TotW: [16.-22.09.13]: GENESIS - ...In That Quiet Earth

  • GENESIS haben großartige instrumentale Stücke geschrieben. "...IN THAT QUIET EARTH" gehört nicht dazu.

    Allerdings ist es auf dem m.M.n. schlechtesten GENESIS - Album noch ein Lichtblick. Das ganze Album leidet meiner nach unter diesen seltsamen Synthesizer Experimenten. Tony dudelt da rauf und runter ohne dass ich eine klare Struktur erkennen könnte. Auf der anderen Seite gefallen mir einige Passagen von ITQE ganz gut. Allerdings hätte das Lied auch nicht länger sein dürfen weil es hart an der Nervgrenze liegt. Wie das wohl anno 1990 oder 2010 geklungen hätte? Stark find ich übrigens das Ende, welches den Übergang zu AFTERGLOW darstellt. Das ist sehr gelungen. Ich vergebe mal 9 Punkte.

  • GENESIS haben großartige instrumentale Stücke geschrieben. "...IN THAT QUIET EARTH" gehört nicht dazu.

    Allerdings ist es auf dem m.M.n. schlechtesten GENESIS - Album noch ein Lichtblick.

    Harter Tobak. Du findest also W&W schlechter als z. B. CAS, Abacab oder die "Genesis" von 1983?

    Mutig.

  • Harter Tobak. Du findest also W&W schlechter als z. B. CAS, Abacab oder die "Genesis" von 1983?

    Mutig.

    W&W ist eines meiner absoluten Lieblingsalben. Aber ich kann nachvollziehen, dass einige das Herbstalbum so gar nicht mögen. Es hat einen sehr eigenen, speziellen Sound, ich glaube Tony nannte es mal "the most feminine Genesis record" oder so ähnlich. Das ist wohl für viele gewöhnungsbedürftig. Vorgänger und Nachfolger klingen komplett anders und haben einen ganz anderen Charakter.

    “THE NIGHT WE TRACKED DOWN PHIL COLLINS, BECAME BEST FRIENDS WITH HIM, AND TALKED HIM INTO REUNITING WITH PETER GABRIEL, AND THEN WE GOT TO SING BACKUP ON THE NEW GENESIS ALBUM AND IT WAS AWESOME!”

    — Barney Stinson, How I Met Your Mother, Season 7, Episode 21 ‘Now We’re Even’

  • W&W ist eines meiner absoluten Lieblingsalben. Aber ich kann nachvollziehen, dass einige das Herbstalbum so gar nicht mögen. Es hat einen sehr eigenen, speziellen Sound, ich glaube Tony nannte es mal "the most feminine Genesis record" oder so ähnlich. Das ist wohl für viele gewöhnungsbedürftig. Vorgänger und Nachfolger klingen komplett anders und haben einen ganz anderen Charakter.

    Mike nannte es so ("the most feminine Genesis record"). Ich dachte mir immer, wegen seiner ersten Solo-Komposition "Your own special way". Und er meinte auch, dass es "Tony`s Album" wäre, obwohl Tony ja auf ATTWT sogar vier Stücke beisteuerte. Aber wenn Tony nach seinen Lieblingsalben gefragt wurde, nannte er nach dem üblichen Vorgeplänkel (wie "kann man so nicht sagen...") meist W&W, das aus seiner Sicht auch das experimentellste oder speziellste Genesis-Album ist.

    “It doesn`t have to be like this. All we need to do is make sure we keep talking"

    Stephen Hawking

    (Zitat aus dem Song "Keep Talking" von Pink Floyd, mit Stephen Hawking`s Stimme)

  • Gerade "...in that quite earth" und "Wot Gorilla", aber auch einige andere Passagen zeigen doch sogar teilweise macho-artige Härten. Mike irrt, aber ich glaube sowieso, dass das nur als Spitze gegen Tony gemeint war. ATTWT ist doch viel femininer, aber hey, will man "feminin" hier etwa negativ verwenden, Herr Rutherford? Ich hoffe doch nicht! Das Album hat Seele, Gefühl, Nuancen, Zwischentöne, Untertöne, meint manchmal gar nicht, was es vordergründig vorgibt. Für mich ist "feminin" doch eher positiv besetzt. Es ist anmutig, kann aufbrausen, ungerecht sein, und dann wieder weich und versöhnlich. Phil singt allerdings oft sehr feminin hier, einige reden sogar von Schmalz. "Ton'ys Album" sagt Mike, aber er meint im betreffenden Kontext: Tony's Lieblingsalbum.


    Mit den Bronté Schwestern hat es für mich primär nichts zu tun. Die Briten stellen den bloßen Bezug durch das bei ebenfalls Emily verwendete Wort "Wuthering" her, denke ich. Textliche Berührungen zum dreifachen Bronté-Oeuvre sehe ich nicht, aber ... die Geschichten scheinen dem Herbst und dem Wind und dem Moor und dem Nebel und der See zu entsteigen wie längst vergessene Fabeln. Daher ist wohl ein gewisser Bezug herstellbar. Bis auf "Your own special way" fehlt erstmals die 12-string, stimmt, dafür gibt es sehr viel Nylon 6-string.


    Als ich das Album zum ersten Mal hörte, war ich noch eher Neil-Young-Fan, Rolling-Stones-Fan, nicht älter als 17. Das Ersthören führte mich nirgendwo hin, ich bekam keinen Zugriff zu den Melodien, Wendungen, Sequenzen. Je öfter ich es hörte, desto mehr liebte ich es, bis ich süchtig wurde.

  • martinus hat vor längerer Zeit alles zu dem Stück gesagt. Der Bezug zu Wuthering Heights ist eindeutig. ich hatte 13 Punkte vergeben, weil es für mich nur im Zusammenhang mit "Unquite Slumber..." zu hören ist und dadurch noch mehr wirkt. Das Quartett bildet hier eine Einheit in kompositorischer, spieltechnischer Hinsicht, die einfach bezaubert. Das Trio schaffte es Jahre später auch, diese Einheit, doch die Wärme (das weibliche Element?) ist für mich mit Hackett gegangen.

  • Zitat

    martinus hat vor längerer Zeit alles zu dem Stück gesagt. Der Bezug zu Wuthering Heights ist eindeutig.

    Das muss man aber nicht als Doktrin nehmen, oder? Ich darf wohl noch anderer Meinung sein, sintemalen der Bezug für mich herstellbar, aber eher gewollt, als belegbar ist.

  • Mit den Bronté Schwestern hat es für mich primär nichts zu tun. Die Briten stellen den bloßen Bezug durch das bei ebenfalls Emily verwendete Wort "Wuthering" her, denke ich. Textliche Berührungen zum dreifachen Bronté-Oeuvre sehe ich nicht, aber ... die Geschichten scheinen dem Herbst und dem Wind und dem Moor und dem Nebel und der See zu entsteigen wie längst vergessene Fabeln. Daher ist wohl ein gewisser Bezug herstellbar. Bis auf "Your own special way" fehlt erstmals die 12-string, stimmt, dafür gibt es sehr viel Nylon 6-string.

    Aber die Worte "unquiet slumber for the sleepers in that quiet earth" sind nun mal die letzten des Buches "Wuthering Heights". Viel deutlicher können die Bezüge zu Bronté doch eigentlich kaum sein, oder?

  • Zwischen dem "eindeutigen Bezug“ und der Aussage von S. (“Textliche Berührungen zum dreifachen Bronté-Oeuvre sehe ich nicht, aber ... die Geschichten scheinen dem Herbst und dem Wind und dem Moor und dem Nebel und der See zu entsteigen wie längst vergessene Fabeln. Daher ist wohl ein gewisser Bezug herstellbar") kann ich schwerlich einen Widerspruch erkennen, zumal das als Beleg verwendete Stück (unquiet slumbers...) überhaupt keinen Text hat. Niemand hat behauptet, es gäbe keinen eindeutigen Bezug, wir wissen das ja schließlich durch die Autobiografien, aber kein einziger Songtext gibt irgend einen Teil der Geschichte der Bronté-Schwestern wieder. Muss ja auch nicht. Von daher sehe ich da wirklich keinen Widerspruch.

    “It doesn`t have to be like this. All we need to do is make sure we keep talking"

    Stephen Hawking

    (Zitat aus dem Song "Keep Talking" von Pink Floyd, mit Stephen Hawking`s Stimme)

    • Offizieller Beitrag

    Vorgänger und Nachfolger klingen komplett anders und haben einen ganz anderen Charakter

    So können die Empfindungen auseinandergehen. Bei der Bewertung von Trick als Vorgänger diesbezüglich gehe ich noch mit, aber "Wind" war und ist für mich immer sowas wie der Erstling einer Trilogie von stilistisch recht ähnlichen Alben ("Wind", "ATTWT" & "Duke"), welche mit "Duke" ihren Abschluss fanden. Quasi die Trilogie der Genesis-Bombast Alben, auf denen Tony wie nie zuvor oder danach seinem Keyboard-Bombast fröhnen durfte.


    Für mich gibt es gar nicht so viele Genesis Alben, die stilistisch für sich alleine stehen:

    FGTR als Beatalbum natürlich, dann "The Lamb" und "Abacab".

    Eine stilistische Zusammengehörigkeit ergaben für mich immer "Trespass" & "Nursery Cryme", dann "Foxtrot", "Selling England" und "Trick", besagtes Trio aus "Wind" bis "Duke", und abschließend jeweils "Genesis" und "IT" sowie dann wieder für sich "WCD" und "CAS".


    Hat jetzt absolut nix mit "in that quite earth" zu tun, aber wollte ich bei der Gelegenheit mal loswerden. :P