Hier kommt mal' ein Experte zu Wort (nein, nicht ich...):
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Nun Barrel, viele Israelis halten angesichts der Justizreform ihre Regierung auch für Extremisten.
"Am Dienstag forderten rund 1000 israelische Künstler, Schriftsteller und Wissenschaftler in einem Brief an die Botschafter Deutschlands und Großbritanniens, Netanjahu nicht in Berlin und London zu empfangen."
https://www.faz.net/aktuell/po…m-in-israel-18747873.html
Eine Boykottforderung quasi.
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Ich würde dem Inhalt der Petition grundsätzlich zustimmen, auch wenn ich sie definitiv anders formuliert hätte. Bin ich jetzt Antisemit?
Dann mach mal eine Petition in deinen eigenen Möglichkeiten. Erst dann kann die Frage beantwortet werden. Natürlich nicht vorher Grundsätzlich bin ich für Konsens. Vielleicht ist deine ja besser?
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Get-in-to-get-Out hat das Wichtigste dazu schon gesagt: Die Petition war nicht nur eine Petition gegen ein Verbot des Waters-Konzerts in Frankfurt, sondern auch eine Rechtfertigung von Waters' Haltung zu Israel. Ich hatte die Passagen der Petition, die mir sauer aufgestoßen sind, bereits weiter oben angeführt: u. a. der Satz "The extremists are the Israeli Government, not its critics" (das ist nichts als ein rhetorischer Persilschein für notorische Israelkritiker und Schlimmere) und der widerliche Vergleich im letzten Satz der Petition.
Wer eine Petition unterschreibt, unterschreibt nicht nur deren (reales oder vermeintliches) Grundanliegen, sondern auch alle enthaltenen Formulierungen.
Gut zusammengefasst! Meine Haltungen sind Haltung 3 (auch an der Bar wird man mich nicht finden) und - schweren Herzens, insofern Gabriel sich zu seiner Unterschrift nicht näher äußert und dabei differenzierter argumentiert als Mrs. Halper, die Initiatorin der Petition - Haltung 6.
Die sarkastische Formulierung, dass jemand "Schaden an seiner Seele" nehme, wenn er auf ein Gabriel-Konzert gehen würde, halte ich aber nicht für angemessen. Ich für meinen Teil möchte schlichtweg keinen Waters beklatschen und auch keine Person, die mit allen Aussagen der hier diskutierten Petition d'accord geht. Solange Gabriel sich zu seiner Unterschrift nicht äußert, muss ich davon ausgehen, dass er mit allen Sätzen d'accord geht.
Nicht der Sänger, sondern Justin Greaves (Bassist und Frontmann der Band; man könnte auch sagen Band-Diktator). Die Sänger seiner Band wechselt Greaves aus wie andere Menschen die Unterhosen.
Ich verfolge den Greavesschen Schwachsinn schon lange nicht mehr. Um es ganz kurz zu fassen: Er ist - abseits des Themenkomplexes Israel/Palästina; hierzu habe ich kein Statement von ihm in Erinnerung - ein kleiner Waters, nur noch pauschalisierender, wirrer und enthemmter. Seine Ansichten in Kurzform: Der Westen ist böse, alle anderen sind gut. Und alle in GB und überall sonst im Westen, die politisch rechts von Sozialdemokraten stehen, sind Nazis. Dazu pflegt er ein übles Vokabular gegenüber Fans, die auf Facebook kritische Kommentare unter blödsinnigen Postings hinterlassen. Ich erinnere mich auch noch an Aussagen wie jene nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine, dass Boris Johnson schlimmer als Putin sei. Und an Aufforderungen, die Houses of Parliament in die Luft zu sprengen ...
Nach einem kurzen Googeln nach der jüngsten Greavesschen Entgleisung bin ich sofort fündig geworden: 5 Tage ist es her, dass er mit den Hashtags #NaziBritain und #ToryNazis glänzte - keine Ahnung, in welchem Kontext, ist bei dem Mann auch irrelevant. Man kann das für amüsante Realsatire halten, aber auch für potentiell brandgefährliches Zeug (was es in meinem Augen spätestens wäre, wenn der Mann eine Fanbase in der Größenordnung eines Roger Waters hätte).
Danke für deine Mühe. Und soweit Off-Topic ist das ja nicht. Wieder einer dem sie offensichtlich das Hirn angebohrt haben.Schade, aber jeder blamiert sich auf seine eigene Weise.
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Hier kommt mal' ein Experte zu Wort (nein, nicht ich...):
Ist wahres dran. Aber sich als Opfer darstellen macht er so oder so. Nur auf die Gage, auf die verzichtet er nicht. Oder spendet er sie vielleicht für verfolgte Russen oder Palästina?
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Hier kommt mal' ein Experte zu Wort (nein, nicht ich...):
Das ist auch ein wertvolles Interview. Die Meinungsfreiheit muss entscheidend bleiben, so lange es eben geht, in dem Fall bis die Grenze zum Antisemitismus erreicht ist oder nach seiner Definition die Grenze zur Volksverhetzung. Dann müssen Verbote her.
Ich verweise auch nochmal auf den von mir oben verlinkten Artikel der jüdischen Zeitung Forward und den - relativ - entspannteren Umgang mit Waters in den USA und (über den Artikel hinaus) im Rest Europas.
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USA entspannt... soso. Naja. Mir wäre lieb, wenn nicht in jedem zweiten Argument ein Mitglied der jüdischen Kultur durchs Bild gejagt würde, sozusagen als Referenz "dann kann es ja nicht so schlimm sein". Da wäre es fast noch sinnvoller, in jedem Argument mindestens einmal auf die Rolle des United Kingdom ab 1917 hinzuweisen, dessen Bürger Rger Waters ist..
chandelier: Richtig, die Diskussion hier und fast überall wird immer nerviger. Tut mir leid. Das geht gegen mich, oder? Ich kann die falschen und verborgenen Dinge nicht so stehen lassen.
Ein kleiner, hoffentlich stärkender Gruß noch an die Hessen:
In Frankfurt ging es um die Frage, ob man einen fanatischen Israel-Gegner eine Halle der öffentlichen Hand buchen lassen kann, zudem noch die Festhalle, die belastet ist mit Vernichtungs-Aktionen unserer deutschen Nazis und Frankfurter Mitläufer. Verbot wäre falsch gewesen, aber Nicht-Vermietung eine in meinen Augen richtige Entscheidung. Leider viel zu spät gefallen, Kommunikation aus der Hand gegeben und in einem PR-Disaster geschreddert. In Polen hat der Veranstalter Live Nations (der aktuell mit Eventim zusammenschließt) in einheitlicher Einschätzung mit der Arena bereits im September die Show abgesagt. Gruß an duke77 - Danke, Verbote waren nicht im Spiel.
Eric irgendwo: Es stimmt nicht, dass die seit Jahren bekannte Agitation von Waters in früheren Jahren "nie ein Problem war". Das wird mindestsn seit 2003 öffentlich und in Kommunalausschü+ssen diskutiert. In 2017 hatte bereits die ARD und einzelne der Töchter (WDR, BR, SWR..) eine Kooperation mit und Aufzeichnung von Waters gut begründet abgelehnt. Leider ist Politik in Deutschland schwerfällig und Entscheidungen dauern ewig (ein Grund, weshalb ich gegen Ent-Privatisierung bestimmer Wirtschaftszweige bin).
Richtig ist: Die Frankfurter Absage, das "NEIN", ist nicht haltbar, es kam viel zu spät. Es hätte - wie in Krakau - bereits im Umfeld des bookings, spätestens September entschieden sein müssen. Jetzt kann die Kündigung juristisch nicht durchgehen, zumal alle Vorwürfe bereits vor dem booking bekannt waren.
An Frankfurts Stelle würde ich sofort, noch bevor Waters Klage anhängig ist, adäquaten Ersatz anbieten. Auftrittsersatz nicht in kommunalem Eigentum und nicht in der Festhalle - aus Gründen - aber gern an einem bekannten, weltweit auf Terminals als "Frankfurt" ausgewiesenem Ort: Flughafen Hahn. Groß genug, gute Anfahrtmöglichkeiten, keine Vorbelastung und der designierte neue Eigentümer soll ein russischer Oligarch sein. Bon.
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An Frankfurts Stelle würde ich sofort, noch bevor Waters Klage anhängig ist, adäquaten Ersatz anbieten. Auftrittsersatz nicht in kommunalem Eigentum und nicht in der Festhalle - aus Gründen - aber gern an einem bekannten, weltweit als "Frankfurt" ausgewiesenem Ort: Flughafen Hahn. Groß genug, gute Anfahrtmöglichkeiten, keine Vorbelastung und der designierte neue Eigentümer soll ein russischer Oligarch sein. Bon.
Das fänd ich ja cool aber Frankfurt hat außer dem Namen ja nix mit dem Hahn zu tun, und Hessen hat auch keinen Einfluss. Aber Musik gab's da schon mal, leider hab ich das verpasst, 2002 gab es ein Festival mit The Cure. Ob der Verkauf an die Nürburgring Holding (Charitonin) erfolgt ist noch längst nicht klar.
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An Frankfurts Stelle würde ich sofort, noch bevor Waters Klage anhängig ist, adäquaten Ersatz anbieten. Auftrittsersatz nicht in kommunalem Eigentum und nicht in der Festhalle - aus Gründen - aber gern an einem bekannten, weltweit als "Frankfurt" ausgewiesenem Ort: Flughafen Hahn. Groß genug, gute Anfahrtmöglichkeiten, keine Vorbelastung und der designierte neue Eigentümer soll ein russischer Oligarch sein. Bon.
Der Vorschlag, das Konzert in einer anderen Location in Frankfurt stattfinden zulassen, ist genial. Und wenn es nicht der Flughafen ist, findet sich etwas anderes. Das Argument, dass die Festhalle auch für den Holocaust steht und deshalb unglücklich gewählt ist (nun ja, eher wohl vom Veranstalter, aber egal), ist schwer von Waters zu ignorieren, wenn er dafür in der selben Stadt auftreten kann.
Das wäre sogar eine höchst weise Entscheidung. Es wäre eine Demonstration für die Wertschätzung aller Menschen jüdischen Glaubens und eine starke Botschaft in der internationalen Waters-Affäre gegen sein ja nun tatsächlich oft irritierendes Auftreten. Gleichzeitig bliebe aber auch das hohe Gut der Meinungsvielfalt unbeschadet.