte.

  • Ich wurde mit Peters viertem Album nie warm. Hier hört man (einmal mehr) recht eindrucksvoll den Grund dafür. Ich sag mal 6 Punkte, weil die Sonne scheint. Jetzt aber schnell III hören, weil kompatibler zu meinen Ohren.

    Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.

  • Da geht es mir vollkommen anders. Die Wärme des vierten Albums überträgt sich nach all den Jahren auch weiterhin auf mich ("But still the warmth flows through me" - lag jetzt irgendwie nah, hm?). So sehr, dass ich es weiterhin neben "The Lamb" zu meinem absoluten Lieblingsalbum küren würde, wenn man mich dazu zwingen täte. Aber juristische Unannehmlichkeiten risikieren, nur um so eine belanglose Frage zu klären? Nee, ich glaube, das Ganze bleibt dann doch ein Gedankenspiel. Und stellt damit ein absolutes Novum in diesem Forum dar. ;)


    "Kiss Of Life"? Hier gilt es für den Unterzeichner zu differenzieren. Prinzipiell gefällt mir das Stück, vor allem Gabriels Stimme, die ich nie intensiver/ eindringlicher empfand als auf dem gesamten Album. Allein die klagend anmutenden Ausrufe "burning... burning" klingen wunderbar. Marottas Drums sind auch hier über jeden Zweifel erhaben. Kleiner Funfact hierzu für Interessierte: https://alexsebastian.de/2014/…f-life-so-genial-klingen/

    Die Keyboards hören sich so richtig nach 80ern an, was manchen die Nase rümpfen lassen könnte. Mir aber gefällt´s hier, ebenso wie bei "I Have The Touch", das gerade durch seinen synthetischen Klang aufhorchen lässt. Passiert ja auch nicht so oft.


    Dennoch reicht´s in meiner Wertung nur für 11 Punkte. Nicht nur angesichts des ansonsten beeindruckenden Gabriel-Katalogs, sondern auch, weil es mich weiterhin ratlos zurücklässt, warum der Meister dieses wunderbare, in Teilen höchst geheimnisvoll und düster klingende Album letztlich so "simpel" ausklingen lässt. Natürlich, gerade ein Zauderer wie er wird sich sehr lange etwas dabei gedacht haben.


    Und wahrscheinlich war es einfach genau dies - die Einfachheit und Ausgelassenheit, die als bewusster Kontrast zum zuvor Gehörten eine Art Höhepunkt bilden soll. (Der alte Schlawiner spielt ja auch auf dieser Platte ordentlich mit sexuellen Andeutungen, die dann ja auch in seinem Fruchtbarkeitstanz live am Ende von "The Rhythm Of The Heat" sehr anschaulich auf die Bühne gezaubert wurden.)

    Bestätigung für diese These bietet auch die PG-Biografie von Daryl Easlea: "Wie ein entfernter Cousin von ,The Great Curve´ von den Talking Heads bietet diese überschwängliche Hommage an den Tanz und die unwiderstehliche Kraft der Weiblichkeit Hoffnung und Sonnenlicht nach den dramatischeren Momenten des Albums." (S. 274f.)


    Dennoch hätte ich es stimmiger gefunden, wenn das Album mit einem der "großen" Songs beendet worden wäre. "Wallflower" wäre hierfür mit Sicherheit ein Kandidat gewesen. Sei´s drum, für mich ist "Kiss Of Life" der am wenigsten beeindruckende Song des ansonsten bärenstarken Albums, der mir dennoch recht gut gefällt und immer wieder gerne aufgelegt wird.

  • Ein cooler grooviger Rhythmus, der das ganze Lied trägt. Leider ist ansonsten nicht soviel dran an Kiss of Life - es ist nicht übel und es passiert einiges - da wäre die Bridge und ein kurzes Drumming - Intermezzo und auch der Rest ist gar nicht so übel - aber nicht mehr. Das ist wahrscheinlich der Grund, warum hier nicht soviel hängenbleibt und kaum ist das Lied vorüber, wendet man sich Neuem zu und Kiss of Life ist Vergangenheit. Da ist keine spezielle Hook-Line, die einem nach dem Song im Kopf herumschwirrt.

    Was wollte ich noch ... .... .... achja, 9 Punkte.

    Zy
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    "The music is the true currency. It's more valuable than the accolades or the money. The relationship is with the invisible muse and you know if she's pleased or if she ain't." - Steve Hackett

  • Und wahrscheinlich war es einfach genau dies - die Einfachheit und Ausgelassenheit, die als bewusster Kontrast zum zuvor Gehörten eine Art Höhepunkt bilden soll. (Der alte Schlawiner spielt ja auch auf dieser Platte ordentlich mit sexuellen Andeutungen, die dann ja auch in seinem Fruchtbarkeitstanz live am Ende von "The Rhythm Of The Heat" sehr anschaulich auf die Bühne gezaubert wurden.)

    Bestätigung für diese These bietet auch die PG-Biografie von Daryl Easlea: "Wie ein entfernter Cousin von ,The Great Curve´ von den Talking Heads bietet diese überschwängliche Hommage an den Tanz und die unwiderstehliche Kraft der Weiblichkeit Hoffnung und Sonnenlicht nach den dramatischeren Momenten des Albums." (S. 274f.)


    Dennoch hätte ich es stimmiger gefunden, wenn das Album mit einem der "großen" Songs beendet worden wäre. "Wallflower" wäre hierfür mit Sicherheit ein Kandidat gewesen. Sei´s drum, für mich ist "Kiss Of Life" der am wenigsten beeindruckende Song des ansonsten bärenstarken Albums, der mir dennoch recht gut gefällt und immer wieder gerne aufgelegt wird.

    So sehe ich es auch. Für mich ist "Kiss Of Life" eine Verbeugung vor der Weiblichkeit. Vor einer geradezu überirdischen Frau, die die Grenzen zwischen Leben und Tod durch Tanz, einen Kuss, einen Hauch sprengen kann. Nebenbei, auch Kate Bush macht ungefähr zur gleichen Zeit den Kuss in "Houdini" zum Thema ("With a kiss I´d pass the key....") Das Feminine empfängt neues Leben, beschützt und bewahrt es. Mit südamerikanischen Rythmen (Wahnsinn, diese Drums, die Percussion!) werden die vier Elemente beschworen und zur Symbiose mit dem Weiblichen gebracht. Dem Mann bleibt nur in der Verschmelzung mit der "starken" Frau die Möglichkeit ins Leben zurückzukehren (wird Jahre später in Blood of Eden wieder thematisiert). Der Tanz findet zu Ostern statt, dem Fest der Auferstehung, der Wiedergeburt. Durch die Rythmen wird der Hörer, wenn er es zulässt, hypnotisch in diese mystische Welt gezogen und erwacht am Ende....glücklich...Meine Güte, was hat der Peter nur mit ein paar Versen in einen vermeindlich simplen Popsong gepackt? Was interpretiere ich da hinein? Hier liegt in meinen Augen der Unterschied zu oben zitierten Songs von Phil - die Tiefgründigkeit. Die ist mir 12 Punkte wert.

  • Was interpretiere ich da hinein?

    Sagenhaft jedenfalls! Was Du schreibst gefällt mir tausendmal besser als dieser Song. Blood of Eden gefällt mir sehr gut und gibt dieses Thema des Weiblichen m.E. viel besser und tiefgründiger wieder. Für mich ist "Kiss of Life" einer der schwächsten Songs von Peter Gabriel auf einem seiner besten Alben. Ich will mich nicht festlegen, aber wenn ich es mir genau überlege, ist es evtl. sogar mein Lieblingsalbum von Peter Gabriel. Mein Lieblingsstück von ihm ist "San Jacinto". Aber Kiss of Life fand ich damals und finde ich immer noch einfach nur enttäuschend. 6 Punkte von mir.

    From the pain comes the dream. From the dream comes the vision. From the vision come the people. From the people comes the power. From this power come the change.”

    Peter Gabriel

  • Nun, als ich das Album mehrmal nach seinem Erscheinen gehört hatte, fand ich "Kiss of Live" auch eher nervig und vor allem zu poppig. Inzwischen hat es im Laufe der Jahre gewonnen. Ich finde den so verkopften, mit der Produktion seiner Songs stets unzufriedenen Peter hier herrlich locker, fast spontan und verspielt. Es wird drauflos musiziert, der Fairlight ausprobiert, es wird percussioniert und Krach gemacht. Das Stück entspannt nach all den schweren, tiefen, dramatischen Liedern vorher. Ist dann doch ein schöner Abschluss eines grandiosen, m. E. dem besten Album von Peter und ein Handausstrecken zu "So".