Neuer Sänger heisst Ron Belgard

  • Wenn man mal ehrlich ist, gibt auch Sänger, die Peter Gabriel ähnlicher sehen und sich ähnlicher hören als Denis Gagné, aber trotzdem hat hier niemand jemanden anderen verlangt.


    Sehr richtig. Das Problem ist eben, dass Levac die Messlatte sehr hoch gelegt hat. Meiner Ansicht nach klingt Ron Belgard mehr nach Collins als Denis Gagne nach Gabriel.


    Kurz: Gabriel kann im Prinzip jeder, der eine ähnlichen Stimmlage hat, mit viel Übung nachmachen. Hier liegt der Schwerpunkt der Illusion mehr auf den Gesten und auf den Kostümen als auf irgendetwas anderem.


    Ganz so einfach ist das auch nicht. Natürlich fällt insgesamt der natürliche Stimmchcharakter weniger ins Gewicht, wenn es relativ leicht zu kopierende Gesten und Kostüme gibt. Wenn aber TMB schon vor Gagne mit einem Sänger auf der Bühne gestanden hätten, der selbst bei geschlossenen Augen oder bei Audio-Aufnahmen den Eindruck erweckt Gabriel zu sein, dann wäre die Reaktion ähnlich gewesen wie jetzt bei Ron Belgard. Denn bei Levac hatte man den Eindruck selbst bei Audio-Aufnahmen.

  • Also für mich ist am wichtigsten daß der Mann DRUMS spielen kann! Und gefälligst den SWING im Blut hat, wie es nach Collins keiner mehr im Rockdrumming getan hat (und es zu dem bekanntheitsgrad gebracht hat.. räusper ;) )

    Here come the Cavalry!

  • Danke*, jefi72, für die Links...!

    Ich hatte mich schon gewundert, dass auf der Seite keine sind... :gruebel:



    *Obwohl's jetzt wirklich nicht toll klingt :( ;)

    Saw that look of recognition

    When they know just who you are

  • Wir hatten schon intern ein paar Wetten laufen, wie lange es dauert, bis jemand die alten Leichen im YouTube Keller findet... :augenrollen:


    Dazu, kurz zusammengefaßt, von uns aus Folgendes: Amüsiert Euch über die Jugendsünden, aber keine Panik, was die Trick Tour angeht - wobei man sicher mutmaßen kann, daß das lange Schweigen von TMB zum Thema vielleicht auch den Grund hatte, daß man nicht die frühen Sachen des neuen Sängers wochenlang im Netz und in den Debatten haben wollte, bevor aktuelles Material vorliegt.


    Für alle Interessierten ein paar grundsätzliche Gedanken und Informationen, wobei das meiste sowieso schon mal früher bei passenden Gelegenheiten gesagt wurde:


    Es ist schon manchmal komisch (und interessant), die Debatten und Vorstellungen der Fans zu beobachten. Fast jeder unterstellt, daß man quasi als Denis Gagné und Martin Levac geboren sein müßte, und unterschätzt die Arbeit, die beide brauchten, um ihre jeweiligen Fähigkeiten zu erwerben. Ein einfaches, aber wunderschönes Beispiel: 99% der Leute hier sind doch fest überzeugt, daß Martin Levac ein Linkshänder ist - richtig? Und davon läßt sich auch keiner abbringen, selbst wenn einem Martin vor den eigenen Augen seine CDs mit der rechten Hand signiert.


    Nun - wir wissen nicht, ob Martin im klassischen Sinn Beidhänder ist, aber er ist definitiv kein Linkshänder: Das "Linkstrommeln" hat er sich beigebracht, um wie Phil zu spielen, genauso wie er seine Stimme geschult hat. Wenn Ihr Euch mal seine erste Solo-CD anhört (die er 2004 verkauft hatte), dann merkt Ihr, daß seine Stimmfarbe doch noch ziemlich weit von Collins entfernt war (die Aufnahmen waren auch einige Jahre älter). Alles weitere war: üben, üben, üben.


    Es ist hier schon ein paarmal mit Recht darauf hingewiesen worden, daß sich Collins' Stimme von den frühen 70ern deutlich verändert hat. Das große Problem von TMB war, daß sich nahezu alle "Collins-Klone" auf die 80er und 90er Jahre konzentriert (und geschult) haben. Der Grund ist einfach: Als kleiner Cover-Sänger wird man mit "Groovy Kind of Love" und "You Can't Hurry Love" einfacher erfolgreich als mit "Squonk" und "Robbery, Assault & Battery". Zumindest kommt man mit letzterem sehr viel schwerer ins Frühstückfernsehen... :o


    Und dieses Problem betraf auch Martin Levac. Er bevorzugt nicht nur die späteren Jahre persönlich (was er ja auch immer wieder gesagt hat und letztendlich zu seinem Entschluß führte, TMB zu verlassen, um sich eigenen Projekten zu widmen), er klingt da auch mit Abstand am besten. Sein gigantisches "Glück" (sozusagen) war, daß "More Fool Me" als erstes Stück so klang wie Collins' spätere Solo-Arbeit - eine wunderschöne sanfte Ballade, bei der man zum ersten Mal sein (späteres) Stimm-Timbre hörte.


    Auf diesem Sektor ist Martin Levac *perfekt*, und wer immer ihm da Konkurrenz bieten wollte, hat kaum eine Chance (die alten Schnipsel von Ron Belgard belegen das).


    Aber darum geht es nicht bei TMB und "Trick of the Tail", denn hier ist nicht einmal mehr "More Fool Me" in der Setlist. Gesucht wurde ein Sänger, der "Squonk", "Dance on a Volcano" und "Supper's Ready" mit der Collins-Stimme von 1976 liefert, und zwar so authentisch wie möglich.


    Alle Fans haben automatisch unterstellt, daß Martin Levac dafür der beste Mann ist, aber stimmt das wirklich? Die Frage ist schwer zu beantworten, weil wir nicht wissen, wieweit er sich hätte trainieren können.


    Aber Fakt ist, daß wir selbst ihn mehrmals zwischen 2004 und 2006 mit "Trick" Material auf Soundchecks gehört haben und er alles andere als 100% war. 2004 in Zürich haben wir ihn bei einem "Squonk/Volcano" Jam in Zürich gehört, und auf der Lamb-Tour mehrmals mit "Lamb lies down on Broadway". Die laute, aggressive Stimme des 1976er Collins war deutlich entfernt von der 100%igen Stimmfarbe von "More Fool Me" - wir geben ihm mal eine gute 80%. Versteht uns nicht falsch, das war richtig gut, und natürlich ist die Chance da, mit speziellem Training noch dichter ran zu kommen, aber es war nicht wirklich besser als das, was z.B. der neue Mann zum Zeitpunkt des aktuellen TMB Demo-Tapes ablieferte.


    Der Casus Knaxus ist einfach folgender: Es kommt nicht darauf an, welcher "Collins" beim Vorsingen auf Anhieb am dichtesten am Original ist, und noch weniger kommt es darauf an, wer ihm im Privatleben am Ähnlichsten ist.


    Es kommt allein darauf an, wer das größte *Potential* hat, sich soweit zu schulen, daß er im Herbst und danach die beste und authentischste Performance liefert. Und dabei ist es wurscht, wie gut oder schlecht man früher war oder wie nahe man beim Vorsingen schon dran ist - es geht um das, was man aus seinen Fähigkeiten entwickeln kann.


    TMB haben sehr viel Zeit und Mühe aufgebracht, den besten Mann zu suchen und zu finden, und Sebastien hat eine große Erfahrung darin, Fähigkeiten zu erkennen und zu fördern. Der Stand der Dinge ist, daß sie Ron Belgard mit Abstand für den idealen Mann halten und für die "Trick" Tour nun auch eindeutig gegenüber Martin Levac bevorzugen.


    Das Tape auf der Website scheint das Ergebnis von gerade mal zwei Wochen Stimmtraining zu sein - und wenn man *das* jetzt mit den alten Audio-Leichen seines früheren Cover-Lebens vergleicht, kann man ahnen, wieviel Potential da noch bis zum Herbst drinsteckt...


    Also wir freuen uns... :rolleyes: