Klassik? Nein danke.

  • und Poster für's Zimmer gab's auch nicht (wäre auch scheiße gekommen).


    Erst sich selbst informieren, dann erst andere informieren. ;) :D


    Ein Kumpel hatte so um 1980 herum ein sehr sinnliches Poster der damals blutjungen Anne-Sophie Mutter (bidde wer?) in seinem Zimmer hängen. Daneben wäre sagar ein Rick Wakeman mit seinem langen blonden Haar, dem Glitzerumhang und Schmollmund verblasst.

    I'll never find a better time to be alive than now.

    Peter Hammill (on "X my Heart")


  • Ich sehe das aber auch aus der Sicht eines (Rock-)Musikers. Es ist nun einmal möglich, auch ohne jahrelanges asketisches Studium und täglichen stundenlangen Übens ein Instrument zu spielen und selbst Musik zu machen! Man muss sogar nicht einmal Noten dazu lesen können (diese bahnbrechende Erkenntnis war auch in meinem Musikunterricht nicht angekommen - hier wurde Notenlehre ohne jeden Bezug gepaukt und als ich Jahre später mehr über Harmonielehre wissen wollte, musste ich mir das mit einem selbstbezahlten Lehrbuch erarbeiten, weil einfach null hängengeblieben war).


    Ja, höre ich den Bildungsbürger einwenden, fürs Lagerfeuer mag das reichen, aber doch nie und nimmer für ein Orchester! - Nun, auch hier zeigt sich ein verfehlter Ansatz, der "U-Musik" für minderwertig hält und nur die "E-Musik" als wahre Kulturleistung anerkennt.


    Natürlich kann man auch ohne intensives Üben und ohne Notenkenntnisse Musik machen. Mitunter sogar ansprechende Musik. Dennoch sehe ich in dieser Argumentation eine gewisse Tendenz, zwei wesentliche Ebenen von Musik abzuwerten bzw. geringzuschätzen: handwerkliches Können und theoretisches Wissen.


    Zunächst zum handwerklichen Können: Ein Musiker kann noch so gute Ideen haben, wenn er nicht grundlegende technische Fertigkeiten besitzt, wird er diese nicht umsetzen können. Um grundlegende technische Fähigkeiten zu erwerben, ist Üben unerlässlich. Und je mehr man sein Instrument beherrschen möchte, desto intensiver und regelmäßiger muss man üben - und umso mühsamer und lästiger wird das Üben oftmals auch. Letztlich besteht der Lohn darin, dass man mittels ausgereifter Techniken dem Instrument ein viel breiteres Spektrum an Klängen entlocken kann und somit auch viel mehr Stile und Musikarten bedienen kann.


    Während handwerkliches Können in der Klassik und im Jazz immer noch ein Kriterium für Qualität darstellt, genießt es in der Rockmusik einen deutlich geringeren Stellenwert. In bestimmten Kreisen gilt Virtuosität sogar als verpönt und suspekt. Warum eigentlich? Ich habe das nie verstanden, denn im Grunde gilt auch für die Rockmusik: Je besser (auch technisch besser) die Musiker, desto besser die Musik!


    Zur Bedeutung der Notenschrift: Natürlich muss man keine Noten können, um Musik zu machen. Ein gutes Gehör ist da mindestens ebenso wichtig, vielleicht sogar noch wichtiger. Sobald man aber nicht nur alleine, sondern mit anderen gemeinsam musizieren will, ist es unverzichtbar, eine "Sprache" zu finden, mit der man sich darüber austauscht, was man wie zusammen spielen soll. Da reichen in der Regel zunächst Begriffe für Akkorde ("Dann kommt der Wechsel auf A-Dur..."). Sehr schnell muss man sich aber auch auf andere Parameter einigen. Wie schnell bzw. wie oft soll ein Akkord gespielt werden? Da taucht dann also schon die Frage nach den richtigen Notenwerten auf ("Hier spielst du erst Viertelnoten und dann eine halbe..."). Und spätestens wenn ein Instrument (z.B. Saxophon) eine genaue Melodie spielen soll, ist der Einsatz von Noten und Notenschrift sinnvoll und zeitsparend. Sicher, man kann die Melodie auch vorspielen, und der andere spielt sie dann nach, bis er sie kann - möglicherweise hat er sie bis zur nächsten Probe aber bereits wieder vergessen.


    Was ich damit sagen will: Wer richtig tief in die Musik eindringen will (z.B. beim Komponieren, Arrangieren, Interpretieren, Analysieren), der kommt am Erlernen der Notenschrift nicht vorbei. Wer nur aus Bequemlichkeit auf Notenschrift verzichtet, sollte bedenken, dass er sich das Leben als Musiker eventuell selbst schwer macht bzw. unnötig seinen eigenen musikalischen Horizont beschränkt.


    Ich bin bis zum heutigen Tag nicht sehr gut darin, Musik "vom Blatt zu spielen", aber dennoch bin ich froh, dass ich prinzipiell Noten lesen kann. Ich hätte ansonsten nicht die Möglichkeit gehabt, musikalische Erfahrungen wie das Singen in einem Jazzchor oder das Erteilen von Blockflötenunterricht zu machen. Und diese Erfahrungen möchte ich nicht missen.

    But we never leave the past behind, we just accumulate...

    "Von jedem Tag will ich was haben

    Was ich nicht vergesse

    Ein Lachen, ein Sieg, eine Träne

    Ein Schlag in die Fresse"

  • Zur Bedeutung der Notenschrift: Natürlich muss man keine Noten können, um Musik zu machen. Ein gutes Gehör ist da mindestens ebenso wichtig, vielleicht sogar noch wichtiger. Sobald man aber nicht nur alleine, sondern mit anderen gemeinsam musizieren will, ist es unverzichtbar, eine "Sprache" zu finden, mit der man sich darüber austauscht, was man wie zusammen spielen soll. Da reichen in der Regel zunächst Begriffe für Akkorde ("Dann kommt der Wechsel auf A-Dur..."). Sehr schnell muss man sich aber auch auf andere Parameter einigen. Wie schnell bzw. wie oft soll ein Akkord gespielt werden? Da taucht dann also schon die Frage nach den richtigen Notenwerten auf ("Hier spielst du erst Viertelnoten und dann eine halbe..."). Und spätestens wenn ein Instrument (z.B. Saxophon) eine genaue Melodie spielen soll, ist der Einsatz von Noten und Notenschrift sinnvoll und zeitsparend. Sicher, man kann die Melodie auch vorspielen, und der andere spielt sie dann nach, bis er sie kann - möglicherweise hat er sie bis zur nächsten Probe aber bereits wieder vergessen.


    Bei bestimmten Instrumentierungen sind dann Musikkenntnisse nicht nur hilfreich, sondern unerlässlich. Der Einsatz einer Querflöte, eines Saxophons und einer Trompete kann nicht nach dem Motto "passt schon" erfolgen. Denn Die Querflöte ist in C gestimmt, das (Alt-)Saxophon in Es und die Trompete in B. Wenn man dann nicht weiß, in welcher Tonart ein Stück gespielt wird oder man gar nicht weiß, dass es verschiedene Tonarten gibt, wird zwar ein "Beautiful Noise" daraus, aber keine Musik. Auch Transponieren erscheint mir ohne dieses Grundwissen sehr schwierig. Für die klassische Bandbesetzung (Gitarre, Bass, Gesang, Drums und Keyboards) ist so ein Wissen nicht hinderlich. Man kommt aber auch ohne diese Kenntnisse wohl ziemlich weit.

    I'll never find a better time to be alive than now.

    Peter Hammill (on "X my Heart")

  • Erst sich selbst informieren, dann erst andere informieren. ;) :D


    Ein Kumpel hatte so um 1980 herum ein sehr sinnliches Poster der damals blutjungen Anne-Sophie Mutter (bidde wer?) in seinem Zimmer hängen. Daneben wäre sagar ein Rick Wakeman mit seinem langen blonden Haar, dem Glitzerumhang und Schmollmund verblasst.


    Mist, das hätte ich recherchieren sollen. Am Ende gab’s sogar Starschnitte?!
    Aber gut, daß hier alle was tun.
    Mit Verlaub, Anne-Sophie Mutter würde bei mir bezüglich der Wand-Deko in jedem Lebensalter den Vorzug vor Rick Wakeman bekommen.

  • Entschuldigung, ich hätte das mit der 5. Mahler hier schreiben sollen.


    Mensch townie, wie Du Dich da reinhängst.


    Das Schönste ist ja, dass nicht ich, sondern die Musik sich reinhängt. Getroffenwerden ist in diesem Falle etwas absolut Wünschenswertes...



    Überhaupt schulde ich Dir noch eine ausführliche Einlassung zu Mme Butterfly, aber bei dem ganzen populären Gedudel kommt man ja zu nichts Ernsthaftem.


    Wir belassen es dabei, dass das Forum hier eine große Spielwiese ist, okay? Jeder hüpft dorthin, wo es gerade schön ist und blüht und duftet...das mit dem "Schulden" kommt ja nun überhaupt nicht in Frage...



    Ich bezweifle nebenbei, daß ich zu ähnlich vertiefenden Eindrücken in der Lage bin. Schon bei weniger komplexer Musik versagt mir oft genug die Sprache, um meine Erlebnisse in Worte zu fassen.


    Du beliebst zu scherzen und forderst es mit diesem Understatement selbst heraus: Deine Postings gerade in letzter Zeit haben hier ins Forum eine unübersehbare, neue Qualität gebracht, die mir persönlich und sicherlich auch anderen wirklich sehr viel gegeben hat. Klasse, dass es User wie dich hier gibt!

  • Das Schönste ist ja, dass nicht ich, sondern die Musik sich reinhängt. Getroffenwerden ist in diesem Falle etwas absolut Wünschenswertes...


    Wie schreibt Ihr immer so schön?
    Likelikelikelikelikelike…

    Wir belassen es dabei, dass das Forum hier eine große Spielwiese ist, okay? Jeder hüpft dorthin, wo es gerade schön ist und blüht und duftet...das mit dem "Schulden" kommt ja nun überhaupt nicht in Frage...


    Jo mei, dös mit dera Wiesn und dera Bluamduft, dös hat do der martinus neuli oach so schee gsacht, gell?
    Und ich dachte, weil Du doch jüngst meintest, wir seien hier nicht zum Vergnügen…
    Hm, ach so, na dann kann ich mir ja Zeit lassen.

    Zu dem Rest:
    Danke für die Blümchen, aber jetzt hör ma uff und mach mich hier nich verlegen vor allen (obwohl - und in diesem Falle gottseidank - guckt ja bei der Klassik eh kaum ein Schwein rein).
    Meine Anmerkung war völlig unkokett gemeint, da ich in der Tat beim Beschreiben von musikalischen Erlebnissen sehr deutlich die Grenzen der sprachlichen Möglichkeiten empfinde. Das ist wohl auch das (tolle) Wesen von Musik, daß sie eben diese eigene universelle Ausdrucksform ist, die sich einer "Übersetzung" gerne entzieht. (Bei der Klassik empfinde ich das umso mehr). Da kann man i.d.R. nur scheitern, aber natürlich mit Laune und Würde.
    Darüber hinaus werde ich nunmehr gleich sämtlichen möglicherweise vorhandenen Kredit durch ellenlange Einlassungen im Reli-thread aufs Ärgste strapazieren. Dann werden wir ja sehen.

  • Ich mag Klassik in erster Linie live.
    Auf CD's finde ich es mit der Zeit recht nervig.
    Jeder der wie ich IMMER im Auto des Partners klassische Stücke hören muss (ja und das auch schon mal auf 6h-igen Autofahrten) hat die Nase davon voll.
    Außerdem habe ich mal gehört, das viele Mörder vor ihren Taten klassische Musik gehört haben... :-/

    "Ray Wilson... you´re a fucking rockstar!!" :)

  • Klasssche Musik ist schon was feines, und ja es bereichert mein Leben. Öhm ich hatte schon als kleines Kind bei Bedrich Smetana's Moldau ne Gänsehaut^^.
    Was ich z.B. sehr gerne höre ist das hier: http://www.amazon.de/Various-A…lassik-DVDs/dp/B000WXJLRS -- auch wenn das vlt. nicht ganz das ist, was man unter klassischer Musik verstehen kann. :D

    The girl from all those songs
    Who made everything feel right
    She came in like an angel, into your lonely life
    And filling your world with light
    Oh, and everybody told you "you're oh so lucky"
    ___
    Mein Iona-Thread: Iona

    Meine Musiksammlung: Discogs

    Mein Blog: http://earl-of-mar.blogspot.de/

  • Ich mag Klassik in erster Linie live.
    Auf CD's finde ich es mit der Zeit recht nervig.
    Jeder der wie ich IMMER im Auto des Partners klassische Stücke hören muss (ja und das auch schon mal auf 6h-igen Autofahrten) hat die Nase davon voll.
    Außerdem habe ich mal gehört, das viele Mörder vor ihren Taten klassische Musik gehört haben... :-/


    Na dann bist du aber IMMER echt in Gefahr, oder? ;)

  • Man sagt, wenn jenseits des Meeres



    ein Schmetterling einem Menschen in die Hände fällt,



    wird er mit einer Nadel durchbohrt und an ein Brett geheftet.


    (I. Akt, gegen Ende)



    "Butterfly": Ich habe selten so einen sich bis in die tiefsten Gedärme wühlenden Schlussakkord eines Musikstückes gehört. Und noch eine Inszenierung (Mainz vor ein paar Jahren) in den Knochen (werde ich mit unter den Sargdeckel nehmen) mit einer Butterfly, die - wie die Figur halt angelegt ist - die furchtbarsten Tiefschläge mit ihrer asiatischen Selbstbeherrschung äußerlich aufrecht hinnimmt, Hinter ihr aber bewegte sich eine schwarz gekleidete Darstellerin als ihr inneres Ich und brachte dann das brutale Leiden unglaublich berührend pantomimisch zum Ausdruck. Hatte nur selten so einen Kloß im Hals.


    Ist ja nicht so, daß hier was verlorengeht.
    Ich hab das mal hierhergezogen, falls sich doch mal jemand auf die Insel verirrt, der verwechselt das sonst vielleicht mit "Klassik zum Tee".

    Gut Ding will zwar Weile haben, aber nun hat sich's ausgetrödelt.
    Dachte mir immer, irgendwas muß dran sein, wenn der Mann da so in Bewegung gerät und das Teil unter 20 für die Insel auswählt. Also war beschlossen, dem ersten Hördurchgang mindestens einen weiteren folgen zu lassen. Ein bißchen schob ich's vor mir her, so ganz mit Macht zog es mich nicht zur Oper. Nun aber liefen die Leihfristen der schon zweimal verlängerten CDs ab, und vor allem brachte ein unübersehbare Hinweis "Mme Butterfly" zurück ins Bewußtsein.
    Vor kurzem sah ich im Kino "Sushi in Suhl" (kann, muß man nicht machen), der in der ostdeutschen Provinz der 70er spielt. Dort nun besucht der Hauptprotagonist, ein Koch, der seine Leidenschaft für japanisches Essen entdeckt, mit seiner Frau eine Opernaufführung, die ich - nun halbwegs vorgebildet - umgehend als Mme Butterfly identifizieren konnte. Wir sehen nur die Schlußsequenz, aber die hat es bekanntlich in sich, und so gibt sich die Gattin des Kochs verschämt dem Tränenfluß hin - was mich noch im selben Moment an Deine Schilderung der Mainzer Aufführung gemahnte, der Du vor ein paar Jahren aufgewühlt beigewohnt hast.

    Nachdem ich nun, bewaffnet mit dem ausführlichen Beiheft, das ganze Drama noch zweimal durchlitten habe (um die verschiedenen Versionen zu vergleichen), hat Puccini tatsächlich gepunktet. Die Tragik seiner Hauptfigur ist bestürzend, auch wenn man schon sagen muß, daß dieser Leutnant eine ziemliche Lusche ist. (Braucht er am Ende dann auch nicht mehr so entsetzt rumkrakeelen, der Depp, wenn seine Frau sich umbringt, denke ich jedes Mal). Überhaupt kommt es schon ganz schön dicke: dem Glauben abgeschworen, von der Familie verstoßen, vom Manne verlassen… aber drunter machen sie's in der Oper halt nicht.

    In der Tat ist das Finale ergreifend, insbesondere wenn ich mir die von Dir beschriebenen Elemente der Inszenierung vorstelle. Was in meinem Kopf ebenfalls sehr bewegend stattfindet, ist das Bild der Butterfly, wie sie in einer der vorausgehenden Szenen das Haus für die Rückkehr des Gatten schmückt und anschließend drei Löcher für sich, das Kind und die Bedienstete in die Wand schneidet, um von dort aus die Nacht durchwachend den Hügel hinunterzublicken - in Erwartung des Glücks, von dem wir bereits wissen, daß es ihr Untergang sein wird. Zum Heulen.
    Und bereits im ersten Akt streifte die 15-jährige am Abend der Hochzeit die ferne Ahnung des Todes.

    Das Ergeben in das Schicksal angesichts des Unausweichlichen ist nach drei Jahren zermürbender Warterei nachvollziehbar. Wenn das Leben nur eine Illusion ist, was willst Du dann noch. Bitter.
    Kann mir nicht vorstellen, daß die Frauenbewegung ein gutes Haar an dieser Figur gelassen hat.
    Ob man die Butterfly innerlich stark oder äußerlich schwach findet, hängt sicher von der philosophischen Dimension ab, der man hier dem weiten Feld des Begriffes "Liebe" zugestehen mag.

    Überhaupt ist der Rang des Werkes unbestritten, seine gesellschaftspolitische Einordnung zwischen Exotismus und Bürgerlichkeit hingegen diskussionsanhängig, wie mich das Beiheft lehrt.
    Interessant ist der Umstand, daß die Mailänder Uraufführung zum kompletten Fiasko geriet, bevor Puccini sie dann umschrieb - eine Schmach, von der er sich angeblich nie ganz erholt hat.

    Musikalisch gefällt mir die letzte halbe Stunde des ersten Aktes mit am besten, wo das Hochzeitspaar allein ist. Da werden die Charaktere sortiert, die Weichen gestellt, und es wird mal nicht so aufgeregt herumgerannt. Auch im zweiten Akt ist es ungefähr die letzte halbe Stunde, die am stärksten wirkt. Hier steht das Verhängnisvolle im Mittelpunkt, findet berechtigte Entsprechung in der orchestralen Wallung.
    Den Vergleich zwischen den Wiener Philharmonikern unter Karajahn, starring Freni & Pavarotti und Maazels Philharmonia mit Scotto & Domingo entscheiden letztere relativ klar für sich. Für meine ungeschulten Ohren schwer zu beurteilen, woran's liegt, Genesis '72 und '92 vergleichen ist einfacher.
    Ich höre da mehr Leidenschaft und weniger Ausgestelltes, es fließt mehr, vielleicht ist's das Orchester vielleicht sind's einfach die Stimmen.

    Zum glühenden Opern-Verehrer werde ich in diesem Leben wohl nicht mehr. Das permanente Dramatisieren und Geschreie will erstmal ausgehalten werden. Aber ich höre das stellenweise nicht ohne Teilnahme, sobald mir das Ausmaß der Tragik bewußt ist. Und man braucht natürlich Zeit und eine gewisse Bereitschaft zur Versenkung. So für nebenher ist das nix.
    Insofern habe ich zumindest eine Ahnung bekommen, was einen das Teil ins Inselgepäck verfrachten läßt. Soweit würde es bei mir vorerst nicht kommen, ich danke aber für die bereichernde Anregung.


    Wie ein gefangener Falter,



    so flattert das kleine Herz!



    (II. Akt, gegen Ende)