TotW: [29.02.-06.03.2016]: GENESIS - Just A Job To Do

  • Ich finde schon, dass genau darüber diskutiert werden darf, bei einem solchen Song.
    Dieser Song hier zeigt, wie Christian schon sagte, dass sich die 3 verbliebenen entwickelt haben.
    Ob nun weiter, weg, zurück oder sich komplett neu erfunden ist jedem Fan selber überlassen.


    Ich erlebe den SdW immer am spannensten, wenn die unterschiedlichen Geschmäcker aufeinanderprallen und sich an einem Song oder gar Album abgearbeitet wird.


    Das Genesis Universum ist vielfältig und das Fanlager noch viel mehr. Daher gehen Meinungen extrem auseinander und das sollte geäußert werden.


    Zum Song:


    Der Song kränkelt, wie das ganz Album, an miesen SynthySounds. Komischerweise mag ich die 80er Synth in der Regel sehr gerne, aber Tony hat dort irgendwie keine mir gefälligen Sounds gefunden. Da können die anderen (auch Tony) noch so toll performen oder gute Songs mit griffigen Themen schreiben (wie hier) - es kommt bei mir als, wie achon gesagt, Plastik an, passend zu den Titelförmchen...


    Da bleiben immer noch 7 Punkte über!


    LG


    Kabuki

  • Das ist wohl ziemlich eindeutig die Frustration des enttäuschten Prog-Fans, warum um alles in der Welt seine Helden sich plötzlich weiterentwickelten. Warum haben sie 1983 nicht einfach Foxtrot 6 veröffentlicht (Cha Cha Cha wäre ja ein toller Titel gewesen) und immer noch über Brunnen und allerlei obskure Dinge gesungen und ihren Sound einfach konsequent nicht weiterentwickelt ... nun denn


    Just A Job To Do ist für mich das genaue Gegenteil. Ein flippiged Stück Genesis, das Happy The Man der Neuzeit, nur eben wesentlich genialer in Szene gesetzt - und einen unfassbar gut aufgelegten Phil Collins, sowohl beim Drumming, als auch gesangstechnisch. Der Sound wiederum hat diese Elemente, die man nicht unbedingt mögen muss, schon gar nicht, wenn man die 80er generell hasst. Das geht mir zum Glück nicht so.
    Dass dieser Song kein Hit wurde und nie live gespielt wurde, ist eigentlich ein Skandal.
    Just A Job To Do zeigt, dass eine Band mit progressiven Wurzeln ihren verspielten Charakter nie verlor und sich konsequent weiterzuentwickeln jederzeit in der Lage war. Dafür danke und 14 Punkte für fast gnadenlos perfektes Entertainment.


    ...und das ist wohl ziemlich eindeutig die Frustration des enttäuschten Pop-Fans, der feststellen muss, dass es Leute gibt, die Musik anders bewerten und eine eigene Meinung haben und eben nicht alles gut finden, was dem Zeitgeist entsprechend veröffentlicht wurde. Dass ich gegen Weiterentwicklung bin habe ich nirgends geschrieben und ich hasse auch die 80er nicht. Vielmehr ging mir die Entwicklung in die falsche Richtung, weil meinem musikalischen Verständnis nach einfach zu "billig". Herausgekommen ist der Kommerzkram wie Just a Job to do, ganz unabhängig davon, od der Song nun erfolgreich war oder nicht. Die Art und Weise des Songs waren ja klar drauf angelegt. Warum soll ich das gut finden? Nur weil es in theoretischen Überlegungen zu einer bestimmten Entwicklung passt? Wer definiert denn, ob die Entwicklung richtig ist, oder nicht? Wenn nur kommerzieller Erfolg die Messlatte ist, gehe ich nicht mit! Es gab ja später auch Beispiele, die die progressiven Wurzeln durchaus hervorhoben (z. B. Fading Lights) und auch in der Spätphase konnten die drei durchaus gute Musik machen mit guten und weiterentwickelten Sounds, das stelle ich ja gar nicht in Frage. Hier geht es aber um diesen Totw und der hat einfach nichts, was mich reizt. Und die Einschätzung dazu...fast gnadenlos perfektes Entertainment." halte ich doch für etwas übertrieben. "...verspielter Charakter..." ja wo denn? Aber bitteschön, wenn du das so siehst....


    Aber ich glaube, dass ein Weiterdiskutieren gar nichts bringt. Alle hier wissen, dass Genesis mit seinen Entwicklungsphasen stark polarisiert. Ich lass mir die Pop-Phase hier nicht schön schreiben, genauso wenig, wie ich mir die Prog-Phase schlecht machen lasse oder spekulative Überlegungen, wie ein Verbleiben der Band im Prog hätte aussehen können. Alles belanglos. Es war wie es war. Jeder soll glücklich werden mit dem was ihm gefällt. Musik ist Geschmackssache.


    Übrigens, falls hier auch off-topic Anteile enthalten sein sollten....sorry, ich habe nur auf Christians Post geantwortet...

    • Offizieller Beitrag

    Ich finde schon, dass genau darüber diskutiert werden darf, bei einem solchen Song.


    Ganz klares NEIN! Grundsatzdiskussionen sind nicht beim TotW zu führen, sofern es - wie bei Hermas Beitrag - keinerlei Bezug mehr zum TotW gibt.

    Zumal ich diese Aussage voll unterstütze:

    Aber ich glaube, dass ein Weiterdiskutieren gar nichts bringt.



    Also nochmal: weiterdiskutieren ist erlaubt. Aber hier nur mit direktem Bezug zum TotW. Alles andere bitte in entsprechenden anderen Threads besprechen. Weitere Grundsatzdiskussionsbeiträge werden hier gelöscht.

    • Offizieller Beitrag

    ...und das ist wohl ziemlich eindeutig die Frustration des enttäuschten Pop-Fans, der feststellen muss, dass es Leute gibt, die Musik anders bewerten und eine eigene Meinung haben und eben nicht alles gut finden, was dem Zeitgeist entsprechend veröffentlicht wurde. Dass ich gegen Weiterentwicklung bin habe ich nirgends geschrieben und ich hasse auch die 80er nicht. Vielmehr ging mir die Entwicklung in die falsche Richtung, weil meinem musikalischen Verständnis nach einfach zu "billig". Herausgekommen ist der Kommerzkram wie Just a Job to do, ganz unabhängig davon, od der Song nun erfolgreich war oder nicht. Die Art und Weise des Songs waren ja klar drauf angelegt. Warum soll ich das gut finden? Nur weil es in theoretischen Überlegungen zu einer bestimmten Entwicklung passt? Wer definiert denn, ob die Entwicklung richtig ist, oder nicht? Wenn nur kommerzieller Erfolg die Messlatte ist, gehe ich nicht mit! Es gab ja später auch Beispiele, die die progressiven Wurzeln durchaus hervorhoben (z. B. Fading Lights) und auch in der Spätphase konnten die drei durchaus gute Musik machen mit guten und weiterentwickelten Sounds, das stelle ich ja gar nicht in Frage. Hier geht es aber um diesen Totw und der hat einfach nichts, was mich reizt. Und die Einschätzung dazu...fast gnadenlos perfektes Entertainment." halte ich doch für etwas übertrieben. "...verspielter Charakter..." ja wo denn? Aber bitteschön, wenn du das so siehst....


    Aber ich glaube, dass ein Weiterdiskutieren gar nichts bringt. Alle hier wissen, dass Genesis mit seinen Entwicklungsphasen stark polarisiert. Ich lass mir die Pop-Phase hier nicht schön schreiben, genauso wenig, wie ich mir die Prog-Phase schlecht machen lasse oder spekulative Überlegungen, wie ein Verbleiben der Band im Prog hätte aussehen können. Alles belanglos. Es war wie es war. Jeder soll glücklich werden mit dem was ihm gefällt. Musik ist Geschmackssache.


    Übrigens, falls hier auch off-topic Anteile enthalten sein sollten....sorry, ich habe nur auf Christians Post geantwortet...


    Nein, Peter, da liegst du falsch


    Ich bin kein "frustrierter und enttäuschter Pop-Fan" - ich kann (offenbar im Gegensatz zu vielen anderen hier) allen Phasen von Genesis etwas abgewinnen und habe mich beim Rückwärtsentdecken der Band (wurde 1990 Fan) immer wieder über schräge Nummern und unerwartete Stile gefreut. Mitnichten finde ich alles gut, was dem Zeitgeist entspricht (bin mir auch nicht sicher, wie du zu dieser Unterstellung kommst). Jedoch bin ich ein großer Fan des Spruchs aus der Doku Sum Of The Parts: "Genesis are the only progressive Rock band that really progressed". Just A Job To Do ist mit seiner Verspieltheit, seiner Direktheit und auch seines deutlich nach vorn gerichteten Sounds ein gutes Beispiel dafür, wie sich die Band weiterentwickelt hat. Es trägt deutlich zur Vieleitigkeit bei und ist - meiner Meinung nach - ganz weit vorn was die Gesangsleistung von Phil angeht (vielleicht auch ein Grund dafür, dass es nicht live gespielt wurde).
    Kommerzkram ist Just A Job To Do sicher nicht.


    Noch eine allgemeine Bemerkung: Jeder soll natürlich das gut finden, das er auch als gut empfindet - keine Frage. Ich bin es eben oft leid, dass Phase A gegen Phase B ausgespielt oder aufgerechnet wird. Die frühen Genesis wären auch nie nachhaltig präsent gewesen oder die "erfolgreichere" Phase. Und die frühe Phase hat sicher nicht geschadet, was die Art des Outputs späterer Jahre angeht. Ich könnte im Fanclub nicht meine Aufgaben wahrnehmen, wenn ich die Phasen der Band in schwarz/weiß sehen würde. Mir war es immer wichtig, ein differenziertes Bild er gesamten Historie und der Solokarrieren zu präsentieren. Platz ist hier für jeden. Es ist ein Genesis Fanclub - und eben nicht ein "frühe Phase von Genesis"-Fanclub oder ein "Collins-Ära"-Club.

  • Wenn ich den Song oder andere des Albums höre, muss ich immer denken, so hört sich wahrscheinlich Plastik an, wenn man es musikalisch hörbar machen will. Plastik als Symonym für unsere Wegwerfgesellschaft mit all den Plastikflaschen und der Folie drumherum. So auch der musikalische Output von Genesis in dieser Zeit. Kommerz pur, langweilige und simple Melodien, vor allem Plastik-Sound, musikalischer Sondermüll. Das höre ich nicht mehr an. Der Extrakt der übrig bleibt, wenn ich nach musikalisch guten Stellen suche, ist ca. 2 Sekunden lang und der kurze Keyboardlauf von Tony bei 0.43, den Phil gut mitbetont mit den Drums. Dafür gebe ich auch einen Punkt. Ansonsten käme es mir nicht mehr in den Sinn, dieses Lied bewusst anzuhören. Schreckliche Phase einst begnadeter Musiker.


    1 Punkt


    Interessanterweise hätte ich das auch so unterschreiben können.


    Wollte mir aber den Song lieber noch mal vorher anhören (auch vor dem voten), so nach gefühlt 25 Jahren. Und, siehe da, so schlecht isser' ja gar nicht. Das ist zwar ganz & gar nicht die Musik, wegen derer ich Genesis mag oder mir Musik von denen jemals gekauft hätte, aber davon unabhängig finde ich ihn selbst für die dunklen 80er Jahre nicht wirklich schlecht. Phil's Gesang ist nicht so meins, aber die leicht funkige Gitarre und die Drums sind schon OK. Plastikbläsersounds eher nicht. Wahrscheinlich hat sich im Laufe der letzten 25 Jahre mein musikalischer Geschmack nicht nur obskuren Gefilden hin vergrößert, sondern manchmal auch in den Bereich einfacher, grooviger Sachen. Manchmal :gruebel:


    Ach ja: 3-

  • Großartiger Song. Wenn dieser Sound typisch für die 80er wäre, dann hätte ich kein größeres Problem mit dieser Dekade. Ich finde ihn eher zeitlos gut.
    Genesis zeigen hier, dass sie Pop ganz hervorragend können. Zwar hat "Just a job to do" kein Hitpotenzial, aber das ist kein Makel. Das Songwriting ist ganz extrem pointiert, den Aufbau finde ich mustergültig gelungen. Da ist kein Takt zu wenig oder zu viel, alle Mittel sind sparsam, aber vollkommen wirkungsvoll eingesetzt.
    Für Genesis ist das hier auch ungewöhnlich funkig - das liebe ich sehr. Und es zeigt, dass sie auch in den 80ern neue Einflüsse ausprobiert und umgesetzt haben, ohne immer gleich ins Reich der banal-aufgesetzten Rührseligkeit abzudriften. Guter, schwungvoller, knackiger Groove mit einer tollen Verzahnung von Keyboard und Gitarre. Phils Gesang ist perfekt. Strophen und Refrain hören sich überhaupt nicht ausgelutscht an, im Gegenteil: Da gibt es kleine Schlenker und Wendungen, auf die andere Bands nie im Leben kommen, weil sie sich nur an Gewöhnlichem orientieren.
    Und nicht zuletzt der Zwischenteil, mal wieder: Der ist ja schon für sich genommen sehr, sehr catchy. Aber dass er kontrastierend in diesem Song Platz findet und aller Gegensätzlichkeit zum Trotz wie aus einem Guss in ihn hineinpasst, das ist für meine Ohren ein richtiges Schmankerl. Ähnlich wie z.B. auch beim Zwischenteil von "No reply at all".


    "Just a job to do" - sie hätten ihn kaum besser erledigen können. 14 Punkte

  • Auch ich finde "Just A Job To Do" flott und groovig und es gefällt mir auf der zweiten LP-Seite am besten. Das einzige, was etwas nach "80er-Jahre-Plastik" klingt, sind die Synth-Bläser und schon damals klang das in meinen Ohren etwas künstlich. Als ich gerade auf die Laufzeit (4:37) schaute, war ich erstaunt, denn es kam mir immer eher kürzer vor. Ein kurzweiliger Job ...


    Wäre der Text etwas eingänglicher, hätte ich damals 10 DM auf einen kleinen Hiterfolg gewettet, doch sie haben es nicht als Single veröffentlicht.


    Ich finde es gut (11 Punkte),
    aber ich bin nicht repräsentativ,
    denn ich mag ja alle Phasen der Band und
    interessiere mich auch für alle Nebenprojekte ;)

    Gedankenrauschen – Da geht noch was!

  • Interessanterweise hätte ich das auch so unterschreiben können.


    Wollte mir aber den Song lieber noch mal vorher anhören (auch vor dem voten), so nach gefühlt 25 Jahren. Und, siehe da, so schlecht isser' ja gar nicht. Das ist zwar ganz & gar nicht die Musik, wegen derer ich Genesis mag oder mir Musik von denen jemals gekauft hätte, aber davon unabhängig finde ich ihn selbst für die dunklen 80er Jahre nicht wirklich schlecht. Phil's Gesang ist nicht so meins, aber die leicht funkige Gitarre und die Drums sind schon OK. Plastikbläsersounds eher nicht. Wahrscheinlich hat sich im Laufe der letzten 25 Jahre mein musikalischer Geschmack nicht nur obskuren Gefilden hin vergrößert, sondern manchmal auch in den Bereich einfacher, grooviger Sachen. Manchmal :gruebel:


    Ach ja: 3-


    Das sind bei dem Streit Prog Versus Pop bei GENESIS am Beispiel dieses TOTW ganz versöhnliche Worte. Mich wundert´s ein bisserl, dass ich wegen meinem 1 Punkt keine "Haue" bekommen habe....Ich mache keinen Hehl daraus, die Musik unserer Fave´s aus den 70er lieber zu haben. Das mag an meiner musikalischen Sozialisation liegen. Ich kann nur nach drei Jahrzehnten dem Album, dem letzten von GENESIS, dass ich aktuell gekauft hatte, noch immer nicht viel abgewinnen - im Gegensatz zu "Abacab". So geht es mir auch mit diesem Song. Er gefällt mir nicht, er berührt mich nicht, er ist nicht im Gedächtnis haften geblieben (vielleicht wäre das geschehen, wenn er im Radio rauf und runter gedudelt worden wäre). Er polarisiert nicht mal so wie dieser Kinderreim, äh "Who Dunnit". Vielleicht hat aus dem Grunde mein Voting nicht die Aufmerksamkeit wie Peter M013´s oder Herma´s bekommen.;-)


    P.S. Muss ich jetzt um meine Fanclubmitglieds - Legimitation fürchten? :D

  • Ja schwierig zu beurteilen. Würde mir gerne noch mal meine frühere Bewertung beim Album Poll anschauen. Also eingängig ist er. Und obwohl ich ihn zuletzt vor 5 (??) Jahren gehört hatte, er ist auf jeden FAll fest haften geblieben. Schon mal ein gutes Zeichen. Die Drums find ich gar nicht so schlimm. Passen irgendwie. Die Bläserexperimente sind auch okay. WAs mir bei dem Lied fehlt ist dieser Höhepunkt. Das Lied plätschert so daher ohne wirklich auf den Punkt zu kommen. M.E. nicht ganz auskomponiert worden. Dennoch find ich das Lied nicht schlecht. Ich schwanke zwischen 9 und 10 Punkte... Sag mal 9...


    PS Aber wer hier 15 oder 1 Punkt vergibt, hmmm :(

  • Hallo Herma.


    ich lese deine Beiträge immer wieder mit Interesse. Ich frage mich nur sehr oft: warum bist du eigentlich genesis-Fan? du scheinst so unfassbar viel von Genesis nicht zu mögen...oder bist du ein bezahlter Kritik aus der Motörhead Fraktion? Nichts für Ungut...


    Gruss;


    Dann würde Herma aber haue bekommen. Motörhead sind Fan von Master Phil.