Scratch My Back - allgemeine Eindrücke und Favoriten

nabend zusammen.....also ich hab gestern dass album so nebenher beim aufräumen gehört. das war wirklich nicht so toll (mal abgesehen davon, dass meine freundin immer die lautstärke runtergedreht hat ).
heut mal ganz in ruhe genossen :).

ich bin sehr angetan von dem album.
was soll man zu den aussagen sagen, denen es nicht gefällt? geschmäcker sind verschieden ;).
ich hätte mich auch mehr über ein vollkommen eigenständiges album gefreut, aber ich hab das GANZE album gehört und fand keinen einzigen titel langweilig......auch nicht den letzten (was daran liegen könnte dass ich ja melancholische songs mag ).

ich bin froh dass es kein pop-klassik geworden ist und nach dem hören des albums bin ich umso gespannter wie sich wohl die pg-songs anhören. ich glaub da könnten interessante interpretationen bei rum kommen :).

übrigens mal ganz allg zu cover-alben: bin ich wie gesagt auch kein fan von, aber kennt ihr zb dass cover album von tori amos? finde ich ganz allg sehr vergleichbar mit dem was pg hier gemacht hat.
es geht nicht darum wer den song besser gemacht hat.....was für ein unsinn.....es sind einfach vollkommen andere interpretationen.

grüße aus dem pott....K.R.

Diese Version von Heros ist unglaublich !!!!!!
Wow!! Peter singt wie ich ihn noch NIE so gehört habe, mit tiefen Gefühlen, rührend, eingreifend, ins Herz und in der Seele stechend, so blieb ich ein paar Sekunden sprachloss, vor dem ich gerade zu hören bekam. :o

Grosser Respekt, hat Gabriel wieder einmal - wie 82 als er den Song Wallflower aufnahm in die Zukunft gedacht, da er zur Thematik von Birdy genau passt - hier voraus gesungen, wenn es die Heroes version von Scratch My Back ist die ja vor der Haïti Katastrophe aufgenommen wurde und heute seinen ganzen Sinn annimmt, mit einer bemerklichen Bescheidenheit und Gesangsengagement !

Auch sind die Streicherarrangements auf einer ungewöhnlichen Weise hier eingesetzt - eben nicht auf "Hollywood manierende Äugendrüse-Pusher Art" sondern mit eigenartige Chordwechselstimmen und gegen das ende des Songs sequenzerartige Noten, zwischen Pizzicato und Legato, neu, genial !

ich freue mich auf das Konzert, und auf das Album.

Zitat von BBQ.Master

Ich finde "Heroes" wirklich sehr gut, genau wie PGs "neuen" Gesang (ich hatte eine Gänsehaut, als ich den Song gehört habe). Die anderen Songs höre ich mir an, wenn ich die CD habe.

Und warum viele SMB nicht als normales PG-Album akzeptieren können, wundert mich.

Kann ich mir nur anschliessen, man kann da nicht von ein Cover Songalbum sprechen, das sind sogar nicht wieder erkennliche Relektüren, PG macht aus den Songs was er will, ich habe bis jetzt nur Heroes gehört, aber alein in diesen Song spürt man doch das PG einige neue Musikrichtungen für sich gefunden hat, die nichts mit zB seiner Cover "Strawbberry Fields" zu tun hat
Es ist - sorry wenn das geschwollentönt - eine Anschauung die zwar nach "schon gehabt" aussieht, aber zu PG's künstlerischen Weg gehört, immer da wo er nicht erwartet wird....

Ich habe gestimmt für:

+ Listening Wind
+ The Power Of The Heart
+ My Body Is A Cage

Wir gefallen auch weitere Titel auf dieser Scheibe, allerdings kann ich verstehen, wenn einige dies insgesamt eintötig finden. Ich habe sonst nix mit Klassik oder klassischer Instrumentierung zu tun, finde diesen Schritt von PG allerdings gelungen und freue mich auf die Berliner Abende ... ich bin davon überzeugt, dass man dort "berührt" wird von dieser Musik und der Inspiration!

Zitat von Colonyslipperman

Aufgewärmtes von anderen Musikern, von denen ich meistens noch nicht einmal das Original kenne.

Wie nennt man es? Oxymoron?

Wo liegt das Problem, wenn Du die Originale nicht einmal kennst? Dann ist doch das Material nicht aufgewärmt sondern wohl neu für Dich. Warum störst Du Dich daran so?

Sicher sind es Cover, aber irgendwo dann doch nicht im herkömmlichen Sinne. Hier geht es ja bestimmt nicht darum, irgend etwas aufzuwärmen, um die Kasse möglichst laut klingeln zu lassen. Und ich denke auch nicht darum, mal was bis zum nächsten "richtigen" Album einzuschieben.

Peter Gabriel genießt einfach den Status, jenseits von Gut und Böse agieren zu können und recht hat er. Wer soll ihm vorschreiben, was er zu schaffen hat? Das ist doch genau das, was sich ein "guter Genesis/Gabriel-Fan" auf die Fahne zu schreiben pflegt: künstlerische Freiheit, jenseits von Markt und Kommerz. Freuen wir uns doch daran, dass er diesen Status sinnvoll nutzt und nicht wie einst John Lennon (es folgt eine Übertreibung) meint, er müsse diesen Status durch die hörbare Veröffentlichung seiner Darmtätigkeit unter Beweis stellen. (Da gabs Mal 1 oder 2 kuriose Scheiben)

Gabriel hat schon immer Musik gemacht, die emotional stark anspricht. Und vielleicht mag es hier ja seine Absicht sein, mit der emotionalen Ausdruckskraft seiner Stimme zu spielen. Das würde sich unter Umständen sogar der Bewertung seiner Gesangstechnik (an der es von jeher immer Mal wieder was auszusetzen gab) entziehen.

Obwohl ich nur ein paar Sachen von der Scheibe bisher gehört habe, waren da einige Stücke von denen ich behaupten kann, dass sie mich auf eine unglaubliche Weise und auf Anhieb tief bewegen (YouTube hin oder her, da spielt selbt die Klangqualität keine Rolle). Bei anderen Stücken klappt das (noch) nicht so ganz (z. B. Heroes). Aber das ist auch nur meine ganz persönliche Meinung.

Ich mag Bowies "Heroes" nämlich gerade wegen der forschen, sturen Art mit der es von Bowie selbst vorgetragen wird: Und wenn wir es schaffen, nur für einen Tag die Helden zu sein, dann sind wir die Größten. Gabriel schafft eine gegensätzliche Atmosshäre, so als würde er sich zwar danach sehnen einmal der Held zu sein, aber daran zweifeln, das dies je geschieht oder es bedauern, dass es zu kurz weilen wird.

The Book Of Love - Lyrics

The Book Of Love - Übersetzung

Ähnlich bei "The Book Of Love" (Soundtrack-Version): Der Text dieses Songs ist für sich gesehen ein keines Meisterwerk. So unglaublich einfach gehalten (erinnert an Kinderreime), so tiefgängig ist er zur gleichen Zeit, parallel zum Mysterium der Liebe: Es sind die einfachsten Gesten, die reichen können, sie auszudrücken, die Tiefe liegt z.B. in der Kontinuität (gib mir'n Ehering!), ist damit an Zeit gebunden. So klingt's beim jungen (Author) Merritt ironisch oder nach trockenem Humor, beim älteren Gabriel (in der Soundtrack-Version) eher feierlich, getragen, würdevoll. Auch hier gefällt mir die Urversion im Moment noch besser, aber ich bin ja auch noch keine 60.

Na ja und vielleicht ist's das ja: Die Demonstration des Alters, der Reife im Gegensatz zur Jugend, zumindest bei den beiden Titeln hier. Ich will mich darauf noch nicht festlegen, solange ich nur ein paar Songs gehört habe.

Aber irgendwie bin ich mit dem Begriff "Cover" nicht so ganz einverstanden. Ich würde "Interpretation" vorziehen, denn ich denke schon, dass Gabriel in den beiden genannten Beispielen etwas Neues geschaffen hat. Wäre ja auch nicht so schlecht, zu beweisen, dass man als alternder Musiker "Heroes" "covern" kann ohne dabei lächerlich zu wirken. Und wenn man dann schon soweit ist, kann man auch ruhig zugeben, dass die Stimme nicht mehr die Höhen von einst erreicht.

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SMB geht total an mir vorbei . Das Teil ist für meinen Geschmack stinklangweilig . Schade , ein Album mit Rockband und Orchester wäre da besser gewesen . Ich bin zwar großer Fan , aber kaufen werde ich mir das Teil nicht !

Zitat von lillywhitelillith

Hier geht es ja bestimmt nicht darum, irgend etwas aufzuwärmen, um die Kasse möglichst laut klingeln zu lassen. Und ich denke auch nicht darum, mal was bis zum nächsten 'richtigen' Album einzuschieben.

Peter Gabriel genießt einfach den Status, jenseits von Gut und Böse agieren zu können und recht hat er.

Dein Idealismus in Ehren, aber auch Peter hat so ganz irdische Dinge wie einen Plattenvertrag mit Virgin Music/EMI und muss von Zeit zu Zeit abliefern.

Und wenn DVD-Musikvideo-Compilation, Best-of-Album und Live-Album seit dem letzten regulären Studioalbum nun mal alle schon erscheinen sind, ist eine Cover-Platte eine der Möglichkeiten, dafür zu sorgen, dass weiterhin Bargeld aus dem Automaten kommt.

I/O ist noch nicht fertig, also wird mal wieder ein (diesmal sogar IMHO kommerztaugliches, zumindest mehr als Ovo, Passion oder Birdy) Überbrückungs-Album veröffentlicht.

Zu glauben, er hätte aus freien Stücken oder einem Inspirationsflsh heraus I/O zurückgestellt, weil er gerade 'Bock auf Coversongs' hatte, ist schon reichlich naiv.

Gut gemacht hat er die Songs allerdings durchaus, mich erfreut das Album bei jedem Hören mehr. Mit den 'großen' eigenen Alben von ihm hat das allerdings nichts zu tun. Auch die Konzerte haben mit ihrer geringen Anzahl und noch geringeren Zahl an Spielorten mehr den Charakter einer Promo-Pflichtübung. Von einer echten 'Tour' kann dabei ja wohl niemand sprechen.

Gruß
Michael

Gabriel hatte sich doch gerade erst von seiner Plattenfirma getrennt. Ich schätze mal, dass er sich die Bedingungen für einen neuen Plattenvertrag aussuchen kann. Bei seinem Arbeitstempo wird er bestimmt keinen Vertrag unterschreiben, nach dem er alle paar Jahre irgendwas veröffentlichen muss. Abgesehen davon hat er ja noch genug fertige Sachen wie Son of OvO oder P.O.V. in der Schublade. Nein, der einzige Grund, warum er SMB veröffentlicht, ist der, dass er es will, bestimmt nicht weil er muss.

Abgesehen davon bezweifel ich stark, dass mit SMB irgendwelche Charterfolge zu erzielen wären (naja, irgendwo in die hinteren Ränge wird er es vielleicht schaffen). Klar, die Hardcore Fans werden es kaufen, ein paar andere Leute sicher auch, aber für den breiten Markt ist das nichts.