Ja sicherlich, man kann gewohnten Popcharts-HörerInnen nun nicht mit "Cinema show" kommen und sich dann wundern, dass die Wertschätzung des Songs nicht überragend ausfällt (war ja auch bestimmt nicht deine Erwartung).
Trotzdem bleibt für mich die Frage, warum es anscheinend signifikant mehr Genesis-Hörer als -Hörerinnen gibt.
Hat der Teemeister etwas Recht, wenn er sagt: Mann = Kopf = Genesis und Frau = Herz = Roland Kaiser (alternativ R. Williams, K. Perry...)? Irgendwas stimmt daran für mich nicht...bzw. ist mir das zu simpel.
Es ist zu simpel. Genesis' Musik hat(te) immer eine emotionale Ebene. Korrektur: emotionale EbeneN. Ich wehre mich auch gegen die Vermutung, dass "kopflastige" Musik besser bei Männern funktioniert. Einerseits schwingt da immer der Vorwurf an die Frau mit, ihren Kopf nicht anstrengen zu wollen und andererseits impliziert das eine nicht (generell) vorhandene Gefühlskälte bei den Herren der Schöpfung. Mein persönlicher Zugang zu Kunst im Allgemeinen und damit auch zu Musik erfolgt immer zuerst über eine gefühlsmäßige Wahrnehmung. Und erst wenn dieser Zugang hergestellt ist, dann kann ich mich intellektuell damit befassen. Manchmal merke ich, dass ich nur auf eine geschickte Hook-Line reingefallen bin und vergesse das Zeug schnell und ein anderes Mal öffnet sich eine Welt vor meinen Augen und Ohren, die erst in der Kombination aus Gefühltem und Erkanntem ihre wahre Tiefe entfaltet. Und bei Genesis finde ich eben beides, sonst wäre ich gar nicht hier sondern bei ... Roland Kaiser. Hab ich ein Glück....