Madonna

@ Brecher: Nein. Ich habe mir noch nie eine CD gekauft, weil ich die Sängerin so sexy fand. Eigentlich fand ich die Frau auch noch nie besonders gut aussehend.

"Oberflächlich" ist auch wieder so ein blödes Wort, was gerne verwendet wird, um abzuwerten, was kommerziell erfolgreich ist.

Wenn ich mir meine CD-Sammlung ansehe, muss ich feststellen, dass ALLES davon nur Unterhaltungsmusik ist. Gut ist, was gefällt. So einfach ist das. Ob da dann Madonna, Genesis, Air, Pet Shop Boys oder Anthony Phillips draufsteht, hängt nur von meiner persönlichen Laune und Stimmung ab.

"gute" und "schlechte" Musik halte ich auch für ziemlich dümmliche Einteilungen, da sie rein subjektiv sind. Bewerten kann man höchstens, ob ein Musiker sein Instrument beherrscht oder ob ein Sänger die Töne trifft. Aber das ist im Grunde selbstverständlich, ansonsten ist es peinlich. Aber ab einem bestimmten Mindestniveau wird alles zur geschmacksache. wird ein Song auch nicht unbedingt besser, nur weil ein besserer Sänger ihn singt. Es muss nur eben passen.

Eric: Oberflächig meinte ich ganz ehrlich wertfrei. Ich empfinde sie so. Ist aber auch ok, ich schrieb deswegen ja auch das es nicht immer schwere Kost sein muß. Ich hab auch so meine Flachmucke....

ich glaube, dass das cover von hard candy eine anspielung auf den gleichnamigen film ist. ich meine die letzten alben waren ja auch nicht so "extrem" (naja, wenn DAS schon extrem ist).

Zitat von brecher

Ich hab auch so meine Flachmucke....

Ich glaube, die hat her jeder (selbst Herma hats eine Ärzte). Nur bei mir ist es eben nicht Madonna, weil ich sie persönlich nicht mag. Nicht wegen ihrer - zusammengefasst formuliert und ebenfalls in keinster Weise wertend - wenig anspruchsvollen Musik (Ich glaube das war das Missverständnis), sind aber für mich alles zusätzliche Argumente, sie und ihre Musik nicht zu mögen. Sonst würde ich ihr, so fair bin ich, wenigstens einräumen, Niveau zu haben, wie ich das beispielsweise bei Deep Purple, Queen und sogar Nelly Furtado mache. Musik mit Existenz- und Erfolgsberechtigung (darum, Eric zieht dein Argument der Pauschalisierenden Proggies gegen "alles was erfolgreich ist" nicht), aber eben absolut nicht mein Fall.:)

Zitat von MrPlod

(darum, Eric zieht dein Argument der Pauschalisierenden Proggies gegen "alles was erfolgreich ist" nicht)

Dann erweitere ich es eben etwas: Argument der Pauschalisierenden Proggies gegen "alles, was erfolgreich ist und was ihnen persönlich nicht gefällt".

So, nun passt's

Um mal etwas Positives zu sagen:

Ich habe in den 80ern viel Madonna gehört. Natürlich klingen diese Alben alle ziemlich nach den Achtzigern, aber das Songwriting war teilweise ausgezeichnet. Songs wie "Material girl" und "Like a virgin" (aber auch "Love don`t live here anymore") song durch Nile Rodgers hervorragend produziert worden - das "groovt" stellenweise richtig! Auf "True Blue" und "Like a virgin" arbeitete Madonna viel mit Patrick Leonard zusammen, einem ebenfalls hervorragenden Produzenten und Songwriter. Insbesondere "Like a virgin" ist ein super produziertes Pop-Album: echte Drums (u.a. Jeff Porcaro), Bläsersätze, Streicherarrangements - für mich das beste Madonna-Album. Auch die Filmmusik zu "Dick Tracy" war noch in Ordnung. Danach konnte ich mich mit ihrer Musik nicht mehr identifizieren. Ich stehe halt nicht so auf R&B. Dann 1998 kam mit "Ray of light" noch einmal ein richtig tolles Album - alleine die ersten drei Stücke sind schon richtig toll! Dazu noch "Frozen" und "The power of goodbye". Große Popmusik. Gute Songs, catchige Melodien. Die habe ich auf den letzten drei Alben leider vergeblich gesucht. Natürlich ist "American Pie" ein grandioser Song, auch gut produziert, aber er ist eben nicht von Madonna. Auch "Beautiful Stranger" war ganz nett. Aber spätestens bei "Hung up" hat mich dieses Kalkül genervt: Man nehme ein der Zielgruppe bekanntes und beliebtes Sample einer der besten Popgruppen überhaupt (ABBA) und motze damit den eigenen ziemlich mäßigen Song auf. Mal ehrlich, was wäre "Hung up" ohne dieses Sample? Nichts! Zum neuen Album will ich mich noch nicht äußern, aber das, was ich bislang gehört habe, klingt belanglos und beliebig. Auf "4 Minutes" hört man mehr Justin als Madonna. Auch eine Möglichkeit, Platten zu verkaufen...

Zitat von DocFederfeld

1) Kennst Du diese "Intelligenzfragen" für Kinder? Was gehört nicht dazu: Apfel - Birne - Pfirsich - Auto Genauso ergeht es mir mit der Aufstellung: Lennon - Bowie - Dylan - Madonna.

Das ist einfach: Lennon ist als einziger tot. Oder meinst Du, daß Bowie als einziger verschiedenfarbige Augen hat? Oder etwa daß Dylan der einzige waschechte Amerikaner ist?

Nein, Halt, Stop! Du meinst, daß Madonna die einzige FRAU in dem Quartett ist!

Hab ich jetzt was gewonnen?

[PS Nachtrag: ACHTUNG! Der obige Beitrag kann produktionsbedingt Spuren von Ironie enthalten. Sollten in seltenen Fällen unerwartete Symptome auftreten, empfehlen wir abzuwarten, da diese entweder nach einer angemessenen Frist wieder von selbst verschwinden, oder die Umwelt der Betroffenen sowieso keinen Unterschied feststellt.]

ohch nee, jetzt fangt doch nicht mit dem feminismusgeheul an. sie gehört da nicht rein, weil sie pop macht. andererseits gehören da viele nicht rein.

Zitat von DocFederfeld

1) Kennst Du diese "Intelligenzfragen" für Kinder? Was gehört nicht dazu: Apfel - Birne - Pfirsich - Auto Genauso ergeht es mir mit der Aufstellung: Lennon - Bowie - Dylan - Madonna. Ich führe die ersten drei nicht als Gegenbeispiele auf, sondern alle sind in der sogenannten "Rock & Roll Hall Of Fame" - und für mich (und da bin ich nun wirklich nicht alleine) hat Madonna da überhaupt nichts zu suchen.

2) Progstücke, wie sie Genesis geschrieben haben, werden schon aufgrund ihrer Länge und Komplexität selten gecovert (bzw. nur von Bands der gleichen Stilrichtung). Klassische Songs im engeren Sinne haben Genesis ja in der Mehrzahl erst später geschrieben - erst ab "Abacab" - und richtig: Sie sind mies; daher covert sie auch kaum jemand. Ausnahmen bestätigen die Regel: Die guten Arbeiten von Genesis wurden durchaus gecovert - "The Lamb Lies Down" z.B. von Jeff Buckley.

Rock & Roll Hall of Fame - Gähn. Ich will gar nicht erst anfangen aufzuzählen, wie viele belanglose Luschen da auch drin sind. Genesis sind übrigens auch nicht drin. Aussagekraft? 0! Dass Madonna in der R&RHoF nichts zu suchen hat, ist eigentlich schon der Tatsache geschuldet, dass die Frau nichts mit Rock zu tun hat.

Genesis ab Abacab mies? Ja, diese Meinung ist mir auch bekannt und wird von mir jedenfalls nicht geteilt. The Lamb von Buckley werde ich mir meinen Gehörgängen gerne mal zumuten (ich kenn es noch nicht)