Positive/negative Erscheinungen des WWW

  • Hallo,

    ich finde, eine sehr positive Entwicklung des Internets ist, dass man alles immer schon vorher einsehen kann. Ich gehe online und finde die Speisekarten von Restaurants, kann vorher entscheiden, ob ich da hin will. Ich gehe online und schaue, ob ein Link über moderne Architektur auch die Dinge anbietet, die mich interessieren.

    So kann ich mir ein viel detaillierteres Bild machen. Und das wird in Zukunft noch viel mehr zunehmen.

    Viele Grüße

    Einmal editiert, zuletzt von Christian ()

  • Die Möglichkeit, seine Meinung frei zu äußern, ist ein hohes Gut. Im Internet werden die Grenzen der Meinungsfreiheit leider häufig überschritten - im Schatten der Anonymität des Netzes. Üble Nachrede, Verleumdung, Beleidigung, Volksverhetzung... da wird nichts ausgelassen.

    Dass Recht haben und Recht bekommen - auch bei eindeutiger Sachlage - nicht immer Hand in Hand gehen, zeigt sich besonders im Netz. Sind die entsprechenden Internetseiten z.B. auf einem Server im Ausland beheimatet, hat man kaum eine Handhabe.

    Aktuell in den Medien ist die Hetzseite kreuz . net "das eurpaweit größte katholische Portal". Mittlerweile beschäftigt sich auch der Verfassungsschutz damit. Immerhin sind die dort veröffentlichten "Artikel" derart absurd, dass sie kein halbwegs vernunftbegabter Mensch ernst nehmen kann. Aber wenn man sich die Leserkommentare so durchliest, hat man so Zweifel, ob diese Mindestvoraussetzung an Intzelligenz wirklich bei allen Menschen vorhanden sind.

    Andere Dauerbrenner sind die üblichen rechtsradikalen und volksverhetzenden Seiten. Eine wirkliche Antwort oder Lösung, wie man mit solchen Problemen umgehen soll, hat unsere Gesellschaft noch nicht gefunden.

    “THE NIGHT WE TRACKED DOWN PHIL COLLINS, BECAME BEST FRIENDS WITH HIM, AND TALKED HIM INTO REUNITING WITH PETER GABRIEL, AND THEN WE GOT TO SING BACKUP ON THE NEW GENESIS ALBUM AND IT WAS AWESOME!”

    — Barney Stinson, How I Met Your Mother, Season 7, Episode 21 ‘Now We’re Even’

  • Die vielen Facetten des Inets..


    Warum haben die höheren Mächte das alles nicht 40 Jahre früher erfunden?
    Es hätte mir die - ohnehin schon tolle - Jugend an den entscheidenden Stellen bereichert. Stattdessen glaubten wir zu Zeiten des DeLorean, wir würden im Jahr 2000 auf HoverBoards ...


    Für mich war der Sprung nochmal schöner von der nervigen Feststation mit m.o.w. ungemütlicher Sitzposition hin zum Lap mit überall+gemütlich-Garantie. Heute habe ich beim surfen täglich Erweckungserlebnisse: In den Tiefen nach Schätzen tauchen, verborgene Verbindungen aufspüren, Untergründe auf Festigkeit prüfen, Hintergründe aufschlüsseln, göttlich! Oder einfach nur die bunten Perlen und Korallen betrachten, mich freuen, meine Augen sättigen. Alles bewegt sich.


    Die Open Source-Bewegung und Wikis bringen das Gute im Menschen nach vorne, das man sonst allzu leicht übersieht. Tausende Entwickler und private Hobbyisten tragen winzigkleine Stückchen zusammen um mitzubauen an einer gigantischen Ameisen-Info-Kolonie, umsonst, für alle. Jeder positive Beitrager zählt, ist wichtig und fruchtbar für die nächsten kreativen Ansätze. Was da entstanden ist in den paar Jahren der Net-Evolution, unendlich wie das All, mit vollem Zubehör: Schwarzen Löchern, Dunkler Materie, Dunkler Energie und Fantastilliarden leuchtender Gasballons.


    Bedenklich ist die mehrfache Spaltung der Gesellschaft zwischen zunächst mal Netzern und denenOhne. Ganz schwere Exklusion riesiger Bevölkerungsteile. Öffentlich-Rechtliche Sender foltern täglich ihre Stammkundschaft, wenn sie alle wichtigen Infos nur noch im Net hinterlegen und alle 2 Minuten darauf hinweisen : Für alles weitere klicken Sie auf :ratlos: ... Omi hat Herzschmerz, fühlt sich ohnmächtig und hilflos.

    Die nächste Spaltung zwischen Gelegenheits-Usern wie ich einer bin und den HEAVYs, von denen mich, glaub ich, ab und zu welche auf der Festplatte besuchen kommen (?? gefällts Euch, Jungs?).


    Unterricht in Medienkompetenz wird DAS Thema überhaupt, in mehrere Altersgruppen gerichtet. Helfer sind gesucht, umsonste oder im Tausch. Zeigt den anderen, wie es geht. Wichtig wichtig und alle Mann ran! What good is sitting all alone in your room, come hear the music play ...

    Tja und dann, man windet sich, ist sicher auch eine Auseinandersetzung mit den vier großen bösen apokalyptischen Reitern des Nets anstehend:
    Konzentration: Marktbeherrschung, Machtmissbrauch (z.B. Buchlöschung)
    Strom: Kosten, Verbrauch und CO²-Abdruck durch Spamming, Torrenting, Suchmasken
    Daten: Ernte, Handel, Weiterverkauf, staatliche Sammelwut und und und
    Urheberschaft: vitale Existenzinteressen der Kreativen vs. Teilhabe finanziell Armer


    Das Herumwurschteln der Staaten finde ich hingegen eher lächerlich, weil ich ja auch das Glück habe, nicht in .. oder in .. leben zu müssen.


    Unsere höchsten Gerichte haben immerhin schon mal entschieden, dass Inet-Zugang zu den Grundbedürfnissen zählt. Indes: was nützen die Feststellungen denjenigen, die keinen Provider, keinen Festnetzanschluss bekommen oder den über 600'000 , denen der Strom abgestellt ist? Die wenigen Plätze in den öffentlichen Büchereien sind stets umlagert.


    Tausend Facetten, das Net. Wenn man Geld hat, für Equipment, für Software, für allerbeste Firewalls, für schnelle Leitungen, für STROM, dann ist es das Tollste, das die Höheren Mächte je aus unseren Köpfen wachsen ließen.
    Me luv it.

    4 Mal editiert, zuletzt von Get-in-to-get-Out () aus folgendem Grund: fühlt euch geknufft, ihr aus dem Inet herausgetretenen Realis !***

  • Fluch und Segen liegen wohl nirgends dichter zusammen als im Internet.
    Das Netz hat unsere Formen der Kommunikation und des Zusammenlebens recht
    deutlich verändert - mancher tritt sein Leben in FB breit, Geburtstagsgrüsse via
    ICQ, in Foren werden die intimsten Dinge diskutiert... wer's mag


    Welche Medien auch immer - hier wie da habe ich die Freiheit, aber auch die
    Qual und Verantwortung ständig kritisch zu hinterfragen, welche Qualität, welcher
    Wahrheitsgehalt und Seriösität steckt in der dargebotenen Information.
    Aber dies wird leider zu oft bei Quellen aus dem Netz vergessen.
    Was in Wiki steht muss wahr sein. Die Kundenbewertung bei Amazon ist bestimmt
    fundiert...


    Ich selbst nutzte das Netz täglich, ob privat oder beruflich. Und bestimmt habe ich
    auch des Öfteren Unrichtiges aus dem Netz unreflektiert nach geplabbert.
    Aber das macht mir nicht ganz so viel Sorgen wie das was Herma bereits schrieb:
    Die Angst ein gläserner Nutzer zu sein.

  • welche Qualität, welcher Wahrheitsgehalt und Seriösität steckt in der dargebotenen Information.

    Ja! Voll ACK. Aber die Möglichkeiten, nachzurecherchieren, liegen eben auch oft irgendwo im Net, nicht immer gleich nebenan, nicht immer auf der ersten Google-Seite, aber in den echten Lexika, Biblio-Katalogen, Original-Quellen.


    Zitat

    Was in Wiki steht muss wahr sein.

    Ich möchte jeden ermutigen, selbst bei den Wikis mitzuarbeiten. Das Wiki-Konzept ist nicht konsumistisch gedacht, sondern es funktioniert - wie bei den Ameisen - über die Größe der Community, also die Menge der Mitarbeiter, die sich gegenseitig mit Quellenforschung unterstützen und Fehlinfos verbessern (siehe die Silent-Sun-Diskussion). MACHT MIT.


    Zitat

    Kundenbewertung ...

    Ist dasselbe bei Reisekatalogen, Hotels, Kreuzfahrten, Brillenherstellern. Auf der anderen Seite der Skala dann solche liebevollen Rezis wie hier im Artikelbereich des Fanclubs, zweisprachig und immer überaus hilfreich.


    Zitat

    Die Angst ein gläserner Nutzer zu sein.

    Echt wahr! Ich hätte mal Lust, Suchanfragen zu vergleichen oder RÖHREN-Vorschläge: Nachdem mir trotz ständiger Reinigung und Browserlöschung egal zu welcher Anfrage immer Peter Gabriel vorgeschlagen wird... Wenn hier mal nichts los ist, wär' es witzig, mit zig Leuten zur gleichen Zeit dieselbe Suchanfrage zu starten und zu sehen, was die Algorithmen daraus auf den einzelnen user zuschneidern..


    **
    Jetzt läuft gerade auf Phoenix die 2. und 3. Lesung des Bundestages zum neuen Leistungsschutzrecht (Lex Google), das vor 3 1/2 Jahren gedacht war, um die Rechte kleiner Verlage zu stärken und deren finanzielles Überleben zu sichern. Lobbyisten sei dank schützt die jetzige Fassung nun vornehmlich die großen Medienkonzerne, schließt viele Journalisten aus oder benachteiligt sie und auf der anderen Seite schließt es die ARMEN dieses Landes von kostenloser hochwertiger Information aus. Es ist so nötig, sich hier einen Überblick über a l l e Aspekte zu verschaffen, und zwar mit allen Folgen-wenn-dann-Szenarien. Je mehr User sich einmischen, informieren, ggf. den Bundestag anmailen und um Infos bitten, zum eigenen Bundestagsabgeordneten gehen und den festnageln, desto besser!


    Auch im Fotobereich ist ähnliches in der Pipeline EU-Recht.


    Zu PRICING, der Preisfindung für NetVeröffentlichung, bin ich total zerrissen:
    Ich gönne den Urhebern und Kreativen von Herzen, für ihre Arbeit Geld zu bekommen
    .
    Aber es muss eine Teilhabe der Armen möglich sein, für die, die weder 1000 € für ein Peter Gabriel Foto aufbringen können noch 25 € für eine Zeitungsabo.

    Schräg wirds bei den Online-Bestellungen: Für unsere Bequemlichkeit bezahlen die unterbezahlten Postboten mit ihren Knochen, sie schleppen bei Sturm und Schnee zum kaum Mindestlohn unsere schweren Pakete in den 5. Stock.
    Bei den Torrentern ist es - soweit ich im Moment sehe - auch echt schräg: Verdienen an deren Leistung doch ausschließlich die Stromkonzerne (8 Stunden Powerdownload + gegenUpload inkl. Lüftung = x €) und diejenigen Provider, die bei Überschreiten von Download- und Upload-Begrenzungen Zusatzentgelte erheben, nur nicht die Artworker selbst (und natürlich auch nicht die eigentlichen Urheber, die profitieren allerdings vom Werbeeffekt).


    Und leider leider kann man hier keine Debatte über unsern Förderer A..z.n anstrengen... die Buchlöschungen auf dem .in.le hatte ich schon angesprochen. Immer öfter erfährt man von Kontenlöschungen, weil die Adresse, z.B. Wohnblock, als unseriös gilt oder jemand dort mal nicht bezahlt hat. Autoren müssen 65% abtreten. Sklavenarbeit. Sklaven-Löhne bei den Transporteuren.


    Wie lange meine innige Liebe zum Net noch hält... Belastungsprobe...
    Vielleicht bis zur nächsten Stromrechnung... oder der Konfrontation mit einem Abmahnanwalt
    (obwohl, meine Messer sind bereits geschärft)



  • ...Schräg wirds bei den Online-Bestellungen: Für unsere Bequemlichkeit bezahlen die unterbezahlten Postboten mit ihren Knochen, sie schleppen bei Sturm und Schnee zum kaum Mindestlohn unsere schweren Pakete in den 5. Stock.
    .... Sklavenarbeit. Sklaven-Löhne bei den Transporteuren.



    Den Faden kann man beliebig weiterspinnen - siehe aktuelle Debatte um die Arbeitsbedingungen bei Amazon.
    Hier könnten wir doch mal die Macht des Netzes positiv nutzen.



    Wie steht überhaupt der Funclub zu seiner Amzon-Kooperation?
    Sorry für Off-Topic, aber das Thema könnte einen Thread wert sein.

  • @get in: In Häusern in denen es stürmt würde ich nicht wohnen wollen. :p Und mein Postbote bringt auch nur immer bis zur Haustür. Außerdem sitzt der Paketmann in seinem Wägelchen. da sind Stürme vermachlässigbar. Was die Arbeitsbedingungen von Amazon angeht. Ich hab dort selbst ne Weile gearbeitet. Allerdings nicht in einer der publik gewordenen Lager. Von Schinderei hab ich da nichts mitbekommen, obgleich ich sicher mehr lief als ein Postbote.

    Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.

  • Eine der wirklich wunderschönen Seiten des Inets ist für mich das Google Doodle.
    Ich speichere mir die Schönsten ab, neben dem unter der google Maske gelagerten Doodle Archiv ( hier oder in der google-Maske doodles eingeben ) habe ich deshalb selbst auch noch eine kleine Galerie, die aber leider statisch ist, also ohne die vielen versteckten Bewegungen.
    Die doodles halten sich nicht an die starren Konventionen, wonach Ehrungen sich zu "runden" Geburtstagen oder so häufen, deshalb gibts für Stark-Trek den 46. Geburtstag usw.
    Tom Sawyer am Gartenzaun, zu schön ( Search).
    Im Star-Trek Doodle vom 08.September 2012 ( Search ) zum 46sten Geburtstag waren unglaublich viele Extras versteckt, drei Szenen der allerersten Star Trek Episode öffneten sich unter versteckten Buttons.



    Heute feiert der Doodle den 61. Geburtstag von


    [Blockierte Grafik: http://i1281.photobucket.com/albums/a509/GitgO-Pics/Jokes_n_News/Doodle-11032013cut_zps30341335.jpg]


    [FONT=&quot]Douglas Adams [/FONT]
    neben Carl Barks und Rene Goscinny einer der mich prägendsten Einflüsse.


    hier und dann in das Bild klicken


    In fast jedem Teil des Doodles öffnen sich Referenzen. Man muss dazu mit der Maus über jeden Millimeter des Doodles fahren, könnte sich überall etwas verstecken.
    Allein schon was sich alles im Taschenrechner versteckt!
    Sollte jemand Douglas Adams noch nicht kennen > die Infos sind nur einen klick entfernt, lohnt sich :p

  • Auf Anfrage hier kurz einige Erläuterungen, wie man die doodles ansteuert


    Der einfachste Weg: Man gibt in das Suchfenster der eigenen Such-Maschine Doodle ein und klickt sich dann durch die Links. Der 2. oder 3. von oben müsste zum Archiv führen


    oder man gibt direkt in das Browser-Fenster ein "www.google.com/doodles" das wird zu >> Doodles


    Im Archiv sind die Bilder nach Jahren vorsortiert.
    Oben gibt es ein weiteres kleines Suchfenster. Die Verschlagwortung (tags) ist fantastisch, also zum Gartenzaun-Bild kommt man nicht nur über Eingabe Mark Twain sondern auch Tom Sawyer


    Gibt mal also Start-Trek in das kleine Suchfenster, dann kommt man auf die Karteikarte


    hier muss man nun in das Bild hineinklicken, zum Vergrößern
    Im Star-Trek Doodle fährt man nun mit der Maus hin-und her. (Uhura ...:love: )
    Durch Klicken vorne im roten Balken des Schaltpults kann man diverse Schüsse auslösen. Im rechten Bereich öffnet sich die Schleuse und, hm, Chechov (?) verschwindet in die nächste Szene. Im Beamer-Raum sollte man nicht zu oft auf die Klappe links oben klicken... und das e gräselt sich. Gebeamt wird durch Klicke ins Schaltpult.
    Unten auf dem Planeten sind der Stein, der Baumstumpf und die Kanone Abwehrwaffen


    Die erste Episode endet wieder in der Kontrollzentrale.


    Faszinierend

  • Interessant sind gerade hier natürlich die Auswirkungen auf die Musikindustrie bzw. die Künstler. Der Gedanke ist mir wieder gekommen, als ich was von Kevin Gilbert gepostet habe. Werde demnächst ein paar Alben von ihm zulegen und muss klar sagen, dass ich ohne das Netz nie und nimmer auf ihn gekommen wäre. Auch andere, aktuelle Bands erschlossen sich mir in erster Linie durch Youtube und eine Band wie Beardfish hab ich auch nur über das Forum und schließlich über Youtube kennengelernt. So gesehen kann das Netz sogar gut für Künstler sein. Auf der anderen Seite ist es unterm Strich 'dank' des Netzes unglaublich viel schwieriger geworden, Geld mit seiner Musik zu verdienen, Stichwort illegale downloads etc. Gerade durch das unheimliche Überangebot im Netz ist das Dasein als band mittlerweile vergleichbar mit dem als Tropfen im Pazifischen Ozean...

    Ist halt die Frage wie sich alles in Zukunft entwickeln wird. So oder so hat das WWW die Musikwelt mit Abstand am Entscheidensten verändert.