Sound Of Contact (Simon Collins)

  • Ich weiß nicht, ob das an anderer Stelle schon gepostet wurde: Wer sich auf der Band-Website soundofcontact.com für den Newsletter registrierte, konnte einen exklusiven Gratis-Song zum Download bekommen (All Worlds All Times [Instrumental]). Vielleicht läuft die Aktion ja noch...


    Und: neue Tourdaten stehen fest ("Bring The Prog Back" Tour), erstmal für August/September in Nordamerika. Dimensionaut wird dann vollständig gespielt.

    For me there's no mystery...


    2024: 29.02: Wilson @ BS | 03.03. Wilson @ HWI | 15.03. Wilson @ Isernhagen | 19.21.07. NOTP @ Loreley | 29.11. Wilson @ Woprswede

    tbc

    Einmal editiert, zuletzt von soenner () aus folgendem Grund: tjaja

  • Nach der Single war meine Erwartung nicht besonders hoch, aber das Interesse auch noch nicht erloschen, zumal einige hier ja ziemlich ausflippen. Nun habe ich ein paar mal durchgehört. Nicht mit Begeisterung, aber auch nicht ohne Gewinn.
    Für mich ist das ein über weite Strecken gefälliges Album, das wenige, aber auffällige Spuren hinterläßt. Das Schlagzeugspiel finde ich immer wieder sehr ansprechend, die Lieder hingegen wenig konturiert und daher der mächtigen Klangüberwältigung nicht ganz angemessen.

    Ich verzeichne einen Totalausfall, "Remote View", das hampelt ganz schrecklich und aufgeregt herum und nervt ohne Ende (ist aber erfreulich schnell vorbei), dann kommt ein großes graues Mittelfeld, wo es viel Sound und wenig Song gibt, aus dem aber der "Omega Point" noch Aufmerksamkeit heischend hervorragt. Der treibt, die Band kommt in Fahrt, und Collins röhrt auch mal so ein bißchen dreckig 'rum und klingt gegen Ende so verblüffend nach seinem Alten, als der noch mit Druck und Leidenschaft zu singen vermochte, daß ich nicht nur erstaunt, sondern durchaus bewegt bin. Also, ich brauche keine Kopie, aber wenn sie so gut gemacht und offensichtlich genetisch bedingt ist, lasse ich mich da gerne von der Illusion davontragen, es geht doch nochmal los.
    Auch die 20-Minuten-Suite enthält schöne Passagen, als ganzes ist mir das etwas zu bemüht, aber ich höre schon den Faden, und sie langweilen nicht.

    Den Glanzpunkt des Albums aber bildet m.E. die Semi-Ballade

    [FONT=&quot]
    „Beyond Illumination“
    [/FONT].



    Das erinnert mich sehr stark an Banks' bessere Kompositionen (bis hin zum Keyboard-Sound) und verbreitet im Refrain so eine Genesis-frühe 80er-Stimmung, sehr herbstlich, und auch hier lausche ich irritiert aber wohlig dem Sänger, der so frappierend den Papa macht. Die Sängerin Hannah Stobart zum Duett aufzufahren, halte ich für keine gelungene Idee, aber der Rest der Nummer ist so gut, daß man auch das verkraftet. Strophe federt, Refrain schwelgt, unwiderstehlich. Über die schlichte Lyrik höre ich bei sowas gerne mal hinweg.
    Vielleicht sollten sie das auskoppeln, das könnte Kuschelrock-Hörer wie Freunde gediegener sinfonischer Rockmusik gleichermaßen in den Bann ziehen.

    Insgesamt keine Enttäuschung, da ich von der Single gewarnt war. Ich habe nun nicht krampfhaft nach dem Collins'schen Erbe gesucht, aber da, wo es sich so stark aufdrängt, hat das Album für mich seine besten Momente. Seit drei Tagen habe ich nun einen Ohrwurm, den ich nicht mehr loswerde, und der mich sehr gut damit leben läßt, daß ich den Rest der Platte eigentlich nicht unbedingt brauche. Ich warte darauf, daß ich's nicht mehr hören kann, sicherheitshalber schreib' ich das hier schnell vorher auf, aber falls es nicht passiert, für das Ding hat sich die Veröffentlichung eigentlich gelohnt.
    "I’'l come back - a better man"…dumdidum…

  • Den Glanzpunkt des Albums aber bildet m.E. die Semi-Ballade

    [FONT=&quot]
    „Beyond Illumination“
    [/FONT].



    Hä? Hm, lieber littlewood, diesen Song mit dem verpoppten Pseudo-Reggae-Synthiestreicher-Schlager-Outfit als "Glanzpunkt" zu erleben, hätte ich bei einigen Usern, aber ganz bestimmt nicht bei dir für möglich gehalten.


    Mir geht "Beyond illumination" auch gut ins Ohr, und selbst die Säuseltante an Phils Seite... - halt: falsch! ... an Simons Seite! ... na, jedenfalls: Wenn little nick sich heute ein paar Blicke auf Rihannas Sexy-Stampfer-Schenkel erlauben kann, dann darf ich doch auch mal zugeben, dass mir diese unschuldige Stimme des Mädchens durchaus zärtlich-väterliche...äääääääääh...ach Gott...neee, auf den wollte ich's jetzt auch nicht schieben...also: Ich mag den Song auch.:)

  • Naja, Pseudo-Reggae, Synthie-Streicher, Schlager - mag alles sein. Aber echter Reggae wär auch unpassend, echte Streicher kann sich heute keiner mehr leisten und: Obacht mit dem Schlager, solch Schlagwort ist hier nicht überall gern gesehen.
    Gleichwohl: warum der eine Song zündet und ein ähnlich gelagerter vom Geschmackskontrollzentrum (in den sensorischen Feldern des Großhirns beheimatet) am Passieren gehindert wird, ist mir auch nicht immer ganz klar. In diesem Fall kriegen sie mich wohl mit dieser molligen Bridge-Refrain-Geschichte, und für 'ne zünftige Melodie bin ich eigentlich immer zu haben. Und es klingt irgendwie so vertraut, wie ein Gruß aus vergangenen Tagen.
    Schon wieder 3x gehört und noch keine Überzuckerung. Mals sehen, wie lange das gut geht.
    Hoffe, die Sache mit Deinen Hormonen entwickelt sich nicht allzu auffällig. Ist wahrscheinlich der Sommer.

    • Offizieller Beitrag

    Hm, mich hat der Song anfangs eher abgeschreckt - ich mag diese komischen künstlichen Pizzikato-Stringsounds nicht und zusammen mit dem Reggae hat mich das an die furchtbarsten Momente Sting'scher Soloalben erinnert. Aber der Refrain und Hannah Stobarts haben es gleich rausgerissen - dann hat auch der Rest irgendwann gezündet und seitdem stört nun gar nichts mehr.


    Meine Frau hat von Anfang an gesagt, das sei ihr Favorit. Die macht es sich immer einfach... ;)

  • ich mag diese komischen künstlichen Pizzikato-Stringsounds nicht


    ...jep...das würde sich nahtlos in die Geschmacklosigkeiten von Tony auf CAS einreihen...ist ähnlich fies wie die fürchterlichen Synthie-Percussion-Sounds bei "Alien Afternoon"


    In diesem Fall kriegen sie mich wohl mit dieser molligen Bridge-Refrain-Geschichte


    ...ja...das ist einfach nur gekonnt schön...knapp am Schleim vorbei...besser, als der Papa das hier und da gemacht hat...


    ...so bei 3:40 klingt´s dann auch mal wie Genesis um 1980...und der Anfang (vor dem Reggae) sowie die Bridge und auch der Refrain klingen rhythmisch für einen 8/8 sehr krumm...vielleicht ist es das, was den Song rettet...

  • Hm, mich hat der Song anfangs eher abgeschreckt - ich mag diese komischen künstlichen Pizzikato-Stringsounds nicht und zusammen mit dem Reggae hat mich das an die furchtbarsten Momente Sting'scher Soloalben erinnert.


    Genau. Meine erste Assoziation war Stings "Englishman in New York", der nun nicht gerade zu meinen Sting-Favourites gehört. Aber wie ihr alle hier schon sagtet: Der Song funktioniert, löst irgendwie Wohlgefühl aus - wie auch immer.

  • Höre die Platte gerade zum ersten Mal, was mich total flasht ist Beyond Illumination, was für ein geiler Song, Simon klingt teilweise ja nach Peter ein bisschen. Und das geile geile Drumming erst, ebenso hört man immer wieder mein so favorisiertes E-Piano Marke Yamaha CP70 deutlich heraus. Eindeutig Daumen nach oben.

  • Höre die Platte gerade zum ersten Mal, was mich total flasht ist Beyond Illumination, was für ein geiler Song, Simon klingt teilweise ja nach Peter ein bisschen. Und das geile geile Drumming erst, ebenso hört man immer wieder mein so favorisiertes E-Piano Marke Yamaha CP70 deutlich heraus. Eindeutig Daumen nach oben.


    Ja, noch mehr nach Banks klingendes Closer to You CP70 Piano, auch die Piano Voicings sehr nach Tony's Art.
    Überhaupt haben die Songs auf diesen Album sehr einprägsame Melodien, trotz mancher Risiken die Simon zu nehmen weiss, wie zB in Only Breathing Out insbesondere diese Auflösungsnote die er in den Höhen hält die nicht zum Tonleiter gehört - wie es auch Phil oder Peter wie kein anderer machen konnte.
    Vieles dabei gehört zu den G-Gewürzen, auch I am a Dimensionaut hauptsächlich die Sätze i'm not inhuman i'm a man without a name oder if you coud see what i see....wie auch die Antworten die er Hannah Stobart im Beyond Illumination gibt.
    Da ist also nicht nur die Stimme sondern die Aufbauweise der Motive, und nicht zuletzt Davis' Abmischung die mich unweigerlich an den feinsten Genesis Momenten mit Phil als Sänger/Drummer erinnert....ohne das Gefühl zu geben dass es nachgeahmt wurde.


    Hätte vielleicht Phil etwas von seinen Writings zurückbehalten um sein Sohn eine Chance zu geben seine Flamme weiter leben zu lassen?

  • So, dann hier auch noch mein Senf: ich hab den Dimensionauten jetzt mehrmals durchgehört, mein Eindruck: nett, aber substanzlos. Es bleibt irgendwie einfach nix hängen ausser einem leicht süsslichem PC-Gefühl, das ob eines beinah peinlichen Persiflage-Gefühls (Stimme, Drumsound, Drumming) zum Fremdschämen einläd. Ok, die Messlatten hängen sehr hoch, aber die Jungs wollen ja gern oben mitspielen, dann müssen sie sich schreibenderweise noch mehr ins Zeug legen. Ein Vergleich mit irgendwelchen Wilsons oder Rabens hinkt so dermassen gewaltig, dass es nur eines weiteren Wortes bedarf - da gibts KEINERLEI Berührungsansätze.

    Jazz is not dead, it just smells funny - FZ 1974