So, jetzt möchte ich auch noch meinen Senf dazu geben. Einige Kritikpunkte kann ich nachvollziehen, aber im Großen und Ganzen war das gestrige Konzert klasse und mein Vater und ich haben es keine Sekunde lange bereut, dieses Jahr nochmal zu Steve zu fahren.
Das RuhrCongress als Veranstaltungsstätte hat mir sehr gut gefallen. Super organisiert, sehr höfliche Mitarbeiter, schöneres Ambiente als in der Phönixhalle in Mainz letztes Jahr und der Sound war auf unseren Plätzen (1. Reihe Parkett Mitte, direkt vor Nick Beggs und Gary O'Toole) größtenteils einwandfrei. Bei einigen Passagen war Nad Sylvan etwas zu leise abgemischt und hier und da hat mir der Sound von Garys Hängetoms nicht gefallen, aber ansonsten war's super. Es ist einfach geil, wenn man Gitarren und Bass so direkt abbekommt... Es war über das gesamte Konzert ein absoluter Genuss, Steve und vor allem Nick Beggs (im Zusammenspiel mit Gary) beim Spielen zuzusehen, zu hören und zu fühlen. Die Rhythmussektion war einfach der Knaller... Ich war noch nie von einem Bassisten so beeindruckt wie gestern Abend!
Die Setlist hat mir sehr gut gefallen. The Fountain of Salmacis und The Knife sind für meinen Geschmack absolute Highlights im Genesis-OEvre und stehen Klassikern wie Firth Of Fifth oder Cinema Show in nichts nach! Lilywhite Lilith war eine erfrischende Abwechslung und Horizons wirkte zwar irgendwie hingeklatscht, weil es so kurz und zusammenhangslos war, hat mir aber dennoch besser gefallen, als auf Steves letzten Solotouren, und hätte rein programmatisch letztes Jahr schon im Set sein müssen.
Die Wind And Wuthering-Stücke hingegen haben wir keineswegs gefehlt. Afterglow gefällt mir sowieso nie, wenn es jemand anderes als Phil Collins singt; bei Eleventh Earl Of Mar gefiel mir letztes Jahr Nad Sylvan nicht und Unquiet Slumbers For The Sleepers ist meiner Meinung nach für ein Livekonzert ein sehr langweiliges Stück. Einzig In That Quiet Earth hat mir letztes Jahr sehr gut gefallen, gestern hat's aber nicht gefehlt.
Das Publikum hat mir aber gefehlt. Insgesamt zu verhalten, wobei speziell am Ende, nach Supper's Ready und The Musical Box durchaus Euphorie herrschte. Das Mitklatschen und Mitsingen - Steve wollte einen "Chor" haben - hat aber hingegen nicht ansatzweise funktioniert... Das war letztes Jahr in Mainz und Hamburg weitaus besser und die Band hätte für ihre Leistung auch mehr vom Publikum zurückbekommen müssen.
Insgesamt war's aber wie gesagt völlig befriedigend. Meine Highlights waren an erster Stelle The Fountain Of Salmacis, dann das Ende von The Return Of The Giant Hogweed, The Knife, Supper's Ready, Watcher Of The Skies und schließlich Los Endos, das dem Genesis-Bombast einfach absolut gerecht wurde.
Jetzt wünsche ich mir wieder eine Solotour von Steve mit altem und neuem Material in kleinen Clubs
Ergänzung:
Natürlich nochmals herzlichen Dank an den Fanclub mit seinen fließigen Bienchen und den Veranstalter, die die tolle Ticketaktion ermöglicht haben und mir so ein wunderbares Konzert auf einem absolut phantastischen Platz beschert haben!