PHIL COLLINS: Not Dead Yet Live! - 02.06.2017 LIVERPOOL

  • Also, so schlecht wie ich befürchtet hatte, singt Phil nicht. Klar sieht es manchmal etwas angestrengt aus, aber im Sitzen singt es sich eben schlechter als im Stehen. Hoffentlich hält er das alles durch.
    Über die Ticketpreise schreibe ich mal lieber nichts....:(

    Das Leben ist eine Illusion, hervorgerufen durch Alkoholmangel

    Charles Bukowski

  • Jetzt aber zur guten Seite.. ich bin Fan von Phil Collins, seitdem ich denken kann (also über 25 Jahre). Dadurch, dass da jetzt eine derartige körperliche Verschlechterung deutlich wird, kann ich die "älteren" Generationen unter Euch viel besser nachvollziehen, die dasselbe schon 2004 bzw. 2007 festgestellt haben im Vergleich zu 1992 bzw. 1997. Das Wort "Fan" möchte ich an dieser Stelle noch einmal betonen. Mein Verständnis von "Fan sein" bedeutet, ich begleite mein Idol durch alle Lebensumstände, alle Höhen und Tiefen und zeige Unterstützung und Dankbarkeit für die vielen schönen Momente. Wenn ich jetzt sagen würde, ich gehe da nicht hin, wäre es vergleichbar mit einem Hardcore Fußballfan, der plötzlich seinem Verein jegliche Unterstützung versagt, weil er plötzlich in der 2. oder 3. Liga spielen muss...
    Und das ist bei Phil nie und nimmer der Fall. Während es bei einer Mannschaft um Leistung in Wettkämpfen geht, geht es bei Phil um die maximale Leistung, die er (gemessen an seinem physischen Zustand) bringen kann, und ich finde (trotz mangelnder Youtube Qualitäten), dass sich das hören lassen darf. Die Ticketpreise waren für mich auch erst ein Schock. Aber das ist eben ein Monopol, gegen den auch ein Phil Collins nicht mehr viel machen kann, Ticketpreise steigen zur Zeit generell unverhältnismäßig..


    Ich bin Fan seit 1990, habe ihn 1997, 2004, 2005, 2007 und 2010 live gesehen.
    Bin ich jetzt kein Hardcore Fan mehr weil ich aufgrund der Ticketpreise nicht zum Konzert gehe? Muss ich alles gut finden??


    Gerade wer Phil länger verfolgt dürfte doch mittlerweile wissen das es genau so kommt wie es jetzt ist.
    Er hatte schon 2010 Probleme, die Konzerte 90 Minuten, das ist mir aber für den Preis zu wenig.


    Maximale Leistung ... Gerade weil die Show Momente wie You Know What I Mean hat wäre es doch viel sinnvoller gewesen eine dafür angemessene Show zu machen, und diese Hoffnung hatte ich nicht, da Phil in seinen Setlists mit einen paar Ausnahmen zu sehr auf Nummer sicher geht, der Block vor den Zugaben ist seit 1990 ziemlich gleich, wird nur erweitert ...


    Gerade dieser Uptempo Block ist jetzt nicht passend wenn Phil auf der Bühne sitzt und der Rest von der Bühne steht und sogar noch die Leute animiert. Würden alle sitzen hätte das eine ganz andere Atmosphäre und Phil würde nicht so hilflos da sitzen wie es einem rüberkommt.


    Das Phil sitzen muss, es lässt sich nicht ändern, aber gerade da hätte man das Konzept drauf schneidern können, wie gesagt, musikalisch reduziert, paar Stories zu den Songs, welche aus Hits und Nichthits zusammengestellt sind, und zwar mit dem was Phil spielen möchte und nicht was die Leute hören wollen ... Gerade das ... Hier ist eine riesen Chance vertan worden um eben genau den Hardcore Fans mal zu bieten die jedes Mal auf Perlen verzichten müssen weil die Hits soviel Platz im Programm einnehmen.


    Das er maximal bei ITAT am Schlagzeug sitzt war auch zu erwarten, das könnte vielleicht im Laufe der Konzerte passieren.


    Und das Phil sich übernimmt ist nicht neu. 1992 hatte er Songs wie "Driving The Last Spike" in der Originaltonart gesungen, musste folgend eine Show abgsagen.
    1990 Sydney hört man auch das er versucht die Songs so wie im Studio zu singen und dadurch vorher schon Stimmprobleme hatte (auf dem Bootleg sehr deutlich hörbar) ... Das sollte man eigentlich als Sänger nach 2-3 Shows spätestens merken ...
    1994 hatte er viele Songs ebenso in der gleichen Tonart gespielt wie 1990, und bekam Stimmprobleme, die Folge nach dem ersten Leg war die Tieferlegung dieser Titel.


    Und dazu eben die vielen Shows nacheinander ohne freien Tag dazwischen, es wird sich zeigen wie sich das entwickelt, eine Show kann man so spielen, aber es sind noch 17 in einem Monat. Und da bin ich nach wie vor skeptisch.

  • Wie bedauerlich!!!


    Es ist so bedauerlich.


    Es ist einfach sehr bedauerlich, dass ich mich bei Phil in den nächsten Wochen nur achtmal auf seinem womöglich finalen Farewell vor Ort bedanken kann. Es sieht irgendwie alles nach endgültigem Abschied aus. Nichts davon überrascht mich jedoch. Die eigentliche Überraschung ist für mich, dass ich überhaupt nochmal die Gelegenheit zum Abschied bekomme. Danke!


    Die ersten Videoschnipsel von fragwürdiger Sound- und Bildqualität geben einen ersten Eindruck davon, was mich in London erwartet. Keine Überraschung. Ich bekomme das, wofür ich bezahle: Phil Collins. Er lebt. Und der hat mich seit nunmehr 25 Jahren begleitet. Er hat mein Leben bereichert. Die Konzerte macht er natürlich unter Zwang. Das ist klar. Aber der Zwang kommt aus ihm selbst - von innen: Er braucht das Publikum. Ich hoffe und bin sicher, dass er auch vom Publikum das bekommt, was er erwartet. Kraft und Anerkennung.


    Meine innere Unruhe steigert sich seit einigen Tagen schon. Diese Aufregung. Das Warten. Noch sind es ein paar Tage bis ich Phil endlich in der Royal Albert Hall live (und alive) wiedersehen kann. Das hätte ich vor einem Jahr nicht für möglich gehalten und werde jeden Moment genießen. Vor allem wird Phil jeden Moment genießen. Abhängig vom Publikum. Seine Sucht nach Anerkennung und Applaus wird gestillt. Ich bin gern seine Droge! Und dann auch noch die Droge, die seinen Konsumenten bezahlt... ;)


    Außerdem braucht sich Phil Collins nicht zu bewegen, um zu bewegen!
    Die Enttäuschung mancher Leute hier im Forum (Fanclub?), die sich darüber beklagen, dass er ja nur auf dem Stuhl sitze, kann ich in keiner Weise auch nur ansatzweise nachvollziehen. Ja scheisse, warum rennt der denn nicht mal für sein Geld ein bisschen über die Bühne oder hampelt herum? Immerhin auf dem Zahnfleisch kriechen könnte er doch bei den Ticketpreisen! Ernsthaft?


    Ich bin sicher, dass Phil mich tief bewegen wird. Und nicht aus Mitleid.


    Übrigens werde ich Phil auch noch besuchen, wenn er seinen 90. Geburtstag feiern sollte und nur noch sabbernd auf der Bühne liegt - bei seiner Almost Dead Tour im Jahr 2041 - deren Eintrittspreise gehen los ab 3.001,51 EUR!


    Ich freu mich auf die nächsten Wochen!!! :)

  • Die Enttäuschung mancher Leute hier im Forum (Fanclub?), die sich darüber beklagen, dass er ja nur auf dem Stuhl sitze, kann ich in keiner Weise auch nur ansatzweise nachvollziehen. Ja scheisse, warum rennt der denn nicht mal für sein Geld ein bisschen über die Bühne oder hampelt herum? Immerhin auf dem Zahnfleisch kriechen könnte er doch bei den Ticketpreisen! Ernsthaft?


    Es ist aber ein Unterschied was für eine ART von Konzert man dann spielt.


    Ich hatte mich auch riesig über die Ankündigung gefreut das er wieder kommt, aber als ich sein Zustand gesehen habe und die Preise, das ist für mich keine Relation mehr für die ART von Konzert.


    Bei einer Show mit einem Ablauf ähnlich der Tourneen zuvor ist ein Vergleich leider nicht ganz abwegig.


    Für mich ist Phil in erster Linie Schlagzeuger, und das geht nicht mehr, kein Thema, dann soll er es weglassen, das er nicht mehr herumrennen kann, kein Thema, brauche ich auch nicht ...


    Seine Stärke in dieser Situation sind die Balladen, und dazwischen lockert man das ganze auf, aber das ist auch in einer würdevolleren Art möglich.


    Wie gesagt, es gibt diverse Beispiele in der Phil akustische Konzerte gespielt hat, vor allem Storytellers ist hier ganz groß.


    Sussudio zb, hör Dir mal das an https://www.youtube.com/watch?v=pTvgDQJh91o
    wenn da mit so einer Band ein Konzert spielen würde (und das machen auch andere in solchen Hallengrößen), es wäre längst nicht so bemitleidend wie wenn er jetzt bei Sussudio dort in der Mitte sitzt während um ihn herum Party ist.

  • Er bewegt sich allgemein auch sehr langsam; als ob er ruhig gestellt wurde. Das Gesicht bleibt auch meist ernst. Ein völlig anderer Phil - physisch und wohl auch psychisch.

  • Ich seh es genau wie drumdani. Phils Zustand ist nicht wirklich das Problem, das Befremdliche ist das Drumherum. Die ruhigeren Songs wie You know what I mean oder AAO (hier eine ganz gute Aufnahme https://m.youtube.com/watch?v=GgcTgPFQb2I) finde ich ganz toll und bin sogar positiv überrascht.


    Die Uptemponummern sind allerdings traurig anzuschauen. Phil hängt da verloren in der Mitte rum, kommt stimmlich nur mit Anstrengung hinterher und versprüht alles andere als Spielfreude. Man kann natürlich immer wieder das Argument bemühen, dass er natürlich nicht mehr so rumhüpft und fit ist wie früher, das ist nun wirklich klar! Aber dann muss man auch die Show anpassen. Darin liegt für mich auch der Reiz von Konzerten "alternder" Künstler wie sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten immer wieder das Konzertgeschehen anpassen und ihre Songs neu interpretieren.


    Das ist hier meiner Meinung nach nicht gelungen. Viele schreiben dann, dass man ja auch nicht so viel Show braucht, das sehe ich genau so. Aber Phil bietet eine Show und ein "visuelles" Konzert. Dann muss man daran auch Ansprüche stellen dürfen. Meine sind nach den ersten Eindrücken nicht erfüllt. Es macht mich traurig, ihn (so) zu sehen...

    Saw that look of recognition

    When they know just who you are

  • Danke Royale!


    Wie gesagt, selbst als Fan seit über 20 Jahren (und ich bin 30!) der sein Phil Collins Konzert mit 10 gesehen hat sollte Kritik erlaubt sein.


    Ich verstehe das jemand der ihn noch nie gesehen hat da eher Vorfreude verspürt, das ist auch vollkommen in Ordnung und akzeptiere ich auch, ein Forum sollte zum Meinungsaustauch da sein

    • Offizieller Beitrag


    Ist erledigt. Ich hatte schon den deutschen Artikel mit der heißen Nadel gestrickt und Christian hat es auf die Schnelle übersetzt. Danke für den Hinweis. :topp:


    Meine Gedanken zur Show (ohne da gewesen zu sein...):


    Phil hat eine seiner Gesundheit und seinem Alter angemessene Show arrangiert. Ob es so glücklich ist, Songs wie Easy Lover oder Sussudio komplett sitzend darzubieten, kann ich vielleicht besser beurteilen, wenn ich selbst auf dem Konzert war. Live kommt es vielleicht anders rüber als auf YouTube.


    Auf jeden Fall zolle ich ihm großen Respekt, dass er mit seinen gesundheitlichen Einschränkungen eine tolle Show biete und den Mut hatte, so ehrlich (mit Krücke und Hocker) in die Öffentlichkeit zu gehen. Das machen nicht viele. Ob das jedem gefällt, ist am Ende dann wie immer Geschmacksache. Ein endgültiges Urteil darüber werde ich mir auch erst nach dem Konzert erlauben. Gut finde ich, dass er auf sein heißgeliebtes Schlagzeugspiel verzichtet, was ihm vermutlich schwer abgeht. Aber besser er drummt gar nicht als sich beim kläglichen Versuch gegen seinen kranken Körper anzukämpfen zu blamieren! Ich freue mich auf meine beiden Köln-Konzerte. :topp:

  • Ich glaube, dass und Phil und sein Management bei Tourankündigung und speziell bei der (noch früheren) Tourplanung davon ausgegangen sind, dass es ihm im Juni 2016 besser geht. Sprich: dass er stehen/gehen und evtl. auch Schlagzeug spielen kann.


    Nachdem auch getwittert wurde "Phil Collins: Vocals + Drums", deutet für mich vieles darauf hin, dass sie bis zum Schluss die Hoffnung in diese Richtung hatten.


    Nachdem an der Setlist auch die ganze optische Choreografie der Show, die Vorbereitung der Band usw. hängt, ist ein umswitchen auf eine "Barhocker-Show" (also überwiegend langsamere Stücke) wohl nicht so easy.


    Und: wenn er das gemacht hätte, würden sich viele beschweren, dass er so viele "Schnulzen" spielt. Von dem her hat Phil immer die A....karte. Er kann es keinem recht machen...


    Für mich gilt: ich freue mich auf die Konzerte in London, Köln und Dublin. Und ich werde ihm zujubeln, weil er der Held meines musikalischen Lebens ist. Und seine musikalische Lebensleistung ist unantastbar!

  • Liverpool war offenbar ein Konzert für Fans, die sich mit Phils Möglichkeiten arrangieren konnten und Bock auf gemeinschaftliche Solidaritätsbekundungen hatten, für die sie auch horrende Preise zu zahlen bereit waren.
    Ich sage nie wieder, dass ich Phil Collins-Fan bin. Mich stößt dieses Konzert-Agreement extrem ab. Und ich sehe das genau andersherum: Wenn Phil schon eine Therapie im Bad der Menge machen möchte, dann müsste ER selbstverständlich auch den Preis für die Therapie selber zahlen. Alles andere ist für mich verkehrte Welt.


    Gut, Phil entertaint nicht (das überlässt er anderen, nämlich Band und Publikum). Ich habe überhaupt keine Schwierigkeit zu akzeptieren, dass er im Sitzen und sichtbar angestrengt den Auftritt durchziehen muss - es geht einfach nicht anders. Und er kann sich gern auf der Bühne als puristischer Musiker definieren. Nur: Sein Gesang in Liverpool ist schlimm, und er drummt nicht. Und so ist das selbst unter rein musikalischen Gesichtspunkten nichts anderes als eine musiktherapeutische Sitzung, für die keine Krankenkasse der Welt zu zahlen bereit wäre. Aber wozu gibt es Fans.


    Einmal editiert, zuletzt von townman ()