Welches Collins-Album wäre besser nie erschienen?

  • Mittlerweile Testify. Vor ein paar Jahren hätte ich die Dance genannt, aber die hat mehr gute Songs, ist nur etwas zu lang geraten - ein typisches Albensyndrom der 90er. Testify hingegen enthält wenige gute Songs und die Produktion von Rob Cavallo ist für meine Ohren gelinde gesagt furchtbar. Auch die Vermarktung mit der Copy Protection war eine Frechheit. Bei mir funktionierten solche "CDs" (dass solche CDs keine richtigen waren konnte man daran erkennen, dass das Compact Disc Logo nirgends zu finden war) auf einem Player damals nicht. Ich habe sie bei Erscheinen zwar öfter gehört, aber danach wurde sie zunehmend aus dem Player verdrängt. Aus all diesen Gründen für mich klar Phils schwächstes Album.

    Genesis: 19.06.2007, Linz / 10.07.2007, München

    Phil Collins: 03.06.2004, Wien / 07.06.2019, Berlin

    Peter Gabriel: 14.05.2004, Wien / 04.10.2013, Wien / 29.04.2014, Frankfurt am Main / 23.11.2014, Graz

    Steve Hackett: 30.09.2015, Wiesbaden / 04.04.2017, Offenbach am Main / 27.04.2019, Wien

    Mike + the Mechanics: 07.06.2019, Berlin

    The Musical Box: 26.10.2019, Frankfurt am Main

  • Oh Mann, man darf nur eines wählen? Am ehesten wohl ebenfalls Testify, dieser Teflonpop ist nahezu unerträglich. Aber ich bin mir sicher, dass die Musikwelt auch ohne No jacket required nicht ärmer gewesen wäre. Vielleicht wird ja mal beides zusammen im Bundle veröffentlicht, dann wähle ich das hier.

    Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.

  • Ohne wenn und aber: Testify

    Wo „Both Sides“ noch trotz manch schaurigem Arrangement mit gutem Songwriting glänzen kann, ist bei „Testify“ eigentlich kein Pott mehr zu gewinnen.

    viele grüsse


    mike

  • Ganz klar Testify. Aber sowas von! Man kann z.B. an No Jacket Required den hohen Pop-, Plastik- oder Kommerzfaktor kritisieren (oder es auch gepflegt sein lassen) - aber schwerlich absprechen, dass es seinen Zweck erfüllt im Bedienen eben genau dieser Kriterien. Ein 80er-Hit-Album par excellence quasi.

    Bei den 90er-Soundtracks schüttelt´s mich manchmal, aber als das, was sie darstellen sollen, funktionieren auch diese. (Wobei mir dies zuzugeben schwerer fällt als im ersten Beispiel, wie ich gestehen muss....)

    Both Sides hat durchaus seinen Reiz in gepflegter bis ungepflegter Melancholie bis hin zu schreiendem Selbstmitleid. Aber das geht irgendwie auf.

    Aber Testify? Aus meiner Sicht plätschert alles irgendwie so dahin, Melodien bleiben so gut wie nie hängen, Sounds gibt es auch keine interessanten, textlich spricht mich nichts an, gesanglich wirkt es teilweise schon echt quäkend, und eine gewisse Atmosphäre (in welche Richtung auch immer) kommt auch nicht auf.

    Ich war wirklich erleichtert, dass Phil mit seinem Cover-Album trotz gesundheitlicher Einschränkungen dann nochmal ein - wahrscheinlich - letztes Album nachgelegt hat, das in seiner Gesamtheit mehr als ordentlich geworden ist.