VERLOSUNG: "Genesis und ich"

17. Juni 1977, Köln, Müngersdorfer Stadion, Tag der deutschen Einheit, Feiertag, super Wetter.

Mit meinem Freund fuhr ich mit der Bahn von Bonn nach Köln zum Stadion. Im Vorprogramm Lake und Manfred Mann’s Earthband. Vor allem die Earth Band begeisterte nicht nur mit dem damals aktuellen Mighty Quinn.

Dann endlich ging es los. Genesis kamen auf die Bühne. Was dann passierte führt heute noch zu Gänsehaut wenn ich an diesen Moment denke. Die ersten Töne von Squonk ertönten mit Wucht, Bombast und klarstem Sound. So etwas hatte ich bis dahin nicht erlebt. Ich war derart geflasht. Dieses Gefühl stellt sich heute nach fast 44 Jahren sofort wieder ein wenn ich dran denke. Während des gesamten Konzerts kam ich aus dem Staunen nicht mehr raus, ich empfand es als eine Dauerberieselung von Glückseligkeit .

Von Abba über Nektar, Queen, Status Quo und Uriah Heep hatte ich bereits einiges gesehen. Aber so etwas kannte ich bis dahin nicht. Vergleichbare Momente erlebte ich nur noch einmal bei Pink Floyd in Dortmund am 18.02.1981 mit „The Wall“.

Am 02. Mai 2013 in München war bei einigen songs dieses Gefühl wieder da, als ich Steve Hackett’s Genesis revisited incl, Ray Wilson bei Carpet crawlers und I know what I like erleben durfte. Von Nad Sylvan, den ich damals erstmalig registrierte war ich auch sofort sehr angetan. Steve konnte ich kurz sagen, dass ich ihn 1977 in Köln sah, Ray stand daneben und sagte nur ungläubig 1977? Ihm ging wohl durch den Kopf wie alt er damals war.

Zitat von Zacki

Ich erinnere mich an ein Konzert vor erst wenigen Jahren von Steve Hackett auf der Genesis Revisited-Tour in Mainz. Steve signierte vor dem Konzert an einem Tisch im Foyer der Halle CDs und Platten. Ich hatte dafür ausgerechnet die "Seconds Out" mitgenommen und überreichte sie ihm mit den Worten "I think it's the best Genesis album ever!" Er signierte meine CD, schaute dann auf, und entgegnete nur: "Do you think so?"

Bei mir war es die "Selling England", und ich sagte das gleiche wie Du. Er stimmte zu.

Ich habe mit vierzehn Jahren das große Glück gehabt, dass ich mit der großen Schwester und ihrem noch größeren Freund nach Hannover durfte um "The Lamb" zu sehen. Ich kannte das Album schon, es war ja gerade erst erschienen und lief bei mir non stop.

Es war das erste richtige Konzert für mich und bleibt dadurch natürlich in ganz besonderer Erinnerung. Ein Meilenstein in der Geschichte der Rockkonzerte durch die phantastische Darbietung, die uns immerhin durch die Veröffentlichung der Box mit der original Slideshow noch weiter zur Verfügung steht.

Zitat

Ich hatte dafür ausgerechnet die "Seconds Out" mitgenommen und überreichte sie ihm mit den Worten "I think it's the best Genesis album ever!" Er signierte meine CD, schaute dann auf, und entgegnete nur: "Do you think so?"Ich hatte dafür ausgerechnet die "Seconds Out" mitgenommen und überreichte sie ihm mit den Worten "I think it's the best Genesis album ever!" Er signierte meine CD, schaute dann auf, und entgegnete nur: "Do you think so?"

Steve ist eben höflich, auch dann, wenn er beinah, auch wenn ungewollt, beleidigt wird. Denn auf Seconds Out ist er dünn und blasiert gemixt. Und wenn da wer sagt, das Album wäre sein liebstes, könnte er interpretieren: wegen "so gut wie ganz wenig von Steve".

....aber es ist Thema seiner nächsten Tour....

Auch wenn es nicht Genesis direkt, sondern Peter Gabriel betrifft: bei einem Konzert in Köln war ich (wir eigentlich immer) sehr früh vor Ort. Wie wurden immer nur zur nächsten Tür, Treppe etc. gelassen und mussten dann immer einen Weile warten bis es weiter ging. Es ist mir dann gelungen in der Halle in eine Position direkt an der Absperrung an der (runden) Bühne zu kommen. Das Konzert war großartig und PG hatte eine Ausstrahlung die ich weder vorher noch nachher bei einem Künstler erleben durfte.

Zitat

....aber es ist Thema seiner nächsten Tour....

Nun, er ist eben auch inkonsequent. Und er will den Esel "Genesis" melken, da die anderen sich nicht um den armen Esel kümmern. Vielleicht will er auch zeigen, wie man dieser Musik richtig spielt, richtig hätte spielen können / sollen.

Zitat von Slubberdegullion

Und er will den Esel "Genesis" melken, da die anderen sich nicht um den armen Esel kümmern.

Ich glaube kaum, dass er das nötig hat.

Zitat von Slubberdegullion

Steve ist eben höflich, auch dann, wenn er beinah, auch wenn ungewollt, beleidigt wird. Denn auf Seconds Out ist er dünn und blasiert gemixt. Und wenn da wer sagt, das Album wäre sein liebstes, könnte er interpretieren: wegen "so gut wie ganz wenig von Steve".

Es ist ja immer schön, wenn man die Bedeutung der Worte kennt, die man benutzt. Tipp.

Zitat von Slubberdegullion

Nun, er ist eben auch inkonsequent. Und er will den Esel "Genesis" melken, da die anderen sich nicht um den armen Esel kümmern. Vielleicht will er auch zeigen, wie man dieser Musik richtig spielt, richtig hätte spielen können / sollen.

Nun gut, ich kann nur hoffen, dass Steve sich aus monetären Gründen um die alten Stücke kümmert. Würde er nach nun über 50 Jahren seit seinem Einstieg bei Genesis noch immer auf der "guten alten Zeit" hängen geblieben sein, es wäre wohl ein wenig traurig. Und das "wie man diese Musik richtig spielt" ist dann wohl auch wieder so eine Sache. Höre ich Collins auf der Seconds Out denke ich mir "Oh, ein tolles (Prog)rockkonzert dem ein wenig der Glanz der früheren Tage fehlt. Das liegt nicht unbedingt an Collins (außer bei Carpet Crawlers), sondern eher am Bombast der Show(s). Höre ich hingegen den Gockel Nad Sylvan bekomme ich mittelschwere Gewaltfantasien. Und das liegt nur an ihm.