Wie seid ihr zu GENESIS gekommen?

  • Hallo,


    da erinnere ich mich auch sehr gerne daran, wie ich überhaupt auf Genesis gekommen bin. Ich hatte 1990 über meinen Onkel zunächst Phil Collins, genauergesagt die Seriously Live CD, kennengelernt und fand die Musik sehr toll. Dann gab es irgendwann einen Auftritt von Phil Collins im WWF-Club (falls jemand diese Sendung des WDR noch kennt) und ich war eigentlich da schon als 11-jähriger ein Fan :)


    Irgendwann dann 1991 gab es diese P.I.T. Show (Peter Illmann) auf dem ZDF, bei der Roxette ihre neue CD vorgestellt haben und auch das One-Hit-Wonder Chesney Hawks (The One And Only) dabei war. Dann kam Phil Collins auf die Bühne! Mit langen Haaren! Und wer waren diese anderen beiden Typen? Peter Illmann sagte etwas von "Nach 5 langen Jahren Pause sind sie wieder zusammen" und dann hörte ich zum ersten Mal No Son of Mine und I Can´t Dance. Fand besonders den ersten Song so gut, dass ich mir irgendwann die Musikcassette gekauft hatte und da war es dann ganz um mich geschehen... Driving The Last Spike war das erste wirklich längere Lied, das ich je gehört habe (mit Ausnahme von Chris de Burghs Epos "The Vision/ The Leader/ What About Me?", wer es nicht kennt, unbedingt mal anhören!) und die MC lief dann rauf und runter...


    Es dauerte bis 1993 als ich endlich einen CD-Player hatte und dann wurde erstmal Invisible Touch und Mama gekauft. Das war es dann auch irgendwie erstmal... an die älteren Stücke habe ich mich nicht herangetraut, weil ich über andere Künstler eher die Erfahrung gemacht habe, dass ältere Musik nur schlechter wird. 1997 habe ich Calling Stations erstmal ausgelassen und es hat bis 1998 gedauert, ehe ich es geschenkt bekommen habe. Konnte mir einfach kein Genesis ohne Phil Collins vorstellen, war dann aber sehr positiv überrascht. Zu der Zeit hatte ich zudem einen Todesfall in der Familie und die düstere Stimmung von CAS passte da perfekt und hatte mich wirklich tief berührt.


    1999... endlich kaufe ich mir mal Three Sides Live und Seconds Out. Neue Songs! Und die waren gut! Also dauerte es nicht lange, bis ich mir Abacab und Duke gekauft habe, und wieder einige Wochen später And Then... Wind und Trick. Ich glaube 2000 habe ich dann endlich alle Peter Gabriel Genesis Alben gekauft... wieder einige Monate später die Archives und danach folgte die "ich muss dringend ALLE B-Sides und sonstige Raritäten haben"-Phase :)


    Eigentlich wünschte ich, ich wäre 10-20 Jahre früher geboren... wie toll muss es gewesen sein, wenn man ein Album angekündigt bekommen hat und man es dann endlich hören konnte! So habe ich es eigentlich nie erlebt bei Genesis. Bei Coldplay erlebe ich es heute... man hofft immer, dass die Band zusammenbleibt (Gerüchte gibt es ja immer) und man saugt das neue Album auf...


    Immerhin habe ich Genesis 2007 live sehen dürfen, 2x, Hamburg und Frankfurt... unvergesslich...

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  • Das erste mal bewusst wahrgenommen habe ich Genesis, als sie bei Wetten Dass mit "No Son Of Mine" aufgetreten sind. Das war Ende 1991 (ich war zu dem Zeitpunkt 10 Jahre alt). Das war jetzt aber nichts ganz neues für mich - kein Wunder, Genesis liefen ja ständig im Radio zu der Zeit.
    Kann mich aber noch genau an diesen Auftritt und insbesondere die Bühnendekoration erinnern. ;)


    Die folgenden Jahre habe ich Genesis sicherlich wahrgenommen und auch immer wieder mal was aus dem Radio auf Kassette aufgenommen und hab das auch ganz gut gefunden, aber als Fan würde ich mich da noch nicht bezeichnen.
    1997 kam dann "Calling All Stations" raus. Ich weiß noch, dass ich "Congo", was dann häufier im Radio und im Fernsehen als Video lief, sehr gut fand. Das Album hatte ich mir mal aus der Bücherei ausgeliehen, das hat mich aber nicht gerade vom Hocker gehauen.


    Mein erstes Genesis-Album war "Abacab", was ich mir ca. 1998-1999 zugelegt habe, nachdem ich "Abacab" im Radio gehört hatte. Warum ich nicht zuerst zu "Duke" oder "Invisble Touch" gegriffen habe, obwohl ich davon viel mehr kannte, weiß ich nicht mehr. ;)
    "Duke" folgte dann ziemlich bald danach und hat mich dann erstmals ein bisschen mehr mit den "Prog"-Genesis bekannt gemacht. Das Album fand ich einfach genial und war spätestens seitdem Genesis-Fan.


    Trotzdem hat es noch ein paar Jahre gedauert, bis ich so richtig in die progressive Phase von Genesis eingetaucht bin. 2004 bis 2005 habe ich mir dann nach und nach die Frühphase erschlossen, beginnend mit "Trick of the Tail" und dann "Wind and Wuthering", "Selling England By The Pound" und "Foxtrot". Das hat mich natürlich total umgehauen und war dann auch Wegbereiter für viele weitere Entdeckungen im Prog-Bereich.


    Gruß, Björn

  • Vielleicht gibt es ja mal ein Thread "Wann seit ihr von Genesis gegangen?"........


    Ich bin 1992 gegangen, nach einem Konzert in Hannover, wo ich von lauter Besoffenen umgeben war, denen die Musik ziemlich egal war. Das hatte aber nur das Fass zum Überlaufen gebracht, denn eigentlich war ich schon ein paar Jahre vorher innerlich emigriert.
    Reumütig zurückgekehrt bin ich dann später durch Steve Hackett (Genesis Revisited I).

  • Ich bin 1992 gegangen, nach einem Konzert in Hannover, wo ich von lauter Besoffenen umgeben war, denen die Musik ziemlich egal war. Das hatte aber nur das Fass zum Überlaufen gebracht, denn eigentlich war ich schon ein paar Jahre vorher innerlich emigriert.
    Reumütig zurückgekehrt bin ich dann später durch Steve Hackett (Genesis Revisited I).


    Fast genau so. :huhu: Das Konzert in Hannover hat auch bei mir einen Schlussstrich bedeutet, der sich schon zuvor abzeichnete. Da ich mich zeitgleich recht intensiv und begeistert dem Klassik-Feld zuwandte, war das kein schmerzhafter Vorgang - das Leid an der Entwicklung der Band hatte ich da schon über Jahre (genauer: seit 1986) erfahren, es war gut, dass ich Genesis bis zur 2007er-Tour so gut wie keine Aufmerksamkeit mehr schenkte. 2007 dann so etwas wie eine innere Versöhnung und die Wiederentdeckung einer alten Liebe.
    Und nun, da ich gelernt habe, mich einfach an den guten Seiten der Band zu erfreuen und sie mir nicht von den schlechten madig machen lasse, heißt es für mich: "Stay with me, / My love I hope you'll always be":love:

  • Interressant, das es nun doch etwas dazu zu sagen gibt.
    Auch ich habe mich für Genesis ab dem Mama Album nicht mehr für den Genesis Ordner im Plattengeschäft umgesehen. Ich wurde damals von andere Sachen angezogen, Jazz und Pop, aber vom Prog gab es nicht mehr sehr viel interressantes, also stieg ich um zu Bands wie Cure, Men at Work, Police noch und später Thomas Dolby, The Fixx, The The und natürlich die besten von allen: Prefab Sprout - mit ihrme Debut "Swoon" - Woooow war das Speziell, so frisch, frech, romantisch, naiv und inspiriert.
    Von Genesis hatte ich noch den letzten Song von Shapes in den Ohren "It's Gonna Get Better" aber selbst die Solo Karrieren aller Member waren gerade zur der Zeit nicht so interressant inklusive Steve.
    Mit Ausnhame vom Security Album von PG und der Live Tour, aber der ganze Rest war mir Egal.
    Zu Genesis zurück gekommen bin ich dann mit Internet und den Foren, in 1999....

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  • Interressant, das es nun doch etwas dazu zu sagen gibt.
    Auch ich habe mich für Genesis ab dem Mama Album nicht mehr für den Genesis Ordner im Plattengeschäft umgesehen. Ich wurde damals von andere Sachen angezogen, Jazz und Pop, aber vom Prog gab es nicht mehr sehr viel interressantes (...)


    Ja, das war so. Die 80er waren in Sachen Prog verhältnismäßig ärmlich. Als ich um 1992 herum die Schnauze von Genesis gestrichen voll hatte, wandte ich mich eben auch so ziemlich gänzlich vom Prog und insgesamt Rock ab. Mir schienen die paar Bands, die interessante Ansätze erkennen ließen, immer im Kampf mit dem Kommerz und der Tradition zu sein. Zum einen kamen da Alben wie IQs "Are you sitting comfortably" heraus - mit z.T. richtig guten Stücken ("Wurensh", "Nostalgia" usw.), aber immer im Wechsel mit krampfig auf Pop gemachten Stücken, was einem so ein Album als Ganzes dann schon einigermaßen versaute. Zum anderen gab es aber auch so restaurative Tendenzen. Marillions "Grendel" war da nur das Extrem, aber es gab eben viele musikalische Versatzstücke zu der Zeit, die rückwärtsgewandt nur alte Progklischees bedienten ( sowas gibt es heute natürlich immer noch). Außer den furiosen 80er-King Crimson habe ich da kaum mehr etwas für mich gefunden, nach 1990 war ich einfach im wörtlichen Sinne "durch".