Komische Fragen-Gute Antworten

  • Ja, man wundert sich, wie wenig sich da in der Ausbildung und Supervision ändert.

    Aber jetzt etwas Positives. Meine Enkel haben teils sehr sehr gute Lehrer. Auf einer der Grundschulen und später höher gab es immer wieder annehmende, fördernde Lehrkräfte jeden Alters. So wurden die Besonderheiten der Kinder (jetzt Teenies) akzeptiert, deren Aufgaben maßgeschneidert angepasst und sie auf vielen Wegen extrem ermutigt. Dankedankedanke liebe Pädagogys! P.S. Ich kann mir mutzel sehr sehr gut als troubleshootenden Förder-Man vorstellen.

    Aus meiner Linie kommt genetisch doppelseitiges ADS und aus dem zweiten Genpool mindestens einseitiges ADHS. Nachzucht als Lottogewinner des Lebens (nicht). Im Verhältnis zu meiner Kindheit haben wir - wenn die Umstände stimmen und kein Personalmangel herrscht - eine gute Lehrer-Schüler-Zeit heute, noch nicht perfekt, aber kein Vergleich: Heute haben neurospezielle Menschen viel bessere Chancen, wenn sie an die richtigen Stationen kommen. Zu schön, solche Selbstentfaltung erleben zu können.

    :verneigen::verneigen:

    Troubleshooting - schönes Bild! :)

    Auch ich mache leider ab und an die Erfahrung, dass mir die richtige Munition fehlt. Oder ich daneben schieße.


    Aber dann wird eben ein paar Tage später das Ziel neu anvisiert.

    But we never leave the past behind, we just accumulate...

    "Von jedem Tag will ich was haben

    Was ich nicht vergesse

    Ein Lachen, ein Sieg, eine Träne

    Ein Schlag in die Fresse"

  • Was mich an dieser ganzen Diskussion über Fremdsprachwahl befremdet, ist der vorherrschende reine Kosten-Nutzen-Ansatz: Was nützt mir die Sprache X? Welchen Vorteil habe ich davon, die Sprache Y zu beherrschen?


    Schulen sind nicht nur Wissenseintrichterungseinrichtungen. Sie sind Bildungsstätten, also Orte, an denen Schüler und Schülerinnen Bildung erwerben. Das ist etwas, das einerseits weit über Wissen hinausgeht, und andererseits genau in die andere Richtung geht wie die Frage "Was bringt mir das?" Damit bekommen die Schülerinnen und Schüler das Rüstzeug, sich zu eigenständigen Persönlichkeiten zu entwickeln, die - leicht pathetisch ausgedrückt - reflektieren und sich zu der Welt verhalten können.


    Wenn man bildungspolitische Entscheidungen so betrachtet, sehe ich seit langem eine Tendenz, bei den Fächern und Inhalten zu kürzen, die "dem Schüler im Berufsleben nix bringen" (was oft ein Euphemismus ist für "bringt dem Arbeitgeber nicht so viel"). Natürlich. Dem vermeintlich konkreten Argument: "Das braucht kein Mensch!" ist mit der eher unbestimmten Feststellung "Aber die Kinder sollen auch Bildung erwerben" wenig Schlagkräftiges entgegengesetzt - das "lässt sich nicht messen", z.B. in Pisa-Studien. (Von den verbreiteten Ressentiments gegen "Gebildete", "Studierte", die "ihr Wissen raushängen lassen" und "bildungsbürgerlich" sind, ganz zu schweigen).




    Was die Lehrerausbildung angeht, ist doch offensichtlich, warum der Mentalitätswandel in der Lehrer*innenschaft ein so zähes Geschäft ist: Wer jetzt ins Referendariat kommt, wird mit einer Lehrerschaft konfrontiert, die sagen wir mal so ganz grob im Alter von 30 bis 60 ist. Und lernt von denen natürlich auch für die Praxis. Das heißt: Mit Lehrer*innen, die nach den Studienordnungen und den Inhalten ungefähr der Jahre 1980 - 2010 ausgebildet worden sind. Und die haben für die Praxis sich Dinge abgeschaut von den Lehrer*innen, die damals schon da waren, deren Studienordnungen und Inhalte noch weiter zurückliegen. Natürlich: Manche "altgedienten" Lehrkräfte haben die nötige Spannkraft, ihre Methoden usw. anzupassen, keine Frage. Viele haben sie vielleicht eher nicht, möglicherweise auch nicht die Lust dazu. Aber der Mentalitätswandel hängt, scheint mir, stark mit dem langsamen Personalwandel zusammen. Kurz gesagt: Das ist ein Supertanker und kein Rennwagen, der hier die Richtung ändern soll.


    Troubleshooting - schönes Bild! :)

    Auch ich mache leider ab und an die Erfahrung, dass mir die richtige Munition fehlt. Oder ich daneben schieße.

    Aber dann wird eben ein paar Tage später das Ziel neu anvisiert.

    Die (ehemaligen) Schüler der Realschule in Winnenden hätten vermutlich eine klare Meinung zur Verwendung eines solchen Bildes in Bezug auf Schulisches.

  • Die (ehemaligen) Schüler der Realschule in Winnenden hätten vermutlich eine klare Meinung zur Verwendung eines solchen Bildes in Bezug auf Schulisches.

    Man kann auch in jeder Suppe ein Haar suchen. Muss man aber nicht.


    Ich habe einfach ein Bild von GitgO aufgegriffen und weiter geführt.

    But we never leave the past behind, we just accumulate...

    "Von jedem Tag will ich was haben

    Was ich nicht vergesse

    Ein Lachen, ein Sieg, eine Träne

    Ein Schlag in die Fresse"

  • Zitat von Martinus

    Schulen sind nicht nur Wissenseintrichterungseinrichtungen. Sie sind Bildungsstätten, also Orte, an denen Schüler und Schülerinnen Bildung erwerben. Das ist etwas, das einerseits weit über Wissen hinausgeht, und andererseits genau in die andere Richtung geht wie die Frage "Was bringt mir das?" Damit bekommen die Schülerinnen und Schüler das Rüstzeug, sich zu eigenständigen Persönlichkeiten zu entwickeln, die - leicht pathetisch ausgedrückt - reflektieren und sich zu der Welt verhalten können.

    Ja, das „überraschte“ mich beim lesen der bisherigen Beiträge ebenfalls. Diese „Was hab ich davon, wozu brauch ich das“ Mentalität lässt auf eine geistige Armut schließen, über die ich nicht weiter nachdenken möchte. Jedenfalls bräuchte es nach dieser Logik weder Mathe- noch Deutschunterricht, gibt doch Taschenrechner und Autokorrektur.

    Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.

  • Jedenfalls bräuchte es nach dieser Logik weder Mathe- noch Deutschunterricht, gibt doch Taschenrechner und Autokorrektur.

    Genau, wenn man mit Karte irgendwas zahlt braucht man auch nicht wissen wieviel Wechselgeld man zurückbekommen würde. Physik braucht man auch nicht, denn der Strom zu Hause kommt ja aus der Steckdose.... :mrgreen: . Gravitation kennt man auch nur aus der Praxis wenn das Handy runterfällt oder man sich auf die Fresse legt.... :mrgreen:

    Das Leben ist eine Illusion, hervorgerufen durch Alkoholmangel

    Charles Bukowski

  • Ich bin etwas erschrocken über diese mürrische Haltung hier. Ein Troubleshooter ist also militärisierter Gebrauch? Nein, es ist die internationale Vokabel für einen Problemlöser, nicht für den Tatortreiniger nach einer Bonnie-Situation.

    Dann weiter:

    Die Erwähnung, dass Chinesisch eine Sprache mit Zukunft ist, das ist also kaltes Berechnungs-Gedankengut? Und ebenso die Erwähnung, dass man mit lebenden Sprachen - hier also Französisch - mehr anfangen kann auf der Welt? Dass Latein uneinheitlich in manchen Bundesländern immer noch als Zugangsvoraussetzung für manche Abschlüsse verlangt wird und Justplays Sohn ohne Latinum ggf für ein Studium umziehene müsste?


    Herma & martinus, über Euer Abkanzeln einer zukunftsorientierten Planung wundere ich mich ganz speziell.




    Herma: Vorausschauende Planung bei der Ausbildung, also "was bringt mir das-Durchdenken" , als geistige Armut abzukanzeln ist schon heftig. Konzepte, wie man gut seine Kinder auf das Leben vorbereitet, höre ich da nicht heraus.


    Ihr ärgert Euch über Realismus? Verstehe ich Euch richtig, Ihr wollt die Entscheidung "Latein oder Französisch" nur am Spaß festmachen (hier beziehe ich mich auf den Satz von m. weiter vorn "frag ihn doch selbst"). Einem 12jährigen die Entscheidung aufbürden, sein Leben derart elementar zu lenken obwohl er gar nicht weiß, was das bedeutet, eine tote Sprache zu lernen? Ich finde das bitter.



    Ich bin dafür, dass wir uns ehrlich machen.


    Unser Rentensystem pfeift im Prinzip auf Bildung, wieviel man aus eigenem Antrieb und selbstbezahlt gelernt und gebüffelt hat, wieviele Abschlüsse man erwarb. Wer nicht beamtet ist, für den gilt "45 oder 35 Jahre angemeldet gearbeitet, egal was" - oder lulle. Warum nicht das System so durchlaufen, wie es sich am besten für die eigene Eignung verwerten lässt? Wer gerne reist, für den ist Französisch toll. Leben bricht sich ohnehin eigene Bahnen.


    Also Justplay, Du wirst würfeln müssen. Dein Sohn wird entweder mit Latein ein spezielles Studium beginnen können und das aber vielleicht später verweigern, oder er macht es und könnte damit kreuzunglücklich werden oder er nimmt französisch und könnte traurig sein, wenn er es als Jugendlicher nicht anwenden kann, solange seine Eltern mit ihm nicht im Mahgreb oder Franreich urlauben ... und so weiter.

    Wie der Dichter sagt: Ja, mach nur einen tollen Plan, sei nur ein großes Licht. Und mach nur einen zweiten - gehn tun sie beide nicht.

  • Was man sich nachts um zwei so alles zusammenschwurbeln kann, wenn die vorherigen Beiträge nicht richtig liest. Das ganze noch mit einem schönen Reim dich, oder ich fress Dich Text abgeschlossen und schon hat man den typischen Gitgo Beitrag, der sich liest, als wäre er von jemanden geschrieben worden, der, außer im Internet, keinen Kontakt mit anderen pflegt.

    Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.

  • Herma & martinus, Ihr ärgert Euch über Realismus? Verstehe ich Euch richtig, Ihr wollt die Entscheidung "Latein oder Französisch" nur am Spaß festmachen? Einem 12jährigen die Entscheidung aufbürden, sein Leben derart elementar zu lenken obwohl er gar nicht weiß, was das bedeutet, eine tote Sprache zu lernen? Ich finde das bitter.

    Was du ins so alles in den Mund legst! Diese unterstellten Ansichten mache ich mir nicht zu eigen. Sie entspringen deiner Fantasie, nicht meinen Äußerungen.

  • Hey an alle, das übergeordnete Thema ist eigentlich „Komische Fragen - gute Antworten“, nicht umgekehrt. 🤔

    Schönes Wochenende! 😎

    I know a farmer who looks after the farm.
    With water clear, he cares for all his harvest.
    I know a fireman who looks after the fire.