Was lest ihr gerade, oder was wollt ihr lesen?

  • Hei, schreib mal bitte wie die Organisation der Ausstellung ist, Habe gehört das es sehr voll ist und man

    gar nicht soviel Zeit hat, die Bilder in aller Ruhe zu bewundern.

    Ja, das stimmt leider. Wir waren um kurz nach 10 Uhr in der alten, ehrwürdigen Kunsthalle. Man geht durch einen Tunnel in das neue Gebäude, einem, hm, na ja, architektonisch fragwürdigen Würfel. Im Untergeschoss dann die Ausstellung. Sie beginnt mit Portraits des Künstlers, ehe sich ein Saal mit dem Mönch am Meer in seiner Großartigkeit dem/der Betrachterin öffnet, äh, öffnet? Menschen über Menschen verbergen die Sicht. Drängelei, schnell in den nächsten Raum. Hier das gleiche Bild... Nein, das ist zu viel. Ich brauche Ruhe, um in ein Gemälde versinken zu können. Zu der klaustrophobischen Situation tragen die gruftähnlichen Räume mit dunkelgrauen Wänden und niedrigen Decken bei. Ich habe nichts gegen Schulklassen (zahlreich da), die sich mit einer Aufgabenstellung in Ecken zurückziehen. Finde es toll, wie die Kids sich mit Kunst auseinandersetzen. Aber Senior*innen, die drängeln und schubsen, sich ganz nah an die Gemälde stellen (kein Alarm zum Glück) und laut quatschen...nein, das ist zu viel. Auch geführte Gruppen drängeln sich in die Räume. Warum lässt man die Besucher*innen nicht phaseweise, in z. B. 20 minütigen Intervallen in die Ausstellung? Das kenne ich von anderen Museen, Kunstgallerien usw. Wo ist das natürliche Licht, dass Friedrich und anderen Romantiker für ihre Bilder benötigen? Beleuchtung spiegelt sich in den Gemälden, immer wieder ein Ärgernis. Wieso fehlen einige Exponate? Viele Kunstwerke kenne ich auch von Berlin her. Da werde ich sie dann künftig wieder in Ruhe bewundern können. Positiv sind die Erläuterungen, die in großen Lettern an den grauen Wänden stehen. Hm, die Auseinandersetzungen und Rezeptionen zeitgenössischer Künstler*innen als Zugabe sind interessant, aber nicht so mein Ding.

    Schön ist, dass ich ein Bild sehen konnte, dass ich noch nie vor Augen hatte: Der Ostermorgen:

    Klein ist es...Apropos Format: Die kleinen Gemälde, Radierungen ect. gehen meines Erachtens etwas unter. Auch gefallen mir manche Bilder an ihren Heimatorten schöner ausgestellt, z. B. Klosterruine Oybin in der Moritzburg in Halle.

    Fazit: Sehr zwiespältige Eindrücke. Habe auf den Erwerb des Katalogs (€ 45.-) verzichtet. Vielleicht erfährt man da mehr, über die Hintergründe und Intentionen der Ausstellung.

    Ich schwelge in Erinnerungen an die wundervolle Dahl / Friedrich - Ausstellung 2015 in Greifswald und Dresden...und das mit der Musik von Hackett´s Bay of Kings.

  • Ich lese gerade Der Mann, der vom Himmel fiel von Walter Trevis in einer Neuübersetzung. Ebenfalls Weihnachtsgeschenk.

    Der Roman erschien erstmals 1963 und wurde bekanntlich mit David Bowie verfilmt. Die Story greift, charakteristisch für die Zeit, die Angst vor einer Selbstauslöschung der Menschheit durch Atomkrieg auf. Aber auch die Verwüstung des Planeten durch hemmungslose Ausbeutung und ist damit durchaus wieder aktuell.

    Tevis, der 1984 starb, ist erst spät Schriftsteller geworden und hat, was ich nicht wusste, unter anderem die Romanvorlagen zu den Filmen Die Haie der Großstadt (mit Paul Newman), Die Farbe des Geldes (mit Tom Cruise) sowie der Netflix-Serie Damengambit (mit Anya Taylor-Joy) geschrieben.

    Bin noch nicht durch, liest sich bisher sehr spannend.

  • Gestern "The Living Years" von Mike Rutherford zu Ende gelesen. Gute Ergänzung zu den anderen Genesis-Biographien (Hackett, Gabriel) und Chapter & Verse.


    Und nu?


    Gerade heute frisch eingetroffen:


    Peter Gabriel - The Rhythm Has My Soul

    Hatte gar nicht gewusst, um was für ein großes, dickes, hardgecovertes Buch es sich handelt. Bin sehr gespannt.


    Im selben Paket:


    Foxtrot von einem gewissen Mark Bell (der sich erfolgreich im oder vor dem Internet versteckt)

    Da ich das Lamb-Buch von ihm gelesen habe, erwarte ich auch hier viel Freude beim Lesen.

    I'll never find a better time to be alive than now.

    Peter Hammill (on "X my Heart")

  • In Vorbereitung auf die nächste Woche bevorstehende Besichtigung von Pompeji (sofern der Vulkan ruhig bleibt...) lese ich gerade:


    Vom Zauber des Untergangs - Was Pompeji über uns erzählt, von Gabriel Zuchtriegel


    Sehr spannend und erhellend geschrieben ist dieses Buch nicht nur eine ideale Einleitung zu Pompeji und der römischen Kultur, sondern auch eine interessante Auseinandersetzung mit der Frage, was Archäologie heute soll. Gabriel Zuchtriegel ist Leiter der Ausgrabungsstätte von Pompeji und fährt dort bewusst einen nicht ganz klassischen Kurs, der in Italien nicht überall auf Zustimmung stösst.

    Er erwähnt auch diverse kulturelle Projekte und Events, nur Pink Floyd, resp. David Glilmour finden leider keine Erwähnung (der Mann hat's wohl eher mit Klassik und Jazz...).

    "Don't get up gentlemen, I'm only passing through"

  • Gerade bestellt habe ich "Inside Out" von Nick Mason, der in dem Buch seine persönliche Sicht auf Pink Floyd darlegt.

    Bin jetzt ziemlich durch damit und sehr angetan. So unterhaltsam fand ich bisher keine andere Musiker-Biographie.

    (Einziges Manko: dass mich die Dame auf dem Cover an Alice Weidel erinnert. 🫣)


    I'll never find a better time to be alive than now.

    Peter Hammill (on "X my Heart")

  • Danke für den Tipp, werd ich mir zulegen

    "Mal abgesehen von sanitären Einrichtungen, der Medizin, dem Schulwesen, Wein, der öffentlichen Ordnung, der Bewässerung, Straßen, der Wasseraufbereitung und der allgemeinen Krankenkassen, was, frage ich euch, haben die Römer je für uns getan?"

  • Ich lese gerade die deutsche Ausgabe der Biographie "Bruce" von Peter Ames Carlin. Bin absolut begeistert, da sie eine Menge sehr privater Einblicke über Springsteen enthält, die selbst einem langjährigen Leser diverser Bücher über den Mann (inklusive natürlich seiner Autobiographie) noch nicht bekannt sein dürften. Dazu sehr fesselnd geschrieben. Frage mich nur, warum ich so lange brauchte, um mir das Ding endlich zu beschaffen. Unbedingte Kaufempfehlung!


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    2 Mal editiert, zuletzt von Virgil ()

  • Ich lese gerade die deutsche Ausgabe der Biographie "Bruce" von Peter Ames Carlin. Bin absolut begeistert, da sie eine Menge sehr privater Einblicke über Springsteen enthält, die selbst einem langjährigen Leser diverser Bücher über den Mann (inklusive natürlich seiner Autobiographie) noch nicht bekannt sein dürften. Dazu sehr fesselnd geschrieben. Frage mich nur, warum ich so lange brauchte, um mir das Ding endlich zu beschaffen. Unbedingte Kaufempfehlung!


    I

    Super, noch eins von Interesse und in deutsch, gekauft

    "Mal abgesehen von sanitären Einrichtungen, der Medizin, dem Schulwesen, Wein, der öffentlichen Ordnung, der Bewässerung, Straßen, der Wasseraufbereitung und der allgemeinen Krankenkassen, was, frage ich euch, haben die Römer je für uns getan?"

  • Eine sehr gute Freundin zitierte mich heute zu ihrer Arbeitsstelle, da sie etwas für mich habe. Müde hingetorkelt, mit Leuchten in den Augen wieder abmarschiert.




    Ich sein fetzt!

    Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.