BAP / Wolfgang Niedecken

  • Leider waren die Live-Alben nicht Teil der 2006/07er Neuauflagen-Serie (jeweils 2CD mit Remaster und Bonus-Tracks), daher fehlen mir tatsächlich auch noch das erste und das dritte Live-Album. Auch die Niedecken-"Solo"-Alben sind ja damals leider nicht neu aufgelegt worden.

  • Als alter Kölner habe ich ab den Anfängen Ende der 70er BAP miterlebt und mitgelebt.

    Mit insgesamt 33 Konzerten (darunter auch das längste meines Lebens in der alten Kölner Sporthalle mit 4Std7Min) habe ich so ein bisschen Erfahrung. Die richtige erfolgreiche Zeit, aus der nahezu alle wunderbaren Songs stammen, die man sich als Konzertkracher wünscht, stammen aus der Zeit, bei der Major und Schmal noch zur Band gehörten. Danach war es ja genauer betrachtet nur noch Wolfgang Niedecken und Band, und hatte mit BAP nicht mehr ganz so viel zu tun. Das sah auch ein Großteil der Anhängerschaft so, da die ab dem Zeitpunkt abgelieferten Werke keine richtigen Verkaufsmagneten mehr waren. Ich höre BAP regelmäßig und denke an wunderbare Konzerte zurück . Beim Heimspiel im Kölner Stadion als Vorgruppe der Stones war nicht klar, wer eigentlich der Haupt-Act war!

  • Wir sind auch erst so richtig BAP/Niedecken Fans nach dem Auftritt 1999 in Wiesbaden geworden, auch wenn ich die schon bei den Erfolgsalben 81/82 klasse fand! Seitdem waren wir auf über 100 BAP/Niedecken Konzerten (und dann lernt man kölsch😁) und da war kein einziges wirklich schlechtes dabei! Die aktuelle Besetzung sind auf jeden Fall bessere Musiker als damals und ich bin kein "Major-Hinterhertrauerer", wenn er auch mit seinem Songwriting maßgeblich zum Erfolg (auch heute noch) beigetragen hat, denn bei den Klassikern bebt oft der Saal! Auch wenn ich nicht selbst dabei sein konnte im Sartorysaal in Köln, müssen die vier Zeitreise (Für Usszeschnigge und Vun drinne noh drusse) Auftritte echt der Hammer gewesen sein und Ende nächsten Jahres - wo diese Tour Deutschlandweit fortgesetzt wird - sind wir selbstverständlich wieder dabei! Was mir sn Wolfgang super gefällt (außer seiner im Showgeschäft überdurchschnittlichen Authenzität): er schaut einem wirklich in die Augen bei den Live Auftritten und nimmt einen richtig (sympathisch) mit!!! Quasi das Gegenteil von Dylan...

  • Hab sie 1986 erstmals gesehen und 99 das letzte mal.

    Wollte sie ohne Major nicht sehen.

    Bin aber mit Freunden nächstes Jahr in Trier dabei, darauf freu ich mich auch (bei der setlist) finde es aber auch hier schade, dass der Major nicht dabei ist.

    Und Sitzplätze wären auch nicht nötig gewesen...

  • Ich fand übrigens die "zweite Band" (die von Aff un zo bis Halv su wild) auch nochmal richtig gut. - Insbesondere beim Album Radio Pandora.

    Radio Pandora ist mir das liebste BAP-Album, von allen. Für meine Ohren ist es das musikalisch dichteste und vibrierendste Album. Ich mag dieses Gestrüpp aus rootsigem Rock, Blues und Folk, in beiden Versionen, plugged und unplugged.

    Nichts gegen den Major, er hat BAP sicherlich mit definiert. Aber ich fand auch, irgendwann war er durch. Und ich seh es vielleicht zumindest ähnlich wie drumdani. Manches kam mir in seiner Zeit bei BAP etwas effekthascherisch aufgedreht vor. Da Capo und Salzjebäck sind bei mir aber auch vorne mit dabei.

    Als Gitarristen gefallen mir Helmut Krumminga und Ulrich Rode vielleicht aber fast noch ein bisschen besser. Das Album Lebenslänglich halte ich für sehr gelungen.

  • Die richtige erfolgreiche Zeit, aus der nahezu alle wunderbaren Songs stammen, die man sich als Konzertkracher wünscht, stammen aus der Zeit, bei der Major und Schmal noch zur Band gehörten. Danach war es ja genauer betrachtet nur noch Wolfgang Niedecken und Band, und hatte mit BAP nicht mehr ganz so viel zu tun. Das sah auch ein Großteil der Anhängerschaft so, da die ab dem Zeitpunkt abgelieferten Werke keine richtigen Verkaufsmagneten mehr waren.


    Nun ja, der Major ist zu einer Zeit ausgestiegen, als etablierte Alt-Deutschrock-Bands, zu denen BAP damals schon lange gehörte, allgemein nicht mehr so angesagt waren. Die eigenen nachlassenden Erfolge und das Hochkommen jüngerer deutscher Bands (Tote Hosen, Ärzte, Rammstein usw.) haben seinerzeit viele Alt-Stars durchmachen müssen. (Grönemeyer und Westernhagen hatten zwischendurch ebenfalls Durststrecken. Und Lindenberg war für Jahre praktisch ganz weg vom Fester.)


    Gewiss, der Major hat einige BAP-Klassiker wie "Verdamp lang her" geschrieben. Aber kommerziell erfolgreicher wäre BAP mit ihm heute wahrscheinlich nicht. Er ist ja auch als Solo-Musiker nicht erfolgreich, aus der medialen Wahrnehmung nahezu verschwunden, hat keine Hits. spielt mittlerweile (meist sitzend) in Jugendzentren und Clubs vor 100 bis 300 Besuchern (wenn überhaupt so viele kommen) und führt quasi die Existenz eines musikalischen Kleinkünstlers.


    Bei NIedecken/BAP werden die Hallen zwar auch immer kleiner (Ausnahme: ihre Heimatstadt Köln, denn da treten BAP nach wie vor in der Lanxess Arena auf), aber wenigstens sind die noch relativ gut im Konzert-Geschäft. Einige hat's wesentlich härter erwischt. Denke da z.B. Wolf Maahn, der in den 80er/90er Jahren oft und gerne als "bester deutscher Bruce Springsteen" bezeichnet wurde. Bei dem werden die Hallen (in seinem Fall wohl eher Clubs) nicht nur immer kleiner, sondern die Konzerte auch immer weniger. Und das, obwohl Maahn nach wie vor Platten macht. Nur kennt, hört und kauft die offenbar kaum noch jemand. Vor Jahren sollte der im Jovel in Münster (da gehen ca. 1.500 Besucher rein) auftreten. Das Konzert fand dann aber in einem Nebengebäude des Jovel vor vielleicht gerade mal 300 Besuchern statt. Für die Konzertgäste natürlich gut: So "nah" erlebt man seinen "Star" selten, denn man saß quasi mit ihm gemeinsam auf der Bühne. ;)

  • Alle haben ihre eigene Meinung, und das ist auch gut so! Wer erst am Ende des letzten Jahrhunderts zu BAP und/oder Wolfgang Niedecken und/oder Wolfgang Niedeckens BAP gekommen ist, oder jüngeren Jahrgangs ist, kennt die gute alte Zusammensetzung der Kapelle aus der (auch finanziell erfolgreichen) Zeit nicht! Auch in den letzten 20 Jahren war ich vereinzelt bei Live-Auftritten dabei. Handwerklich gut, ohne Zweifel! Nur etwas leiser als damals - naja, die Zuhörerschaft ist ja auch in die Jahre gekommen!

  • Na ja, in der guten alten Zeit waren BAP halt auch noch jünger und voller Energie. Diese Energie und gewisse Rohheit bleibt dann zwangsläufig irgendwann auf der Strecke. Dies wird dann oft durch Routine ersetzt. Auch mit Heuser würden BAP wohl heute anders klingen.

    Mir gefällt die letzte BAP ja auch. Ebenso wie die letzte Springsteen haut es einem aber nicht mehr aus den Socken. Alles halt gesetzter.

  • Also, ich finde, das ist die beste Version des Songs, die ich kenne, und die ist von 2016. Klasse, wie Keyboarder Michael Nass und der Drummer in der Strophe wie in Zeitlupe spielen und so eine verblüffende Spannung erzeugen.


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