Ich habe mich in letzter Zeit etwas intensiver mit dem Thema "Soziale Netzwerke" beschäftigt.
Es ist ja schon länger bekannt, dass uns der tägliche Umgang mit Facebook, WhatsApp und Co. verändert.
Es ist nicht zu bestreiten, dass diese Medien etwas mit uns machen über das wir uns gar nicht immer so bewusst sind.
Dass die Betreiber dieser Dienste uns selbige nicht aus Barmherzigkeit zur Verfügung stellen, dürfte auch jedem klar sein.
Kritisch ist auch zu bewerten, dass hier das Prinzip "The Winner takes it all" gilt. Wenn alle es nutzen, nutzen es eben dann auch alle, im schlimmsten Fall dann nur noch das. Das ist ja auch bereits der Stoff für zahlreiche Dystopien.
Es müssen offenbar schlimme Dinge passieren, damit Nutzer Alternativen suchen oder das Angebot der Konkurrenz muss um ein Vielfaches verlockender sein.
Die Frage ist, ab wann das der Fall ist.
Wann gibt man die "mühevoll erarbeitete" Vernetzung auf?
Hier würde mich mal eure Meinung interessieren.
Es gab ja in der Vergangenheit schon mehrere Systemwechsel.
MeinVZ und StudiVZ, Myspace etc. wurden quasi von Facebook abgelöst, der nächsten Generation waren Bilder wichtiger, also erstarkte Instagram, nun gibt es TikTok (weniger Inhalt, mehr Effekte ;-)).
Als relativ seriöse Alternative ist sicher auch noch Twitter relevant, wenn auch hinsichtlich der Ausrichtung mit anderen Schwerpunkten (ich weißt, Xing, LinkedIn u.ä. gibt es auch noch...).
Donald Trump versucht gerade Gettr als Twitter-Alternative zu pushen. Mal sehen, was daraus wird. Sicher werden sich dann auch wegen seiner Prominenz Einige dort wieder finden.
Bei den Messenger-Diensten hat sich WhatsApp durchgesetzt. Telegram spielt gerade auch eine größere Rolle, so recht überzeugt bin ich aber von alldem nicht.
Zusätzlich befeuert durch den Frontal-Beitrag von Arndt Ginzel und der letzten Folge des ZDF Magazin Royal habe ich nun einmal gezielt nach Alternativen zu bekannten Messenger-Diensten und sozialen Portalen gesucht.
Ich habe vor Jahren schon einmal einen Versuch unternommen, Chiffry in der Famile und bei Freunden zu etablieren.
Die hatten z.B. schon lange vor WhatsApp auf verschlüsselte Kommunikation gesetzt und zu dieser Zeit vor allem die Kommunikation in Firmen im Blick.
Leider war der Funktionsumfang in der freien Version stark eingeschränkt und dann war da eben wieder die Sache mit der Verbreitung.
Es ist dann eben ein weiterer Messenger neben den großen anderen, der von einem Anbieter betrieben wird.
Interessanter scheint mir da die Idee eines Netzwerkes, welches weitestgehend unabhängig von den Anwendungen und deren Entwicklern ist.
Hier bin ich ich z.B. auf das dezentrale nicht kommerzielle Netzwerk Fediverse gestoßen, welches verschiedene Anwendungen verschiedener Anbieter (darunter auch das Facebook-ähnliche Mastodon) beheimatet.
Einen ähnlichen Ansatz verfolgt das quelloffene Matrix-Protokoll. Nutzer mit matrix-Account können verschiedene Anwendungen verschiedener Anbieter nutzen und mit anderen Nutzern über App-Grenzen hinweg interagieren.
Ich habe jetzt z.B. Element und FluffyChat (ähnlich WhatsApp) installiert, beides Anwendungen, die es auch als Web-Versionen gibt.
Die erwähnten Apps sind sehr übersichtlich und man kann genau definieren, wen was erreichen soll.
Ich bin noch in der Testphase, werde wohl aber, dem ersten Eindruck nach, perspektivisch meine Meta-Accounts aufgeben.
Habt ihr Erfahrungen mit alternativen Plattformen gemacht (außer mit diesem wunderbaren Forum natürlich)?
Lasst uns doch hier einmal darüber austauschen...