Was macht Rutherford zu so einem schlechten Musiker?

  • Was macht Rutherford zu so einem schlechten Musiker? - Antwort: Die Leute...


    Daumen hoch für das Statment!


    Also, wer "Mike" bei The Musical Box beobachtet hat weiß, dass er gewiss kein schlechter Musiker ist. Also erstmal ist es schon erstaunlich, was für einen Haufen Instrumente der Michl so zu spielen hat und das auch noch meist im fliegenden Wechsel. Also da hätten wir die 12-Saiten-Gitarre, ne normale elektrische Gitarre (zum Beispiel bei dem Song The Musical Box), den Bass sowie die Basspedals. Also im Prinzip war ständig ein Helfer da um ihn irgendwas neues um den Hals zu hängen. ;)


    Also ich liebe Mike als Bassists- und Rhythmusgitarrist. Die Bassläufe bei Cinema Show oder Firth of Fifth sind schon genial und dann auch noch dieses bombastische Basspedal, welches den typsichen Genesis-Sound unter anderem sehr prägt. Seine Rolle als Leadgitarrist in den späteren Jahren fand ich da schon bedeutend bescheidener. Aber dieser Job wurde ihm ja mehr oder minder "aufgezwängt". Ich denke schon, dass er sich seiner eigenen Stärken bewusst ist und das ist eben der Bass und die zweite Gitarre!

    1. Vorsitzender des Deutschen Mike Rutherford Fanclubs

    Pure Vernunft darf niemals siegen!

  • habe mich hier grad mal durchgearbeitet! schon interessant. ich bin, obwohl ich schlagzeuger bin, sehr bassorientiert. ein solides basspiel öffnet beiden teilen der musik (rhythmik und melodie) horizonte. ist der drummer schlecht, ist die ganze band scheisse. ist der basser schlecht, ist die band auch verloren. egal was alle draufhaben. ist der basser gut und der drummer auch dann kann man sogar mit drittligagitarristen einen blumentopf gewinnen. vorn steht der goove. und für den ist in erster linie der drummer verantwortlich. der bassist überträgt dann die rhythmik in die melodie. so würde ich das mal beschreiben. und da gibt es basser, die sind so unglaublich wie z.b. tony levin, geddy lee, hansford rowe, doug pinnick und auch eben mike rutherford. jeder hat auf seine weise die verbindung zwischen groove und melodie hergestellt. levin zaubert dabei auf unglaubliche art. rutherford hingegen beschränkt sich auf ein wesentliches. obwohl einige basslinien auf dem "live" album schon etwas vertrackt sind... wie auch immer. rutherford ist nicht levin und collins nicht colaiuta. aber was rauskommt ist (oder war) "gute musik". es kommt halt auf das ganze an. um es mal simpel auszudrücken: nimm metallica. als einzelmusiker sind sie alle nicht gerade erwähnenswert. Hatfield kann nicht singen. most overrated drummer: lars ulrich. hat eher zweitligacharakter. aber als ganzes haben sie doch einige hörbare songs hingekriegt. und so funktioniert das eben. als ganzes, asl band. ein genesis song ist oder war nicht gut, weil hackett son geiler klampfer ist und collins so gut trommelt, sondern weil die leistung aller musiker zusammengenommen gute songs hervorbrachte. -pete-

    TPT:

    2010: Hamburg

    2014: Hannover, Hamburg

    2017: Hamburg, Dresden, München, Stuttgart

    2018: Bremen, Hannover, Berlin, München, Aschaffenburg, Köln

    2019: Pratteln, Stuttgart, Frankfurt, Hamburg

    2021: Amsterdam, München, Pratteln, Stuttgart, Köln

    2022: Aarau, Zoetermeer, Hamburg, Berlin

    2024: Amsterdam, Zürich, Berlin, Köln

    BS:

    2020: Helmond

    2023: Helmond, Paris, Madrid, Barcelona, Bolognia, Milano, Rom, Aschaffenburg, Köln, London

  • Was macht Rutherford zu so einem schlechten Musiker? - Antwort: Die Leute...
    Ja das ist die richtige Antwort.


    Vieleicht ist Mike auch nicht mein Genesis Favorit, aber ihm kann mann als Komponist für viele wundervollen Songs "Verantwortlich" machen, ich meine hier die Akustischen:
    "Ripples" "Your Own Special Way" und "Say It's Allright Joe" sind meine Favoriten.
    Sicher auch Songs wie "White Mountain".


    Ich schätze Mike als Bassist, er hat seine spezielle Art zu brummen, zum Beispiel "The Knife", "Can Utility", "Get Em Out", oder "In the Cage".


    Auch als 12-String Guitar Player, da ist er am stärksten.
    Hört euch einmal das Album "The Geese and the Ghost" an, da kommt Mike als Co-Autor und technisch richtig zur Geltung.
    Das könnte sogar das "Anon" Album gewesen sein, hätte es Genesis nicht gegeben.

  • Also mal eine Frage an die Musizierenden. Überall liest man, z.B. auf den babyblauen Seiten, wie Rutherford belächelt wird. Wie gut doch einige Genesis Songs geworden wären ohne seine eh schon schlechten Gitarrenparts. Oder das er kaum zu hören ist und wenn dann mal - er schlechte Parts und langweillige Riffs spielt.

    Sehr ihr das auch so? Warum ist Mike so schlecht? Ist er der schlechteste Musiker der Band? Oder nur ein guter Songwriter?



    Hart aber wahr. Bis einschl. Seconds out war er aber als Bassist sehr gut.
    Wenn wir schon nicht bei Rutherford differenzieren wo dann? Dann können wir in Zukunft alles unter "Wir lieben unsere Schöpfung", und zwar ohne wenn und aber, abhaken....Persönlich denke ich halt das er ab Duke auch nicht gefordert wurde, oder?

  • Zitat von oceancloud

    Persönlich denke ich halt das er ab Duke auch nicht gefordert wurde, oder?


    Ich bin absolut kein Musikfachmann. Aber ich muss sagen, dass man das Ganze vielleicht auch von einem anderen Standpunkt betrachten sollte.
    Ich denke, dass die Prioritäten in der Band einfach woanders lagen. Sie legten keinen so großen Wert darauf, Maßstäbe beim Gitarrensound zu setzen.
    Da er hier laufend genannt wird, möchte ich ihn ebenfalls erwähnen:
    Steve Hackett - ein Musiker, der sich voll und ganz auf die Gitarre konzentriert und dessen Musik sich von dieser leiten lässt. Steve hatte am Anfang auch weniger Verantwortung, was das Texten in der Band betrifft.
    Anders bei Mike Rutherford - er schrieb Texte und Kompositionen.


    Ich denke, dass nach dem Ausstieg von Hackett die Fähigkeiten von Tony und Phil mehr in der Musik zum Tragen kamen. Die Gitarre dominierte überhaupt nicht mehr im Genesis-Sound. Besonders bei And then there were three.


    Ich würde Mike Rutherford als durchschnittlichen Musiker bezeichnen. Er ergänzt perfekt die Genesis-Musik und ist ein sympathisches Band-Mitglied.

    You can blow out a candle
    But you can never blow out a fire
    Once the flames begin to catch
    The wind will blow it higher
    :biko:

  • Hallo Forum,


    Mike Rutherford hat in den Anfängen der Genesis-Ära eine für mich prägende Rolle gespielt, da er den Bass inkl. Pedals auf eine neue Art und Weise eingebracht hat. Wie vielen Usern des Forums schließe ich mich an in der Feststellung, daß es das Zusammenspiel von 5 genialen Musikern war, die den Sound und den Erfolg von Genesis geprägt haben. Vergleiche ich heute z. B. die Genesis-DVD's neueren Datums mit den Auftritten von Musical Box, dann stelle ich fest, daß man alle Kreativität dem Kommerz geopfert hat. Auch im Forum gibt es wohl viele Mitglieder, die "nur" die Genesis-Ära ab vielleicht "Abacab" kennen, was nicht als Vorwurf zu verstehen ist. Will man Genesis als Ganzes begreifen, sollte man sich auch mal die alten Scheiben hervorholen und sich Zeit dafür nehmen. Solche Songs wird es nie mehr geben und bis "A trick of the tail" üben alle Alben auch nach fas 30 Jahren eine unglaubliche Faszination auf mich aus. Zurück zu Mike, er hat seinen Teil beigesteuert und verdient es, Mitglied einer der besten Bands aller Zeiten zu sein.


    ;)

  • Hallo Forum,


    Vergleiche ich heute z. B. die Genesis-DVD's neueren Datums mit den Auftritten von Musical Box, dann stelle ich fest, daß man alle Kreativität dem Kommerz geopfert hat. Auch im Forum gibt es wohl viele Mitglieder, die "nur" die Genesis-Ära ab vielleicht "Abacab" kennen, was nicht als Vorwurf zu verstehen ist. Will man Genesis als Ganzes begreifen, sollte man sich auch mal die alten Scheiben hervorholen und sich Zeit dafür nehmen. Solche Songs wird es nie mehr geben und bis "A trick of the tail" üben alle Alben auch nach fas 30 Jahren eine unglaubliche Faszination auf mich aus. Zurück zu Mike, er hat seinen Teil beigesteuert und verdient es, Mitglied einer der besten Bands aller Zeiten zu sein.


    ;)


    Dem kann ich voll zustimmen. Mit einer Ausnahme. Die Band hätte ihre Kreativität nicht dem Kommerz opfern müssen. Wie man gleichzeitig kreativ und kommerziell sein kann, hat ja u.a. immer wieder Peter Gabriel (und in Teilen selbst Phil Collins) gezeigt. Sie hätten einfach was gutes machen sollen. Mal ehrlich, das hätte schon gereicht.
    Zurück zum Thema. Betrachtet man das Bootleg Video der "Seconds Out" Tour sieht man mit welcher Spielfreude und mit welchem Elan Rutherford auf der Bühne herumwirbelt. Ja, herumwirbelt!
    Kann das schon fast "scheintote" Bühnengebaren der Spätphase darauf zurückzuführen sein, das dieser Sound (nicht nur mich) sondern die Band selbst gelangweilt hat?
    Besonders motiviert sah da Rutherford wirklich nicht aus. Ich habe ihn musikalisch besser in Erinnerung...

  • Wer TMB live erlebt hat sollte deutlichst vor Augen geführt bekommen haben, dass die musikalischen Leistungen von Mike Rutherford maßlos unterschätzt werden. Ich bin der Ansicht, dass Mike Rutherford zu beträchtlichem Teil der schwarze Peter bezüglich der Abwendung vom "klassischen Prog" zugeschoben wird. Es ist hinreichend bekannt, dass Steve Hackett zuletzt sehr zu kämpfen hatte, seine Ideen und Einflüsse durchzusetzen. Eine Hackett-Kopie war nicht erwünscht und sicherlich von Rutherford niemals angestrebt. Wäre Tony ersetzt worden und hätte dann der Nachfolger "Mama" gespielt, wäre ihm wohl Diletantismus vorgeworfen worden. Schließlich ist es ja auch nicht vergleichbar mit Firth of Fifth...Mike Rutherford hat hervorragende 12-Saiter und Bass-Arbeit geleistet...schön wäre es, er würde es heute noch tun...

  • @ little nick,
    ...nichts da! Rutherford ist unschuldig. Der "Hauptschuldige" ist der Typ auf meinem avatar!

    • Offizieller Beitrag

    komisch, da muss du von einer anderen Band sprechen. 1976/77 gab es die Hackett/Collins Komposition Blood On The Rooftops, 1978 war es Ballad of Big, das zum Großteil auf Phils Konto ging, dau Teile von Down & Out. Nicht grad Pop-Perlen.


    Erst 1980 fing er überhaupt an zu schreiben


    Grandios finde ich den Beitrag bzgl Turn It On Again auf dem Genesis Songbook (DVD). Rutherford spielt sein Riff, total langsam und Phil sagt "na toll, das ist im 13/8 Takt - spiel das mal schneller" und Rutherford ist gar nicht aufgefallen, dass es ein 13/8 Takt ist.


    Phil ist sicher der bessere Musiker, vielleicht der beste, den Genesis je hatten. Nach Aussagen aller Beteiligten war Phil immer weniger als ein drittel am Schreibprozess beteiligt, so dass er nicht der "Hauptschuldige" sein kann.


    Außerdem würde ich nicht von einer Schuld sprechen. Würden Genesis heute noch Alben wie Foxtrot machen, hätte das alte Material sicherlich keinen Kultwert und Genesis selber wäre längst belanglos in der Versenkung verschwunden.
    Progressive Elemente hatten sie immer und wer weiß - ohne Invisible Touch und We Can't Dance würden ggf deutlich weniger Leute das alte Material kennen.


    Fakt ist, dass Mike Rutherford als Musiker früher besser war. Heute sieht er sich ohnehin mehr als Songwriter. Chester Thompson sagte einmal, dass Mike es wie kein zweiter bei Genesis versteht, seine Songs in Szene zu setzen. Dass dazu keine hochtrabenden Bassläufe passen, ist klar. Das ist durchaus schade, denn er konnte damals erwiesenermaßen mehr.


    Und interessanterweise gibt es ein schönes Stück Rutherford Prog auf dem Mechanics Album REWIRED - nämlich Underscore