10.03.2022 - HANNOVER, Deutschland - ZAG Arena | GENESIS: The Last Domino? Tour

Zitat von SAU3R

Heute war es tatsächlich soweit! Nach all den Widrigkeiten habe heute tatsächlich against all odds mein erstes Genesis Konzert besucht!

2015 die Band entdeckt, 100% sicher gewesen, dass ich sie nie mehr live sehen könnte. Dann die Euphorie nach der Reunion Ankündigung 2020, direkt Karten für Birmingham gekauft, nur um dann von der Pandemie wieder nen Dämpfer zu kriegen… die Tour wird verschoben, am Ersatztermin für Birmingham keine Zeit, Karten zurück.. Tickets, Flüge und Hotel für Dublin gebucht, wieder (diesmal verhaltene) Vorfreude. Dublin wird abgesagt, wieder nix mit Genesis. Dann die Ankündigung für Europa, direkt Tickets für Köln gekauft, aber mit Sorge die steigenden Fallzahlen beobachtet. Bis zum Schluss gezittert, ob alles stattfinden kann und als alles in trockenen Tüchern war auch noch Tickets für Hannover gekauft. Und was soll ich sagen…

Es hat sich gelohnt!

Die gesamte Band war phänomenal, ganz besonders muss ich aber Nic hervorheben, der im Vergleich zu den Legs letztes Jahr nochmal einen Riesen Fortschritt gemacht hat und die Band jetzt noch mehr pusht. Insbesondere die Fills die er jetzt bei FoF neu spielt, heben den Song nochmal auf ein anderes Level.

Tony und Daryl solide wie immer. Die Background-Vocals perfekt eingearbeitet, nicht zu präsent, aber immer da wenn sie gebraucht werden.

Mike spielt unglaublich, er bringt nach Nic die meiste Energie auf die Bühne und strahlt unglaublich viel Spielfreude aus!

Und Phil, für all seine physischen Einschränkungen ist er immer noch unglaublich gut. Er hat das Publikum absolut in der Hand und war auch gesangstechnisch heute on Point, auch wenn er gefühlt mehr Textdreher drin hatte als in Berlin.

Alles in allem ein fast perfekter Abend, der einzige etwas negative Aspekt war leider das Publikum, was doch sehr ruhig und verhalten war.

Next stop: Köln am Sonntag!

Hier noch einige Videos:

Duchess:

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Mama:

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Tonight x3 + IT:

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Lamb:

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Supergeile Videomitschnitte, vielen Dank dafür, wir waren im Mitterrang M9, da hatte man eine tolle Totale mittig auf die gesamte Bühne.

Vielen Dank für eure Berichte! Da ich heute Abend in Hannover bin: Wie ist die „Verpflegungssituation“? Hatte irgendwo gelesen, dass da nicht viel angeboten wird. Ich würde das nur gerne logistisch-zeitlich einplanen.

Mich freut auch, dass Phil wieder den Krieg in der Ukraine angesprochen hat. Heute Abend vergisst er es hoffentlich nicht!

Zitat von Gyni

Vielen Dank für eure Berichte! Da ich heute Abend in Hannover bin: Wie ist die „Verpflegungssituation“? Hatte irgendwo gelesen, dass da nicht viel angeboten wird. Ich würde das nur gerne logistisch-zeitlich einplanen.

Mich freut auch, dass Phil wieder den Krieg in der Ukraine angesprochen hat. Heute Abend vergisst er es hoffentlich nicht!

Verpflegung: ja, es gibt grundsätzliches etwas zu Essen, wenn man Zeit zum Anstehen und Geld dafür hat. Auswahl ist aber nicht riesig (weiß nicht mehr genau: Brezeln, Würstchen oder so).

Ukraine: er hat es aber sehr neutral erwähnt und nur unterschwellig kaum wahrnehmbar eine Wertung gebracht.

Zitat von Doctone

Von mir auch nochmal vielen Dank an Christian für die Infos im Vorfeld. Ich habe zwischendurch nicht daran geglaubt, dass die Konzerte stattfinden können. Ich habe meine Maske in der Halle aufgelassen und war mir erst nicht sicher, ob ich das über den ganzen Abend aushalte. Ich habe mich aber relativ schnell so gut auf die Musik konzentrieren können, dass die Maske dann echt egal war. Wir hatten sehr gute Plätze im Block U6. Vor mir war keine Stuhlreihe, sondern das Geländer. Dahinter dann der Innenraum. Nicht nah an der Bühne, sondern genau gegenüber davon, dafür aber ziemlich mittig und sehr nah am Mischpult. Am Sound gab es an dieser Position für meinen Geschmack nichts zu meckern. Alles war bestens zu hören und die Lautstärke war genau richtig.

Zum Konzert selbst: Ich habe im Vorfeld versucht, möglichst gar nichts mitzubekommen. Ich kannte die Setlist nicht und auch sonst nur wenige Details. An einigen Fotos bin ich nicht vorbeigekommen und irgendwo waren dann auch mal Videos zu einzelnen Songs verlinkt, die ich mir zwar nicht angesehen habe, aber die dann doch Kleinigkeiten verraten haben. Ich habe versucht, das alles schnell wieder zu verdrängen und mich so gut es geht überraschen zu lassen. Das hat ganz gut geklappt.

Band, Bühne, Beleuchtung, Leinwand und Setlist fand ich sehr überzeugend. Das hat alles schon sehr gut zusammengepasst und da kann man aus meiner Sicht nicht meckern. Etwas schade finde ich, dass einige Übergänge zwischen Songs zu berechenbar waren. Vom „Duke‘s Intro“ zu „Turn It On Again“, von „Firth Of Fifth“ zu „I Know What I Like“ und von „Tonight, Tonight, Tonight“ zu „Invisible Touch“. Man kennt das und weiß dann auch schnell, was kommt und wie es weitergeht. Ein paar kleine Veränderungen wären hier vielleicht ganz gut gewesen und hätten vielleicht frischer gewirkt.

Noch etwas „nerviger“ habe ich das bei einigen Ansagen und bei der Kommunikation mit dem Publikum empfunden. Die Geschichte mit dem Domino-Prinzip kennt man beispielsweise und die haargenaue Wiederholung solcher Ansagen wirkt zumindest auf mich ähnlich, als wenn der Opa den gleichen Witz zum 100. mal erzählt und alle aus Höflichkeit dann doch nochmal müde lachen, ohne es aber wirklich witzig zu finden. So etwas kann Phil Collins eigentlich besser und für mich bedienen solche Dinge leider unnötigerweise das Klischee vom Rock-Rentner, der eigentlich nichts mehr zu sagen hat und aber doch noch einmal das vor 30 Jahren brav eingeübte Programm runterspult. Das ist vor allem deshalb schade, weil die Wiederholung der Musik an sich diesen Eindruck eigentlich nicht in dieser Form hinterlassen würde.

Ähnlich empfinde ich das bei der Tamburin-Einlage von „I Know What I Like“ mit den dazugehörigen Aufforderungen zum Applaudieren. Erstens kennt man auch das schon seit Jahren und zweitens ist es natürlich auch ganz offensichtlich, dass Phil diese Nummer körperlich einfach nicht mehr kann. Aus meiner Sicht tut er sich keinen Gefallen damit, es trotzdem zu probieren und dann am Ende damit etwas abzuliefern, das eher Mitleid als Begeisterung weckt. Das hätte er dann besser einfach weglassen sollen. Es ist ja nicht so, dass man dadurch dann etwas vermissen würde.

Etwas traurig ist es natürlich sowieso schon, wenn man Phil so auf der Bühne sieht. Ein Konzert im Sitzen zu spielen ist letztendlich gar nicht schlimm. Aber bei Phil ist die ganze Körperhaltung schon etwas heftig. Er sitzt nicht aufrecht auf seinem Stuhl, sondern eher wie ein „nasser Sack“. Auch Bewegungen, Mimik und Gestik sehen oft etwas erschreckend aus. Das ist natürlich absolut nicht als Kritik gemeint. Es gibt bestimmt Leute, die ihm dazu raten würden, in so einem Zustand gar nicht mehr auf die Bühne zu gehen, weil man besser in Würde abtreten sollte und einen alle in Bestform in Erinnerung behalten sollten. Das sehe ich nicht so. Wenn er auftreten will und es ihm etwas gibt, dann soll er es tun. Der Fan kann selbst entscheiden, ob er sein Idol lieber anders in Erinnerung behalten möchte oder nicht. Ein Handicap und auch fortschreitendes Alter dürfen aus meiner Sicht kein Ausschlusskriterium sein. Gesanglich fand ich das Konzert gut und die Unterstützung der beiden anderen Sänger hat in schwierigen Passagen dann auch einiges gerettet. Traurig ist der ganze Eindruck aber natürlich trotzdem, wenn man die früheren Tourneen als Vergleich im Hinterkopf hat. Es wird einfach auch klar, dass Konzertreisen dieser Größenordnung in Phils Zustand nicht mehr lange funktionieren können. Insofern ist die Abschiedstour auch ganz logischerweise und völlig zurecht der letzter Dominostein.

Jetzt habe ich einiges Negatives und Nachdenkliches geschrieben und man könnte vielleicht den Eindruck bekommen, dass ich nach dem Konzert nur semi-begeistert nach Hause gefahren bin. Das ist aber nicht so. Ich fand das Konzert, die Songauswahl insgesamt und auch die Show sehr gelungen. Meine persönlichen Highlights waren vermutlich vor allem einige der Instrumentalpassagen. „Firth Of Fith“, „Home By The Sea“, „Duchess“, „Domino“, „Afterglow“ und „Duke‘s Intro“ waren super. „Land Of Confusion“ hat mit den Bildern auf der Leinwand und aufgrund der aktuellen Lage eine ganz andere Atmosphäre versprüht als sonst. Beim Schlagzeug gab es gestern überhaupt nichts zu meckern. Toller Drummer! Was ich von „The Lamb Lies Down On Broadway“ in dieser akustischen Version halten soll, weiß ich noch nicht. Klingt am Anfang ein bisschen wie „Fields Of Gold“ von Sting. Merkwürdig für diesen Song. Da muss ich nächste Woche Samstag in Köln nochmal sehr aufmerksam hinhören. Ich freue mich auch auf mein zweites Konzert dieser Tour und bin froh, dass sich diese Gelegenheiten dann trotz aller Umstände doch noch ergeben haben.

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Wir waren links am Mischpult die letzte Reihe...Ich war die die öfters aufm Stuhl stand.

Letztendlich leider verhaltenes Publikum, waren ja überall Aufpasser...stehen war nicht erlaubt, zumindest nicht vereinzelt.

Das Publikum war wirklich mehr als zurückhaltend, schade. Viele sind mehr mit dem Smartphone beschäftigt als mit dem Konzert, es wird gefilmt, sofort gepostet, die Likes gecheckt, in den ruhigeren Passagen lautstark gequatscht usw. Ich frag mich warum solche Keute überhaupt auf ein Konzert gehen…😡
Insgesamt wurden die Songs zum Teil wesentlich aggressiver und „härter“, oft klang es sogar richtig rauh und rotzig, gespielt. Dies lag nicht nur an den Drums sondern auch am Gesang und der Mimik von Phil (LoC oder NSoM…). Gänsehautfaktor sehr hoch!

Die Verpflegung in der Halle ist sehr vielfältig und rel günstig.

ABCOE

Zitat

Links neben mir ein Ehepaar wo die Frau nicht geklatscht hat und mehr als emotionslos die Show angeschaut hat. Schade für die Eintrittskarte die sie damit vielleicht ein echten Fan nicht gegönnt hat.

Mit solchen Aussagen sollte man sich immer zurückhalten. Was weißt Du denn über diese Frau? Vielleicht ist ihre Mutter vor einer Woche gestorben, oder ihre geliebte Katze 3 Stunden vor der Show, vielleicht ist sie so introvertiert wie ich und saugt die Musik einfach in sich hinein und ist regungslos glücklich. Vielleicht ist sie überwältigt vom Schmerz, Phil so verändert zu sehen, und "vom letzten Mal"? Ich bezeichne auch nicht all jene, die sich anderes verhalten als ich als "alberne Zappel-Philippe". Und für jene Ferngebliebenen, an denen Du "echtes Fantum" ausmachst, gab es schließlich übrige Karten genug, oder? Damit gerät man schnell in das Fahrwasser dessen, was Peter Gabriel in "Du bist nicht wie wir" aufzeigt. Das nur mal so als Anregung.

Hier noch ein paar Impressionen

Ich werde bei meinen beiden Konzerten sicherlich auch nicht voll abgehen...
Dann bekomme ich ja nix mit von der Lightshow etc.

Gibt andere Künstler wo die "Show" egal ist und das mitfeiern zum Konzert gehört (z.B. Gönemeyer, Lindenberg...).

Aus meiner Sicht war es ein grandioses Konzert.

Klar, ein paar Dinge waren nicht perfekt. Aber wer will das schon? Ich jedenfalls nicht.

Die zunächst erschreckenden langen Schlangen beim Einlass erwiesen sich als 15-Minuten-Peanuts.

Das z. T. als zurückhaltend empfundene Publikum fand ich gar nicht so zurückhaltend, in unserem Bereich war einiges los - auch mit Stehen und lautem "Jubeln".

Aber das beste war, dass meine beiden U-30-Kinder nach dem Konzert total geplettet waren. Sie hatten sich über die geschenkten Karten gefreut und waren durchaus interessiert. Aber während des Konzerts stellte sich bei ihnen ein wahres Glücksgefühl ein - wunderbar!

Für mich bedeutet das Konzert, dass ich nach der verpassten Tour 2007 wieder ein deutlich kompletterer Genesis-Mensch bin. Jetzt kann kommen was will, ich bin mit mir wieder im Reinen...

Zitat von Slubberdegullion

ABCOE

Mit solchen Aussagen sollte man sich immer zurückhalten. Was weißt Du denn über diese Frau? Vielleicht ist ihre Mutter vor einer Woche gestorben, oder ihre geliebte Katze 3 Stunden vor der Show, vielleicht ist sie so introvertiert wie ich und saugt die Musik einfach in sich hinein und ist regungslos glücklich. Vielleicht ist sie überwältigt vom Schmerz, Phil so verändert zu sehen, und "vom letzten Mal"? Ich bezeichne auch nicht all jene, die sich anderes verhalten als ich als "alberne Zappel-Philippe". Und für jene Ferngebliebenen, an denen Du "echtes Fantum" ausmachst, gab es schließlich übrige Karten genug, oder? Damit gerät man schnell in das Fahrwasser dessen, was Peter Gabriel in "Du bist nicht wie wir" aufzeigt. Das nur mal so als Anregung.

Na ja wenn man 150 Minuten mit sein Handy spielt ist das Interesse bei der Dame nicht so wirklich groß an der Show gewesen. Und Sie hat keine Fotos oder Filme von der Band gemacht (Zwinker Zwinker)