--- Achtung spoiler ---
So ich bin zurück aus Paris.
Zuerst einmal eine Korrektur an der Setlist: Downside up wurde, wenn ich mich recht erinnere als zweites Lied nach der Pause gespielt. Zudem habe ich irgendwie in Erinnerung, dass signal nach wallflower kam, aber vielleicht täusche ich mich auch.
Nun aber zum Konzert. Ich hatte mir VIP-Tickets mit Zugang zum Soundcheck gekauft. Wir konnten am Nachmittag sicher 1 1/2 Stunden bei den Proben mit dabei sein, wobei einige Songs ganz performt wurden. Es war spannend, letzte Tests zu erleben (z.B. wollte Peter austesten, wie sehr die Motoren, welchen den vorderen Screen hochziehen, die Performance stören. Tatsächlich waren sie leider hörbar). Peter hat uns natürlich auch alle genarrt, indem er auch bei den Proben Sledgehammer anspielen liess, ohne jedoch den "Gag" zu verraten.
Das versprochene T-Shirt war übrigens eine Extra-Anfertigung für die Soundcheck-Besucher.
Nun aber zum Abend. Zuerst war ich etwas enttäuscht von unseren Plätzen: 2. Reihe ganz links. Da aber die linke Seite Peters Seite war, war der Platz im Endeffekt OK.
Zur Setlist:
Peter kam auf die Bühne und hat Anne Brun persönlich angekündigt. Sie durfte jedoch nur zwei Songs performen. Nach wenigen Minuten Pause ging es dann mit Peter weiter.
Begonnen wurde, wie erwähnt mit sledgehammer, welches von Peter nach wenigen Takten abgewunken wurde. Peter meinte dann zum Publikum (wenn ich sein Französisch richtig verstanden habe): Das war früher, heute gibt es etwas ganz anderes.
Darauf wurde, nach einigen einleitenden Worten SMB am Stück und mehr oder weniger genau so wie auf dem Album durchgespielt. Die Abmischung war meiner Meinung nach sehr gut, mit genügend Raum für Dynamik und leise Passagen. Bei den ersten zwei Songs gab es sanfte Animationen auf dem vorderen, anhebbaren Screen, der auf halber Höhe hing. Vor Mirrorball fuhr er nach oben und die drei hinteren Screens wurden aktiv. Einer der eindrücklichsten Effekte wurde während "listening wind" gezeigt. Drei Gestalten erschienen auf den hinteren Screens und der vordere Screen senkte sich als eine Art Nacktscanner über sie. Dies hatte zusammen mit den Lyrics des Liedes eine fast schon beklemmende Wirkung. Zu Book of love gab es sehr witzige Animationen. Ansonsten waren die Screen-Animationen und das Licht während SMB eher ruhig.
Fazit des ersten Teils: Es ging mir ähnlich wie beim hören des Albums. Manche Lieder haben mich sehr bewegt, anderes liess mich eher kalt. Positiv überrascht hat mich rain today, welches in seiner Schlichtheit sehr schön funktioniert. Mit street spirit konnte ich mich auch live nicht anfreunden...
Nach 20 Minunten Pause (und I'll scratch yours songs) ging es weiter:
San Jacinto:
Einfach nur gewaltig. Nun gibt's auch eine richtige Lightshow. Peter am Ende mit dem Spiegel, was für ein Bild. Das Publikum ist dann endlich auch richtig aufgewacht.
Downside Up:
Schön aber nicht berauschend. Der Song ist halt ohne die ganzen Effekte nicht sooo gut.
digging In The Dirt:
Irgendwie hat dieser song für mich im Orchesterarrangement nicht richtig funktioniert. Es fehlte das Angriffige der so begeisternden 03-Version. Zu Beginn gab es übrigens eine technische Panne und der Song musste nach kurzer Pause neu gestartet werden.
Wallflower:
Tief ergreifend, einer der Höhepunkte des Abends
Rhythm Of The Heat:
Vor dem Konzert habe ich noch scherzeshalber gesagt: Er spielt ROTH. Ich wäre nie darauf gekommen, dass er diesen Song mit Orchster wagt und sieh an, es hat funktioniert. Grandios, was man mit perkussivem Klopfen auf Geigen anstellen kann!
Blood Of Eden:
Schön performt
Signal To Noise:
Fast schon medititativ, diese Version. Hat sehr gut funktioniert
Washing Of The Water (Melanie solo):
Über Melanies Gesang kann man sich streitet, über den Song habe ich mich gefreut.
Darkness:
Auch da habe ich gestaunt und auch dieser song hat mit Orchster gut funktioniert
Solsbury Hill:
Party pur und am Ende wurde Beethovens Neunte zitiert
In Your Eyes (mit Youssou N'Dour)
Trotz Youssou (der begeistert empfangen wurde) hat irgendwie der Groove gefehlt
Don't Give Up:
Wunderschöne Version. Anne Bruns Gesang ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig, hat dem Song aber eine ganz spezielle Note gegeben. Bei dem Lied wurde auch sehr schön deutlich, wie gut Peter noch immer bei Stimme ist.
The Nest That Sailed The Sky:
Etwas gar meditativer Abschluss (Peter am Piano), da hätte ich mir lieber was Anderes gewünscht.
Kleiner Negativpunkt am Rande: Trotz diverser Telepromter auf der Bühne hatte Peter massiv Mühe mit den Texten.
Aber die positiven Eindrücke überwiegen bei Weitem. Peter hat wirklich wieder einmal etwas ganz Besonderes auf die Bühne gebracht. Auch meine Freundin, die Peter kaum kennt und sonst eher in der klassischen Musik zu Hause ist, war begeistert.
Übrigens: Auch am Montag war das Orchester des Radio France im Einsatz. Keine Ahnung, wer nun in Berlin und London spielt.
Die Halle schien mir übrigens so ziemlich ausverkauft zu sein.