Queen und Solo

  • Also, das mit "You Don't Fool Me" ist in der Tat umstritten, zumindest von den verbliebenen Queen-Mitgliedern wurde es immer zu den post-"Innuendo"-Aufnahmen gezählt, andere wiederum (in Fankreisen und auch im Umfeld der Band selbst) sind sich allerdings sicher, dass Brian May und Roger Taylor ihre letzten drei gemeinsamen Sessions im klassischen Line-Up ein wenig durcheinander gebracht haben und es in Wirklichkeit wohl schon während der Sessions zu "The Miracle" (1988/89) geschrieben und auch aufgenommen worden ist. Dies wird u.a. auf den Klang von Freddies Stimme in dem Song zurückgeführt, die der in den letztendlich auf "The Miracle" veröffentlichten Songs in der Tat mehr ähnelt, als seiner Stimme zu "Innuendo" und der Zeit danach. Manche Fans wollen es gar in die "Hot Space"-Ära einordnen, dies dürfte aber eher auf einem Missverständnis seitens der Fans beruhen, als es seinerzeit bei den Promo-Interviews zu "Made In Heaven" von Roger und Brian wegen seines discoartigen, groovigen Charakters als '"Hot Space"-like' bezeichnet wurde. Es könnte zumindest bei diesem Song also wirklich sein, dass er schon älter ist als 1991, er ist aber definitiv nicht vor den letzten drei Sessions zwischen 1988 und 1991 entstanden.


    "A Winter's Tale" könnte auch schon ein paar Wochen oder Monate früher als Mai 1991 aufgenommen sein (Februar oder März), auf jeden Fall existierte der Song während der Sessions zu "Innuendo" noch nicht, ansonsten wäre das vielleicht auf das Album gekommen und stattdessen später vielleicht "All God's People" auf "Made In Heaven" oder der "Queen Forever"-Compilation, könnte ich mir zumindest vorstellen.


    Dass "Mother Love" im Mai 1991 enstanden ist, kommt zumindest von Brian May und Queen's langjährigem Toningenieur und Co-Produzent Justin Shirley-Smith. Brian hatte es vor Jahren schon in einer der vielen Band-Dokus erwähnt (weiß jetzt gerade nicht, in welcher, vielleicht "Days Of Our Lives"? müsste ich nochmal schauen), sprach aber nur von "May 1991" und nannte kein spezielles Datum. Shirley-Smith war sich während eines Interviews im November 2013 mit dem britschen "Telegraph"-Blatt anlässlich der Eröffnung der Mountain Studios in Montreux, als diese als eine Art Museum auch für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden, hingegen ganz sicher, dass es im Zeitraum 13.-16. Mai 1991 war.



    QUELLE: Inside the studio where Freddie Mercury sang his last song - Telegraph


    "These Are The Days of Our Lives" wurde auf jeden Fall am 30. Mai 1991 gedreht, dieses Datum ist auf der Filmklappe notiert, die in den "Making Of"-Szenen zum Clip zu sehen ist. Einige wenige Szenen, in denen Brian May ohne die anderen alleine zu sehen ist (z.B. während seines Solos), mussten allerdings im darauffolgenden Monat noch nachgedreht werden, da Brian sich am 30. Mai wegen anderer terminlicher Verpflichtungen nicht die ganze Zeit am Set aufhalten konnte.

    31.10.1997 PHIL COLLINS (Hannover)
    11.06.2004 PHIL COLLINS (Berlin)
    15.06.2007 GENESIS (Hamburg)
    15.06.2012 ROACHFORD (Kiel)
    24.06.2012 MIKE & THE MECHANICS (Kiel)
    18.05.2014 STEVE HACKETT (Hamburg)

  • Die drei echten neuen Songs von "Made in Heaven":


    "A Winter's Tale"
    Das Lied hat Mercury zu Hause in Montreux geschrieben. Laut Jim Hutton ist das im Winter Ende 1990 der Fall gewesen. Aufgenommen wurde es in den ersten Nach-Innuendo-Sessions.


    "Mother Love"
    Die Aufnahmen mit Mercury (bei allen drei neuen Songs entstand die Musik ja erst später als der Gesang, was zuvor bei Queen immer umgekehrt war) fanden Mitte Mai 1991 statt. Es gibt die Aussage dass "Mother Love" bei Mercury's allerletzten Studiosessions entstanden ist. Ob das jetzt vor oder nach YDFM war kann man so nicht sagen da YDFM gar nicht als Song aufgenommen wurde sondern aus "bits & pieces" zusammengesetzt wurde.
    Die Fertigstellung durch Brian May fand dann erst einige Zeit nach Mercury's Tod statt.


    "You Don't Fool Me"
    YDFM gilt als der zuletzt entstandene Song. Auch hier ist die Gesangsaufnahme von Mercury als erstes entstanden, jedoch gab es keinen tatsächlich "geschriebenen" Text sondern nur "bits & pieces". Diese wurden wohl bis kurz vor seinem Tod aufgenommen. Ob diese Fragmente alle aus den letzten Sessions stammen oder auch ältere dabei sind ist mir nicht bekannt. Soweit ich weiß fanden die Aufnahmen aber alle in Montreux statt, mir ist jetzt nicht geläufig wann er endgültig nach London gegangen ist, war auf jeden Fall im Sommer (Juni?). Jedenfalls hat erst David Richards dann aus diesen Fragmenten ein Lied gebastelt. Dabei wurden auch Fragmente die für "A Winter's Tale" entstanden waren verwendet. Erst danach haben Taylor/Deacon/May ihre Instrumentalparts aufgenommen. (Eigentlich hätte Richards als Co-Autor genannt werden müssen.)


    Das kann man so teilweise in der (englischen) Wikipedia nachlesen. Meine Quellen sind das empfehlenswerte Buch "Queen: Complete Works" von Georg Purvis und insbesondere zu YDFM Brian May's Ausführungen auf seiner Internetseite, das müsste in seinem Text anlässlich des Todes von David Richards gestanden haben.



    Dass "Mother Love" im Mai 1991 enstanden ist, kommt zumindest von Brian May und Queen's langjährigem Toningenieur und Co-Produzent Justin Shirley-Smith. Brian hatte es vor Jahren schon in einer der vielen Band-Dokus erwähnt (weiß jetzt gerade nicht, in welcher, vielleicht "Days Of Our Lives"? müsste ich nochmal schauen), sprach aber nur von "May 1991" und nannte kein spezielles Datum. Shirley-Smith war sich während eines Interviews im November 2013 mit dem britschen "Telegraph"-Blatt anlässlich der Eröffnung der Mountain Studios in Montreux, als diese als eine Art Museum auch für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden, hingegen ganz sicher, dass es im Zeitraum 13.-16. Mai 1991 war.


    Richards und Shirley-Smith sind sich da nicht ganz einig. Richards hat sich zu "Mother Love" in "Champions of the World" geäußert, diese Doku wurde etwa zeitgleich mit "Made in Heaven" veröffentlicht. Jedenfalls hat Richards die letzten Aufnahmen auf den 22.05.1991 datiert während Shirley-Smith 13.-16.05.1991 nennt.

    4 Mal editiert, zuletzt von HoHoHo () aus folgendem Grund: Ergänzungen

    • Offizieller Beitrag

    Ich glaube es ist schon rein sachlich klar, dass Mother Love der letzte Song war, den Freddie eingesungen hat. Das hat Brian May auf der Queen 40 (oder war es die The Great Pretender Doku?) ja eindeutig gesagt. Macht auch Sinn, da es keinen Sinn machen würde, dass ausgerechnet May die letzte Strophe singt, die ja nun wirklich sehr persönlich auf Freddie bezogen ist.


    Richards hatte sich doch auch mal zu Let Me Live geäußert, das soll doch als Band live im Studio eingespielt worden sein (irgendwo hatte ich mal gelesen, dass er sich erinnern konnte, dass das Schlagzeug in den Gesangsmikroaufnahmen zu hören war), das dürfte dann auch heißen, dass es einer der ersten Songs war, die nach Innuendo eingespielt wurde. Der Song selbst ist bekanntermaßen älter.


    In jedem Fall fasziniert mich die Geschichte rund um Made In Heaven noch immer, auch deswegen, weil irgendwie immer noch nicht alles erklärt wurde.

  • Ich glaube es ist schon rein sachlich klar, dass Mother Love der letzte Song war, den Freddie eingesungen hat. Das hat Brian May auf der Queen 40 (oder war es die The Great Pretender Doku?) ja eindeutig gesagt. Macht auch Sinn, da es keinen Sinn machen würde, dass ausgerechnet May die letzte Strophe singt, die ja nun wirklich sehr persönlich auf Freddie bezogen ist.


    Das ist ein Missverständnis, "Mother Love" ist mehr von May als von Mercury geschrieben. Aber es stimmt schon, Mercury hat sich aus dem Studio verabschiedet und gemeint den Rest singt er beim nächten Mal ein, wozu es aber nicht mehr gekommen ist. (Interessant ist dass ML nicht Queen sondern Mercury/May zugeschrieben wurde. Denn ansonsten haben Queen seit 1988 alle Songs allen vieren zugeschrieben, unabhängig davon von wem sie wirklich stammten.)


    Richards hatte sich doch auch mal zu Let Me Live geäußert, das soll doch als Band live im Studio eingespielt worden sein (irgendwo hatte ich mal gelesen, dass er sich erinnern konnte, dass das Schlagzeug in den Gesangsmikroaufnahmen zu hören war), das dürfte dann auch heißen, dass es einer der ersten Songs war, die nach Innuendo eingespielt wurde. Der Song selbst ist bekanntermaßen älter.


    Das "Original" von "Let Me Live" aus den 1983er Sessions war ja unvollständig (nur 90 Sekunden oder so), in einer Jam Session entstanden, was vermutlich auch der Grund ist warum FM nur die erste Strophe singt, vielleicht auch weil der Rest damals von Rod Stewart gesungen wurde. Ich weiß nicht ob es da mehrere Sessions gab, jedenfalls ist LML als Duett mit Stewart angedacht gewesen, eine Idee die dann aber nicht finalisiert wurde.. Soweit ich weiß wurde vor FMs Tod nicht an LML gearbeitet, erst später dann, basierend auf der 1983er Jam Session.


    In jedem Fall fasziniert mich die Geschichte rund um Made In Heaven noch immer, auch deswegen, weil irgendwie immer noch nicht alles erklärt wurde.


    Mich fasziniert vor allem dass "Made in Heaven" wie ein rundes Album klingt und gar nicht wie zusammengestoppelte Reste. Es ist ein wirklich gutes Album. Aber es gibt nicht mehr unerklärtes zu MIH als zu den anderen Queen Alben.

  • Wer sich mal in Montreux aufhält, sollte sich unbedingt die vor ein paar Jahren zu einem Queen-Museum umfunktionierten Mountain Studios im Keller des Montreux Casinos anschauen. Neben etlicher Memoriabilia aus allen Erfolgsjahren der Band, die es dort zu sehen gibt, hat man in der sogenannten "Studio Experience", wo das Original-Mischpult der Band steht, die Chance, sich die Songs "Made In Heaven" und "Mother Love" mithilfe der Faders nach Belieben selbst zu mischen (voher gibt es jeweils eine kurze Einführung von Roger und Brian). Bei letzterem Song fand ich Freddies Gesang quasi im Angesicht des Todes ja schon auf dem Album gänsehauterzeugend, aber hier besonders die Stelle ab "...out in the city, in the cold world outside..." isoliert zu hören: ein Stein, wer da nichts fühlt.


    https://www.youtube.com/watch?v=0WwP07Xa-lU

    31.10.1997 PHIL COLLINS (Hannover)
    11.06.2004 PHIL COLLINS (Berlin)
    15.06.2007 GENESIS (Hamburg)
    15.06.2012 ROACHFORD (Kiel)
    24.06.2012 MIKE & THE MECHANICS (Kiel)
    18.05.2014 STEVE HACKETT (Hamburg)

  • Jetzt noch ein paar Worte von mir zum Konzert von Queen + Adam Lambert in Kölle: Nun...Was soll ich sagen, es war einfach eine richtig geile Show und - trotz des bescheidenen Wetters - für mich noch besser als das Konzert in Hamburg letztes Jahr. Nicht unwesentlich dazu beigetragen hat wohl der Umstand, dass diesmal mit Don't Stop Me Now und These Are The Days Of Our Lives zwei meiner absoluten Queen-Lieblingslieder gespielt wurden. Es ist für mich immer wieder beeindruckend, was für eine Kontrolle Adam Lambert über eine gesamte Show über seine Stimme hat, auch in Köln gab's keinen einzigen Wackler. Die Band war auch insgesamt richtig gut drauf und hat trotz der Witterung eine tolle Show abgeliefert. Zudem hat mich Brian Mays Solo diesmal noch ein bisschen mehr umgehauen und mit Play The Game gab's ne nette Überraschung.


    Fazit: Wenn sie noch einmal auf Tour gehen, bin ich auf jeden Fall dabei. Die Setlist darf allerdings gerne um den ein oder anderen neuen Song erweitert werden! 8-)

  • Als ich Adam Lambert zum ersten Mal auf einem Foto mit Brian und Roger gesehen habe, dachte ich noch, dass die den Namen Queen nun wohl endgültig zu Grabe tragen wollen, denn was ich da sah, wirkte einfach erstmal völlig skurril und lächerlich.


    Bei den ersten damals auftauchenden YouTube Videos konnte mich allerdings auch seine Stimme noch überhaupt nicht überzeugen und wirkte auf mich eher wie ein Fremdkörper.


    Inzwischen habe ich nun jedoch mehrere komplette Live-Mitschnitte dieser Formation gesehen und muss meine Vorbehalte gänzlich revidieren, denn was Adam da gesanglich inzwischen abliefert ist wirklich großartig... Sogar verdammt großartig.


    Einen Freddie Mercury wird er nie ersetzen können, und dessen ist er sich sicherlich auch bewusst, aber die Art, wie er mit seiner Stimme spielt und den Songs damit seinen Stempel aufdrückt, ist einfach unglaublich beeindruckend.


    Sollte Adam jedoch irgendwann auch keine Lust mehr auf Queen haben, sollten Brian und Roger den Namen besser endgültig begraben, denn einen passenderen Frontmann als ihn werden sie in diesem Leben wohl nicht mehr finden.


    Ich bleibe dabei, dass Queen ohne Freddie für mich einfach nicht wirklich Queen ist, aber vor der Leistung von Adam habe ich dennoch allerhöchsten Respekt.


    Die Musik von Queen braucht offenbar solche etwas durchgeknallten Paradiesvögel mit einem enormen Hang zur Theatralik.


    Paul Rodgers war ein interessantes Intermezzo, um mal eine etwas andere Richtung auszuprobieren, aber Adam Lambert sollte das glanzvolle Finale des Kapitels Queen bleiben, denn da muss sogar ich als absolut heterosexueller Kerl ja glatt mal sagen, dass der Typ einfach eine verdammt coole Sau ist.


    Sollte noch jemand, wie ich anfangs auch, der Meinung sein, dass Adam und Queen nicht zusammenpassen, dann kann ich nur empfehlen, mal bei YouTube nach Aufnahmen der letzten 2 Jahre zu suchen, denn danach erübrigt sich eigentlich jegliche Diskussion.


    Schwul? Ja und... Tuntig? Von mir aus... Geile Stimme und Performance? Jepp, das zählt! :topp:

  • Freddie Mercury: Messenger Of The Gods - The Singles
    Limited Edition Coloured 7" Vinyl Box Set and 2CD


    erscheint Anfang September 2016


    Die Vinyl Box mit 13 Singles ist mit rund 130 EUR sicher überteuert aber die 2CD mit 25 Liedern ist sicher was für Leute die noch nix von seinem Solo Werk haben. Allerdings mag ich das Durcheinanderwürfeln nicht, wenn schon Singles Collection, warum dann nicht chronologisch?