Steves Effekte auf der E-Gitarre

  • Hallo,


    ein interessantes Forum habt ihr hier! Ich weiß nicht, ob sich hier auch so einige aktive Gitarristen tummeln, aber ich spiele recht regelmäßig und gern akustische Gitarre. Neulich habe ich nach längerer Zeit mal wieder meine alte E-Gitarre entstaubt und überlegt, wie ich sie einsetzen könnte.


    Als Inspirationsquelle fielen mir sofort Steves Effekte auf der E-Gitarre ein, wie sie unter anderem in dem sehr schönen Solo bei "Ripples" oder so ähnlich auch bei "Hairless Heart" oder "The Light dies down on Broadway" zu hören sind - gemeint sind also diese für ihn charakteristischen, schnell ausfadenden Töne, wenn man das mal so nennen will... die genaue Bezeichnung ist mir leider nicht bekannt. Nun ja, ich bin wie gesagt eigentlich eher auf akustische Gitarren gepolt.


    Weiß jemand, wie diese Effekte auf der E-Gitarre erzeugt werden können bzw. wie er das gemacht hat? Ich weiß, dass er gerade in den 70ern häufig den E-Bow eingesetzt hat, aber ich meine, dass dieser zum "Langziehen" der Töne dient, was hier ja nur indirekt der Fall ist... aber vielleicht hat er den E-Bow trotzdem für diesen Effekt eingesetzt, ich weiß leider nichts darüber.


    Kann jemand etwas dazu sagen oder mir ansonsten eine andere Anlaufstelle (anderes Forum o.ä.) empfehlen, um etwas darüber herauszufinden?

  • beim Stichwort Tapping fällt mir noch ein anderer ein, der auch bereits 1978 (vielleicht sogar schon 1977?) sein langes Gitarrensolo mit Tapping verfeinerte: Ian Crichton von Saga, zu hören bei "Tired World" vom Debüt Album.

    sorry :ot: :)

    Daß Steve so ein Pionier war, hatte ich bislang nicht auf dem Schirm - Danke für die Aufklärung!

  • ...Steves Effekte auf der E-Gitarre ein, wie sie unter anderem in dem sehr schönen Solo bei "Ripples" oder so ähnlich auch bei "Hairless Heart" oder "The Light dies down on Broadway" zu hören sind - gemeint sind also diese für ihn charakteristischen, schnell ausfadenden Töne, wenn man das mal so nennen will... die genaue Bezeichnung ist mir leider nicht bekannt. .....


    Für den Effekt, den Du wahrscheinlich meinst - auch ich empfinde das als wesentlich prägnanter für Steves Sound als Tapping oder Sweap picking - hat Steve - soweit ich weiß - dafür sehr intensiv Lautstärkeänderungen u. a. per Volumenpedal genutzt.


    Auch sehr schön bei der Überleitung von "It" zu "Watcher..."auf der "Four sides live" oder bei "Carpet crawlers 1999" (man hört: Stve war dabei!) zu hören, da zieht es mir immer wieder die Schuhe aus!!!


    Vielleicht kann ein Gitarrist aber noch mehr dazu sagen.

    Can you tell me where my country lies
    said the unifaun to her true love's eyes

    4 Mal editiert, zuletzt von unifaun ()

  • Als Inspirationsquelle fielen mir sofort Steves Effekte auf der E-Gitarre ein, wie sie unter anderem in dem sehr schönen Solo bei "Ripples" oder so ähnlich auch bei "Hairless Heart" oder "The Light dies down on Broadway" zu hören sind - gemeint sind also diese für ihn charakteristischen, schnell ausfadenden Töne, wenn man das mal so nennen will... die genaue Bezeichnung ist mir leider nicht bekannt. Nun ja, ich bin wie gesagt eigentlich eher auf akustische Gitarren gepolt.


    Weiß jemand, wie diese Effekte auf der E-Gitarre erzeugt werden können bzw. wie er das gemacht hat? Ich weiß, dass er gerade in den 70ern häufig den E-Bow eingesetzt hat, aber ich meine, dass dieser zum "Langziehen" der Töne dient, was hier ja nur indirekt der Fall ist... aber vielleicht hat er den E-Bow trotzdem für diesen Effekt eingesetzt, ich weiß leider nichts darüber.


    Ein E-Bow versetzt die Saiten elektromagnetisch in Schwingung. Dabei wird der E-Bow auf zwei Saiten aufgesetzt und nur die dazwischen liegende Saite wird in Schwingung versetzt. Folglich kann dann nur auf dieser einen Saite gespielt werden. Bei Ripples spielt Steve aber definitiv mehrere Saiten. Das ist wahrscheinlich mit Volumenpedal gemacht. Die beiden anderen Stücke ebenso. Mir fällt auch spontan kein Genesis-Stück ein, bei dem er einen E-Bow verwendet hat. Bei Spectral Mornings hat er ihn allerdings eingesetzt...

  • Wichtig ist erst einmal die Feststellung das die Töne nicht wie bei einem Tasteninstrument abgerufen werden. Ein Gitarrist kann die Töne "formen". Die Hälfte des Sounds kommt aus den Fingern des Gitarristen.
    Nun aber zur anderen Hälfte. Die Geigenartigen Sounds entstehen durch das ein und ausfaden der Töne. Der Gitarrist nimmt entweder seinen Ringfinger um den Volumenregler zu bedienen (das braucht ein wenig Übung), oder er benutzt ein Volumenpedal. Wenn dann noch eine Komprimierung dazukommt (durch einen Verzerrer und/oder einen Kompressor) entstehen statische Töne die man prima formen kann.
    Hackett spielt auch gerne seltsame, perkussive Töne bei dem wohl ein Phaser und ein Delay zum Einsatz kommen. Die Saiten werden dabei stark abgedämpft mit einem Plektrum gespielt. Auch hier ist ein Kompressor sehr von Vorteil. Gut ist das zB bei den ruhigen Parts in der Cinema Show zu hören.
    Ganz konkret hat Steve viel mit der Komprimierung und Rückkopplung seines Verstärkers "gekämpft". Es ist nicht ganz einfach gezielt mit dieser "natürlichen" Art der Komprimierung zu arbeiten. Trotzdem ist es nicht verkehrt solche Sachen mit einem Verstärker in ordentlicher Lautstärke zu testen.

  • Danke für eure interessanten und hilfreichen Antworten! Ich sehe mir Videos seiner Live-Auftritte regelmäßig bei Youtube an - bei Hairless Heart z.B. ist wie wohl in anderen Fällen auch nicht zu erkennen, ob er beim Spielen ein Volumenpedal (was mir logisch klingt!) bedient, aber gerade live stelle ich es mir ziemlich heftig und schweißtreibend vor, diesen Effekt immer so hinzubekommen.


    Daryl Stuermer (nun ja) nutzt bei Ripples auf der "When in Rome"-DVD (auch das Video findet sich auf Youtube) ebenfalls diesen Effekt. Wobei ich mich frage, ob die Techniker im Hintergrund den Klang nicht "passend" machen - keine Ahnung, ob er den eigenständig so gut hinbekommt, wie er da zu hören ist.

  • Danke für eure interessanten und hilfreichen Antworten! Ich sehe mir Videos seiner Live-Auftritte regelmäßig bei Youtube an - bei Hairless Heart z.B. ist wie wohl in anderen Fällen auch nicht zu erkennen, ob er beim Spielen ein Volumenpedal (was mir logisch klingt!) bedient, aber gerade live stelle ich es mir ziemlich heftig und schweißtreibend vor, diesen Effekt immer so hinzubekommen.


    Hairless Heart ist definitiv mit einem Volumenpedal oder dem Finger auf dem Volumenregler gespielt. Mit Übung ist das nicht soo schweißtreibend....


    Daryl Stuermer (nun ja) nutzt bei Ripples auf der "When in Rome"-DVD (auch das Video findet sich auf Youtube) ebenfalls diesen Effekt. Wobei ich mich frage, ob die Techniker im Hintergrund den Klang nicht "passend" machen - keine Ahnung, ob er den eigenständig so gut hinbekommt, wie er da zu hören ist.


    Achte mal auf sein rechtes Bein.....;) ....die Techniker haben damit nix zu tun. Wie gesagt ist das keine soo große Kunst.

  • Hairless Heart ist definitiv mit einem Volumenpedal oder dem Finger auf dem Volumenregler gespielt. Mit Übung ist das nicht soo schweißtreibend....


    Achte mal auf sein rechtes Bein.....;) ....die Techniker haben damit nix zu tun. Wie gesagt ist das keine soo große Kunst.


    Etwas OT (jedenfalls wenn es um Steve geht), aber ich kann mich nicht mehr zurückhalten:


    Ist das hier


    YouTube - Camel - Pressure Points (Live In Concert) 6 (ab 2:38)


    dieselbe Technik (leider ist das nur Audio - ich habe das Video natürlich, aber nur als VHS) und ist das auch "keine soo große Kunst", was Andy Latimer präsentiert?


  • Das ist sicher das schnellste gefadete Gitarrensolo das ich bisher gehört habe. Anzumerken ist das er ein Analog Delay benutzt, weshalb sich das noch mal doppelt so schnell anhört. Aber interessant ist doch das die Instrumente ihre typische Charakteristik verlieren wenn man ihnen den Anschlag nimmt. Im Beispiel von Camel klingt die Gitarre fast Moogartig.
    Trotzdem: mit Übung kann ich mir das vorstellen...und der Gitarrist (der ohne Frage ein guter ist) beweist es ja.