TotW [17.12.-06.01.13]: ANON - Pennsylvania Flickhouse

    • Offizieller Beitrag

    Bewertung des Tracks "Pennsylvania Flickhouse" nach Schulnoten 29

    1. 15 Punkte - überragend (0) 0%
    2. 14 Punkte - sehr gut (1) (0) 0%
    3. 13 Punkte - sehr gut (1-) (0) 0%
    4. 12 Punkte - gut (2+) (1) 3%
    5. 11 Punkte - gut (2) (1) 3%
    6. 10 Punkte - gut (2-) (2) 7%
    7. 9 Punkte - befriedigend (3+) (3) 10%
    8. 8 Punkte - befriedigend (3) (1) 3%
    9. 7 Punkte - befriedigend (3-) (4) 14%
    10. 6 Punkte - ausreichend (4+) (5) 17%
    11. 5 Punkte - ausreichend (4) (7) 24%
    12. 4 Punkte - schwach ausreichend (4-) (2) 7%
    13. 3 Punkte - mangelhaft (5+) (2) 7%
    14. 2 Punkte - mangelhaft (5) (1) 3%
    15. 1 Punkt - mangelhaft (5-) (0) 0%
    16. 0 Punkte - ungenügend (6) (0) 0%

    Track of the Week - 17.12.2012 - 06.01.2013


    ANON - Pennsylvania Flickhouse


    Jahr: 1966
    Album: Pennsylvania Flickhouse (Fanclub-Single)
    Arbeitstitel: unbekannt
    Credits:
    Richard Macphail, Anthony Phillips, Mike Rutherford, Rivers Job, Rob Tyrrell
    Lyrics: ja
    Länge: 2:59
    Musiker: Richard Macphail, Anthony Phillips, Mike Rutherford, Rivers Job, Rob Tyrrell


    live gespielt: 1966
    bekannte Coverversionen: keine



    Bemerkungen: Der mit Sicherheit älteste Song, der hier überhaupt Track der Woche werden kann, ist paradoxerweise erst 2011 veröffentlicht worden. Geschrieben wurde er von einer der beiden Schulbands, aus deren Mitgliedern sich später eine Gruppe namens Genesis bilden sollte, und eingespielt während ihrer allerersten Stunde in einem professionellen Aufnahmestudio. Damals wurde nur ein Azetat daraus, bis Anthony Phillips, Mike Rutherford, Richard Macphail und der Rest der Band (bzw. deren Erben) it die Erlaubnis gaben, die CD anläßlich des 20-jährigen Bestehens des Fanclubs in einer hochwertig ausgestatteten Single offiziell zu veröffentlichen. Unser Track für den Rest des Jahres, meine Damen und Herren: Pennsylvania Flickhouse!

  • Beim Anhören frage ich mich, wie das werte Auditorium wohl meine Übungsraumaufnahmen von 1989 einschätzen würde,wenn die noch existieren würden - das Urteil wäre wohl vernichtend - und das völlig zu recht: Holprig,unpräzise,einfach schlecht.


    Dagegen wirkt das ,was Gene...äh Anon hier eingespielt haben nicht zuletzt dank der archäologischen Arbeit von TM geradezu professionell.
    Dennoch kann dieses Stück unmöglich mit der Musik unserer Genesis gemeinsam ins Rennen geschickt werden. Das ist eine juvenile Rockmusikübung und ein Kind seiner Zeit. Sicherlich haben die Jungspunde wie die Stones 2 Jahre zuvor klingen wollen und live ist diese Nummer damals sicher total abgegangen.


    Ich bin jedenfalls heilfroh,dieses Stück mit dem großartigen Cover und Booklet mein eigen nennen zu können-Nochmals ein Riesendank an alle Beteiligten - und sollten eines Tages noch ältere Aufnahmen (Gabriel im Schulchor oder Banks an der Kirchenorgel) auftauchen,so würde ich sie mit ebensoviel Interesse und Freude vernaschen!!


    Für sich genommen (und ohne Berücksichtigung des spielerischen Vermögens) und ohne direkten Vergleich ist PF eine flotte,treibende Beatnummer mit einer prägnanten Hookline, die ich mir gerne anhöre!


    10 P

    Hier steht nichts wichtiges! Trotzdem danke für's Lesen.

  • Eine echte Perle für den Track of the WeekS naja ein längerer Track ist ja mittlerweile Tradition zum Jahresende was mich besonders freut das es diesmal wieder pünktlich oder besser überpünktlich losgeht.


    Zum Song: 5 Punkte.


    WEIL gefällt mir nicht wirklich aber ein "Kind" soll man nicht entmutigen.

    • Offizieller Beitrag

    Blende ich mal den "das ist ein historisch wichtiges Zeitdokument"-Faktor aus und höre mir den Song einfach mal unvoreingenommen an, so bleibt bei mir nur hängen, dass es wie 0815-Beatmusik aus der Zeit klingt. Kompositorisch ist da nichts herausstechendes dran, nichts was den Song aus der ganzen Masse von Beatmusik-Songs der Zeit herausheben würde. Noch dazu nicht sonderlich toll gespielt (ok, wann war Beatmusik schon überhaupt mal wirklich gut gespielt) oder eingesungen.


    Kurz: nicht originell, recht langweilig, nichts besonderes. Und es gefällt mir nicht. Da war so einiges auf der "From Genesis To Revelation" schon besser (und da waren schon kaum Glanzstücke drauf).


    3 Punkte (wohlgemerkt ohne den "historisch bedeutend"-Faktor gerechnet)

  • Da haben sich junge aufstrebende Schüler aufgemacht, um dem dem Alltag ihrer schnöden englischen Existenz zu entkommen. Erster Versuch, aus dem dann Erstaunliches werden sollte, immer zeitgemäß, manchmal auch der Zeit voraus ...


    aber man hört auch den mainstream ....


    was das Ende von Genesis vorausnahm

    • Offizieller Beitrag

    Anthony Phillips, der diesen Song ungeachtet der angegebenen Credits allein geschrieben hat, war zum Zeitpunkt der Aufnahme gerade mal zarte 14 Jahre alt, Mike Rutherford war 15!


    Beide waren sicherlich keine Wunderkinder wie etwa Stevie Wonder oder Michael Jackson - mehr Originalität von ihnen zu erwarten, wäre absurd. Sie waren Jungs mitten in der Pubertät, ganz normale Oberschüler, die sich natürlich an den großen Vorbildern ihrer damaligen Lieblingsbands orientierten. So ist es überhaupt kein Wunder, dass dieser Song klingt wie eine billige Rolling Stones-Kopie: er ist eine billige Rolling Stones-Kopie!


    Jedenfalls auf den ersten Blick. Auf den zweiten Blick kommt man nicht umhin, einen gewissen Respekt zu empfinden. Zum einen ist der Song selbst durchaus achtbar komponiert, es gibt eine Strophe, eine Bridge, einen Break vor dem Chorus, einen Instrumentalteil mit Gitarrensolo, alles da und alles am richtigen Platz - das ist klassisch und unterscheidet sich nicht von den populären Songs seiner Zeit. Die Formel hatten sie also schon herausgefunden. Der Text ist in seiner vordergründigen Zweideutigkeit nicht unwitzig und der Titel wenigstens ein bisschen originell.
    Zum anderen ist da ein Sänger, der es scheinbar mühelos schafft, selbstbewusst und cool zu wirken. Richard Macphail war vermutlich ein großartiger Performer - eine sog. Rampensau, die jede Band in dieser Zeit brauchte, um Aufmerksamkeit zu erregen. Die Gitarrenarbeit ist OK, der Sound typisch scheppernd, das Solo etwas banal, die Fingerfertigkeiten ließen halt noch zu wünschen übrig. Die Drums gehen auch noch halbwegs, Charlie Watts war damals auch nicht viel besser.


    Leider ist Rivers Job am Bass eine einzige Katastrophe. Man kann förmlich spüren, wie er bei der Aufnahme mit seinem Instrument gekämpft hat. Wohl viel zu sehr darauf bedacht, sich nicht zu verspielen, hat er das Timing völlig außer acht gelassen - fast jede Note kommt deutlich zu spät und bewirkt, dass der Rhythmus noch schleppender klingt als beabsichtigt - die Stones waren auch nicht wirklich für ihr Timing berühmt. Und Mitte der 1960er Jahre war das ohnehin noch nicht unbedingt erste Priorität einer Rhythmusgruppe - auch bei vielen professionellen Bands dieser Zeit lässt sich das feststellen. Aber: hätten die Ingenieure im Tony-Pike-Studio die Band auch nur ansatzweise ernst genommen, hätten sie ihnen dies eigentlich nicht durchgehen lassen. Aber da kamen eine Handvoll Kinder ins Studio, hatten Geld für vielleicht drei Stunden von den Eltern geborgt und wollten einen Song aufnehmen, der im Wesentlichen aus diesem neumodischen Krach bestand.


    Unter diesen Bedingungen ist die Qualität der Aufnahme geradezu erstaunlich gut - auch wenn Ant nicht müde wird, zu betonen, dass das erste, von Brian Roberts aufgenommene Demo mit Mick Colman als temporärem Ersatz für Mike deutlich besser gewesen sein soll. Die Pike-Studio-Aufnahme die wir leider als einzige kennen, bezeichnet er dagegen als matt, kraftlos und verwässert.
    Dennoch ist hier dieser großartige Enthusiasmus zu spüren, den man bei Schülerbands oft beobachten kann. Ungeachtet der handwerklichen Fähigkeiten war man offensichtlich mit Feuereifer dabei - wahrscheinlich hatten alle rote Bäckchen im Studio und anschließend haben sie stolz die Actetat-Singles nach Hause getragen und den Eltern und Geschwistern vorgespielt.