TotW: [01.07.-07.07.2019]: GENESIS - Please Don't Ask

Ohne Frage. 15 Punkte

Ich mag es

ME

In der Rückschau finde ich Collins jähe Explosion als Songschreiber Ende der 70er ziemlich erstaunlich. Ein Weltklasseschlagzeuger ohne große Ambitionen als Songautor haut auf einmal gute bis sehr gute Popsongs im Dutzend raus. Ja, Ja, was Liebeskummer alles anrichten kann. PDA ist dabei einer der stärksten Songs. Der arg depressiv, sentimentale Text ist jetzt nicht so mein Bier, aber er ist sicher noch authentischer als spätere abgespulte Collinsschnulzen. So deplatziert fand ich den Song auf Duke eigentlich nicht, fügt sich gut zu dem melancholischen Banks Material und ist eindeutig besser als Mikes Alone tonight. Letzterer spielt übrigens auf PDA ganz fein Bass.

12 Punkte von mir

P.S Wen es interessiert.....

Phil schreibt in seiner Biographie, das er beim Schreiben von diesem Song inspiriert worden ist. Das Bild erinnert mich ein bisschen an die LP Hülle von No Jacket Requiered

Ich denke durch den Umstand, dass die Songidee durch die Band umgesetzt wurde, hat der Song gewonnen.

Der Anfang ist ganz typisch Collins und ich hatte schon Angst, dass es so ähnlich weiterläuft, simple vor sich hin plätschert und nicht viel passiert.

Doch dann steigen Mike und Tony ein, das Ganze wird komplexer. Die Steigerung gelingt gut und ist wahrscheinlich der stärkste Aspekt des Tracks. Mike macht hier sowohl beim Bass wie auch mit der Gitarre eine gute Figur - spielt da ein paar für ihn ganz ungewöhnliche Riffs. Tony legt dahinter seinen Klangteppich, das dem Song mehr Volumen gibt - spielt aber eher unspektakulär. Phils Drumming ist einfach und ohne viel Spezielles (wie so oft bei seinen eigenen Songs) - eher Mittelmass.

Alles in allem ein brauchbarer Song, der für mich knapp ein 'Gut' verpasst. 9 Punkte

Zitat von Prophet

Ich halte "Please don't ask" mit für die beste Ballade, die Collins je geschrieben hat. Nicht weil sie kompositorischen oder vom Arrangement her besonders ausgefuchst wäre, nein. Sondern weil der Song schlicht derart authentisch und unkonstruiert rüberkommt wie kaum ein anderer Collins-Song. Hier merkt man ihm seinen persönlichen Schmerz an und nimmt ihn ihm zu jeder Zeit ab.

Und ja, er hätte genau so auch perfekt auf "Face Value" gepasst. Und daher zur letzten Frage:

Klingt er zu sehr nach "Collins"? Ja definitiv, er hat nichts vom (damaligen) Genesis Stil und fügt sich insbesondere zwischen dem Genesis-Bombast von Cul-de-Sac und dem folgenden Duke's Travels stilistisch eigentlich so gar nicht gut ein. Pur vom Stil her ist es ein "Face Value" Song, der sich auf "Duke" verirrt hat. Wirkt er auf "Duke" etwas wie ein Fremdkörper? Ja! Würde er mir auf "Duke" aber fehlen wenn er nicht da wäre? Definitiv!

Der Song ist eine Bereicherung für die Platte auch wenn er stilistisch sich nicht wirklich in den Stil des Albums einfügen will und ist wie gesagt ein Highlight im Schaffen von Collins.

13 Punkte von mir

Alles anzeigen

Aber dann sollten doch 15 Punkte drin sein oder

Zitat von Back 07

Aber dann sollten doch 15 Punkte drin sein oder

Bei dir sind es ja immer 15 Punkte, wenn Phil draufsteht, bzw. singt.....

Soviel ist mir das Stück nicht wert, aber 10 Punkte sind schon drin.

Ich finde mich irgendwo zwischen Prophet, Fripp und Zy ein. Der Song hat das gewisse etwas und sei es „nur“ der Collins-Charme. Dieser wird in seinen späteren Kompositionen leider immer weniger. Vielleicht haben Tony und Mike den Song daher ausgesucht? Ja, wirkt ein bisschen verloren auf Duke. ist aber wichtig für die Zukunft der Band. Damals sah ich mit solchen Liebes...äh...“schnulzen“ das Ende von Genesis gekommen. Wie sehr habe ich mich getäuscht und die Wandlungsfähigkeit der Band unterschätzt. 10 Punkte