The Musical Box: 02.10.2008 - Frankfurt (Jahrhunderthalle) | A Trick Of The Tail | *** SPOILER ***

  • Hallo Blue Girl & All Change.
    Wenn ihr die Trick und Seconds Out T Shirts anhattet, dann saß ich in der Reihe vor euch.
    Ich finde es klasse wenn Leute sich für diese alte Musik begeistern können, die sie auf Grund des Alters damals gar nicht mitbekommen konnten; Ihr seid ja im Vergleich zum Durchschnitt der TMB-Konzertgänger auffallend jung. Mein ertses Genesis-Konzert war 81, somit kenne ich die Magie ihrer Musik teils noch vom Original.
    Meine Tochter (20) und meine Nichte(18) sind auch begeistert von dieser Musik.
    Das zeigt wieder mal dass gute Musik zeitlos ist und wie ungemein wichtig diese professionellen Coverbands auf hohem Niveau sind.
    Pink Floyd haben ja Rick Wright verloren und somit wird es die Nie mehr geben. Und irgendwann einmal; möglichst spät; fängt das auch im Genesis-Lager an.
    Aber ihre Musik wird weiterleben, davon bin ich überzeugt.
    Ich werde heute auch noch mal da sein (mit einem Selling England T-Shirt) aber weiter hinten. Euch wünsche ich genausoviel Spaß wie gestern!

  • Ich war gestern Abend auch in Frankfurt und fand' es einfach fantastisch. Ich habe mich sofort mit Gagné als Collins identifizieren können. Musikalisch war es einfach top. Der Sound war herausragend, an manchen Stellen vielleicht sogar zu laut. Bei "White Mountain" und "Entangled" musste ich sogar ein paar Tränen verdrücken, so gefesselt war ich. Sicher gab es ein paar Verspieler, aber der Gesamteindruck bleibt mehr als positiv. Vor allem der Laser bei "Supper" und "Los Endos" war geil!:schock2:

  • Na bitte, dann ist doch alles in Ordnung. Ich habe das Hamburger Konzert gesehen und ja bereits im anderen Forum bemerkt, dass das Hauptproblem die Abmischung war. Die werden das sicherlich im Verlauf der Tour immer besser in den Griff bekommen. Schade fand ich in HH nur, dass der Klangarchitekt hinter dem Mischpult völlig resistent gegen Hinweise aus dem Publikum war. Er hätte sicherlich auch während des Konzerts noch einiges reparieren können. All denjenigen, die Karten für das 2. Frankfurter Konzert haben, wünsche ich schonmal viel Spaß.

  • So, das hab ich so zu melden:


    Sound
    Ich fands ganz okay. Wir saßen in der 6. Reihe, direkt vor der Bühne auf Höhe von Phils Drum-Set/ Tonys Keyboards.
    Dance on a Volcano war zu leise, der Gesang war generell nicht allzu präsent. Ich fand die Double-Neck-Gitarre viel zu laut und das Bruford-Schlagzeug. Obwohl der Sound generell relativ klar war, war es einfach viel, viel zu laut. Bei den hohen Keyboard-Passagen am Ende vom Cinema-Show-Instrumentalteil musste ich mir wirklich die Ohren zu halten....!
    Später wurde das dann "behoben", indem man die andern Instrumente bzw. den Gesang auch höher dreht - Demnach war es nochmal lauter und bei den langen Gesangstönen bei Squonk haben mir auch die Ohren weh getan.
    Irgendwie haben sie's aber in den Griff bekommen (Leider erst nach FoF und Cinema Show), aber ab ungefähr Entangled hat mir der Sound gut gefallen ---> Deshalb konnte ich Watcher, Supper's Ready, Los Endos... in relativ perfektem Sound genießen. Wird morgen sicher gut sein, wenn sie nciht dran rumspielen.


    Show
    ... einfach bombastisch. Obwohl die Halle nur zu 2/3 etwa voll war, kam auch gute Stimmung auf und während jeder Ansage kam ein "Supper's Ready!!!" - Ruf aus dem Publikum :D
    Einfach geil war dieser Grüne Laser, der bei Supper's Ready und Los Endos und IKWIL (?) eingesetzt wurde, sowas hatte ich noch nie gesehen und mit Verbindung mit den Nebelschwaden war das einfach der Hammer! Bombastisch! Die Dias waren auch richtig toll, gerade bei White Mountain (Übrigens auch viel zu laut! Das hat richtig weh getan!) und Supper's Ready (Hilft, den Song zu "verstehen" :p)
    Denis fand ich auch gut als Phil von den Bewegungen her, nur der Tambourine-Tanz hätte auch doppelt so lang sein können, das konnte Phil selbst mit 57 noch um Klassen besser.
    Ansonsten waren die Ansagen auch in den Betonungen wirklich 1 : 1 zu meinen Bootlegs.
    Den Wechsel zwischen den beiden Phils hat keiner gemerkt, wenn mans nicht wusste und weit genug wegsaß. Nur der (verdammt gute) Drummer-Phil hat ne beschissene Perücke, sorry... Wenn sie das korrigieren, dann merkts keiner. Auch die Lippenbewegungen bei RAB waren authentisch, hat auch keiner gemerkt mMn.


    Musik
    Die Instrumentals waren einfach richtig, richtig geil. Gerade mit der Lightshow und dem später gutem Sound und den "Die-Hard"-Fans.
    Besonders hervorheben möchte ich das Instrumental-Outro von Volcano, das war gleich zu Beginn der pure Wahnsinn.
    Die Bruford-Percussions waren immer zu laut (Außer die Shaker bei Entangled), aber auch ein Highlight.
    Cinema-Show war zu laut, aber geil. Fly on a Windshield war perfekt. Supper's Ready war perfekt. Zu 95% (Ab und zu kam der Gabriel durch, dazu nachher mehr), die Apocalypse war nur geil geil geil geil....
    Da hab ich gedacht "Besser geht Musik nicht mehr..." (Das hab ich gedacht, bis Los Endos kam :D)
    Ein weiteres Highlight war White Mountain, gerade wegen der Dias und dem Scheißsound. Hat zu Trespass gepasst :D Fand ich klasse, die andern wohl nicht so...
    Los Endos war der Hammer, klar... Aber irgendwie gefallen mir die 80er, 87er und 07er Versionen 'nen Tick besser in dem "Los Endos"-Part (Also das vor Voclano- und Squonk-Theme)...
    Watcher war auch sehr gut; wobei das Mellotrom-Intro auf der Selling Show letztes Jahr noch besser klang und auch optisch besser war.
    Entangled war entgegen aller (Gesang-) Erwartungen richtig gut und Squonk hat gerockt bis zum gehtnichtmehr :D


    Musiker


    Bruford
    ... fand ich am Anfang nicht so gut, bei Volcano wirkte es so, als würde er 'ne Light-Version spielen :(
    Aber ab dem Instrumentalteil von Fifth fo Fifth war er total motiviert und mit Spielfreude dabei. Bei Los Endos und Watcher ging er richtig ab! die Percussions waren lustig, aber der Sound der Percussion udn des Schlagzeugs haben zu sehr dominiert.


    Hackett
    War gut, aber ich glaube er hatte ein, zweimal technische Probleme und hat nicht gespielt.
    Die Abmischung der GItarre war gut und die Soli auch. Solide Leistung.


    Banks
    Schöne Soli bei Lamb lies down und FoF, auch ganz nettes Gitarrenspiel. Kaum Backing-Vocals.
    Zu laute/ schrille Keyboards in den Instrumentals von Cinema Show und Firth of Fifth.


    Rutherford
    War gut, aber viel zu dominant (dafür kann er ja nix). Immer brav mit gesungen (Lamb, Carpet Crawlers, Entangled, SR...) Sah cool aus :D


    Collins - Drummer
    Fand ich gut, im Gegensatz zu Bruford war der von Anfang an 100% dabei, auch wenn sein Schlagzeug im Vergleich zu Bruford's etwas unterging. Der saß da toal locker und gechillt, hat aber heftigst reingehauen, und es klang gut. der hat gespielt, als würde er nix andres tun (Macht er wahrscheinlich auch nicht)
    Musikalisch war der für mich das Highlight. Achja, scheiß Perücke. Sieht nach Aldi-Kinderfasching aus...


    Collins - Sänger
    War viel besser als erwartet. Bis auf den Tambourine-Tanz waren die Ansagen und sein Rumgehampel überzeugend. Gut gesungen hat er (einmal Monitor-Probleme bei Squonk & SR glaube ich), am Anfang nicht laut genug im Vergleich zum rest, ab Entangled wars perfekt.
    Er klang tatsächlich mehr nach Collins als nach Gabriel (Hut ab vor der Leistung, echt!), meistens war er aber irgendwo dazwischen. Hat mir aber gefallen, Carpet Crawlers, Lamb und it waren nicht so dolle, dafür fand Squonk und Supper's Ready (Zwischendrin kam 2x der Gabriel total raus, da musste ich alchen, aber die Apocalypse und As Sure as Eggs is Eggs klangen sehr gut, nah am In Concert-Film) verdammt gut. RAB war auch gut, Volcano viel besser als im YouTube-Video...



    Generell wars ne gute Show, nur zu laut.
    Wenn ihr die Möglichkeit habt, heute abend nach Frankfurt zu kommen, dann tut's. Karten gibts da eh immer vor den Eingängen :D , außerdem waren wir gestern Abend die akustischen Versuchskaninchen...
    Die Show heute Abend wird das sicher nochmal steigern.

  • Hallo!!!


    Heut Abend gehts wieder rund!! Freu mich!


    @Hawk4077


    Ja klar,war in Reihe 6 mit Schwester All Change.Warst Du der größere Blonde,ein Platz war zwischen uns frei?
    Hi hi,bist ja immer schön mit abgegangen-cool!!!


    waikiki


    Gute Musik ist einfach zeitlos.Wir hören die Musik auch schon fast 20 Jahre. Als Du 81 auf dem Konzert warst,mußten wir damals mit unseren Eltern in den Urlaub fahren und konnten nicht aufs Konzert -schrecklich-
    Wir sind beide ´73er Jahrgang also waren wir bei der Trick Tour immerhin schon 3 ;-). Also so auffallend jung wie Du denkst sind wir nicht,aber danke:-)
    Werden heute auch weiter hinten sitzen.Hab heut ein Lamb Shirt an und All change ein Wind&Wuthering.


    Ich wünsche allen die heute hin gehen ganz viel Spaß!!!


    Gruß Euer Bluegirl

    Some men never listen, and others never learn...

  • Solange Dein Tochter nicht Lurker heißt ... :D


    Nein, Lurker heißt sie und isse wirklich nicht!


    Aber "Too big to fly, dodo ugly so dodo must die"
    findet sie trotz ihres abgeleiteten Namens recht witzig ...


    Fredi ;o)

    GENESIS 1992 HOCKENHEIM / 1998 MA / .2007 F

    PHIL COLLINS 1994 F / 1997 F

    STEVE HACKETT 2003 AB / 2009 LORELEY / 2009 AB / 2011 AB / 2013 MZ / 2015 WI

    RAY WILSON 1999 F / 2006 AB / 2009 AB / 2011 AB / 2022 WI

    MIKE & THE MECHANICS 1999 BN / 2013 WI

    TMB 2005 F / .2007 F / 2007 MZ / 2007 F / 2008 F / 2009 F / 2012 AB

    MARTIN LEVAC (TMB) 2010 F





  • TMB boten eine gewohnt sehr gute Show - was diese Band auch anfasst, es gelingt!


    Der Abend war sehr schön - Denis hat mich gesanglich überzeugt. Natürlich schimmert teilweise noch der Gabriel in ihm durch, aber vielleicht liegt das auch daran, dass man eben weiß, dass Denis früher den Gabriel gab und man daher mehr darauf achtet. Völlig unbelasteten Neu-Hörern wäre es vielleicht weniger bis gar nicht aufgefallen. Dass Denis sich allerdings weiterhin mehr wie Gabriel als Collins verhält auf der Bühne, ist ihm anzumerken - die Gabriel-Rolle schien ihm auf den Leib geschneidert, nun mehrkt man schon eher, dass er schauspielert.
    Jedoch muss ich konstatieren, dass sich TMB die Suche nach einem anderen Sänger im Grunde von Beginn an hätten sparen können, so überzeugend wie Denis die Rolle alles in allem ausfüllt.
    Zudem gefiel mir sein Drumeinsatz bei "I know what I like" gut - denn er war authentisch, Collins hat es anno 76 auch nicht anders gemacht.



    Insgesamt fällt beim Konzert, zumindest bis "Supper's ready", sehr stark das light- und showtechnisch Zurückhaltende auf - man wollte sich eben bewusst von den theatralischen Auftritten mit Gabriel absetzen. Bis "Supper's ready", muss ich sagen, hatte ich stark den Eindruck, dass zuviel an Effekten gespart wurde. Die Selling- und natürlich vor Allem die Lamb-Shows boten viel, viel mehr fürs Auge, waren interessanter, spannender, schöner anzusehen. Nur gut, dass sie dann ab "Supper's ready" ziemlich aufdrehten.... ;)


    Ich wäre nicht ich, hätte ich nicht auch was zu meckern: Also - ich mag den Collins-Drummer nicht. Hat mir überhaupt nicht gefallen... Was der sich da bisweilen zusammengetrommelt hat - ne... Das war nix. Und vor allem - warum hat er so gespielt? Ich kenne einige Boots der 76er Tour - ich kann mich nicht erinnern, dass Phil je so gespielt hat. Von den Studioaufnahmen ganz zu schweigen.
    Dies ist mir am negativsten aufgefallen.


    Gregg alias Bill Bruford hat das oftmals rausgerissen - im Gegensatz zum Original, das ja, nach meinem Geschmack, 1976 viele Songs verunstaltet hat... Gregg kam erst nicht ganz in Fahrt, aber dann war er sehr präsent und hat eine solide Leistung abgegeben.


    David alias Tony war wie immer perfekt an den Tasten - aber ich muss mich einer vorherigen Meinung anschließen: Peters Flötenparts klangen aus dem Keyboard ZU SEHR nach echter Flöte - das passte nicht, Tonys Klangfarben waren immer, bewusst, verschieden.


    Mein erster emotionaler Höhepunkt war ganz eindeutig "Fly on a windshield" - es wurde eine hervorragende, fantastische, ja: bombastische Version dargeboten. Einfach nur total geil....
    "The cinema show" klang in der Tat in der Einleitung ein wenig unsynchron, aber nichts desto trotz wunderbar filligran. Ebenso Entangled - wo Tonys Schlusspart ruhig hätte lauter sein können; ich fand die Darbietung fast zu unspektakulär.


    Tja - und dann "Supper's ready"... Mike's Einleitung und der Tap-Dance - nun ja, dass muss man wohl über sich ergehen lassen.... ;) Kein Wunder, dass Mike ab 77 nichts mehr zu sagen hatte auf Konzerten - es war besser so. Immerhin nuschelt Sebastien nicht so wie das Original. :)
    Wenn auch oftmals die visuelle Komponente bis zu "Supper" teilweise ein wenig spärlich ausfiel, so holten sie das doch hier spätestens ab der "Apocalypse" kräääftig nach. Bereits zu Beginn des Songs wurde der religiöse, biblische Hintergrund des Textes gut durch die Dias hinterleuchtet. Aber was dann in der "Apocalypse" durch die Lights, den Rauch und vor allem natürlich den Laser geboten wurde - ENDLICH bildeten die fantastische, beinahe überirdische Musik und die Show eine Einheit und verschmolzen zu Etwas, das in Worten kaum zu beschreiben ist. Einfach einzigartig, göttlich. Orgasmisch...
    Was doch ein einzelner, technisch recht simpler Laser in Verbindung mit Rauch für eine Wirkung haben kann... Wow. Da bleibt der Mund offen stehen.
    Wir erinnern uns: Peter nahm am Ende von "Supper's ready" als Zeichen des Triumphes des Guten gegen das Böse die Schwarzlichtröhre in die Hände, hielt sie hoch und lies sie dann heruntergleiten. Dieser Moment höchster Emotion, der mich, auch nach dem 6., 7. Mal sehen immer wieder unglaublich berührte, fand doch tatsächlich bei der Trick-Show eine beinahe ebenbürdige Entsprechung: Denis/Phils Spiel mit dem Laser. Spätestens hier musste man einfach erkennen: Hier sind immer noch die alten Genesis am Werk - Phil ersetzt Peter gleichwertig, es besteht Kontinuität im besten Sinne. Ein wunderbarer Effekt. Wunderschön.


    Dass der Laser bei Los Endos nochmals zum Einsatz kam, war angebracht - ist doch der Squonk-Part einer der musikalischen Höhepunkte des Konzerts.



    Also, alles in Allem ein fantastisches Erlebnis gestern Abend in der Jahrhunderthalle.
    Mein letzter Eindruck: Klar, das Publikum wird nicht jünger, wir alle werden das nicht. Aber irgendwie hatte ich gestern Abend das Gefühl, dass mehr einzelne junge Fans dazugekommen sind.... Tja, die Musik altert halt nicht und bleibt immer zeitlos. :)

  • So, das Warten hatte ein Ende. All die im Vorfeld gemachten schrecklichen Ankündigungen und Verunsicherungen konnten weichen, damit ich mir selbst ein Bild machen konnte.


    Erst mal: Ich fand es sehr viel besser, als im Vorfeld geunkt wurde.
    Zweit mal: Der Sound war im Prinzip gut - aber viel zu laut. Ich mache selbst Musik, spiele sogar Schlagzeug, doch nach einer Stunde konnte ich es in der 1. Reihe Hochparkett nicht mehr ertragen und steckte mir in Ermangelung anderer Möglichkeiten Papiertaschentücherstöpsel in die Ohren. Dabei fiel dann auf, dass trotz guter, wenn auch leicht schriller Klangqualität (was aber an der hohen Lautstärke lag), die ich noch ohne Ohrstöpsel erfahren konnte, die Mischung nicht soooo super war: Die Gitarre war eigentlich immer zu laut, der Gesang etwas leise, und die Collins-Drums gingen ebenfalls eher unter (besonders die Snare), was aber auch seiner Spielweise lag (dazu weiter unten mehr).


    Insgesamt fand ich die Show ziemlich gut (auch die Lasereffekte fand ich genial und betörend, auch wenn hier ja schon im Vorfeld geschrieben worden war, dass das damals vielleicht neu gewesen sein mag, jetzt aber ein alter Hut ist).
    Denis machte seine Sache gut. Und ich fand, dass er in den Bewegungen Collins doch recht nahe kam, wie er über die Bühne sprang, und ich mich in die Zeit von Collins' erster Tour als Sänger versetzen konnte, als er ja immer so aufgeregt war, dass er bei jeder Gelegenheit hinter den Drums verschwand.
    Die Stimme? Naja, sie klang bis auf einige höhere Stellen nicht nach Collins, eher nach Gabriel. Auch bei den Ansagen war die Stimme eher noch in Gabriel-Sphären. Doch das fand ich nicht so schlimm, da schon eher, dass Rutherford, wenn er mitsang, eher zu laut gemischt war. Und der Tambourin-Tanz war ebenfalls o.k., wenn auch viel zu kurz ;o)


    Musikalisch war das schon fett, was hier geboten wurden, und sehr schmunzeln musste ich, als sich die Band bzw. die beiden Drummer bei der Apocalypse hoffnungslos verspielten, der Bassist immer noch versuchte, den Takt durch Nicken und Körperbewegungen vorzugeben, was aber trotzdem nichts half. Doch zum nächsten Teil waren alle wieder zusammen, und das ist doch das Wichtigste. Das brachte eine sehr menschliche Komponente in den Gig. Und nur nebenbei sei erwähnt, dass genau diese Stelle für mich bei meiner Genesis-Band natürlich ebenfalls immer die Herausforderung der Herausforderungen darstellt, die ich mal mehr, mal weniger gut bewältige :)


    Natürlich habe ich "naturgegeben" am meisten auf die Drummer geachtet. Hierbei war ich vom Collins-Drummer ziemlich enttäuscht. Nicht nur, dass er sich vom Sound her kaum durchsetzen konnte, er spielte insgesamt auch viel zu unspektakulär und zurückhaltend (mal abgesehen davon, dass er sich auch nicht Collins-mäßig bewegte, doch einen zweiten Martin Levac hatte ich auch nicht erwartet).
    Die Überraschung dagegen für mich der Bruford-Klon: GENIAL! Was der da abzog, zog mich total in seinen Bann. Mit einer Leichtigkeit flogen die Stöcke über die Felle, meisterte er Taktwechsel und Dynamikänderungen, schwebte er von Drums zu Percussion und wieder zurück. Großartig! Dabei knüppelte er nicht wie ein Berserker, sondern spielte (besonders wenn man sein Gesicht und die Körperhaltung betrachtete) eher filigran.
    Er orientierte sich bei seinem Spiel eher an den Studioversionen bzw. den Collins-live-Versionen als an Bruford, doch das passte super. Und die (für mich) wichtigen Bruford-Fills waren auch da. Und zu guter Letzt: Sein Schlagzeugsound war hammermäßig klasse! Die Toms klangen so natürlich und perkussiv - fast haargenau wie auf den Alben; auch die entsprechenden Soundeffekte waren da. Riesen Lob an die Tonleute!
    ... auch wenn die Bühnentechniker nicht so ganz auf seine Hinweise geachtet haben und ihnen so lange zeit entging, dass ihm das Mikro der mittleren Toms bei einem kompletten Song aus der Halterung gerutscht war und zwischen den Toms lag. Da menschelte es schon wieder. Fand ich einfach nur gut (keine Ironie!).
    Ganz klar gab er den rhythmischen Ton an. Was besonders bei Los Endos und Watcher deutlich wurde: Ich hatte mich auf die Drumduelle gefreut. Doch nur der Drum-Duett-Part in Cinema Show, wo die beiden alleine spielten, konnte mich überzeigen. Bei der Apocalypse gab es die weiter oben schon erwähnten rhythmischen Probleme, und bei Los Endos und Watcher gab BB ganz klar den Ton an: Der andere richtete sich immer nach ihm (bei den originalen Genesis wär das wohl eher andersrum gewesen), und so kamen Collins' Abschläge immer einen Tick zu spät, zudem er insgesamt auch rein technisch nicht mit BB mithalten konnte.


    Alles in Allem war es schon ein guter Abend, doch 54 Euro fand ich dann doch zu teuer. Bei den anderen Shows die von TMT gesehen hatte, hatte ich Gänsehaut - hier nicht. Emotional packte es mich nicht - bis auf Gregg "Bruford".


    Kleines zum Schmunzeln nebenbei: Meiner Freundin, die im Vorfeld natürlich nicht so viel vom Gerangel hinter den Kulissen mitbekommen hatte, fiel nicht auf, dass Denis nicht der Drummer war. Sie wunderte sich zwar, dass er immer hinter einem Vorhang entlang ging, bevor er sich an die Drums setzte, doch den Unterschied bemerkte sie nicht.
    Insofern kann man sagen, dass Leuten, die vorher nicht zu viel über das Ganze wussten, die Illusion eines Schlagzeug spielenden Sängers durchaus erhalten blieb.

    Stop this train. I want to get off and go home again. (John Mayer)


    Meine Seite


    Phil Collins: 10.5.1990 (Frankfurt, Festhalle), 27.9.1994 (Frankfurt, Festhalle), 22.10.1997 (Frankfurt, Festhalle), 24.11.2005 (Prag, Sazka Arena)
    Genesis: 4.7.1992 (Hockenheimring), 15.7.1992 (Mannheim, Maimarktgelände), 5.7.2007 (Frankfurt, Commerzbank-Arena)

  • Bluegirl


    Ja, das kommt hin mit dem großen blonden. Der Platz zwischen uns war zu Beginn auch frei, gegen Mitte und Ende dann aber nicht mehr.


    @All


    Wünsche Allen, die heute Abend zum Konzert gehen viel Spaß und genießt es, bin heute leider nicht mehr dabei.


    Viele Grüße, hawk4o77