Steve Hackett im it-Interview (23.11.2011)

  • Ein interessantes Interview ... das aber bei mir auch ein paar Fragen aufwirft!


    Zuerst einmal der Satz bei dem ich schlucken musste:


    Steve: Ich kann mir nicht vorstellen, als Vorgruppe zu spielen. Dafür bin ich viel zu gut.

    Hat er das mit einem Augenzwinkern gesagt? So wie das hier steht - besonders die Begründung - wirkt das schon reichlich arrogant. Eigentlich gar nicht typisch für Hackett.


    Was ich darüber hinaus bemerkenswert finde, ist, wie sehr sich Hackett heutzutage als Sänger definiert, und wie wichtig es ihm ist, auch gesanglich zu überzeugen.
    Hier mal ein paar Auszüge:


    Steve: ... Live zu singen ist mir wichtig. Es ist überhaupt wichtig zu singen, finde ich. Mit der Zeit habe ich eine gewisse Bandbreite entwickelt, die Fähigkeit Balladen und Rocksachen zu singen, und ich glaube, meine Stimme hat sich auch verändert. ... Früher habe ich den Leuten erzählt „Ach, ich spiele Gitarre und singe auch ein bisschen“, aber jetzt sage ich ihnen „Ja, ich singe und spiele Gitarre, ich mache beides.“ Ich habe kein Problem damit. Ich habe auch kein Problem damit, meine eigene Stimme zu hören. ... Mit der Zeit kommt das mit dem Singen von selbst. Man muss es nur üben, wie bei Schauspielern. ...


    Ich habe auch kein Problem damit, wenn Hackett seine musikalischen Schwerpunkte in dieser Weise neu ausrichtet. Mit Blick auf die Diskussion über Playbacks, die wir hier erst vor kurzem hatten, entsteht aber für mich ein neuer Blickwinkel. Einem Gitarristen, der auch ein bisschen singt, kann ich den vermehrten Einsatz von Gesang-Playbacks noch verzeihen. Wer aber wie Hackett heute so viel Wert darauf legt, auch als Sänger beurteilt zu werden und gesanglich zu überzeugen, der sollte ohne Wenn und Aber auf derartige Hilfen verzichten. Alles andere ist unglaubwürdig!


    Irgendwie ist es ja schon fast ein wenig dreist, wenn Hackett an einer anderen Stelle erwähnt, wie gut die Gesangsstimmen auf der Bühne bei SERPENTINE SONG klingen. Natürlich klingen die gut - aber wie hoch der Anteil des Live-Gesangs an diesem Ergebnis ist, wird nicht näher erläutert. Wäre interessant, zu wissen, wie Steve auf eine diesbezügliche kritische Nachfrage reagiert hätte...

    But we never leave the past behind, we just accumulate...

    "Von jedem Tag will ich was haben

    Was ich nicht vergesse

    Ein Lachen, ein Sieg, eine Träne

    Ein Schlag in die Fresse"

  • Interessantes Interview, ein paar wirklich gute Fragen. Danke.

    Zy
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    "The music is the true currency. It's more valuable than the accolades or the money. The relationship is with the invisible muse and you know if she's pleased or if she ain't." - Steve Hackett

    • Offizieller Beitrag

    Ein interessantes Interview ... das aber bei mir auch ein paar Fragen aufwirft!


    Zuerst einmal der Satz bei dem ich schlucken musste:


    Steve: Ich kann mir nicht vorstellen, als Vorgruppe zu spielen. Dafür bin ich viel zu gut.

    Hat er das mit einem Augenzwinkern gesagt? So wie das hier steht - besonders die Begründung - wirkt das schon reichlich arrogant. Eigentlich gar nicht typisch für Hackett.


    Das hat er todernst und mit voller Überzeugung gesagt. Und anders als bei den andere Fragen war die Sache für ihn damit auch hinreichend erklärt. Da gab es nichts mehr zu erläutern oder Beispiele zu nennen - wie er das bei den anderen Fragen gern gemacht hat.

  • Das hat er todernst und mit voller Überzeugung gesagt. Und anders als bei den andere Fragen war die Sache für ihn damit auch hinreichend erklärt. Da gab es nichts mehr zu erläutern oder Beispiele zu nennen - wie er das bei den anderen Fragen gern gemacht hat.


    Ich kenne wenig Bands, die über dem Niveau Hacketts stehen. Ergo fand ich es nicht arrogant sondern zutreffend. Auch wenn er nicht der beste Sänger ist bzw, er mir als Sänger nicht sonderlich gefällt ist er kurz und knapp für eine Vorband zu gut.

    It requires that you leave behind everything of human ways, human behaviour, human ignorance, human disinformation.


    Last Chance to evacuate Planet Earth before it is recycled


  • Ich kenne wenig Bands, die über dem Niveau Hacketts stehen. Ergo fand ich es nicht arrogant sondern zutreffend. Auch wenn er nicht der beste Sänger ist bzw, er mir als Sänger nicht sonderlich gefällt ist er kurz und knapp für eine Vorband zu gut.


    :huhu::topp:
    Volle Zustimmung!


    Hackett muss definitiv nicht als Vorgruppe "tingeln" gehen, dafür ist er einfach zu gut und bekannt. Er ist DER Genesis Gitarrist.........und hat auch für mich den enstprechenden musikalischen Status.


    :)
    :cool:

  • Ich kenne wenig Bands, die über dem Niveau Hacketts stehen. Ergo fand ich es nicht arrogant sondern zutreffend. Auch wenn er nicht der beste Sänger ist bzw, er mir als Sänger nicht sonderlich gefällt ist er kurz und knapp für eine Vorband zu gut.


    :huhu::topp:
    Volle Zustimmung!


    Hackett muss definitiv nicht als Vorgruppe "tingeln" gehen, dafür ist er einfach zu gut und bekannt. Er ist DER Genesis Gitarrist.........und hat auch für mich den enstprechenden musikalischen Status.


    :)
    :cool:


    Na ja, Vorgruppe zu sein bedeutet ja nicht, dass man ein schlechterer Musiker ist...


    Die Mechanics haben 2004 auch die Vorgruppe für Collins gemacht. Und Knopfler war sich nicht zu schade, den "Opener" für Bob Dylan zu geben.


    Sicherlich ist Hackett gut, aber "zu gut" für eine Vorgruppe? Ich finde diese Argumentation komisch.

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  • Knopfler war aber nicht Vorgruppe, das war eher eine Art Doppel-Act ;)

    Sonst stimme ich zu, Vorgruppe hat weder mit Qualität noch Bekanntheitsgrad der Band unbedingt zu tun

    “THE NIGHT WE TRACKED DOWN PHIL COLLINS, BECAME BEST FRIENDS WITH HIM, AND TALKED HIM INTO REUNITING WITH PETER GABRIEL, AND THEN WE GOT TO SING BACKUP ON THE NEW GENESIS ALBUM AND IT WAS AWESOME!”

    — Barney Stinson, How I Met Your Mother, Season 7, Episode 21 ‘Now We’re Even’

    • Offizieller Beitrag

    Vorgruppen werden in der Regel als "Support", also als Unterstützung im wörtlichen Sinn, eingesetzt, nicht aber als Konkurrenz zum Hauptact. Musikalisch-inhaltlich kommen Support und Hauptact daher meist aus dem selben Genre; der Supportact ist meist etwas weniger bekannt und weniger etabliert.


    Wenn Steve Hackett völlig zu Recht sagt, dass er zu gut sei, weist er nur darauf hin, dass jeder Hauptact aus dem Progressive-Genre mit ihm das Problem hätte, eine ziemlich hochgelegte Messlatte vorzufinden, an der er praktisch nur scheitern kann. Hauptacts aus anderen Genres hätten das Problem vielleicht nicht, dafür wäre dann das Publikum für Hackett als Zielgruppe weniger interessant.

  • So wird das doch nix Kinders:


    Ray Wilson: "Vielleicht ruft mich Steve Hackett ja mal an, dann wäre es möglich, bzw. bestehe in Zukunft unter bestimmten Umständen gegebenenfalls wenn es die Zeit, bzw. das Zeitmanagement zuläßt, obwohl ich finde das er ein großartiger Musiker ist, aber ich und er sind ja auch unter gewissen Umständen und das meine ich sehr ernst viel beschäftigt, also wer weiß was vielleicht unter gewissen Umständen die Zukunft mal bieten wird oder sollte."


    Darauf Steve Hackett: "Vielleicht ruft mich Brian Wilson ... meintet ihr Ray Wilson (?!?) ja mal an, dann wäre es möglich, bzw. bestehe in Zukunft unter bestimmten Umständen gegebenenfalls wenn es die Zeit, bzw. das Zeitmanagement zuläßt, obwohl ich finde das er ein großartiger Musiker ist, aber ich und er sind ja auch unter gewissen Umständen und das meine ich sehr ernst viel beschäftigt, also wer weiß was vielleicht unter gewissen Umständen die Zukunft mal bieten wird oder sollte."


    Daraus folgt:


    a2 +2ab + b2 = c2 (*)


    (*) = vielleicht wenn es das Zeitmanagement zuläßt unter gewissen Umständen.


    PS2: Er ist natürlich ein hervorrangender Musiker dieser Brian... äh Ray Wilson, bzw. Grant oder Steve Hackett oder wie auch immer...

    And the Lamb lies down ... on broooooooaaaaadddddwayyyy ......

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