For Absent Friends / Non Musicians > memories to keep

Als Urmel hat er mir sehr gut gefallen, ansonsten war ich kein Freund von ihm. Vor allem hat er nicht in die Sesamstraße gepasst. Mit seiner "Figur" war er wahrlich kein Vorbild für Kinder. Ob sie wohl mit seinem Tod zu tun hat? Gesund kann das jedenfalls nicht gewesen sein. Trotzdem R.I.P., Dirk!

Ab sofort gibts im Himmel gute Laune und Erdbeermarmeladebrot mit Honig!

In Memoriam: Dirk Bach!

Das Dschungelcamp lebte von dem Gegensatz zwischen grossem Stress der Bewohner einerseits, und der betont guten Laune der Moderatoren andererseits. Und diese witzige Rolle hat Dirk Bach ausgefüllt (im wahrsten Sinne des Wortes) wie kein anderer. Man hatte das Gefühl er hat wirklich Spass an dieser Sendung. Immerhin musste er ja auch nicht die Prüfungen absolvieren.

Unvergessen sein unschuldiger Blick, wenn die Kandidaten die ekelhaftesten Prüfungen absolvieren "mussten". Grosse Klasse !!! Jeder wusste, in Wahrheit denkt er jetzt: "Warum tun diese Versager sich das eigentlich an ?". Und trotz der bissigsten Kommentare, die teilweise schon an üble Nachrede grenzten, konnte ihm niemand wirklich böse sein. Jemand mit so lustigen Augen kann doch nicht wirklich böse sein. Die Zuschauer wussten allerdings immer ganz genau, wen er sympathisch findet, und wen eben nicht.

Ich werde ihn jedenfalls immer mit dieser Sendung verbinden, auch wenn das viele hier ganz anders sehen. Ich frage mich jetzt nur, wer künftig seine bunten Kostümkreationen tragen soll. Eigentlich kommt dafür nur Hella von Sinnen infrage, am besten zusammen mit Hugo Egon Balder ...

Dirk Bach in seiner letzten Rolle: "Und wer tot ist, wird ein Stern!".
Erinnert etwas an: "Ich bin ein Star, holt mich hier raus!"

Sehr traurig. Ich möchte noch lobend seine Leistung als Interpret vieler Walter Moers Bücher erwähnen, die er ungekürzt und wahnsinnig humorvoll eingelesen hat!

Als ich mir heute früh Stoff für die Arbeit besorgte (Mineralwasser und Kaugummis), da drängelte die im Kassenbereich ausliegende Zeitung die ich nicht nennen möchte, diese Nachricht auf. Nun, ich kannte Dirk Bach nicht und Freund seiner Fernseharbeit war ich auch nicht. Auch als Hörbuchleser fand ich ihn eher unterdurchschnittlich. Rein unterhaltungstechnisch für mich keinerlei Verlust. Für die Familie natürlich schade.

Im Internet findet man hetzt auch ganz entzückende "Nachrufe", die mich wieder daran erinnern, dass ich lieber im Dschungelcamp pfundweise Maden und Kakerlaken vertilgen würde als gewissen Leuten die Hand zu reichen oder mich auch nur freiwillig im selben Raum aufzuhalten.
Einen Link möchte ich lieber nicht setzen. Aus den Medien ist ohnehin bekannt, was gemeint ist.


Ob das "hetzt" im ersten Satz ein "freudscher Vertipper" war? Egal, passt schon.

Kürzlich wurde aus Moderatorenkreisen, bekräftigt von Forumsmitgliedern, darum gebeten, den "For Absent Friends"-Thread aus der Musiker-Abteilung nicht mit Nachrufen auf Nicht-Musiker zum Entgleisen zu bringen.

Nun ...

Auch wenn ER Hobby-Musiker war und sein Klavierspiel bei Meister Justus Frantz verfeinerte: Im Leben war Helmut Schmidt keiner, der bei uns unter "Andere Musiker" zu finden wäre. Mit innerer Beteiligung habe ich gesehen, dass pealmu, Chandelier und andere dennoch Worte des Abschieds für ihn fanden.

Wer würde sich mehr eignen als ER, um einen Winkel zu gründen im oder zum Gedenken an verstorbene Nicht-Musiker?

Ich trauere nicht so schwer wie um meine in den letzten Jahren verstorbenen engen Freunde, Verwandte, viel zu früh fortgerissenen Lebensbegleiter. Und doch möchte ich SEINER gedenken, dabei denke ich auch mit an meine Jugend und die langen Jahre, in denen der Verstorbene schlichtweg immer DA WAR.

Die Hamburger Flut, das ewige Nordi-Trauma, bei jedem Orkan war sie wieder präsent. Helmut Schmidt war UNSER Franz Josef Strauß, eine Ikone, mit seinem Charisma auch privat oft zu sehen. "Mein, was konnte der Mann durchgreifen". Unsere Familie war hochpolitisch, schon die Altvorderen waren in Parteien, als Kinder diskutierten wir mit Vater und Onkels deren Belange aus der Kommunalpolitik. Der 68-und 70ger Schulhof war politisch, in Schulsprechenwahlen traten Jusos an gegen Falken gegen Junge Unionisten, etliche unüberschaubare K'Grüppler huschten durchs Bild, aber an Helmut Schmidt schieden wir uns, ALLE: Er war das Maß für das, was Politik sein kann.

Schon früh führte sein Nato-Doppelbeschluss zu Verwerfungen in all unseren Freundes- und Verwandtenbeziehungen, Abbruch von Bekanntschaften und Netzwerksbeziehungen so sehr, wie ich es erst jetzt wieder in der Flüchtlingsfrage erkenne.

Der Begriff "konstruktives Misstrauensvotum" wurde uns am Beispiel Schmidt Schnauze von fantastischen Lehrern und Uni-Dozenten live vermittelt, in all seinen Facetten. Und heute? Angela Merkel befindet sich ähnlicher Position, ohne dass große Teile der Jugend überhaupt verstehen wollen, was abgeht.

Später begleitete er uns publizistisch, seine ZEIT war sicherlich das BESTE, was Presse leisten kann. In der Mittelstandsphase war unsereins näher bei seiner Loki, mit der im Panamahut durch die englischen Rosen gestreift wurde. Sie waren immer da, die beiden, 68 Jahre lang verheiratet, und schließlich nahe des Alters kamen sie im Kabarett an: Uwe Lyko und Wilfried Schmickler sorgten mit "Loki & Smoky" für geniale Lacher und große Liebe.

Gestern erst brachte ich meinen Eltern eine aus den Tiefen meines Bücherschranks gefischte Helmut Schmidt Biografie vorbei und wir schwelgten in Erinnerungen. Er verband uns, seine Zitate und Sprüche kann sogar noch mein (CDU)-Vater auswendig hersagen.

"Heutzutage ist das wichtigste zu lernen, wie man andere Völker versteht. Und zwar nicht nur deren Musik, sondern auch ihre Philosophie, ihre Haltung, ihr Verhalten. Nur dann können sich die Nationen untereinander verstehen." Helmut Schmidt

Danke, dass Du da warst und ein Original warst, Herr Schmidt.

https://www.youtube.com/watch?v=oGzbxJkqd38

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