Scratch der Woche [30.04.2010]: PETER GABRIEL - Street Spirit (Fade Out)

    • Offizieller Beitrag

    Bewertung des Scratch "Street Spirit (Fade Out)" nach Schulnoten 37

    1. 15 Punkte (überragend gescratcht) (4) 11%
    2. 14 Punkte (sehr gut) (3) 8%
    3. 13 Punkte - sehr gut (1-) (1) 3%
    4. 12 Punkte - gut (2+) (2) 5%
    5. 11 Punkte - guter scratch (2) (1) 3%
    6. 10 Punkte - gut (2-) (2) 5%
    7. 9 Punkte - befriedigend (3+) (1) 3%
    8. 8 Punkte - befriedigender scratch (3) (3) 8%
    9. 7 Punkte - befriedigend (3-) (2) 5%
    10. 6 Punkte - ausreichend (4+) (0) 0%
    11. 5 Punkte - ausreichend gescratcht (4) (1) 3%
    12. 4 Punkte - schwach ausreichend (4-) (4) 11%
    13. 3 Punkte - mangelhaft (5+) (3) 8%
    14. 2 Punkte - mangelhaft gescratcht (5) (5) 14%
    15. 1 Punkt - mangelhaft (5-) (1) 3%
    16. 0 Punkte - ungenügend gescratcht (6) (4) 11%
    17. X - ich kenne den Song nicht / scratcht mich nicht (0) 0%

    Scratch der Woche - 30.04.2010

    PETER GABRIEL
    - Street Spirit (Fade Out)
    Track 12
    Album: Scratch My Back [Rezension lesen]
    Originalinterpret: Radiohead
    Credits:
    Yorke
    Länge: 5:06
    mp3-Downloads Gabriel-Version: amazonMP3 | iTunes
    mp3-Downloads Original-Version: iTunes


    das sagen wir [Auszug aus der Rezension]:

    CG: Es ist schade, dass die mit Abstand schwächste Nummer das Ende einer interessanten Platte zeichnet. Tiefgang, Überraschungsmomente, grandiosen Gesang - all das sucht man hier vergeblich. Vielleicht liegt es auch an der Wahl des Tracks - es ist nicht gerade die beste Radiohead-Nummer, aus meiner Sicht noch nicht mal eine mittelmäßige. Schade.

    MK: Wer hier ein kurzes Fadeout erwartet, sieht sich einem Fünf-Minuten-Stück gegenüber. Klavier, Streicher und Gabriel kämpfen darum, wer sich am leisesten bemerkbar macht. Gabriel gewinnt. Ein Stück wie ein einziges Diminuendo. Also doch Fade Out.

    SG: ... als ob Radioheads Original nicht schon depressiv genug wäre. Peter setzt noch einen drauf, indem er Tempo rausnimmt und versucht, noch düsterer und weinerlicher rüberzukommen. Spärliches Piano und Tupfer der Streicher-Abteilung tun ein übriges. Vielleicht geht das auch gar nicht anders bei einer solchen Radiohead-Nummer, aber Gänsehaut-Momente wollen sich hier nicht einstellen.






    CG - Christian Gerhardts
    MK - Martin Klinkhardt
    SG - Steffen Gerlach


    * Ergänzungen zu den Angaben bitte ggf per PN an Christian, UK76, Steffen oder martinus schicken.


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    • Offizieller Beitrag

    Wie man diesen Scratch von Gabriel einschätzt, hängt wahrscheinlich auch davon ab, ob man das Original kennt. Ich kannte es vorher nicht, kenne es aber jetzt.


    Das Original ist, gelinde gesagt, schwermütig. Diesen Aspekt hat Gabriel erfolgreich bewahrt. Dazu hat er den Rhythmus reduziert und die flächige Musik in sehr sparsame, einzelne Noten und Akkorde überführt.


    Man muss das Stück nicht mögen, und ich finde auf dem Album andere Stücke, die mich besser unterhalten. Aber die Umsetzung des Radiohead-Stücks in klassische Musik ist gelungen; sie bewahrt die Essenz des Originals sehr gut.

  • Endlich ist es soweit. Ich darf einmal aus voller Überzeugung die Null drücken. Dieses Stück empfinde ich (selbstverständlich rein subjektiv) als einfach nur grauenhaft.

    "Don't get up gentlemen, I'm only passing through"

  • Sorry, PG, ich respektiere Deine gute Absicht und Dein Bemühen, diesem Song Deine persönliche Note zu geben. Aber es reicht nicht. Das ist denn doch zu uninspiriert. Daher meine persönliche Note: 3 Punkte.

    I'll never find a better time to be alive than now.

    Peter Hammill (on "X my Heart")

  • Die Seele in Liebe versenken - das ist ohne jeglichen Schmus das Höchste, was uns geboten erscheinen muss. Sagt mir gerne etwas, das euch als Essenz, als Grundhaltung eures Daseins wichtiger dünkt. (Was sagen die Berufszyniker dazu?)
    Gabriel selbst sagt ja, dass am Ende seines Daseins nicht wichtig sei, welche musikalischen Großtaten er vollbracht hat. Nein, am Ende seien die Menschen wichtig, die wir lieben.
    Daher erlaube ich mir die Spekulation, dass er diese letzten Zeilen durchaus als eine Art Vermächtnis - nicht nur des Albums - betrachten müsste. (Lilywhitelilith hatte ja schon vor geraumer Zeit einen anregenden Ansatz für ein mögliches inhaltliches Albumkonzept vorgestellt, u.a. den sehr schönen Fakt, dass Anfangs- und Endwort des Albums den Minimalsatz "I (...) love" ergeben.)
    Und wer sich die Mühe macht, nochmals zu hören, was Gabriel / Metcalfe zu Ehren der letzten Zeilen "Immerse your soul in love" am Ende des Songs (ab 4:18) veranstalten, der entdeckt vielleicht einen Schlüssel zur größeren Wertschätzung des Songs.
    Dieser lebt nur von zwei Elementen: der sublimen und außergewöhnlichen Harmonik (da gibt's wirklich tolle Sachen zu hören!) sowie dem Gesang.


    In "Street Spirit" finden wir wahrscheinlich die symptomatischste und reinste Ausprägung des Gesamtkonzepts vor (Reduktion zur Steigerung des unmittelbaren Ausdrucks). Der Gesang ist hier nur noch Mitteilung, zum reinen Ausdrucksmittel vereinfacht (Die Belcanto-Polizei muss allerdings Anzeige erstatten...). Der letzte Ton ist absolute Nacktheit, der emotionale Ausdruck geht nahtlos in der Musik auf und gewinnt dadurch aber m.E. eine ganz außergewöhnliche Intensität.
    Und die Harmonik ist absolut spannungsreich (allein die ersten sieben Töne: das Tonmaterial einer kompletten melodischen A-Moll-Tonleiter - als Cluster mit dem letzten Ton gis!!!) und außergewöhnlich fesselnd. Von der harmonischen Armut des Originals (beschränkt auf Am - C - Em bis auf - welch Zufall!!! - die "Immerse your soul in love"-Stelle) keine Spur mehr.
    Tja, und bei erwähnter 4:18-Stelle dann so etwas wie eine spirituelle Essenz in einem harmonisch neuen Licht: Als ob jemand da einen Vorhang wegziehen würde und man hinter die Dinge schauen könnte, die einem bislang so viel Mühsal und Seelenpein bereitet haben. Was bleibt, ist die Liebe in D-Dur.


    Die Intensität des Stückes wird für mich auf dem ganzen Album nicht überboten, meistens auch nicht erreicht. Ich stelle es klar auf eine Stufe mit "Blood on the rooftops" und "The fountain of salmacis", also 14 Punkte.

  • Musikalisch gibt mir der Song überhaupt nichts, ist für mich die pure Langeweile. Der Gesang ist unterirdisch und in meinen Ohren unerträgliches, erbärmliches Gewimmer. Also insgesamt deutlich defizitär, bedeutet maximal 4 Punkte. Ich gebe mal 2 Punkte, weil ich eigentlich vom Perfektionisten Gabriel erwartet hätte, dass er sich bei der Gesangsspur wenigstens die Zeit für einen zweiten Take nimmt :teufelgrins:

  • ich verstehe die version von dem song überhaupt nicht. bei aller liebe für peters musik, aber der song hat für mich die grenze des "gut gelungenen" weit unterschritten.


    wahrscheinlich ist diese nummer mit der gebrochenen, weinenden und schief singenden stimme der versuch, es möglich authentisch klingen zu lassen. die geschichte mit - letzte zigarette um vier uhr morgens in der kneipe und so... diese atmosphäre eben.


    gibt mir in dieser fassung leider nichts.
    daher leider zero points from mülheim an der ruhr...