Notenvergabe für das Album "The Lamb Lies Down On Broadway"

  • Aber mit Sicherheit anders. ... Lamb passt da nicht in die Reihe. Lamb ist in gewisser Weise straighter, amerikanischer, vielleicht sogar punkiger. Viel mehr Rockmusik als Selling oder Trick es sind.


    Ja, das trifft es gut. THE LAMB klingt schon sehr eigen. Für mich klingt es komischerweise viel stärker nach Peter als TRICK und SELLING, auch wenn Peters musikalischer Input ja eher gering war. Demgegenüber klingen SELLING und TRICK für mich eher nach Banks, Hackett oder Rutherford.

    But we never leave the past behind, we just accumulate...

    "Von jedem Tag will ich was haben

    Was ich nicht vergesse

    Ein Lachen, ein Sieg, eine Träne

    Ein Schlag in die Fresse"


  • Eins hast du noch vergessen. Die Ausnahmestellung beruht zusätzlich auch auf der einzigartigen visuellen Umsetzung der Liveshows. Es ist auch das einzige Album, das komplett live gespielt wurde.


    Stimmt! Auch das war in der Genesis-Geschichte einmalig.

    But we never leave the past behind, we just accumulate...

    "Von jedem Tag will ich was haben

    Was ich nicht vergesse

    Ein Lachen, ein Sieg, eine Träne

    Ein Schlag in die Fresse"

  • Demgegenüber klingen SELLING und TRICK für mich eher nach Banks, Hackett oder Rutherford.



    Bei Trick kann es auch gar nicht anders sein, weil Peter Gabriel gar nicht mehr da war. :rolleyes:

    The Lamb wird immer einen Sonderstatus in der Genesis-Diskographie einnehmen. Die Live-Umsetzung spielt dabei wirklich eine wesentliche Rolle. Genesis setzten dem Rockzirkus mit diesem Werk die Krone auf, was das visuelle Element der damaligen Konzerte [auch anderer Künstler] betrifft.

    You can blow out a candle
    But you can never blow out a fire
    Once the flames begin to catch
    The wind will blow it higher
    :biko:

  • Das Ende vom Lamb ist gleichzeitig auch das Ende von Genesis mit Peter. Verglichen mit "Fading Lights" (letztes Stück mit Collins) ist IT für mich kein würdevoller Abgang, sondern es klingt eher so, als seien alle froh, dass dieses Kapitel jetzt endlich vorbei ist.


    Als die Musik komponiert wurde, wussten die Bandmitglieder ja wohl noch nix von dem bevorstehenden Abgang.


    Von einem Album wie Lamb hätte ich mir als letztes Stück einen absoluten Kracher erwartet. Ein musikalischer Eindruck mit dem Format einer "Cinema Show" oder eines "Watcher of the skies". IT ist als Song unter Genesis-Fans doch fast völlig bedeutungslos und wird überhaupt nicht in einem Atemzug mit den anderen Klassikern genannt. Selbst innerhalb des Albums ist es neben den instrumentalen Spielereien einer der schwächsten Songs, nicht zu vergleichen mit "Colony" oder "Cage" oder "Carpet". So sollte ein solches Album nicht aufhören!


    "If you think that ITs pretentious, you've been taken for a ride."


    Es ist halt ein Konzeptalbum. Das kann nicht mit einem "Kracher" wie "In the Cage" aufhören, wenn dies dem Ausgang der Geschichte nicht entspricht.


    "In The Cage" ist neben "Windshield" der frühe dramatische Höhepunkt des Albums. Es ist wie die Schlagzeile der Bildzeitung (, die man ja auch nicht auf der letzten Seite findet). Z.B. geht "Cocoon", ansich bestimmt nicht das schlechteste Stück von Genesis, in seiner unmittelbaren Nähe bei vielen gnadenlos unter.


    Auf der 4. Seite geht die Geschichte bildlich gesehen von einem Szenenwechsel ab "The Raven" in einen Handlungsfluss (nie endende Symbolik) über, der sich bis ans Ende von "In The Rapids" zieht. Damit ändert sich auch der Eindruck der Musik. Die letzten Stücke verschwimmen ineinander, die Kontraste der Szenenwechsel fallen weg. Das sollte man aber nicht mit Ideenlosigkeit verwechseln. Die "laute", drückende Brechstangen-Dramatik von "In The Cage" weicht hier einer leiseren, befreienden, sich in Bewegung befindenden Dramatik, die in IT ihrer endgültigen Auflösung entgegentreibt.


    "In The Cage" ist aufdringlich, eine "Sensation". Wer das für den besten Song hält und dazu die 4. Seite mies, hat sich die Lamb noch nicht oft genug angehört, um die leiseren Töne zu registrieren.


    Ich hab´ zwar nicht so viel Ahnung von Musik, aber in IT kann ich bisweilen einen kräftigen Hauch von Jazz erkennen (wie auch in Slipperman), was ich dann immer faszinierend finde.

  • Da können Genesis auch nichts dafür, wenn so viele ihrer Fans keine Ahnung von guter Musik haben.


    Anders kann ich mir auch nicht erklären, dass es hier so wenig Scooter Fans gibt :cool:


    Ähem, ich hab gerade den neuen Scooter-Song gehört. Zusammen mit Status Quo.
    Komm schon Eric, sag mir bitte, dass du das auch grausam findest. Oder zumindest überflüssig...


    :hilfe:

    But we never leave the past behind, we just accumulate...

    "Von jedem Tag will ich was haben

    Was ich nicht vergesse

    Ein Lachen, ein Sieg, eine Träne

    Ein Schlag in die Fresse"

  • Auf die Gefahr hin, dass gleich über mich hergefallen wird . . . :undweg:;)


    Ich kann mit "The Lamb" nichts anfangen. Es gefällt mir nicht. Ok, es hat ein paar Songs die mir auch sehr gut gefallen z.B. In The Cage, Hairless Heart, The Waiting Room und Carpet Crawlers, aber ansonsten, naja, nicht so gut. Da gefallen mir die anderen (Gabriel-) Alben doch viel besser. Ich würde diesem Album jetzt also mal 5 Punkte geben.


    Abstimmen werde ich aber (noch) nicht, wer weiß, vielleicht ändert sich ja meine Meinung zu dem Album (wie ja bei einigen hier) irgendwann nochmal.

    Einmal editiert, zuletzt von Pigeon92 ()

  • Grosses Album, bis auf ein paar wenige Songs.
    Wie schon woanders gesagt, ein Film über Rael, so in der Art wie "TOMMY" fände ich toll.

  • Vielleicht sollte erwähnt werden, dass "Broadway Melody" bereits bei "Echoes of the Broadway Everglades..." beginnt, nicht etwa erst nach "needles and pins". Auf der CD wurde dieser Track (wie so oft der Fall) falsch markiert.


    Im Box-Set wurde es verbessert.

    31.10.1997 PHIL COLLINS (Hannover)
    11.06.2004 PHIL COLLINS (Berlin)
    15.06.2007 GENESIS (Hamburg)
    15.06.2012 ROACHFORD (Kiel)
    24.06.2012 MIKE & THE MECHANICS (Kiel)
    18.05.2014 STEVE HACKETT (Hamburg)

  • The Lamb ist natürlich ein super Album und das nicht nur wegen seiner Story. Einzelbewertung:


    The Lamb: 9, klasse Opener mit sehr gelungendem Piano-Intro
    Windshield: 10, Hacketts Gitarrenspiel ein weiteres Mal genial
    Broadway Melody: 10, perfekte Gesangsleistung
    Cocoon: 7, nichts besonderes aber wirklich mehr als in Ordnung
    Cage: 10, sehr hohe Dynamik
    Grand Parade: 9, witzige Stimmenverzehrer
    NYC: 8, zwar etwas wenig Abwechslung ansonsten einwandfrei
    Hairless: 10, Gitarre und Keyboards gehen wahnsinnig unter die Haut
    Counting: 9, sehr witziger Song
    Carpet Crawlers: 9, Klassiker mit wunderbarer Melody und etwas skurielem Text
    Chamber of 32 Doors: 10, Sehr edler Song mit tollem Gitarrenspiel


    Lilith: 8, eindeutiger Text und im Kontrast zu Chamber of 32 Doors
    Waiting Room: 10, einfach nur genial
    Anyway: 8, sehr abwechslungsreich
    Anaesthetist: 6, nett mehr aber auch nicht
    Lamia: 10, wunderbar gefühlvoll inkl. Gitarrensolo am Ende
    Silent Sorrow: 8, entspanndend und beruhigend
    Slippermen: 9, wegen seiner genialen Verrücktheit
    Ravine: 7, gut dargestellte Situation von Rael
    The Light: 9, sehr dramatisch und der Anfang vom Finale
    The Scree: 9, Banks zeigt mal wieder, was er so alles drauf hat
    The Rapids: 10, ruhig (gut umgesetzt), passt zwar nicht ganz zu Raels Situation, aber trotzdem seine Punkte wert
    IT: 10, super schräges Finale mit abgedrehtem Gesang Gabriels


    Rechnerisch 'ne 9, aber als Gesamtwerk ist die 10 hier absolut angebracht. Muss zugeben, dass ich mehr oder weniger die wahre Qualität des Albums erst mit meiner neuen Stereoanlage entdeckt habe.