Stagnation ist speziell. Das Herzstück von Trespass. Jedesmal wenn ich es mir anhöre, bin ich wieder überrascht wie gut es ist. Auch für mich hat das Stück eine Art Versprechen auf das, was kommen wird. Hier blitztl schon die Genialität der Folgejahre auf.
Der filigrane Anfang, ineinandergewobene Melodien, Themen- und Rhythmuswechsel, das ist für mich der typische Zauber der frühen Genesis, die mich jedesmal aufs neue gefangen nimmt. Allein der Mittelteil ist etwas schwächer. Sowohl Peters Gesang ist etwas matt und vor allem das gehauchte Haaahhaaaahaaaaa der Backingvocals ist zum Fürchten (zu der Zeit aber sehr aktuell), zum Glück kommt der kraftvollere Übergang. Peter gibt Gas, und dann wieder sanft und gefühlvoll Gitarren und Flöte, gefolgt von diesem genialen Übergang zu einem druckvollem Finale - das sie mit der späteren Instrumentierung natürlich besser hingekriegt haben.
Sehr gut - 13 Punkte.
Ich finde die Aussage so gut, dass ich sie nach der langen Zeit hervorgeholt habe. Auch, um mich dem anzuschließen!
Ist es nicht bemekenswert, dass sich hier fünf junge Leute im Christmas Cottage in Klausur begeben haben, um ihre Träume zu verwirklichen? Sie haben versucht, ihre Vorstellungen von Musik und Leben fernab der Konventionen zu verwirklichen und herausgekommen ist Trespass mit diesem wundervoll poetisch - naivem Stagnation. Ich verbeuge mich in Dankbarkeit vor GENESIS für die gelebten (Musik-) Träume.
13P