GENESIS - 30 Jahre "We Can't Dance" - die Jubiläumsumfrage und Rückblicke

    • Offizieller Beitrag

    Benenne die Deiner Meinung nach 5 stärksten Songs der We Can't Dance sessions 748

    1. Fading Lights (144) 19%
    2. Driving The Last Spike (132) 18%
    3. No Son Of Mine (125) 17%
    4. Dreaming While You Sleep (120) 16%
    5. On The Shoreline (Non-Album Track) (59) 8%
    6. Living Forever (44) 6%
    7. I Can't Dance (35) 5%
    8. Jesus He Knows Me (33) 4%
    9. Hold On My Heart (18) 2%
    10. The Way Of The World (10) 1%
    11. Tell Me Why (9) 1%
    12. Since I Lost You (9) 1%
    13. Never A Time (7) 1%
    14. Hearts On Fire (Non Album Track) (3) 0%

    Im November 1991 erschien mit We Can't Dance das letzte Album mit Phil Collins als Sänger und, viel wichtiger, als Schlagzeuger der Band.


    Das Album warf sechs Singles ab, von denen nur eine (No Son Of Mine) eine nennenswerte Reputation unter den Fans hat. Songs wie Dreaming While You Sleep, Fading Lights, Driving The Last Spike oder Living Forever genossen weit mehr Ansehen.


    Für manche war es ein ausgereiftes, typisches Genesis-Album, für andere der Graus.


    Aber erinnern wir uns - wie empfanden wir dieses Album 1991? Wie sehen wir es heute im Gesamtkomtext. Vielleicht gelingt ja eine interessante Diskussionen - ohne Polemik oder irgendwelche persönlchen Angriffe, mit guten Argumenten und Begründungen...


    Ausgangspunkt könnte ja die it-Rezension sein


    Deutscher Genesis Fanclub it: Genesis - We Cant Dance - CD Rezension

  • Ich erinnere: Der "Invisible touch"-Schock Jahre zuvor hatte tiefe Spuren hinterlassen. Das Verhältnis zu meiner Lieblingsband war stark angekratzt, es gab ein Misstrauen gegenüber dem neuen Album, da ich erwarten musste, es würde wieder ein oberflächliches, uninteressantes Pop-Album werden.
    Aber - ich weiß nicht genau von wem - es war zu hören, auf dem neuen Album würde es auch wieder eine Hinwendung zu musikalisch vielfältigeren Songs geben. Es würde wieder eher ein in sich geschlosseneres Album mit längeren Instrumentalteilen werden. Da entstand dann bei mir ein wenig Hoffnung. Und erst recht, als ich die 2-3 Longtracks auf einem im Vergleich zu "Invisible touch" auch ausdrucksstärkeren Cover (erinnerte mich so ein bisschen an die "Duke"-Zeit) sah.


    Der erste Hördurchlauf war dann - na ja. Viele Kröten dabei. Nichts richtig Fesselndes. Aber vielleicht gingen ja "Fading lights" und "Dreaming while you sleep", vielleicht auch der ein oder andere Part aus "Living forever" auf Dauer...?


    Noch ein paar Mal gehört, dann war klar: Noch schlimmer als "Invisible touch". Noch peinlicher, da diese sentimentale, plakative Betroffenheitsschiene fast von A-Z durchging. Da ist mir ein netter, harmloser Popsong einfach viel lieber als das Suhlen in Rührseligkeiten. Ging für mich einfach gar nicht.
    Die Instrumentalteile verloren auch recht schnell ihren Reiz: Sie erwiesen sich als nicht dauerhaft haltbar, dafür waren sie zu schlicht und ohne die großen zündenden Momente.
    Heute jedenfalls steht das Album gar nicht mehr in Reichweite: Es ist in die Abseite verbannt, wo die Fehlkäufe stehen, die eh nicht mehr gehört werden.


    Eine positive Überraschung aber hielt "We can't dance" für mich bereit: "I can't dance", das ich schon anfangs belustigt, aber ohne großes Interesse zur Kenntnis nahm, hat sich in meinen Ohren zu einem richtig, richtig guten Popsong entwickelt, den ich wirklich sehr schätze. Ist mit Abstand mein Lieblingssong des Albums.

  • Dies war das erste Genesis-Album, dass ich mir damals nicht mehr zugelegt habe.
    Mit anderen Worten: Da hörte es bei mir auf... :(

    Allenfalls fand ich das Video zu "Jesus He Knows Me" amüsant, weil hier mal wieder so richtig schön in "britischem-Schwarz-Humor" vom Leder gezogen wird. ;)
    Da zeigte nicht nur PC seine schauspielerisch-komödiantischen Qualitäten, sondern auch z.B. der sonst gemeinhin etwas "stiff" wirkende Tony kommt witzig rüber.

    Später erst fand ich Zugang zu den Stücken "Fading Lights" u. "Driving The Last Spike" durch das Live-Album "The Way We Walk Vol. 2- The Longs".

    Habe diese beiden Tracks dann später auch bei anderer Gelegenheit, live als "typisch-Genesis" (PC-Ära) ziemlich "atmosphärisch" erlebt. Wofür ja v.a. Tony´s Key-Parts sorgen.

    Ansonsten war da aus meiner Sicht aber eher: "Ende im Gelände"... :sleep:

    PACKUNGSBEILAGE MIT WARNHINWEISEN:
    Alle hier von mir geposteten Beiträge stellen lediglich meine ganz persönliche und somit subjektive Ansicht dar! ;)


    "...Download love and download war
    Download the shit you didn´t want
    Download the things that make you mad
    Download the live you wish you had..."


    Nordlichter Stargast ´2012 !

  • Kann mich townman überhaupt nicht anschliessen. Für mich ist es ein gelungener Abschluss einer Ära. Eine vielfältige Mischung von Pop/Rock und Prog-Songs (wie auch schon auf Invisible Touch). Für jeden Fan sollte also eigentlich etwas dabei sein. Vom rockigen We can't dance bis zum mitreissenden, melancholischen Fading Lights (was auch doppelt melancholisch ist, weil es ja auch das letzte Stück mit Collins ist).


    Von meiner Seite aus also ein sehr gelungener Abschluss und das Album höre ich immer wieder gerne.

  • Ich bin ein Spättäter gewesen und erst so richtig 1987 zu Genesis gekommen. Was aber ncht heisst, dass mir nur die neuen Dinge gefallen würden. Ganz im Gegntum.
    Aber WCD war das erste Genesis Album auf das ich als Fan gewartet habe und hingefiebert.
    Ich weiss ich bin damals Donnerstags schon unterwegs gewesen um es zu bekommen. Ich habe die dann mit deutlichem Preisaufschlag in einem Laden bekommen und gleich angehört. Es war damals ja noch schwerer vorab an Teaser zu kommen. Ich erinnere mich an das erste mal NSOM im Radio.


    Ich fand die CD von Anfang an gut. Mir haben es einige Liede angetan und andere nicht. Eines ist mein All-time non-favorite.
    Non son hat mir immer gefallen. Dreaming whlle you sleep finde ich toll. Das Video zu ICD und Jesus sind wrkltich gelungen. Die langen Songs sind zwar keine Meilensteine, aber eine zeitlang fand ich Driving the last spike gut, aber irgendwann hatte ich auch genug davon. Fang lights ist ein Lied das mir immer gefallen hat. Die kurzen Popliedchen sind solala und Hold on my heart eine Zumutung


    Insgesamt ein sehr gute Album, nicht das Beste aber auch nicht das übelste.


    Ich erinnre mich auch gerne daran das erste mal Genesis Live zu sehen und den Start des Fanclubs.


    ME

    • Offizieller Beitrag

    whodunnit, wenn du ein Spättäter bist, dann bin ich ein Zu-Spät-Täter? Mein erstes G-Konzert war das We Can't Dance-Konzert in Hannover (das zweite von den dreien, wenn ich mich richtig erinnere).


    No Son Of Mine ist immer noch relevant und auch gut gealtert, will heißen,ich kann es auch heute noch ohne Fremdschämfaktor hören. I Can't Dance war ein musikalischer Witz, und als solcher... Beim hundertsten Mal zündet die Pointe eben nicht mehr (und dass das Video besonders deswegen witzig war, weil es Werbung für einen Hosenhersteller auf die Schippe nimmt, ist heute vermutlich auch kein Allgemeingut mehr).
    Zusammen mit Hold On My Heart sind das die drei Stücke, die man auch heute noch ab und an im Radio hört.
    Die anderen Stücke rangieren irgendwo unter "ganz nett"; hervorzuheben ist aus meiner Sicht Driving The Last Spike, weil es schon damals nicht funktioniert hat (für mich); sehr gelungen: Fading Lights. Wenn das letzte Stück auf einem Album genauso gut der Schluss-Stein einer Bandkarriere sein könnte, dann ist da etwas Gutes entstanden.


    WCD gehört zu den Genesis-Alben, die ich selten höre. Das liegt vielleicht daran, dass ich die richtige Stimmung dafür noch immer nicht gefunden habe: Wenn mir nach mittelalterlich-retro-"Conquest Of Camelot" ist, lege ich Nursery Cryme auf, zum Im-Nebel-aus-dem-Fenster-schauen taugt mir Wind & Wuthering. Einzelne Stücke von We Can't Dance haben eine klare Stimmung, aber das Album insgesamt hat kein übergreifendes Flair, und darum kommt's bei mir nicht so oft in die Ohren.

  • 1991 , mit 20 Jahren kannte ich genesis schon eine ganze Weile. Mit 14 hörte ich bei meinem Schulkameraden Jose Miguel eine enorm zerkratze Schallplatte namens Foxtrott, die der auf dem Flohmarkt gekauft hatte und wir fragten uns,ob diese Platte von der gleichen Band stammte,deren Song Mama gerade überall im Radio lief. Die Platte schenkte mir der gute schließlich und so konnte ich Genesis kennen und lieben lernen. Irgendwann kam "Invisible Touch" auf den Markt und ich hatte den blubbernden 80er Jahre -Sound schon richtig hassen gelernt, weshalb ich die Scheibe damals nicht kaufte.


    Ganz anders war es 91 mit "We can`t dance". Die Besprechungen,die ich damals las, waren verheißungsvoll: Es war von einem natürlicheren Sound und längeren Stücken und etwas mehr Ernsthaftigkeit die Rede.
    Die erste Single,die ich hörte (I Can`t Dance) fand ich damals blöde und langweilig, das Video allerdings lustig.
    Beim ersten durchhören der LP hatte ich tasächlich erstmal einen recht positiven Eindruck. Es war ein "echt" klingendes Schlagzeug zu hören,die 80er Jahre schienen nun auch endlich akkustisch vorbei zu sein, ich hatte bei einigen Stücken den Eindruck,dass die Band tatsächlich live im Studio spielete, und einige Stücke mochte ich. "Jesus he knows me" fand ich humorvoll "No son of mine" sprach mein Popohr durchaus an. Das alleine war schon tausendmal mehr, als "invisible Touch" jemals bei mir bewegt hatte. Also erstmal eine klare Verbesserung!!


    Dennoch habe ich das Album als ganzes vielleicht nur 5 mal durchgehört. Es hat mich einfach nie gereizt. Ich bin im Herzen Progger. Ich habe nichts gegen gute Popmusik und einige der Stücke sind ganz gute Popsongs, aber sie stehen in Konkurenz zu zigtausend anderen Ihrer Art. Ich höre da einfach nichts herausragendes. Am meisten haben mich die "Longtracks" enttäuscht. Mit Ausnahme von einigen Momenten in "fading Lights" bleiben alle Musiker sehr weit unter Ihren Instrumentellen Möglichkeiten. Insbesondere TB dudelt sich da einen Kram zurecht, dass ich manchmal nur mitleidig lächeln kann. Untertroffen hat er sich dann nur noch auf CAS, wo mir selbst das Mitleid verging.


    Fazit: Ersteindruck- hoffnungsvoll, besser als IT, aber der Progger weinte! 5/15 Punkten


    Heute: Nein,das war nix, warum sollte ich mir das anhören, wenn es so viel intreressanteres von viel jüngeren und hungrigren Musikern gibt. Vielleicht gibt`s nochmal eine Chance, sollte ich mir das rote Boxset jemals kaufen( das hat bei Abacab auch schon geholfen). Aber im Moment steht das Album mit 2/15 Punkten nur äußerst knapp vor CAS(0.5/15).


    <Nachtrag: Fans der Scheibe bitte nicht persönlich nehmen. Ich habe nur meine Eindrücke schildern wollen, und akzeptiere natürlich Eure Ansichten!Meinetwegen können gerne unterschiedlichste Bewertungen nebeneinander stehen bleiben!

    Hier steht nichts wichtiges! Trotzdem danke für's Lesen.

    7 Mal editiert, zuletzt von revelation ()

  • Also die erste Single die ich hörte war No son of mine morgens im Autoradio. Ich dachte: "Huch, der olle Collins. Naja, wenigstens ein knackiger Sound. Man muß ja schon froh sein wenns kein Weichspülergedudel oder Plastikgeklapper ist." Radiosprecher: "Das war die neue Single von Genesis: No son of mine". "Jau", dacht ich, "man wird bescheiden......" Trotzdem freute mich das es ein Lebenszeichen meiner Helden gab. Also wurde brav gekauft. Ich hörte es mir an und war nicht richtig enttäuscht. Es war eher die Erleichterung dass es nicht so leichtfüssig dahergeklimpert kam wie Invisible touch. An dem Tag an dem ich zum ersten mal I can´t dance im Radio hörte kam in den Nachrichten dass UnsFreddie den Weg über den Jordan genommen hat. Werde ich nie vergessen.

  • Aufgrund dessen, dass ich mit meinen 21 Jahren noch ziemlich jung bin, habe ich nicht so tolle Geschichten wie ihr :(


    Ich weiss noch wie heute, wie ich im alten Golf II von meinem Vater saß und mit 6 Jahren zum ersten mal "I cant Dance" hörte. Ich fands damals natürlich richtig cool ohne zu wissen, wer das überhaupt singt. Jesus he knows me ist mir auch noch irgendwo im Hinterkopf geblieben. Erst vor 3 Jahren, als ich einen starken Musikstilwechsel vor mir hatte wurde mir erst bewusst, dass ich förmlich mit Genesis aufgewachsen bin. Und so war schliesslich die erste Genesis-CD (Phil Collins kam vor Genesis) die ich hörte "We cant Dance". Ich fands aufs erste Hören natürlich total klasse. Und so griff ich dann zu "Invisible Touch" etc. Ich bin also auch einer, der anfang mit Pop und endete beim Prog ;)


    "WCD" ist für mich heute ein schlechtes bis unwichtiges Album. Ich habe es im Auto, jedoch nur wegen "Dreaming While You Sleep" weil ich das Lied klasse finde. Ebenso "No Son Of Mine" ist seit Jahren ein Lieblingssong von Collins meinerseits. Ansonsten habe ich die CD-Hülle gestern zum Scheibenkratzen benutzt weil ich meinen Eiskratzer nicht mehr fand :P


    Dennoch würde ich es keinesfalls schlecht bezeichnen. Es ist nur im Vergleich zur Vergangenheit schlecht. Genesis spielten (Und das vergessen die Meisten) einen wunderbaren Pop und "We Cant Dance" und "IT" sind Alben die im Sommer einfach nicht fehlen dürfen!

    It requires that you leave behind everything of human ways, human behaviour, human ignorance, human disinformation.


    Last Chance to evacuate Planet Earth before it is recycled