• Heute und noch pünktlich im alten Jahr - meinem Genesis-Entdeckungs-Jahr - eingetroffen. Hatte leider noch keine Gelegenheit, reinzuhören, bin aber sehr sehr gespannt! Nach langem halte ich mal wieder eine Doppel-CD mit allem drum und dran als Gutschein-Einösung in den Händen. :)

    lg mara || fb.com/tamarasparrow


    the pineapple thief: 17. + 18.09.18 || TMB: 23.11.18


    Als Genesis-Fan macht man ja im Grunde den lieben langen Tag nichts anderes als Seelen-Striptease...
    - me.

  • Ich kaufte die Seconds Out das erste Mal irgendwann 1994. Auf Doppelkassette, wie sich das für Klangverliebte gehört. War damals ein ziemlicher Ohrenschmaus, dem ich heute jedoch etwas distanzierter gegenüber stehe. Es fehlt mir ein wenig das "Raue" der Genesis live und ich bin immernoch darüber verwirrt, dass es sich um 77er Aufnahmen handelt, die aber bis auf Afterglow von 76 oder früher enthalten. Immerhin ist mit Cinema Show auch ein "echter" 76er drauf. I know what i like hätte ich mir ebenfalls in dieser Version gewünscht und vielleicht noch White Mountain.


    Um den 7 jährigen Faden nochmal aufzunehmen, der hier noch rumgammelt:


    Steve sagte, er wolle ein Viertel auf dem Album oder mehr Freiraum bezüglich seiner Solopfade. Beides war der Band, so wie ich es damals verstanden habe, ein Dorn im Auge.

    Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.

    2 Mal editiert, zuletzt von Herma ()

    • Offizieller Beitrag

    Steve sagte, er wolle ein Viertel auf dem Album oder mehr Freiraum bezüglich seiner Solopfade. Beides war der Band, so wie ich es damals verstanden habe, ein Dorn im Auge.


    Da spielten wohl so einige Faktoren zusammen:
    - er wollte 1/4 der W&W => hat er nicht gekriegt
    - er wollte die Erlaubnis, nach der W&W ein weiteres Soloalbum aufnehmen zu dürfen => wurde ihm verwehrt
    - er wollte mehr Experimente in Bezug auf die Arrangements, z.B. auch andere Musiker wie z.B. seinen Bruder an der Flöte hinzunehmen => wurde abgelehnt
    - viele "seiner" Songs wurden live nicht gespielt


    Diese Faktoren kamen dann alle zusammen und haben ihn letztlich seinen Hut nehmen lassen.

  • ( @ prophet. Ja, sicher richtig.
    Die andere Seite: In Interviews rund um Sum Of The Parts empfand ich Phil immer noch verletzt, wenn er erzählt, dass er Steve auf dem Weg zur Probe zur Tour zufällig traf, ihn im Auto mitnehmen wollte. Steve lehnte ab, kam wohl aber dann schlicht nie mehr zur Probe. Mir brennt das Herz.


    Der Fairnis halber: Man darf nicht den freien, fröhlichen, aktiven Steve von heute (den viele von uns so ins Herz geschlossen haben) verwechseln mit dem deutlich verdrucksteren, nach seinen eigenen Angaben offenbar alkoholabhängigen Ehemann einer ehrgeizigen Künstlerin. (Allgemein hört man, dass Alkoholiker unter vollen Segeln ziemlich stur sein können - ob das auf Steve zutraf, ist mir nicht bekannt).
    Wir wissen nicht, in welcher Form das Ehepaar seine Wünsche vorbrachte und wie es anno 1976-77 mit Steves eigenen Kommunikationsfähigkeiten stand oder denen von Mike. Festgefahrene Kommunikation ist meistens ein großer Schaden für alle Seiten. In diesem Fall der größte Schaden für uns Fans.)


    Ich lasse sie auch heute wieder laufen und denke an das, was alles verloren ging seit 77.

    Einmal editiert, zuletzt von Get-in-to-get-Out () aus folgendem Grund: ...

  • Zitat

    Ich lasse sie auch heute wieder laufen und denke an das, was alles verloren ging seit 77.


    Ich denke andersrum wäre wohl mehr verloren gegangen, denke mal an Steves Soloalben!
    Es ist wie bei einer Scheidung: irgendwann ist es für alle Beteiligten besser, wenn man sich trennt, es entsteht ja auch immer etwas Neues!


    Second's Out:


    Ich lernte das Album ziemlich früh kennen, also bei Erscheinen und hatte kurz vorher erst die alten Alben gehört.
    Im Gegensatz zu Trick und W&W tritt Phil als Sänger ja hier den Beweis an, dass er die alten Sachen auch singen kann. Und das Faszinierende daran ist, dass es damit eine andere Version, ein Gegenstück zu den Gabriel-Songs gibt. Ein Freund von mir zieht diese Phil-Version vor, ich liebe mehr das Gabriel-rauhe. Aber dennoch schätze und liebe ich die SecOut, als Ergänzung oder Erweiterung zu den Studioaufnahmen und zur Live 1. Phil sprengte damit alle Erwartungen. Ich glaube niemand anders hätte diese Rolle ausfüllen können.
    Wie er Suppers Ready singt, weder Gabriel kopierend noch unsicher, er hat das Stück, das gilt auch für die anderen Songs, verinnerlicht und macht etwas eigenes daraus.


    SecOut ist also ein Zwischenalbum, eine Brücke von der alten zur neuen Ära. Es nimmt eine Sonderstellung im ganzen Genesis-Kosmos ein. Außerdem ist es noch ein Live-Album.

    I know a farmer who looks after the farm.
    With water clear, he cares for all his harvest.
    I know a fireman who looks after the fire.

  • ( @ prophet. Ja, sicher richtig.
    Die andere Seite: In Interviews rund um Sum Of The Parts empfand ich Phil immer noch verletzt, wenn er erzählt, dass er Steve auf dem Weg zur Probe zur Tour zufällig traf, ihn im Auto mitnehmen wollte. Steve lehnte ab, kam wohl aber dann schlicht nie mehr zur Probe. Mir brennt das Herz.


    Der Fairnis halber: Man darf nicht den freien, fröhlichen, aktiven Steve von heute (den viele von uns so ins Herz geschlossen haben) verwechseln mit dem deutlich verdrucksteren, nach seinen eigenen Angaben offenbar alkoholabhängigen Ehemann einer ehrgeizigen Künstlerin. (Allgemein hört man, dass Alkoholiker unter vollen Segeln ziemlich stur sein können - ob das auf Steve zutraf, ist mir nicht bekannt).
    Wir wissen nicht, in welcher Form das Ehepaar seine Wünsche vorbrachte und wie es anno 1976-77 mit Steves eigenen Kommunikationsfähigkeiten stand oder denen von Mike. Festgefahrene Kommunikation ist meistens ein großer Schaden für alle Seiten. In diesem Fall der größte Schaden für uns Fans.)


    Ich lasse sie auch heute wieder laufen und denke an das, was alles verloren ging seit 77.


    Noch immer finden Phil, Mike und Tony es schwierig über den Ausstieg von Steve zu reden, immer wieder gibt's ne gewisse Traurigkeit oder Wehmut wie sie über Steve reden. Es war damals eine ganz unangeneme Überraschung, aber m.e. objektiv gesehen anno 2017 ein ganz ganz schwerer Schlag die wirklich alle sehr bereuen.


    Meine Meinung ist: Steve war Genesis und Genesis war Steve. Noch immer. Und Seconds Out ist indessen das ultime Statement.

    2 Mal editiert, zuletzt von bekkie ()


  • Im Gegensatz zu Trick und W&W tritt Phil als Sänger ja hier den Beweis an, dass er die alten Sachen auch singen kann. Und das Faszinierende daran ist, dass es damit eine andere Version, ein Gegenstück zu den Gabriel-Songs gibt.
    [...]
    SecOut ist also ein Zwischenalbum, eine Brücke von der alten zur neuen Ära. Es nimmt eine Sonderstellung im ganzen Genesis-Kosmos ein. Außerdem ist es noch ein Live-Album.


    Find ich gut diese Aussage(n). :)



    Ich habe heute Vormittag reingehört, hier meine ersten Eindrücke:
    Der Sound der remasterten CD ist absolut großartig. Dass das mal vor 40 Jahren und live aufgenommen wurde, ist fast unglaublich. Allerdings wirkt Phils Stimme mir ein wenig zu leise, im Ganzen betrachtet. Trotz der etwas leisen Aussteuerung mag ich aber seine Stimme außerordentlich gerne, gerade für "live" ist das wirklich hervorragend.




    Firth of Fifth: Was zum Geier hat Tony mit dem Keyboard gemacht? Das klingt so gänzlich anders instrumentalisiert und auch die thematische Übergabe vom Keyboard an die Gitarre finde ich schöner auf dem sebtp-Album. Was ich hingegen gut finde, dass hier IKWIL schon kurz vor Ende einklingelt.



    Cinema Show: Interessantes Ende, das mal nicht auf Aisle of Plenty warten lässt – was mir durchaus gefällt, aber hier für diese Live-Variante eben unpassend ist, weil AoP nicht gespielt wird.



    Dance on a Volcano: ist soundmäßig eine kleine Enttäuschung. Hier fehlt mir einfach der Druck, die Kraft. Phils Stimme zu leise, Musik ist da, aber eben das Volle wie vom Album fehlt. Dafür gefällt mir hier der Mittelteil sehr gut mit einem angedeuteten Drum-Duett. Klasse ist, dass der Track schon frühzeitig ins Los-Endos-„Thema“ übergeht, man hat hier eindeutig mehr von Los Endos (sozusagen).



    Supper´s ready habe ich noch gar nicht angefasst, das nehme ich mir als komplett unbekanntes neues Stück für eine ruhige halbe Stunde in Kürze vor.


    Ich bin neugierig auf die direkte Gegenüberstellung der Tracks, was ich sicher noch machen werde.


    lg mara || fb.com/tamarasparrow


    the pineapple thief: 17. + 18.09.18 || TMB: 23.11.18


    Als Genesis-Fan macht man ja im Grunde den lieben langen Tag nichts anderes als Seelen-Striptease...
    - me.

  • Eigentlich gibt es drei Bedeutungen:
    1. Zitat aus dem Boxen, vor Beginn des Kampfes (SO wurde in einer Sporthalle aufgenommen)
    2. Der zweite ist raus (steve)
    3. Die zweite (liveplatte) ist draußen!
    Diese 3-Deutigkeit zeigt das es ein rundum passender Name ist.


    Habe jetzt erst alles gelesen, nun zum Titel:
    Habe immer so gedeutet "Die zweite (Liveplatte) ist draußen".


    Der zweite, also Steve, ist raus, macht eigentlich keinen Sinn, da er zwar bei der Veröffentlichung schon raus war, aber auf der Platte noch drin war.


    Das mit dem Boxen finde ich interessant, aber das ist schon sehr speziell. Vll. als doppelte Bedeutung durchaus beabsichtigt :gruebel:

    I know a farmer who looks after the farm.
    With water clear, he cares for all his harvest.
    I know a fireman who looks after the fire.

  • Könnte bitte einer der Moderatoren den Titel dieses Fadens korrigieren? Mir tut das jedesmal weh, wenn ich ihn lese. :huhu:


    Danke! :)

    Einmal editiert, zuletzt von Abbacab ()