TotW: [24.08.-30.08.2015]: GENESIS – Los Endos

  • Für mich nach wie vor DAS Genesis-Instrumental schlechthin. Als ich das Stück so ca. Ende der 90er durch eine TV-VHS-Aufnahme von "Live at Wembley" erstmalig kennengelernt hatte, fragte ich mich nur "Wow, was ist denn das für eine verschärfte Instrumentalversion von 'Dance On A Volcano?'". Man muss dazu wissen: Bis dato war mir nämlich, abgesehen vom "Old Medley" der 1992er Tour und einzelne Hitsongs wie "Turn It On Again", "Misunderstanding" und "Follow You Follow Me" nichts von Genesis' Werk vor 1983 bekannt. Daher wusste ich auch nix von einem eigenständigen Instrumentaltitel namens "Los Endos". Erst, als ich Jahre später dann erstmals "A Trick Of The Tail" und "Seconds Out" hörte, kam dann das Deja Vu zurück. Ich brauch wohl nicht zu erwähnen, dass ich nach dem Hören von den offiziellen Liveversionen von der Studioversion auf "Trick" relativ enttäuscht war, da sie ja deutlich langsamer ist und leider während der "Squonk"-Reprise dann auch irgendwann das Fade-Out kommt. Lediglich das ungewöhnliche Intro ließ mich aufhorchen und verursachte wiederum ein paar Jahre später beim erstmaligen Hören von "It's Yourself" bei mir ein weiteres Deja Vu-Erlebnis. :D


    Fazit: Der normalen Studioversion würde ich auch nur so 13 oder 14 Punkte geben. Durch die allesamt sehr guten Liveversion von 1976 bis 2007 werte ich es aber nochmal mit 15 Punkten auf!!!


    Neben der für mich bis heute ungeschlagenen Version der IT-Tournee möchte ich hier aber auch noch die neuarrangierte Version der "Phil Collins Bigband" nicht unerwähnt bleiben lassen (für mich ebenfalls ein 15-Punkte-Kandidat). Durch einen komplett neuen Mittelteil bringt es diese Version da inzwischen auf eine knappe Viertelstunde ( Zy: Da hast du deine gewünschte längere Version!).


    https://www.youtube.com/watch?v=j6EmtNvnjS0


    Und er mag ein noch so guter Musiker und Gitarrist sein, aber Daryl Stuermer kann für mich den Steve einfach nicht ersetzen.


    Interessante These, da sich gerade bei "Los Endos" die Versionen mit Steve und Daryl mangels richtiger Solo-Gitarre eigentlich nicht großartig unterscheiden (anders als z.B. bei "Firth Of Fifth").

    31.10.1997 PHIL COLLINS (Hannover)
    11.06.2004 PHIL COLLINS (Berlin)
    15.06.2007 GENESIS (Hamburg)
    15.06.2012 ROACHFORD (Kiel)
    24.06.2012 MIKE & THE MECHANICS (Kiel)
    18.05.2014 STEVE HACKETT (Hamburg)

  • ...


    Interessante These, da sich gerade bei "Los Endos" die Versionen mit Steve und Daryl mangels richtiger Solo-Gitarre eigentlich nicht großartig unterscheiden (anders als z.B. bei "Firth Of Fifth").


    Tja, wer vermag die Emotionen in den Fan-Herzen schon zu erklären....das ist neben Soundnuancen und anders gespielter Tonfolgen zum größten Teil Gefühlssache. Die richtigen Steve-Soli mag ich mir von Daryl gespielt gar nicht anhören und skippe weiter. Jedem so, wie er es mag ;)

  • Ein überragendes Instrumental, ein fantastischer Song. Und ein tolles Reprise zu einem tollen Album, mit dem keiner so richtig gerechnet hatte. Wobei ich den vielen Vorrednern Recht gebe - besonders die Live-Versionen reißen es raus. Ich persönlich halte die von 1976 einfach für Killer! Das Stück ist nun mal sehr perkussiv und wenn man dann Bill Bruford dabei hat. Frisch von King Crimson, wo er sich in teils halbstündigen Improvisationen austoben durfte. Da passiert halt einfach was. Ich glaube Bill hat da auch den Phil mehr als nur zu Höchstleistungen getrieben. Und so bekommt das ganze Stück bei aller Struktur doch einen gewissen freien und anarchistischen Zug, wie ich überhaupt finde, dass auch diese perkussiv-improvisatorische Seite, die sie 1976 gezeigt haben, Genesis gut steht. Und Los Endos steht dafür stellvertretend. Und ein letztes: wer dieses Stück mag, der höre mal in The Talking Drum von King Crimson rein, besonders live und - wichtig - mit Bill Bruford!

  • 14 Punkte.


    Los Endos finde ich in der SecondsOut-Version schon großartig. Das rockt. Die Albumversion kommt da naturgemäß etwas zahmer daher.


    Los Endos 2007 ist zwar brilliant gespielt, kommt aber zeitweise, vor allem zum Finale nicht mehr so richtig aus'm Knick. Die Herren sind natürlich auch älter geworden.

    GENESIS

    In Concert

    1978 Saarbrücken Ludwigsparkstadion 1981 Frankfurt/M Festhalle

    1987 Mannheim Maimarktgelände

    1992 Hockenheim Motodrom - 2007 Stuttgart Gottlieb-Daimler-Stadion

    2022 Hannover Expo

    ..

    Steve Hackett

    In Concert

    2009 Remscheid - 2014 Bochum 2015 Dortmund  

    2017 Hamburg 2019 Hamburg

    ..

    Peter Gabriel

    In Concert

    2013 Stuttgart 2023 Hamburg

    ..

    Anthony Phillips

    2014 Welkers

    Einmal editiert, zuletzt von YoungKingCole ()

  • *Kurz mal schnell ins Forum hineinschau*
    LOS ENDOS GAB ES ECHT NOCH NICHT?! :O


    Da ich gleich wieder ausm Haus muss, nur mal so viel:


    Die Los Endos Version von 1976 mit Bill Bruford jagte mir schon mehrmals nahezu Tränen ins Auge, besser wurde Los Endos spieltechnisch gar nicht. Insbesondere Steve gefällt mir hier besonders und ist nicht allzu weit in den Hintergrund gemischt. Wie man mit so wenig Tönen einen so großen Effekt erzielen kann, ist unglaublich. Und das Bill Bruford ein Monster am Drumkit ist und viele nette Breaks mal zwischendurch vorkommen, macht die Squonk-Reprise ja noch um einiges mehr interessanter.


    Bezogen auf die Bühnenshow würde ich allerdings noch die 78er Version sowas von bevorzugen, es war nie besser davor und danach, wobei die Optik während der IT Tour schon gut war :)


    Mal ehrlich, MelloTron, schönes Solo von Daryl, Laser, Rauch, Spiegel und allgemein die gute Bühnenpräsenz der Band, die Spielgeschwindigkeit ist auch topp.
    (Ausschnitt von 1978)
    https://youtu.be/KUCQBeZskC0?t=42m51s


    Rückblickend hat sich die Band übrigens auch gewundert, warum Los Endos 1992 nicht gespielt wurde. Also hinterher ist denen also auch aufgefallen, dass es sich hierbei um DAS Stück handelt, was wirklich jedem umwirft. Gleich welche Bandphase, ob Proghead, Metalhead, Pophead usw.


    So ähnlich wie ein "Comfortable Numb" halt für Pink Floyd! :D


    Die Hackettversion gefällt mir an für sich ganz gut, wäre nicht diese schläfrigere Squonk-Reprise. Das Saxophone sorgt dafür, dass es sich spieltechnisch doch etwas langsamer und gemütlicher anfühlt. Aber nun gut, Gary O'Toole allein kann keine zwei Topdrummer ersetzen, der Rest bleibt ja bombastisch.


    Schade eigentlich, dass Mike trotz seinen Tourneen nicht doch mal die Chance ergriffen hat, einmal kurz bei Steve vorbeizuschauen. Gut möglich, dass Mike an der Leadgitarre nachgelassen hat, den Bass beherrscht er noch, aber nun gut! :D


    Übrigens: Hat Steve übrigens nicht mal erwähnt, dass WENN er eines der Genesis-Stücke NACH 1977 spielen würde, sich Abacab gut vorstellen könnte? Schade, das es noch nicht geklappt hat...

    <!---

    The rain auditions at my window
    Its symphony echoes in my womb
    My gaze scans the walls of this apartment
    To rectify the confines of my tomb


    -->

  • ... dass es sich hierbei um DAS Stück handelt, was wirklich jedem umwirft. Gleich welche Bandphase, ob Proghead, Metalhead, Pophead usw.


    Korrekt ausgedrückt: fast jeden. Ich finde das Teil nicht schlecht, halte es aber für ziemlich überbewertet.

    I'll never find a better time to be alive than now.

    Peter Hammill (on "X my Heart")

  • Ich finds auch überbewertet. Eigentlich hätte ich wohl besser "nur" 11 Punkte geben dürfen, aber irgendwie hab ich mich durch ein Gruppendruckgefühl und dadurch, dass hier sonst fast jeder geflasht ist, dazu verführen lassen, doch wenigestens ein schwaches "sehr gut" zu verleihen. Auf der Trick funzt dieses Stück für mich kaum, live dagegen ist es natürlich eine ganz andere Erfahrung. Ich habe daher irgendwie auch den Verdacht: Wer hier 15 Punkte gibt, der verbindet seine Punktvergabe vielleicht einfach auch eben (unbewusst) mit tollen Konzerterlebnissen, wo dieses Stück dann der Höherpunkt war, der dann auch noch das eine und andere aus dem tollen Konzert nochmal aufgreift, was halt flasht. Da vermischt sich ein Gefühl, eine wunderbare, durch eine Konzerterinnerung hervorgerufene Enotion mit dem, was man tatsächlich hört, wenn man das Stück (zu Hause) hört. Anders kann ich mir diesen 15-Punkte-Hype überhaupt nicht erklären.

  • svenchris: Es tut mir leid, wenn Du Dich aus Gruppenzwang genötigt fühlst einen TOTW überzubewerten. Ich finde das wirklich schade. Jede(r) sollte hier die Freiheit haben, ihre / seine Meinung offen zu sagen, ohne Angst zu haben, gedisst zu werden. Natürlich sollte Kritik nicht unter die Gürtellinie gehen.
    Nochmals zu "LOS ENDOS": Hier haben schon 73 Menschen abgestimmt - dies zeugt von der Bedeutung des Musikstückes im GENESIS-Kosmos. Nahezu 70% davon haben 15 Punkte gegeben. Ich denke, so wie ich, aus Wohlgefallen. Ich stelle das Prädikat "überbewertet", somit in Frage.

  • svenchris: Es tut mir leid, wenn Du Dich aus Gruppenzwang genötigt fühlst einen TOTW überzubewerten. Ich finde das wirklich schade. Jede(r) sollte hier die Freiheit haben, ihre / seine Meinung offen zu sagen, ohne Angst zu haben, gedisst zu werden. Natürlich sollte Kritik nicht unter die Gürtellinie gehen.


    Nee, alles gut: Ich hatte bislang noch nie Angst, hier irgendwie tatsächlich verkloppt zu werden. Divergierende Meinungen und ein intensiver und mitunter dann eben vielleicht auch mal reibungsvoller Austausch hier im Forum sind doch gerade auch gut. Das kann ja zu neuen Erkentnissen führen.


    Und so hatte ich auch hier jetzt, bei diesem Stück keine Angst. Ich habe mich nur massiv, vielleicht ein viertel bewusst, drei viertel unbewusst, von Eurer Haltung beeinflussen lassen - sowas gibt' s doch auch dann und wann im Büro bei Meetings, wo der eine oder andere dann auch plötzlich glaubt, er habe dieselbe Meinung wie alle anderen, nur weil diese Hauptmeinung so massiv vertreten wird. Oder kennt Ihr das nicht? Das ist irgend so eine tückische Wahrnehmungsfalle, wahrscheinlich hat die sogar einen Namen, irgendso ein xy-Bias-Ding.