TotW [22.10.-28.10.12]: GENESIS - Afterglow

    • Offizieller Beitrag

    Das mag natürlich daran liegen, dass W&W mein erstes G-Album war, aber Afterglow ist auch heute noch ein Favorit. Ich weiß noch, dass ich damals sehr beeindruckt war von Collins' Gesangsleistung hier - hatte vermutet, dass er den Chor alleine eingesungen hatte.


    Natürlich ist der Song extrem bombastisch und man muss das nicht mögen, aber als Schlusssong eines Albums hat er damals gut funktioniert. Live wurde ja immer noch ein Schüppchen draufgelegt - wo beim Album eigentlich die Ausblende anfängt, kletterte Phil hinter seine Drums und spielte mit. Diese Stelle nach dem auf I miss you more folgenden Drumbreak war auch in der Studiofassung eine Zäsur, wenn auch nicht so ausgeprägt, da dort natürlich keine Doubledrums einsetzen. Interessant war bei der 2007er-Remixversion, dass die schöne Gitarrenfigur, die vorher exakt dort endete, erstmals bis zum Ende zu hören war. Ob ich das gut finde, habe ich allerdings immer noch nicht entschieden. Tut den 15 Punkten jedoch keinen Abbruch.

    • Offizieller Beitrag

    Tom, W&W Dein erstes Genesis-Album? Bist du erst mit 35 auf Genesis gestoßen? :D


    Spaß beiseite, ich hab 14 Punkte gegeben. Afterglow verkörpert viel von dem, was ich an Genesis schätze, der Pathos passt hier exzellent!


    Luft nach oben gibt es aber noch ein wenig





  • Afterglow ist eines der besten Lieder, die Genesis jemals geschrieben haben, überahupt nicht zu bambastisch, ganz im Gegnteil, das Lied könnte noch bombastischer sein und ein paar Minuten länger dauern....15 Punkte.

  • Jedes Mal, wenn ich die Studioversion höre, frage ich mich: Wo ist denn hier Steve?
    Soll es wirklich Steve sein, der hier das "plink-plink" auf der Gitarre spielt? Klingt zumindest eher nach Mike, zumal dieser ja auch sonst nichts zu tun hat. Diese ewig langen Töne auf dem Basspedal empfinde ich als sehr monoton, ja geradezu schnarchig.
    Ich würde mich daher nicht wundern, wenn AFTERGLOW der erste heimliche Trio-Song ist. Aber wie gesagt, dazu müsste man Steve fragen. Letztlich kann ich aber verstehen, dass er nach diesem Album keine Lust mehr hatte. Die Gitarre ist - vor allem auf den Songs von Banks - gnadenlos unterrepräsentiert bzw. irgendwo im Soundmix verlorengegangen.


    Zurück zu AFTERGLOW. Glücklicherweise gibt es die Live-Versionen auf SO und TSL. Die spendieren dem Song eine wunderschöne Bassline und sogar so etwas wie Groove. AFTERGLOW ist damit einer der Genesis-Songs, der live am Stärksten gewinnt. Außerdem wird hier das wenig einfallsreiche Fadeout durch ein richtig schönes Ende ersetzt.


    Schön ist auch noch die Version auf der Songbook-DVD. Banks und Collins alleine präsentieren dort die Essenz eines Songs, der eigentlich auch nur mit Klavier und Stimme gut funktioniert hätte.


    Alles in allem 8 Punkte von mir.

    But we never leave the past behind, we just accumulate...

    "Von jedem Tag will ich was haben

    Was ich nicht vergesse

    Ein Lachen, ein Sieg, eine Träne

    Ein Schlag in die Fresse"

  • Gerade mal Montag, und schon alles gesagt.
    Dem lassen sich nur persönliche Anmerkungen anfügen.


    Young King Cole hat schon recht, der Rahmen, in dem man Bekanntschaft mit Musik schließt, ist nicht zu unterschätzen. Insofern finde ich auch die Schilderung von TIOA sehr plastisch.
    Habe den Song mit der "Seconds Out" entdeckt, und da ist er für mich immer geblieben.
    Da auf diesem Live-Monument für mich absolut jedes Stück an seinem ultimativen Platz brilliert, hat sich mir die Frage, ob und warum es dort hingehört, nie gestellt.
    Das kraftvolle und ohne Frage überdurchschnittlich pathetische Finale fernab jeder ironischen Brechung ist im Grunde völlig over the top, und eigentlich setzen die gnadenlosen Trommeln zu allem Überfluß noch eins druff, aber mit 14 oder 15 war man dafür äußerst empfänglich. Und es hat offenbar so geprägt, daß es bis heute nicht zu erschüttern war.
    Objektiv betrachtet, (falls es so etwas überhaupt gibt), wäre niemandem zu widersprechen, dem das ganze als banales Liedchen anmutet. Das wird auch deutlich in der stripped version vom "Songbook", aber selbst hier kann ich das Schlichte der Komposition schätzen und war überrascht, daß sie auch als Gerüst jenseits des fetten Arrangements funktioniert. Nicht mal die Trommeln am Ende fehlen hier, anders als bei der Studiofassung, die für mich stets das Nachsehen hatte, da ich sie als weniger druckvoll und entschieden empfand. Auch spätere Live-Fassungen haben bei mir nicht so verfangen, bei der "Three Sides Live" war mir das zu sehr geschrien, aber das lag wahrscheinlich auch an Collins' mittlerweile tragischen Erfahrungen der Zerrüttung.
    (Mit Wetton als Sänger, gerade nochmal reingehört, funktioniert es leider überhaupt nicht. Grusel.)
    "Now I've lost everything…", "I give to you my soul", "I miss you more" - man würde das auf Deutsch im Radio umgehend abdrehen und dem Sänger um die Ohren hauen, aber hier lasse ich mich gerne in den Abgrund klagender Sehnsucht reißen, denn es hat Kraft und Dringlichkeit, es duldet keinen allzu reflektierten Einspruch, und für solche Momente wird Musik gemacht. Oder sagen wir: auch.
    Würde hier durchaus mal den Begriff "Klassiker" zücken. Natürlich haben sie größeres, wichtigeres geschaffen, aber 14 dürfen's schon sein. Für "Seconds Out".

    P.S. Habe mich gerade durch "Have Yourself A Merry Little Christmas" von Sinatra, Judy Garland und Katie Melua gehört (und bin, glaube ich, schon jetzt, Ende Oktober, für Weihnachten imprägniert).
    Also entweder ist das britischer Humor, Banks hat einen an der Waffel oder ich bin auf diesem Ohr komplett taub, jedenfalls höre ich da keine Verwandtschaft.
    Allerdings hat zumindest diese Version

    Waldorf & Statler introducing Katie

    eine sehr schöne Einführung. Wer sich noch nicht so in Vorweihnachtsstimmung befindet, kann ja nach ca. 14 Sekunden wieder rausgehen. Naja, wenn Ihr Miss Melua erst mal seht, bleibt Ihr wahrscheinlich trotzdem hängen…

  • Also ich habe den Song mit 13 kennengelernt. W&W war auch mein erstes Genesis Album. Das war 1982. Sicher, Afterglow war zusammen mit YOSW der eingängigste Song. Jedoch verwirrte mich der andere Quatsch derart, dass ich irgendwie mehr Aufmerksamkeit auf die "harten Brcoken" lenkte. Das war für mich derart strange, dass ich es immer wieder hören mußte. Aftergloiw nahm ich nebenbei mit. Aber, und hier geht es mir wie vielen anderen, zündete irgendwann die Liveversion. Da war ich auch schon etwas älter und musikalisch weiter. Was mich faszinierte war dieses inbrünstige, soulige Element das über Phils Gesang transportiert wurde. Hier ist der Reiz ähnlich wie im Blues oder-und dieser Vergleich kam von meinem Paps (der gar nichts für Genesis übrig hatte :D)- wie bei Sinatras "My way". Eigentlich ein schwerfälliger Song der sich wunderbar steigert. Der Song an sich ist gar nicht soo groß. Genesis haben ihn aber wunderbar aufgeblasen. Der Meister wischt sich den Schweiß von der Stirn und legt einen theatralischen Dackelblick auf-die Hände fest in den Hosentaschen vergraben. Tiefes Durchatmen nach dem agilen, mitreißenden Instrumentalteil. Einen Moment des Staunens. Ein sanftes Fuß fassen, eine zartes Abholen-und schon ist man gefangen und geht mit in den bebenden Bombast des Finales-ganz großes Kino!
    Also bewerte ich Afterglow auch in dem Kontext in dem es immer gespielt wurde. Und hier punktet der Song. Alles in allem gibts 10 Punkte für Afterglow und noch 2 Extrapunkte für die geschickte Dramaturgie im Set. Macht schöne 12 Punkte.

  • Ich kann mich nur der vielen Meinungen z.B. der von Herrn Revelation oder Herrn Turn it on again anschließen.
    Ich stand 2007 mit meiner Frau vorm Gottlieb-Daimler-Stadion und plötzlich ertönte während des Soundchecks "Afterglow", glaubt mir, ich hätte weinen können! Gerade in der Live-Version bekomme ich immer wieder einen Kloß in den Hals ;) Hat vielleicht auch etwas mit meinem lieben Frauchen zu tun :)


    @YKC: Ich hoffe, dass wir trotzdem Freunde bleiben?! :D


    LG Stevx01 :huhu:


    P.S.: 14 Points von meiner Seite

    Genesis
    1992 Hockenheim Motodrom
    2007 Stuttgart Gottlieb-Daimler-Stadion

    Phil Collins
    1994 Frankfurt Festhalle
    1997 Frankfurt Festhalle
    2017 Köln Lanxess Arena

    Peter Gabriel
    2013 Stuttgart Hanns-Martin-Schleyerhalle


    TMB
    2012 Frankfurt Jahrhunderthalle
    2013 Frankfurt Jahrhunderthalle

    Clubtag / Event in Welkers
    2012 Lamb Event Welkers
    2014 Anthony Pillips Event Welkers

    2 Mal editiert, zuletzt von stevx01 ()

  • 10 Punkte von mir, der Song ist schön, aber zum Klassiker fehlt für mich persönlich noch ein bisschen. Finde den Song live als Abschluss des Medleys wirklich extrem gelungen, das passt einfach als Finale und Phil war zum damaligen Zeitpunkt eh stimmlich in absoluter Höchstform. Die Liveversion würde wohl von mir 11 Punkte kriegen. Insgesamt ein gelungener Track aber Genesis haben ganz andere Klassiker geschaffen.