TotW: [22.05.-28.05.2017]: GENESIS - Me & Virgil

  • Guter Track, in bester "Supper's ready"-Manier zusammengeschustert - allerdings ohne diese langatmigen Überleitungen zwischendurch. 10 Punkte

  • Martinus hat den Text ja bereits wunderbar interpretiert (sehr gelungen!). Dessen Inhalt, insbesondere der Schlusssatz hat bei mir immer einen Gänsehautmoment..."you´re a big boy now" als gedankliches Erbe an seine verstorbene Mutter, quasi als Lebensmotto "du bist jetzt schon groß und alt genug, Verantwortung zu übernehmen und dann schaffst du das auch...", das steckt ja dahinter, finde ich schon schön. Ein wenig schmalzig schon, aber eben schön. Das kann ich von der Musik weniger behaupten. Die ganze Produktion soll wohl so eine Art Kammerpop sein, oder so. Irgendwie komisch. Alles staubtrocken und minimalistisch, wenig spannendes. Das Arrangement verschroben sperrig und die Sounds (v. a. der Keyboards), na ja...klingt mal wieder vieles nach Bontempi, übrigens auch das "Gitarrensolo". Da gibt es bei den anderen Stücken der 4. "Three Sides Live" deutlich bessere, v. a. "Evidence of Autumn".Das klingt dagegen geradezu majestätisch.


    Text also interessant und gut, die Musik dagegen eher schwach. Alles in allem gibt es dafür 5 Punkte.

  • Wurde eigentlich schon alles gesagt. Weder Fisch noch Fleisch. Phil's gescheiterter Versuch dem Prog zu huldigen?
    Was mir positiv erscheint ist Phils Stimme, die glockenrein daherträllert und zum Teil ein wenig an "THE ROOF IST LEAKING" erinnert - welches fabelhaft war.
    In der Summe ist MAV jedoch sehr zäh und anstrengend zu hören, übrigens wie sooo vieles aus der ABACAB - Zeit. Es stört mich auch, dass das Lied viel zu überladen klingt, viele Motive schnell schnell in einem Song zusammenkleistern. Das kann nicht gut gehen.
    Ich sag mal 4 Punkte...

  • An „Me and Virgil“ scheiden sich die Geister. Die einen finden den Song inkonsequent und unausgegoren, die anderen halten es gar für ein Meisterwerk. Ich liege irgendwo dazwischen. Aber immer der Reihe nach. Der hier thematisierte TotW ist eine gute Gelegenheit mal wieder alles aus der „Abacab“-Phase zu hören. Dabei kamen ja die unterschiedlichsten Songs heraus – von „You Might Recall“ über „Submarine“ zu „Naminanu“. Ich bin allgemein ein großer Freund der Schaffensphase um 1981 herum, weil da auch unter den B-Seiten bzw. dieser internationalen/non-UK Version der „Three Sides Live“ viele interessante Songs zu finden sind.


    Das Liedchen hier gehört sicher zu den kurioseren Genesis-Songs. Hier und da ist es ein wenig sperrig, zusammengestückelt und eigenartig. Wunderlich. Dazu passt auch der Songtext. Diesenfand ich ebenfalls immer etwas….wundersam. Es war für mich immer eine leicht merkwürdige Geschichte einer zerrütteten Familie und großwerdenden Kindern. Martin hat hier allerdings alles bestens analysiert und interpretiert – an dieser Stelle schon mal vielen Dank dafür! :)


    Die Musik drum herum ist mal etwas langatmig, bietet aber durchaus manch interessante Wendungen. Fun-Fact: Ab Minute 3:42 gibt es eine der ersten Einsätze des Synclavier II zu hören (diese leicht quietschigen Strings). Dann nimmt der Song etwas Fahrt auf, und sogar sowas wie ein Gitarrensolo zu hören, ehe das Hauptthema wieder aufgenommen wird. Schade! Eigentlich hätte man den Teil weiter ausbauen können. Ich hab den Song trotzdem immer gemocht, was eben an der Kombination aus eigenartiger Musik und wunderlichem, aber auch interessantem Songtext liegt. Ich glaube von den B-Seiten der Phase von 1976-1982 belegt „Me and Virgil“ nach „Evidence of Autumn“ und „You Might Recall“ den dritten Platz. Ich gebe dem Song mal 11 Punkte. :p

    The girl from all those songs
    Who made everything feel right
    She came in like an angel, into your lonely life
    And filling your world with light
    Oh, and everybody told you "you're oh so lucky"
    ___
    Mein Iona-Thread: Iona

    Meine Musiksammlung: Discogs

    Mein Blog: http://earl-of-mar.blogspot.de/

  • Zugegeben, die Abacab-Phase stellt wohl den Tiefpunkt in der Karriere der Band dar. Daran gemessen ist der Song weder unter- noch überirdisch. 6 bis 7 Punkte halte ich für angemessen.

    I'll never find a better time to be alive than now.

    Peter Hammill (on "X my Heart")

  • Phil hat das Ganze mal als gescheiterten Versuch bezeichnet, "The Band" nachzuahmen. Dem würde ich zustimmen, auch wenn sich Collins bei dem Song ganz nett vor Levon Helm verbeugt.
    Da der Song allerdings doch noch an Fahrt gewinnt, bevor einem die Füße einschlafen, ich dem Text dank Martinus nun doch etwas mehr Gehalt zubillige und ich vor allem den rohen, unmittelbaren Sound und den stilistische Abwechslung der Abacab Sessions schätze, gebe ich 7 Punkte.

  • Phil hat das Ganze mal als gescheiterten Versuch bezeichnet, "The Band" nachzuahmen. Dem würde ich zustimmen, auch wenn sich Collins bei dem Song ganz nett vor Levon Helm verbeugt.


    Kann man aufgrund dessen einen Bezug zu "The Night they drove old Dixie down" herleiten?

    I'll never find a better time to be alive than now.

    Peter Hammill (on "X my Heart")

  • Guter Track, in bester "Supper's ready"-Manier zusammengeschustert - allerdings ohne diese langatmigen Überleitungen zwischendurch. 10 Punkte


    Dislike von mir !


    Wie kann man dieses Lied nur mit "Supper's ready" gleichsetzen.
    Für mich liegen Welten dazwischen.
    (auch wenn Herma dies wahrscheinlich anders sieht)

  • Da mögen durchaus Welten dazwischen liegen, allerdings wohl eher in der Liedstruktur, nicht unbedingt in der Qualität. Ich gob dem Stück denn auch 8 Punkte. Weiß gar nicht mehr, was SR von mir bekam.


    Musikalisch finde ich es noch nicht mal so übel, aber irgendwie nervt mich der Text. Kann nichtmal sagen, woran es liegt, ist aber trotzdem so.

    Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.

  • Wie kann man dieses Lied nur mit "Supper's ready" gleichsetzen.


    ...hat er ja nicht...er hat lediglich eine (negative) Gemeinsamkeit genannt, nämlich dass die Einzelteile zusammenschustert sind...bezüglich der Einzelteile selbst hat er keinerlei Wertung vorgenommen...


    Da mögen durchaus Welten dazwischen liegen, allerdings wohl eher in der Liedstruktur, nicht unbedingt in der Qualität.


    mmmhhh...wohl eher umgekehrt...die Liedstruktur weist vielleicht in beiden Fällen Mängel auf...bezüglich der Qualität spielt Supper´s Ready in einer völlig anderen Liga...


    Musikalisch finde ich es noch nicht mal so übel, aber irgendwie nervt mich der Text.


    ...der Text geht mir am Arsch vorbei...musikalisch finde ich es...naja...eigentlich zu schwach für eine B-Seite...