"Last Domino?" Konzertfilm? Pro und Contra / Diskussion

  • Häh? 5.1? Haben sie denn hinten auch Lautsprecher in den Hallen, wie z.B. Pink Floyd oder Steven Wilson? Wenn nicht, wofür dann 5.1? Um das Echo der rückwärtigen Hallenwände mit drauf zu haben? 🤔

    Nun, 5.1 für eine Live Aufnahme ist immer etwas artifiziell. Theoretisch kommt der Sound ja immer von vorne. ELP und Pink Floyd haben damals schon mit Quadrophonie in der Halle gearbeitet. Richtig Sinn macht das eigentlich nicht weil der Sweet Spot nur für eine kleine Gruppe von Zuhörern funktionieren kann.

    Das ist für Zuhause natürlich etwas anderes. Selbst wenn nur die Hallen-Ambience auf den Kanälen 4 und 5 ausgegeben werden, ist man doch deutlich mehr mittendrin.

    Wer mal den A/B Vergleich gehört hat weiß was ich meine.

    Darüber hinaus ist der (sub).1 Kanal schon in der Lage Druck im Bassbereich zu kreieren der dem Live-event sehr nahe kommt.

    Das geht mit normaler Stereofonie so nicht. Der zusätzliche Center Speaker schafft Möglichkeiten für mehr Transparenz und Ortung.

    Also ja, 5.1 schafft definitiv ein besseres Hörerlebnis.

    Aber das ist eben alles Technik und die Herren sind durch und durch Musiker die sich mit ihrem Instrumentarium auseinandersetzen aber eher ein untergeordnetes Interesse daran haben, was darüber hinaus geht. Das wurde im Gespräch mit Tony deutlich der meine Begeisterung für die technischen Möglichkeiten nicht so recht nachvollziehen konnte ;)

    Und das ist meine persönliche Quintessenz: Sie wollen ein letztes Mal gemeinsam etwas zusammen machen,

    eine aussergewöhnliche Karriere gemeinsam beenden die man zusammen angefangen hatte.

    Das wirkt auf mich schon geradezu privat, obwohl es vor tausenden von Zuschauern stattfindet.

    Und daher kann ich jede Entscheidung dazu akzeptieren obwohl auch ich mir ein offizielles Dokument dieser historischen Tour gewünscht hätte. Die (technische) Hoffnung auf ein Album besteht ja noch.

  • Ggf. ist es als Kompromiss vorstellbar, dass die eine oder andere Soundboard-

    aufnahme der Tour käuflich mittels Download zum Erwerb verfügbar gemacht

    wird. Möglicherweise würde ich bei einer Aufnahme aus Berlin und ggf. einem

    der Londoner Konzerte unter der Prämisse, dass dort evtl. mindesttens ein

    Special Guest auftritt, zugreifen.

  • Das wirkt auf mich schon geradezu privat, obwohl es vor tausenden von Zuschauern stattfindet.

    Und daher kann ich jede Entscheidung dazu akzeptieren obwohl auch ich mir ein offizielles Dokument dieser historischen Tour gewünscht hätte. Die (technische) Hoffnung auf ein Album besteht ja noch.

    Ist das dein Ernst ? Eine Tour unter diesen Bedingungen soll privat gewesen sein ?

    Wenn so dann hätten sie für sich selbst Konzerte gespielen können und wir würden nichts davon erfahren.


    Aber sie wollten sehr wohl ihren Backkatalog ins Gespräch bringen und wieder Geld verdienen. Deswegen kam wieder ein Album mit für uns bekanntem Inhalt. Auch die Konzert Setlist kennen wir auswendig. Also beim Geld verdienen sind sie ganz "offen" und stellen sich " brilliant" dar.

    Auch die Ticketpreise sind " brilliant".


    Sie haben sich auch getraut Phil auf die Bühne zu zerren ( obwohl er garnicht mehr wollte).

    Auch Phil ist trotzdem nicht ehrlich,denn wenn seine Gesundheit das Kriterium gewesen wäre, dann hätte er seine NDY Konzerte schon nicht durchziehen sollen.

    Ein Konzertfilm oder eine gute Doku finde ich gehören auch dazu, denn dann hat man ein authentisches ehrliches Dokument für die Nachwelt.

    Die Show ist ja toll gemacht warum dann das verstecken ? Alle Welt hat sie ja auch mit Phil in diesem Zustand gesehen und akzeptiert. Warum dann nicht dazu stehen ?

    Also ich erwarte eine tolle Doku inkl. dem kompletten Konzert und das rauszubringen ist nicht " unanständig" im Gegenteil ehrlich und echt und ein würdiger Abschluss.

    Dam di dam di dam dam.......:huhu:

  • Ich würde es auf jeden Fall aufnehmen. Die Bilder der Show sind absolut phänomenal. Wenn man in London die Chance hat drei volle Shows zu filmen, dann sollten sie es tun.

    Dann kann man sich später immer noch in einem zweiten Schritt entscheiden, ob man das Material für eine Konzert Blu-ray nutzen will. Man lässt ein paar Profis zwei, drei Stücke präparieren, bearbeiten, usw. und dann kann man immer noch sagen wir machen es - oder eben nicht.

    Umgekehrt geht es nicht. Sie haben ja schon bei der Lamb Tour bereut, dass sie nicht professionell aufgenommen wurde. Muss man ja nicht nochmal machen.


    Edith fügt hinzu:

    Vielleicht sollten sie auch daran denken, dass nur wenige die Möglichkeit hatten die Shows zu sehen. UK, USA und ein kleiner Teil auf dem europäischen Festland war da abgedeckt. Da gibt es Abertausende von Fans, die sich die Show angesehen hätten - Skandinavien, Osteuropa und Südeuropa und auch der grosse Rest der Welt.

    Zy
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    "The music is the true currency. It's more valuable than the accolades or the money. The relationship is with the invisible muse and you know if she's pleased or if she ain't." - Steve Hackett

    Einmal editiert, zuletzt von Zy ()

  • Konzerterlebnis und Konserve ist im Erleben halt doch ein gewaltiger Unterschied. Ein Extrembeispiel: Die Motörheadfans waren bei der letzten Tour des todkranken Lemmy sicher dennoch mitgerissen und begeistert, die Liveveröffentlichung hingegen ist einfach nur traurig und ein Fall fürs Archiv.

    you're the ones we've been waiting for...
    Genesis - 98 München - 07 Linz, Düsseldorf x 2, Berlin, München - 22 Berlin x 2, London x 2

  • Wenn sie keine CD oder DVD/Blu-ray der Tour veröffentlichen, wäre und bliebe es ein ziemliches Armutszeugnis (sorry, muss ich einfach so sagen) gegenüber den vielen tausend Fans, die aus den unterschiedlichsten Gründen (nicht im Land/auf dem Kontinent, Krankheit, Quarantäne usw.) kein Konzert dieser allerletzten Tour besuchen konnten.

    As I try to pass another long and sleepless night,

    a hundred crazy voices call my name

  • Ich finde es ziemlich anstrengend, dass du immer gleich mit so ganz niederen Begriffen kommst. Vor allem, wenn sich auf den vergangenen Seiten bemüht worden ist, ein anderes Licht auf die Zusammenhänge zu werfen.


    Irgendwie höre ich da bei dir diese Haltung raus (und auch nicht zum ersten Mal) "ich bin ein Fan und will es anderes haben und ich habe auch ein Anrecht darauf".


    Warum hast du da so einen Anspruch? Und warum empört es dich geradezu, wenn sie deinen Vorstellungen nicht gerecht werden? Warum schaust du mit so viel Missmut auf die Band?

    Okay, ich räume ein, dass die Wahl der Begrifflichkeiten partiell etwas zu negativ ist. Streichen wir "Geiz", ersetzen wir "Faulheit" durch "Bequemlichkeit".

    Es fehlt ihnen m.E. definitiv ein Stückchen Leidenschaft, für das, was sie da machen. Zumindest erwecken sie nicht den Eindruck, für ihre Kunst/Musik zu "brennen", wie es bspw. ein Steve Hackett tut.


    Und ja, in meiner etwas harschen Beurteilung schwingt gewiss auch Verdruss über vielerlei verpasste Chancen in der Vergangenheit (verpasste Jubiläen, halbgare Releases, Null Kommunikation mit den Fans) mit und die Erkenntnis, dass es diese Band sich ganz oft überhaupt nicht dafür interessiert (hat), was sich die Fans wünschen.


    Ich weiß, dass mir die Band nichts schuldet, und dass ich kein Recht habe, irgend etwas von ihr zu fordern. Aber andere von mir geschätzte Musiker haben halt ein deutlich besseres Gespür für die Bedürfnisse ihrer Fans.

    mutzel, welche anderen Bands haben oder hatten überhaupt jemals solche oder vergleichbare Bedingungen? Als äußerste Ähnlichkeit überhaupt blinkt kurz das Bild von Axl Rose am Bewusstseinsrand und ist dann gleich wieder weg. Es gibt für diese Situation nichts Vergleichbares.

    Einen Performer im Zentrum, der gleichermaßen für seine Spiel, die prägnante Stimme, Textsicherheit, Präsenz UND seine wirbelnden, von Bewegung geprägten Showelemente geliebt wurde und all das zusammen plötzlich verlor?

    Ja, das stimmt. Das ist eine ziemlich einzigartige Situation.

    Andererseits scheint die Verfassung des Sängers ja gar nicht das K.O.-Kriterium für eine Konzert DVD zu sein.

    But we never leave the past behind, we just accumulate...

    "Von jedem Tag will ich was haben

    Was ich nicht vergesse

    Ein Lachen, ein Sieg, eine Träne

    Ein Schlag in die Fresse"

  • Zuerst - Fan von etwas/jemanden zu sein bedeutet nicht, das man persönliche Rechte an etwas oder jemanden erworben hat. Wenn Du Software oder eine CD kaufst, erwirbst Du das Recht zur Nutzung, die Urheberrechte bleiben davon unberührt.

    Niemand ist mit vorgehaltener Waffe gezwungen worden, sich eine Konzertkarte zu kaufen. Das ist freiwillig und der Käufer erwirbt lediglich das Recht dieser Veranstaltung beizuwohnen. Mehr nicht.

    Man darf sich wünschen dass es einen Konzertfilm geben sollte, einzufordern hat man da allerdings nichts.


    Das mit dem Geld verdienen empfinde ich in Deiner Argumentation als widersprüchlich.

    Nichts wäre einfacher, als hier noch ein weiteres Live-Doppelalbum auf den Markt zu bringen.

    Es nicht zu tun bedeutet das Gegenteil von dem was Du unterstellst.

    Darüber hinaus - Geld ist hier sicher nicht die Triebfeder.


    Phil wurde auch nicht auf die Bühne gezerrt, es war seine Entscheidung und er hatte seine Gründe dafür.

    Preise für Konzerte sind in den letzten Jahren überall durch die Decke gegangen. Das hat mit Genesis nichts zu tun. Man kann sich ja mal die Ticketpreise für die aktuelle Queen-tour ansehen.

    So ein Zirkus-Tross verschlingt ordentlich Geld. Hinter Bühne arbeitet eine Kleinstadt, mit Kantine, Tour Doktor, etc.

    Wie auch immer - der Preis einer Eintrittskarte, als überteuert empfunden oder nicht, kann kein Kriterium für eine Erwartungshaltung darstellen, aus der sich Forderungen ableiten lassen.

    Ändert nichts daran, dass ich mir auch ein finales Dokument wünschen würde.

    Aber man muss die Entscheidung, wenn sie anders lautet, respektieren.