TotW: [05.-11.08.13]: PETER GABRIEL - Digging In The Dirt

    • Offizieller Beitrag

    Bewertung des Tracks "Digging In The Dirt" nach Schulnoten 76

    1. 15 Punkte (überragend) (19) 25%
    2. 14 Punkte (sehr gut) (23) 30%
    3. 13 Punkte - sehr gut (1-) (14) 18%
    4. 12 Punkte - gut (2+) (5) 7%
    5. 11 Punkte - gut (2) (7) 9%
    6. 10 Punkte - gut (2-) (4) 5%
    7. 9 Punkte - befriedigend (3+) (0) 0%
    8. 8 Punkte - befriedigend (3) (3) 4%
    9. 7 Punkte - befriedigend (3-) (0) 0%
    10. 6 Punkte - ausreichend (4+) (0) 0%
    11. 5 Punkte - ausreichend (4) (0) 0%
    12. 4 Punkte - schwach ausreichend (4-) (0) 0%
    13. 3 Punkte - mangelhaft (5+) (0) 0%
    14. 2 Punkte - mangelhaft (5) (1) 1%
    15. 1 Punkt - mangelhaft (5-) (0) 0%
    16. 0 Punkte - ungenügend (6) (0) 0%

    Track of the Week - 05.08.2013 - 11.08.2013


    PETER GABRIEL - Digging In The Dirt

    Jahr:
    1992
    Album: US
    Arbeitstitel: -
    Credits:
    Gabriel
    Lyrics: ja
    Länge: 5:18 (Album-Version), 7:28 (Rich E Mix mit weiterer Strophe)
    Musiker: Gabriel, Rhodes, Levin, Katche
    live gespielt: 1994, 1994, 2000, 2002, 2003, 2005, 2007, 2009, 2010, 2011, 2012
    bekannte Coverversionen: -



    Bemerkungen: .Die erste Single des US-Albums war wieder mal ein Kontrastprogramm. Statt ein "schönes" Video zu produzieren, schuf Gabriel etwas agressives, verstörendes. Dazu hatte der Song kaum gradlinige Soundelemente, sondern wabert und pumpt mit eher ungewöhnlichen Sounds nach vorn. Digging In The Dirt wurde bald ein Live-Klassiker - die beste Live-Version hatte der Song vermutlich auf der Growing Up Tour, da dort die größte Energie und Wucht transportiert wurde. Optisch war die Secret World Tour für diesen Song das Highlight.





    * Ergänzungen zu den Angaben bitte ggf per PN an Christian, Turn It On Again, Steffen oder martinus schicken.


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  • Voll mein Thema und gerade in den letzten Tagen in allen Varianten durchgehört, laut. 15 P.


    DIES IST KEIN POPSONG ! This is for real.


    Ein klasse Track. Von anderen werden musikalisch zwei Punkte mitunter kritisiert, beides kann ich nachvollziehen, ist mir aber egal. (Wenn jemand nicht auch selbst von ähnlichen Konstellationen belästigt wird, erschließen sich die kritisierten Passagen nicht so leicht):


    Der Stay with me-Teil des Refrains kommt im Verhältnis zur Wucht der Textphasen extrem viel weicher.
    Für manche ist damit die rockige, fetzige Stimmung gestört - für mich ist just das gerade reizvoll, weil die gegeneinander gestellten hart/weich Linien ein Hin-und-Her spiegeln, das intensive Beziehungen prägt.
    Schlimmstenfalls zersetzt solche Widersprüchlichkeit die Substanz. Im Original Video von 92 hat er das in eine tolle Bildsprache übersetzt.
    Kritisiert werden zudem einige musikalische Längen. Aber auch das spiegelt für mich gleich mehrere innere Zustände, einmal das >Auf der Stelle treten< bei der Suche nach dem, was wirklich hinter einem Gefühl (Eifersucht, Wut) steckt. Und das >Auf der Stelle treten< in einer Beziehung, wenn sich negative und positive Gefühle derart die Waage halten, dass alle Power blockiert wird. Gut kommt das rüber im >> Raw Stylus Mix


    Auch bildlich hat er eine tolle Sprache gefunden - im Video sowie im fantastischen Artwork von Evru.
    Pure Kunst- wie er in SWL das Bild findet, die Headkamera auf seine müden Augenringe zu focussieren - genial
    https://www.youtube.com/watch?v=X4HpOaASy34


    Mit Peters Tendenz zur Selbstzerfleischung habe ich nicht die Probleme wie andere.
    Textlich lässt er uns teilhaben an seiner Therapie und der Aufarbeitung seelischer Konflikte.
    Präzise wie selten findet er Bilder für den inneren Kampf in wenigen Zeilen > Lyrics


    Nachtrag wegen Herma:
    Für mich sind Texte meistens wichtig (sonst könnte man lalala auf instumentals legen),
    Peters Texte oft besonders wichtig und dieser noch besonderser, auch wenn er eigentlich kurz ist.
    Mitunter packt er auf eine bereits komponierte Melodie zuerst in gabrielisch und dann immer ausformulierter seine Lyrics nachträglich auf die Musik, aber hier meine ich ist er umgekehrt vorgegangen.


    [PS und zum Hintergrund: Einerseits kann eigentlich jeder froh sein, der das alles n i c h t so sehr aus dem eigenen Erleben kennt... (seufz). Andererseits ist Intensität das Salz in der Nordsee ;) ]

    13 Mal editiert, zuletzt von Get-in-to-get-Out () aus folgendem Grund: ich musste nochmal nachtragen..Das mit Herma und den Texten läßt mich nicht los.

  • 14 Punkte für einen der absoluten Peter Gabriel Klassiker! Ein düsteres Meisterwerk, was hier abgeliefert wurde. Die besten Stellen sind natürlich die 'This time, you've gone too far...' Stellen wo Peter sich komplett seinem inneren Psycho hingibt. So viele aggressive, so viele zurückhaltende, weiche Stellen. Das Outro ist dann nochmal ein kleiner Höhepunkt dieses einzigartigen Songs. Einziger negativer Punkt ist wieder die Produktion der Us, wo dieses Stück nicht so reinknallt wie es eigentlich sollte. Habe auf einer chinesischen Seite das Video zu Digging gefunden und da knallt der Sound dermaßen rein, dass es eine reine Wonne ist! Ach ja, das Video, auch wenn die Technik aus heutiger sicht klar veraltet ist, so ist es immer noch irgendwie beeindruckend (insbesondere die Strand-Szene mit dem von seinen Eltern gepiesakten Jungen ist irgendwie genial...).


    Endlich mal wieder ein echter Klassiker aus dem Gabriel Oevre von denen es ja noch einige zu entdecken gibt :)

  • 13 Punkte, weil mich die privaten Wehwehchen von Künstlern so gegen null interessieren (huhu Phil... ;) ) und zum anderen weil es dann aber doch ein klasse Stück Musik ist.

    Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.

  • 15 Punkte


    Hier stimmt alles!


    Es war die Vorauskopplung des ersten Gabriel-Albums, dessen Veröffentlichung ich bewusst miterlebt habe, in einer Zeit als MTV (besonders bei mir) eine große Rolle gespielt hat und Musikvideos eigenständige Kunstwerke waren (die von Gabriel ja in besonderer Weise). Ich weiß noch genau, wie lang der Sommer 1992 war, weil ich sehnsüchtig auf die Veröffentlichung von Us im Herbst gewartet habe...

  • Besser geht's nicht = 15 Punkte.


    Mein Favorit ist die Version der Secret-World-Tour (bisschen aufgepimpt im Studio, aber geil gemacht).

  • Der Song ist großes Lichtspielhaus. Gelungene Melange aus Kraft, völliger Ruhe und Ohrschmeichelndem (ich beziehe mich auf die Musik, der Text ist mir gerade egal). Gerade die Growing-Up-Version hat es angetan, die hat am meisten den Schmiss, den man der Studioversion garnicht zutraut.
    Die Orchestervariante fand ich beim Konzert aber leider ziemlich misslungen (ich hab es seit dem nicht mehr gehört, also weiß ich nicht mehr, warum), da waren meine Erwartungen wohl höher.
    14 Punkte.

    • Offizieller Beitrag

    In der Regel haben alle Leute, die das harte, rockige bei der GUL Version liebten, mit der Orchesterversion Probleme, weil sie das natürlich nicht liefert. Ich mochte sie trotzdem, weil sie noch mit am mutigsten von allen Orchesterversionen PG-eigener Stücke ist und mit schönen Disharmonien spielt (und damit ähnliche Effekte verfolgt wie die Brachialität der Liveversion).

  • 13 Punkte, weil mich die privaten Wehwehchen von Künstlern so gegen null interessieren (huhu Phil... ;) )


    Ichse michse sehn das anders. Phil weiß ich jetzt nicht so. Aber hier und da gibt es Künstler, für die sind seelische Narben, innerer Aufruhr, Alarm in Tüten eine dringend nötige Antriebsfeder für ihr Schaffen. Von bekannten Malern weiß man, dass sie sich sozusagen extra verliebt haben in neue Musen, um das nächste Werk angehen zu können. Als follower eines Künstlers interessiert mich der Hintergrund, aber Du hast Recht, der Grat zwischen billig-neugierigem Klatsch und einem ernsthaft-historischen Verstehen ist schmal.


    Peters schrieb und komponierte seine besten, kraftvollsten, stärksten Stücke auffällig oft, wenn er entweder frisch verliebt war oder im Gegenteil wenn er Konflikte aufgearbeitet hat. Digging in the Dirt wird mit dem Ende seiner intensiven Beziehung zu Rosanna Arquette in Verbindung gebracht (die Datenlage ist unklar, einige Fans der Rosanna-Seite datieren den endgültigen splitt auf 1993, andere berichten von mehrfachem on-and-off seit 1991). Vielleicht ist es auch seinem Gefühlschaos zu verdanken, dass er bei Us die Produktion nicht besser
    kontrolliert hat.


    In einem der Nachbarthreads wird heftig gemault, weil er seit so langer Zeit kein neues Material liefert. 2006 gab er einen Hinweis ausgerechnet gegenüber Rosanna, die ihn neben anderen Rockgrößen für ihren Doku-Film interviewte >> "Ich versuche, ausbalancierter zu leben, indem ich genug NORMAL-LEBEN integriere, aber da ist diese Energie und dann gibt es diese Versuchungen, aber ich denke, je älter man wird... " ( Es folgt ein schulterzuckendes "I had my sort of middle period when I was doing my running around - you may be aware of that. I'm a bit more settled now.") >> synop interview 2006 . In dieser für ihn sicher ungewohnten "Normalphase" arbeitet er nun sozusagen alles Liegengebliebene ab. Für die Zukunft kommt es darauf an, ob er einen neuen Ersatz-Antriebs-Motor finden kann o d e r (sobald die Jungs aus dem Flaum raus sind) sich wieder der gewaltigen Kraftquelle und dem Flux-Kondensator in seinem Inneren zuwendet.


    Damit dann wieder

    Zitat von Herma

    ein klasse Stück Musik

    mich wegwäscht.

    5 Mal editiert, zuletzt von Get-in-to-get-Out () aus folgendem Grund: Nachtrag: Echt jetzt? Die Texte sind egal ? Und deren Hintergründe erst recht ???

  • Zitat

    Ichse michse sehn das anders. Phil weiß ich jetzt nicht so. Aber hier und da gibt es Künstler, für die sind seelische Narben, innerer Aufruhr, Alarm in Tüten eine dringend nötige Antriebsfeder für ihr Schaffen. Von bekannten Malern weiß man, dass sie sich sozusagen extra verliebt haben in neue Musen, um das nächste Werk angehen zu können. Als follower eines Künstlers interessiert mich der Hintergrund, aber Du hast Recht, der Grat zwischen billig-neugierigem Klatsch und einem ernsthaft-historischen Verstehen ist schmal.


    Peters schrieb und komponierte seine besten, kraftvollsten, stärksten Stücke auffällig oft, wenn er entweder frisch verliebt war oder im Gegenteil wenn er Konflikte aufgearbeitet hat. Digging in the Dirt wird mit dem Ende seiner intensiven Beziehung zu Rosanna Arquette in Verbindung gebracht (die Datenlage ist unklar, einige Fans der Rosanna-Seite datieren den endgültigen splitt auf 1993, andere berichten von mehrfachem on-and-off seit 1991). Vielleicht ist es auch seinem Gefühlschaos zu verdanken, dass er bei Us die Produktion nicht besser kontrolliert hat.


    In einem der Nachbarthreads wird heftig gemault, weil er seit so langer Zeit kein neues Material liefert. 2006 gab er einen Hinweis ausgerechnet gegenüber Rosanna, die ihn neben anderen Rockgrößen für ihren Doku-Film interviewte >> "Ich versuche, ausbalancierter zu leben, indem ich genug NORMAL-LEBEN integriere, aber da ist diese Energie und dann gibt es diese Versuchungen, aber ich denke, je älter man wird... " ( Es folgt ein schulterzuckendes "I had my sort of middle period when I was doing my running around - you may be aware of that. I'm a bit more settled now.") >> synop interview 2006 In dieser Normalphase arbeitet er nun sozusagen alles Liegengebliebene ab. Für die Zukunft kommt es darauf an, ob er einen neuen Ersatz-Antriebs-Motor finden kann o d e r (sobald die Jungs aus dem Flaum raus sind) sich wieder der gewaltigen Kraftquelle und dem Flux-Kondensator in seinem Inneren zuwendet.


    Das ist alles sicherlich nicht falsch und von mir auch unbestritten, doch ist mir zumindest der Text in solchen Sachen dann doch ziemlich egal, weil mir das Privatleben des Menschen völlig am Hut vorbei geht. Wie oft er mit welcher und warum und wo das geschrieben steht, das alles sind für mich Informationen, die in anderen Ohren besser aufgehoben sind als in meinen. ;) Wenn ihm Liebesstress aber dabei hilft, weiterhin solch starke Lieder zu schreiben (Text mal ausgeklammert, da wie erwähnt für mich uninteressant), dann wünsch ich ihm vom ganzen Herzen noch so manchen Bruch. ;)

    Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.