Der weggang von Steve provoziert den Genesis- Mainstreampop?

    • Offizieller Beitrag

    Ich behaupte aber, dass mit dem Verbleiben von Steve mir einige ätzende Popstücke erspart geblieben wären.


    Das stimmt möglicherweise sogar: Hätte Genesis mit Steve Hacketts Märchengeschwurbelgitarre überhaupt bis in die 80er überlebt? (Ist natürlich nur ne Frage, keine These ... hab ich gelernt).

  • Das stimmt möglicherweise sogar: Hätte Genesis mit Steve Hacketts Märchengeschwurbelgitarre überhaupt bis in die 80er überlebt? (Ist natürlich nur ne Frage, keine These ... hab ich gelernt).


    Nein, Steve wäre für die Post-Progphase ein tierischer Hemmschuh gewesen. Mal davon abgesehen, dass ich nicht daran glaube, Genesis wären mit ihrem zum Teil peinlichen und geschmacklosen Weg nach der Prog-Ära den einzig möglichen gegangen, um zu "überleben", wäre Hackett an allen Ecken und Enden sperrig bis beleidigt gewesen.
    Ein "Duke" oder "Abacab" mit Hackett möchte ich mir nicht vorstellen müssen (speziell den Song "Mama" eventuell schon eher). Von daher bin ich froh, wie es gekommen ist. Es zwingt mich ja keiner, den Kram nach '83 zu hören.

    • Offizieller Beitrag

    Ich kann mir Genesis ohne The Dividing Line, ohne Fading Lights, ohne No Son Of Mine, ohne Domino, ohne The Brazilian, ohne Mama, ohne Home By The Sea, ohne Who Dunnit, ohne Heathaze, die Duke Suite, ohne Burning Rope oder Snowbond ebensowenig vorstellen wie ohne Blood On The Rooftops, ohne Los Endos, ohne The Carpet Crawlers, ohne In The Cage, ohne The Cinema Show, ohne Watcher Of The Skies, ohne The Musical Box, ohne The Knife, ohne A Winter's Tale. *


    Genesis ist für mich nur komplett denkbar, es ist ein Gesamtkunstwerk, der River Of Constant Change. Das muss man nicht mögen, aber man kann an. und hat seine helle Freude daran.


    Der Genesis Mainstreampop existiert genauso (wenig) wie der Genesis Langeweileprog. Sie hätten nie überlebt, wären nie so populär geworden, wenn sie nicht eines immer verfolgt hätten: Den River Of Contant Change. Dafür bin ich dankbar. Noch heute entdecke ich Dinge in ihrer Musiik, die ich voher nicht gehört habe. Manches hatte ja auch bestand. Das Trio, das 1992 Fading Lights live spielte, das spielte 1973 schon The Cinema Show live...



    * dass Supper's Ready fehlt, hat einen einfachen Grund: Es ist nicht so gut wie die anderen genannten Titel. Es ist Stückwerk, ein Zusammenzimmern vieler, teils genialer Songideen, aber Genesis haben es damals verpasst, daraus vernünftiges zu machen, statt dessen wurde ein Endlosstück zusammengezimmert, das eigentlich aus 4, vielleicht sogar 5 eigenständigen Songs besteht. Wer immer das hochjubeln will, kann das tun. Für mich ist Supper's Ready nicht das Überwerk von Genesis, auch wenn ich es 2007 gern gehört hätte.

  • Das stimmt möglicherweise sogar: Hätte Genesis mit Steve Hacketts Märchengeschwurbelgitarre überhaupt bis in die 80er überlebt? (Ist natürlich nur ne Frage, keine These ... hab ich gelernt).


    Du scheinst ja Steves Arbeit bei Genesis nicht besonders zu mögen. Schon wieder diese Worte Geschwurbel oder Märchen. Nun ja, für die alten Texte ist Steve nicht verantwortlich, aber für sein Gitarrenspiel.;)


  • Ich habe auch nie behauptet, dass Genesis eine gitarrenlastige Band waren. Sie waren eine keyboardlastige Band, und diese Keyboards haben sich früher wunderbar mit Steves Gitarrenspiel ergänzt, akustisch oder elektrisch. Dazu war dann Mike eben nicht fähig.
    Hättest du einige Kommentare, nicht hier, von mir gelesen, hättest du festgestellt, dass ich nicht alles nach "Wind and Wuthering" scheisse finde.:huhu:, habe sogar Beispiele genannt.


    Der letzte Abschnitt war ja nicht auf dich bezogen, bin ja nicht erst seit gestern im Forum und weiß das dir einige Sachen nach 77 gefallen. Ich habe mich damit nur auf das Schubladen denken einiger anderer Fans bezogen. Lese sowas ähnliches nunmal oft auf Youtube, da kommts einem hoch. :rolleyes:


    Aber bei einem Punkt haste Recht, sowas wie Hairless Heart oder Entangled gabs danach nicht mehr. WENN Tony und Steve mal gemeinsam an was gearbeitet haben, dann konnten sie eine echt wunderbare Atmosphäre erzeugen. Das einzige was an diesen Beispielen rankäme in entfernter Hinsicht wäre Duchess und Say It's Alright Joe(Live) und mit Fantasie Second Home By The Sea. ;)

    <!---

    The rain auditions at my window
    Its symphony echoes in my womb
    My gaze scans the walls of this apartment
    To rectify the confines of my tomb


    -->

    Einmal editiert, zuletzt von chinwildchicken () aus folgendem Grund: Schubladen ziehen? WTF, man denkt doch in Schubladen.Oder wie Dagobert in Kreisen :/

  • Allein wenn man sich Who dunnit mal reinzieht ... das hat null komma null mit Mainstream etwas zu tun. Habe das Teil jedenfalls noch nie im Radio gehört (vielleicht könnte man mal einen Wunsch an NDR2 schicken?) und ich selber wache auch nicht nachts um 3Uhr schweißgebadet auf und sage mir 'ohhh jetzt muss ich umbedingt mal 'who dunnit' reinziehen ...

    The ice-cold Knife has come to decorate the dead ... somehow

    • Offizieller Beitrag

    Du scheinst ja Steves Arbeit bei Genesis nicht besonders zu mögen. Schon wieder diese Worte Geschwurbel oder Märchen. Nun ja, für die alten Texte ist Steve nicht verantwortlich, aber für sein Gitarrenspiel.;)


    Das war ein Versuch, deine streng objektive Präsentation der Fakten im Ausgangspost auf die Schippe zu nehmen.
    "I was becoming less interested in songs that had to do with the mating ritual, and more in other kinds of romance, romances of places, things..." (so SH auf der Songbook DVD). Im Übrigen mag ich, was Steve bei Genesis gemacht hat, auch wenn er von vielleicht am ehesten verzichtbar war, weil sein Input im Vergleich zu dem der anderen weniger auffällig war. Bemerkenswerterweise begeistert mich von seinem Solooutput nur sehr weniges.

  • Ich bin mir ebenfalls nicht so sicher, ob sich für die Band alles künstlerisch befriedigend entwickelt hätte, wenn Hackett bei der Band geblieben wäre.
    Vieles was für den Solokünstler Hackett seine Berechtigung hat, kann ich mir bei Genesis nicht vorstellen, wie z. B. die Songs mit den eindeutigen King Crimson Anleihen oder so manches erg kitschiges Lied wie z. B. "She moves through memories" usw.
    Das Albumtrio Duke, ABACAB und Genesis ziehe ich jedenfalls jedem Hackettalbum mit Ausnahme von Please dont touch eindeutig vor. Das sich die Band damals massiv von New Wave beieinflussen lie,ß hat eher mit gesunden Menschenverstand zu tun, als mit hirnlosen Ausverkauf.
    Problematischer fand ich da für die Band eher den massiven Erfolg ab Mitte der 80er, bzw. den von Phil.
    Lange Pausen zwischen den Alben, dafür lange und zermürbende Tourneen, und eine Band die schlicht und ergreifend damit zufrieden war, zu funktionieren.

  • Habe jetzt nur sehr schnell drüber geschaut, daher ein halbherziges mea culpa, falls es schon Erwähnung fand.


    Das Genesis immer kommerzieller wurden ist in der Tat ein Prozess der schon sehr früh begann, wenn auch zu jenem Zeitpunkt längst nicht so inflationär wie zu späteren Zeiten. Einige Titel wurden dabei ja bereits genannt. Wenn mich mein stark malträtierter Denkmuskel nicht täuscht war einer der Gründe warum Philips ging ja auch die (kommerziellere) Ausrichtung der Band. Kann auch sein das er damals nur meinte, der Weg den die Band einschlug gefiele ihm nicht und das ich das kommerziell jetzt hinzu fantasierte.


    Auch bilde ich mir ein, das I know what i like (immerhin der erste UK Hit der Band) hauptsächlich Steves Werk war. Auch Carpet Crawlers würde ich nun nicht im Umfeld ultrainnovativer Musik vermuten. Es ist für mich in jeder Version deutlich poppig, mit Peter wunderschön, mit Phil kaum zu ertragen (jaja, meine Meinung... :rolleyes: ).


    Selbst "The knife", wenn auch eher Rock, ist mainstreamiger als der Rest des Albums.


    Andere Beispiele wurden ja bereits genannt und es erscheint mir müsig, diese jetzt auszuweiden.

    Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.