Going Back - Erste Eindrücke

    • Offizieller Beitrag

    Mein einziger Kritikpunkt: Wenn ich die Special Edition mit 29 Songs komplett durchhöre, erschlägt mich die Menge schon ein bisschen. Motown-Songs sind ja nicht unbedingt dafür bekannt, dass sie besonders abwechslungsreich und vielseitig sind und deshalb ist es für mich nicht unbedingt einfach, dieses Album wirklich aufmerksam an einem Stück durchzuhören. Da kann die Konzentration dann doch mal etwas nachlassen.


    Stimmt auffallend. Ich finde sogar die Normalversion in dieser Hinsicht als etwas zu gleichförmig und daher anstrengend zu hören. Pickt man sich jedoch einzelne Songs heraus, findet man immer wieder Perlen und ist erstaunt darüber, wie gelungen die meisten Songs doch herüber kommen. Möglicherweise liegt das auch daran, dass Motown-Songs in erster Linie für Singles komponiert und arrangiert wurden - ich meine jetzt nicht alleinstehende Menschen (obwohl für die wahrscheinlich auch), sondern jenes antike Vinylformat, das pro Plattenseite nur einen Song beinhaltete und mit 45 Upm lief. In einem Album-Kontext wirken diese Songs dann offenbar anders, haben es schwer, aus der Masse herauszuragen.
    Motown-Compilations (also Sampler mit den Originalversionen) haben es da einfacher, weil sich die Interpreten ja wenigstens stimmlich unterscheiden.


    Habe übrigens gestern mal einzeln in einige der Extra-Tracks hereingehört, die auf der Normalversion fehlen. Ain't That Peculiar ist der Hammer - die beste Version, die ich von diesem Song je gehört habe!

  • Ich weiss gar nicht was es am sound zu mäkeln gibt. Der ist doch astrein ausbalanciert.

    I am the other half
    And you are what I am for
    I won't lie to you or hurt you
    I'm not like that anymore

    I am with you all the time now
    One soul. One mind. One heart.
    The other half cannot be parted
    From the other half


  • Mein einziger Kritikpunkt: Wenn ich die Special Edition mit 29 Songs komplett durchhöre, erschlägt mich die Menge schon ein bisschen. Motown-Songs sind ja nicht unbedingt dafür bekannt, dass sie besonders abwechslungsreich und vielseitig sind und deshalb ist es für mich nicht unbedingt einfach, dieses Album wirklich aufmerksam an einem Stück durchzuhören. Da kann die Konzentration dann doch mal etwas nachlassen. Aber das ist auch nicht wirklich schlimm. Man kann die Platte auch gut als Hintergrundmusik auf einer Party laufen lassen oder sich halt beim aufmerksamen Zuhören seine persönlichen Highlights rauspicken und damit eine kleinere Auswahl zusammenstellen.



    Genau diese Worte wollte ich wählen, um das Album zu beschreiben.


    Beim ersten Hören fielen mir sofort die ersten 4-5 Lieder ins Ohr und danach wurde es mir "zu anstrengend". Die Masse erschlägt einen einfach. Mittlerweile habe ich das Album 2 x gehört und dieser "Effekt" trat ein wenig später ein. Die Konzentration hält einfach keine 29 Songs. Beim nächsten Mal steige ich einfach mitten im Album ein, um dem letzten Drittel einfach mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Aber wie Doctone so schön schreibt, es sind wirklich viele schöne Perlen dabei!


    Zu meinen Lieblingssongs zählen aktuell:


    Girl
    Heatwave
    Uptight
    Some of your lovin
    In my lonely room (genial wie der ins Ohr geht)
    Papa was a rolling stone
    Never dreamed you´d leave in summer
    Standing in the shawdows in love
    Jimmy Mack (je öfter ich ihn höre und vll. auch deshalb, weil ich auch 2 Söhne habe mit denen ich viel Musik höre und die Szene mit den Steps so schön fand)
    Going back





    Die DVD ist auch der Hammer. Wunderbare Doku über die Entstehung des Albums, über die Hintergründe und Phils Aufwachsen mit der Musik. Die Erklärung über den Song Going back in Verbindung mit seinen Erinnerungen und Gefühlen dazu war schon sehr persönlich und ergreifend.
    Lustig und auch bemitleidenswert war es zu sehen, wie ein solcher Profi mit seinem Leiden und den Sticks am Schlagzeug zu kämpfen hatte. Er musste sich anpassen und einen neuen Stil quasi erlernen. Hut ab vor dieser Leistung!

    10.07.92 Hannover, WCD Tour, Genesis
    03.09.94 Hannover, Both Sides Tour, PC
    31.10.97 Hannover, DITL Tour, PC
    09.07.00 Oldenburg, Eröffnung ZOB, Simon Collins
    08.11.02 Hamburg, Testify Promotion…light, PC
    13.06.04 Hannover, FFF Tour, PC
    27.06.04 London Wembley, FFF Tour, PC
    13.11.05 Düsseldorf, FFF Tour, PC
    15.06.07 Hamburg, TIOA Tour, Genesis
    23.06.07 Hannover, TIOA Tour, Genesis

    • Offizieller Beitrag

    Ich weiss gar nicht was es am sound zu mäkeln gibt. Der ist doch astrein ausbalanciert.


    Der Sound ist bewusst auf "alt" getrimmt. Die Höhen sind oberhalb von 10 kHz abgesenkt und auch die tiefen Bässe sind mehr oder weniger stark zurückgenommen. Dazu gibt es je nach Song verschiedene Peaks, die für Klangverfärbungen sorgen, häufig bei 100 und 700 Hz. Das ist relativ typisch für Aufnahmen aus den 60ern.
    Zudem wurden absichtlich Verzerrungen hinzugefügt, die ähnlich klingen wie analoge Übersteuerungen. Auch weil präzise Aussteuerungsanzeigen lange fehlten, war es in den frühen Jahren der Popmusik praktisch unvermeidlich, dass ein Tonband in den Bereich der sog. "Sättigung" gefahren wurde. Diese wird erreicht, wenn die Magnetpartikel des Bands trotz zunehmendem Pegel nicht mehr stärker magnetisiert werden können. Dann entstehen vor allem ungeradzahlige Harmonische, die im Originalsignal nicht vorhanden waren. Dieser Effekt, den man als "Klirrfaktor" messen kann, hat bei der Bandsättigung eine ganz spezielle Klangcharakteristik, die von Vielen als "Wärme" bezeichnet wird. Man hat sich dies daher bewusst zu Nutze gemacht und die Aufnahmen absichtlich übersteuert. Mit digitalem Equipment ist dieser Effekt ohne Weiteres nicht zu erzielen, dazu bedarf es spezieller Plug-ins, die eingerechnet werden müssen.


    Das entspricht halt nicht unseren digitalen Hörgewohnheiten, und ist, da es eigentlich Störsignale sind, die dem Sound da zugemischt werden, auch durchaus diskutabel. Ich finde es nur konsequent, denn es passt 100%ig zum Konzept des Albums.

  • Tom: klasse erklärt! Danke.

    Tja der Klirrfaktor von CD Player war immer das grosse Thema als die rauskamen.

    Ich denke auch dass es zu Album passt und er hat es ja auch erzählt dass die ein spezielles Plug-In dafür benuttz haben.

    Mich nervt es der öfteren, vor allem vielleicht weil ich zu Beginn meiner Munsikhörzeit Plattten, Tonbänder und Kassetten nutzen durfte. Ich erinner mich als ob es heute war an das Knacken von Kratzern auf Platten und an den Klang einer dreckigen Nadel und ich muss sagen ich vermisse das nicht wirklich. Ich bin halt kein Hurz Audiophilhörer.
    Ich fand auch den Klangunterscheid eines 1€/m Lautsprecherkabels zu einem 800€/m nicht wirklich hörbar, würde dasaber auch hören wenn ich es geklauft hätte ;)

    Mir wäre diese Lösung am liebsten:
    - 1 CD mit autentisch gemachten Sound
    - 1 CD mit 2010er Sound
    - 1 CD mit den Originalversionen die Phil als Vorlage genutzt hat.

    Wobei das wär doch eine nette Idee für die Deluxe limited whatever Version gewesen:
    1 CD mit den Phil Songs und 1 CD mit de Vorlagen oder halt alle als MP3.


    So nun ist es fast off-topic, ne ist noch im Rahmen

    ME

    p.s. @Tom: wäre es denn technisch denkbar die Songs in einen 2010er Sound zu verwandeln? Oder ist das nicht machbar.Keine Remasterforderung, nur Interesse;-)




  • Sehr schön, gefällt mir! Nur würde ich mir mal wieder etwas mehr Sorgfalt von den Leuten wünschen die sowas bei DuRöhre einstellen. Wer Jools Holland nicht kennt sollte schon mal gar nicht... aber egal.

    Der Auftritt stammt aus der (immer wieder tollen) BBC Show "Later... with Jools Holland". Schade dass es sowas bei uns nicht gibt.

    Die BBC hat auch Fotos aus dieser Ausgabe von "Later" online:
    BBC - Later with Jools Holland - Photos - Series 36 episode 7


    Edit: Beleidigung war nicht beabsichtigt, offenbar war meine Formulierung zu ruppig oder missverständlich. Alles weitere per PN.

    2 Mal editiert, zuletzt von HoHoHo () aus folgendem Grund: MOD: Beleidigung durch grünes Wort ersetzt // Edit HoHoHo: "Leute" ist wohl bessser, ok.

  • Also endlich seit "No jacket Required" mal wieder eine gute Phil Collins Platte. Nach den ersten 3 Platten von Phil eine meiner Lieblingsplatten von ihm. Er klingt teilweise wieder so gut wie anfang der 80`er Jahre. Super CD!

    And the Lamb lies down ... on broooooooaaaaadddddwayyyy ......

    • Offizieller Beitrag

    Mich nervt es der öfteren, vor allem vielleicht weil ich zu Beginn meiner Munsikhörzeit Plattten, Tonbänder und Kassetten nutzen durfte. Ich erinner mich als ob es heute war an das Knacken von Kratzern auf Platten und an den Klang einer dreckigen Nadel und ich muss sagen ich vermisse das nicht wirklich. Ich bin halt kein Hurz Audiophilhörer.
    Ich fand auch den Klangunterscheid eines 1€/m Lautsprecherkabels zu einem 800€/m nicht wirklich hörbar, würde dasaber auch hören wenn ich es geklauft hätte ;)
    [...]
    p.s. @Tom: wäre es denn technisch denkbar die Songs in einen 2010er Sound zu verwandeln? Oder ist das nicht machbar.Keine Remasterforderung, nur Interesse;-)


    Die Verzerrungsarmut und die Störfestigkeit ist sicher der größte Benefit der Digitaltechnik. Mir ging es da früher genau so wie dir. Ich habe Vinyl und diese billigen Cassetten oft verflucht, auch schon, als ich noch keinen Vergleich hatte.
    "Hurz Audiophilhörer" ist schön gesagt - diese Leute und ihre Magazine kann man aber ohnehin nicht Ernst nehmen. Und wer sein Geld tatsächlich in Lautsprecherkabel investiert, statt in gute Lautsprecher, der ist selbst schuld.


    Gegen die Verzerrungen ist kein Kraut gewachsen - da kann man nix machen, aber am Sound lässt sich schon noch was machen, wenn man will. Als ich mir das Spektrum einiger Songs angeschaut hatte, habe ich natürlich auch mal probiert, wie es klingt, wenn die Höhen und die Bässe wieder reingedreht werden. - Es klingt dadurch tatsächlich etwas moderner, aber ich halte es nicht für erstrebenswert, sowas zu tun.


    Denn dieses Album ist ein Konzeptalbum im besten Sinne. Dass es anders klingt, eben "alt", gehört zum Konzept und ich finde nicht nur, dass man das akzeptieren sollte, sondern auch, dass es großartig gemacht ist.


    Steve Hackett hat mit seinem klassischen Gitarrenalbum "Tribute" zuletzt ja ähnliches versucht: Roger King hat minutiös den Sound alter Gitarrenaufnahmen aus den 50er und 60er Jahren analysiert und dem Album aufgeprägt. Das ist Liebe zum Detail, die ich sehr schätze.


    Der Auftritt stammt aus der (immer wieder tollen) BBC Show "Later... with Jools Holland". Schade dass es sowas bei uns nicht gibt.


    Gibt's doch - die Show läuft regelmäßig auf ZDFtheaterkanal, jede Folge wird mehrfach wiederholt, pro Monat eine neue Folge. Allerdings liegt man derzeit etwa 2 Jahre hinter der BBC zurück.