Phil Collins mit Genesis und solo: Wähle die deiner Meinung nach 4 besten Alben aus!

  • (...) und überhaupt fand ich immer, dass Dance Into The Light einen grausamen Albumtitel hat, aber insgesamt ein sehr interessantes Collins-Album ist. Vielleicht wird es verkannt?


    sorry, off-topic: Erstaunlich, dass er mit Genesis nicht tanzen konnte, aber solo schon:gruebel:.

    Gedankenrauschen – Da geht noch was!

    • Offizieller Beitrag


    Diese Aussage finde ich sehr zutreffend. Die große Klasse von Face Value liegt womöglich an der schon oft zitierten emotionalen Ausnahmesituation, in der Collins sich beim Schreiben und Aufnehmen der Demos befunden hat. Da Songwriting ein extrem emotionaler Prozess sein kann (wenn man nicht gerade Dieter Bohlen heißt), hat die Gemütslage dann einen nachvollziehbar großen Einfluss. Ich finde auch, das macht den Unterschied zwischen FV und den Folgealben aus.

  • "Wenn er 'Face Value' nie gemacht hätte, wäre es egal. Aber er hat es gemacht und damit etwas reales berührt. Es ist ihm danach entglitten. Er hätte ein John Lennon werden können, aber er hat sich für Paul McCartney entschieden."



    Dank dir für die Erläuterung. Ich verstehe letztlich leider aber immer noch nicht, welche konkreteren Vergleichsmomente es zwischen Lennon und Collins geben soll. Bezieht sich das auf das Songwriting oder Persönlichkeitsmerkmale der beiden oder auf die Stellung / Bedeutung der beiden für die Musikszene? Oder was anderes?

  • Hallo zusammen,

    die Frage läßt sich wirklich nur schwer beantworten, da Phil Collins einige sehr gute Solo-Alben herausgebracht hat und auch bei Genesis es einige Highlights gibt. Aber letztendlich komme ich zu folgendem Ergebnis:

    Phil Collins solo: No Jacket required
    Genesis: Wind and Wuthering

    Herzliche Grüße

    Leachim

  • Dank dir für die Erläuterung. Ich verstehe letztlich leider aber immer noch nicht, welche konkreteren Vergleichsmomente es zwischen Lennon und Collins geben soll. Bezieht sich das auf das Songwriting oder Persönlichkeitsmerkmale der beiden oder auf die Stellung / Bedeutung der beiden für die Musikszene? Oder was anderes?



    Ganz einfach. John Lennon ist ja für die meisten der mutige Experimentierer, der anti-kommerzielle, der vor keinem Abenteuer zurückschreckt und unberechenbar schräge sachen rausbringt. Außerdem steht er im Ruf, wenn er mal emotional schreibt, dann auch wirklich brutal ins Schwarze zu treffen. Paul McCartney steht eher im Ruf, ein leichtgewichtiger Musiker zu sein, der oft mit weichgespültem Material die Herzen der Fans erobert. Phil war also nach Ansicht des Kritikers bei Face Value wie John Lennon, voller Experimentierfreude, dabei aber unheimlich resonant, und ist nun wie paul mccartney, also ein musikalisches Leichtgewicht. Hoffe, meine Erklärung bringt dich weiter. Im falle von grammatikalischen Fehlern bitte ich zu entschuldigen, es ist schon spät...:o

  • A Trick of the Tail, Wind & Wuthering, Duke und Face Value. Das Testify unter ferner liefen läuft wundert mich absolut nicht.

  • Zitat

    Er hätte ein John Lennon werden können, aber er hat sich für Paul McCartney entschieden."

    Niemand steht es frei, etwas zu werden. Man kann sich aus dem Cocon
    enthäuten und seine Bestimmung finden - oder auch nicht. Phil Collins hat
    - für mich - mit John Lennon absolut nichts gemein. Der gesamte Aspekt des
    progressiven Vorwärtsdenkens eines John Lennon in den 60ern; sein politisches
    Engagement, seine tiefsinnigen, philosophischen Texte (Strawbery Fields; I am
    The Walrus) - all das geht Tralala- Phil vollständig ab. Auch auf Face Value.
    Der eine textet/komponiert einen genialen Song (Tomorrow Never Knows) -
    der andere interpretiert ihn zwar recht gut; aber hätte er ihn schreiben können?
    Niemals! Face Value entstand aus dem Trennungsschmerz Phils von seiner
    ersten Frau, und das verleiht dem Album eine gewisse Tiefe; den Leid gebiert
    nun einmal eher höheres Niveau als Freude. Lennon wiederum machte die
    zeitweilige Trennung von Yoko Mitte der Siebziger nicht zum Thema eines
    ganzen Albums. Das wäre ihm ein zu flaches winden im eigenen Jammer gewesen.
    Statt dessen engagierte er sich für den Frieden, gegen den Vietnamkrieg; spielte mit
    Avantgardisten wie Moondog auf den Straßen New Yorks live. Der Vergleich mit
    Paul passt hingegen sehr gut; immerhin hat der auch; - neben zahllosen
    belanglosen Schnulzen - einige wirklich tiefe und bedeutente Songs geschrieben;
    auch als Solist.


    Ach ja: Diese Genesis-Alben stehen mir näher als Phil's solistische
    Aktivitäten:


    1. Wind & Wuthering
    2. A Trick Of The Tail
    3. Duke
    4. And Then There Were Three


  • Für ein solches Posting muss ich mich fast bedanken. Dieser Vergleich mit Lennon hat mir - obwohl ich nun weiß, in welche Richtung das gehen sollte (danke kaden09) - Unbehagen bereitet. Lennon und Collins kriege ich nicht zusammen, auch nicht spekulativ in dem Sinne, dass Collins ein Lennon hätte werden können. Und die obige Erläuterung macht das - jedenfalls für mich - sehr schön deutlich.