TMB - The First Final Farewell Tour Diary 2007

  • Da bin ich mal gespannt. Hoffentlich gibt's auch noch einen richtig schönen Kommentar. :D


    Am liebsten hätte ich einen richtig schönen arroganten Spruch von Tony a la "Die Songs spielen wir im Sommer aber besser!"
    Herrlich!!! :topp:

  • Morgen,
    noch ein letzter Blick ins Forum.
    Und jetzt geht es los zum Flughafen MUC.
    Wir sind gegen Mittag in London und haben noch ein paar Stunden Zeit für sightseeing bis 7:30 pm.
    Freue mich riesig!

  • Alle falsch geraten... und leider hatte es dann auch nicht wie geplant geklappt.


    Steve Hackett hatte vor drei Tagen eine Loge gebucht, fuer sich und ein paar ebenfalls hochkaraetige Freunde. Das waere natuerlich sehr spannend geworden, weil er vor (fast) genau 5 Jahren zum Abschluss der ersten europaeischen Tour in London mit TMB auf genau dieser Buehne stand und eine Wiederholung damit zumindest mal nicht voellig unmoeglich gewesen waere... :rolleyes:


    Aber gestern Morgen meldete er sich und musste wegen Krankheit kurzfristig wieder absagen - somit kamen dann nur seine Freunde.


    Wir sind sehr in Eile und schreiben deshalb spaeter ausfuehrlicher. Nur kurz soviel: Zusammen mit Frankfurt dieses Jahr war die Show gestern mit Abstand die beste "Selling" aller Zeiten. Absolut unglaublich und nicht von dieser Welt... :o

  • hey, ihr wart doch gar nicht in Duisburg! Die fand ich besser als Frankfurt ;)


    Eine repraesentative Meinungsumfrage (unter den ueblichen Verdaechtigen) nach Liege ergab, dass Liege so gut wie Duisburg, aber Frankfurt nicht zu toppen war... ;)


    Die Helden sind muede (war spaet gestern :D), aber vor der wohlverdienten Ruhe hier der versprochene Bericht. Dass die Albert Hall unbeschreiblich schoen ist, haben wir ja schon hin und wieder erwaehnt, aber gestern sind wir zum ersten Mal auf die oberste Gallerie gelaufen. Allein der Aufstieg ist schon hochalpin, und wenn man endlich (schnaufend) angekommen ist, steht man auf einem kreisrunden Flur unter der Kuppeldecke und blickt in einen tiefen Abgrund auf das Auditorium hinunter - absolut umwerfend, aber nichts fuer Leute mit Vertigo. Der Soundcheck war noch in vollem Gange, und dort oben kamen die Echos mit bis zu 1-2 Sekunden Verzoegerung herumgewabert. Bei Konzerten sind dort folglich auch normalerweise keine Zuschauer.


    Insgesamt leidet die RAH etwas an ihrem Hall (schliesslich ist sie von der Groesse und der Raumakustik am ehesten mit einer Kathedrale zu vergleichen), aber das wird durch eine wunderbare Art von "Waerme" wieder wettgemacht. Man kann das jemandem schlecht beschreiben, der es noch nicht gehoert hat, aber es faellt besonders bei den Bass-Pedalen auf. Wenn die uebersteuern (was immer wieder vorkommt), dann fangen alle Hallen an zu "rattern", man hoert Kratzen und Krachen von den Waenden zurueck, und der gesamte Klang wird schlecht. In der Albert Hall wird das Vibrieren irgendwie von den Waenden sanft zurueckgeworfen, und man spuert es am ganzen Koerper, ohne dass sich der restliche Sound dadurch veraendert. Wenn man das einmal gehoert hat, vergisst man es nie wieder.


    Wie schon erwaehnt, gab es krankheitsbedingt eine kurzfristige Absage von Steve Hackett (es grassiert zur Zeit in der ganzen Stadt trotz des traumhaften Wetters eine fiebrige Erkaeltung, der wir zum Glueck bislang selber entkommen sind... :uhh:) Somit kamen leider nur Hackett's (urspruengliche) Begleiter zur Show, darunter Elizabeth Fraser (Anfang der 80er Saengerin der legendaeren Cocteau Twins und in juengerer Vergangenheit unter anderem auf Peter Gabriel's "Ovo" zu hoeren). Sie hatte die Show schon eine Woche vorher in Bristol gesehen und war nun extra angereist, um sie unbedingt ein zweites Mal zu sehen - obwohl sie danach dann sofort wieder nach Bristol zurueckfahren musste, was nicht gerade ein Katzensprung ist.


    In der Albert Hall ist ein Vorprogramm ueblich, und nach dem 2005er Auftritt von JEBO (die vom "Lamb" Tontechniker John Burns produziert werden und dieses Jahr auf der Loreley spielen) gab es diesmal ein Solo-Set von Dale Newman, dem langjaehrigen Gitarren-Roadie von Genesis. Er spielte eine gute halbe Stunde eigene Songs zur akustischen Gitarre, zum Teil durch Drumcomputer und ein paar Midi-Tracks verstaerkt, und erzaehlte dazwischen ein paar Geschichten ueber sein Leben, zum Beispiel ueber seine indianische Abstammung (die im Unterschied zu den 99% restlichen Amerikanern, die es von sich behaupten, tatsaechlich echt ist) und natuerlich ueber seinen fruehen Einstieg in die Genesis-Crew. Seine Songs sind einfach, aber eindringlich, seine Stimme praegnant und facettenreich, sein Set war sehr kurzweilig, und der Auftritt hat sehr viel Spass beim Zuhoeren gemacht.


    Und dann, nach einer kurzen Pause, kam unser letztes "weisses" Selling - wirklich ein Konzert wie aus einer anderen Welt. Der Klang der Musik von Genesis, in dieser Halle gespielt, ist trotz des unvermeidlichen leichten Halls so einzigartig und ueberirdisch schoen, dass einem die Worte fehlen.


    Denis war in absoluter Hochform, turnte, huepfte und tobte ueber die Buehne wie selten zuvor (vielleicht hat er sich vom Red Nose Day inspirieren lassen, der gestern ganz Grossbritannien durchzog ;)) und auch die Ansagen waren stark variiert - bei "Moonlit Knight" plapperte Britannia den langen Einkaufszettel herunter, bei "I Know What I Like" kam das "Cosmic Lawnmower" Intro, und bei "Jerusalem" kam seit langer Zeit mal wieder die ganz lange Version zwischen Gabriel/Collins. Und der absoluter Knaller, in jedem Sinn des Wortes, war die Explosion - die Halle ist gigantisch gross und hoch, und entsprechend war das Feuerwerk dimensioniert: Ein infernalischer Blitz, der einen sekundenlang blendete, und ein regelrechter Hitzeschwall, der selbst im hinteren Teil des Auditoriums noch auf der Haut zu spueren war - einfach nur der blanke Wahnsinn. :eek:


    Das Publikum bedankte sich mit mehreren Standing Ovations schon mitten im Set und minutenlang am Ende.


    Die Reise ist ja nun zum Glueck noch nicht ganz zu Ende und im Herbst sehen wir uns nochmal alle wieder, aber die Albert Hall war - wie wir schon ganz am Anfang mal geschrieben haben, eine "Klammer" ueber die letzten 5 Jahre. Hier hat es 2002 fuer die meisten von uns angefangen, und gestern erlebten wir einen absoluten Hoehepunkt, der sich ins Gedaechtnis eingebrannt hat und dort nicht mehr verblassen wird.


    Es gibt hier von uns aus an TMB nur noch eins zu sagen: Danke.

  • Hallo, Fans,
    meine Frau und ich sind eben.. 18 Uhr... ,überwältigt und übernächtigt von unserem ersten
    London-Trip zurückgekommen , mein versprochener Bericht erfolgt in den nächsten Tagen
    und wird mitunter sehr persönliche (für mich , mit Musik nichts zu tun) Erfahrungen beinhalten und auch den bestimmt unwiderelegbaren Grund enthalten, daß es im Herbst doch noch zu
    einigen Konzerten(den bekannten) kommen konnte. Banjogirl hat ja schon ein paar Details kommentiert, aber ich habe (Christian,Banjogirl..) wahrscheinlich (???!!!) mit die meisten
    Veranstaltungsorte in D besucht und meine "neue" Reihenfolge gefunden...
    jetzt "tommi-kaputt" vom London-Weekend, bis zum Bericht !!!

  • So, nun sind auch wir wieder zurück aus London - und es war fantastisch!
    Den ausführlichen Beschreibungen von Banjogirl kann ich voll und ganz beipflichten.
    Am Nachmittag hatten wir ein schönes Erlebnis:
    um am Abend nicht gross in Stress zu kommen, erkundigten wir vorab schon mal die Örtlichkeiten. Als wir dann um die Hall herum liefen, um weiter unsere sight-seeing-tour zu machen, sahen wir den roten Tourbus am Hintereingang stehen. Beim vorbeilaufen entdeckte ich, dass sich Martin(Phil) darin aufhielt. Meine Frau "bedrängte" mich, ich solle ihn doch um ein Autogramm bitten. Wie ein Backfisch(mit meinen 40 Jahren) näherte ich mich also der Bustüre und fragte vorsichtig hinein: "Excuse me, may I ask you for an autogram?". So muss sich ein Teenager fühlen, der ein Autogramm von Tokyo Hotel ergattern will...
    Martin kam freudig auf mich zu und wir wechselten einige Sätze. Abschliessend verabschiedete er uns mit den Worten "Enjoy the show, and thanks for comming". Ganz "normale", sehr, sehr nette Leute also.
    Das war natürlich ein ganz besonders schöner Start für uns und die Vorfreude auf den Abend kannte keine Grenzen mehr...