TotW: [17.5.-24.5.2021]: PETER GABRIEL - Don't Give Up

  • Gabriel wollte Dolly Parton als Sängerin? Tja, wieder was gelernt. Gut, dass sie keine Zeit, Lust oder was auch immer hatte... Kate Bush ist seine perfekte Ergänzung, der weibliche 'Gabriel' sozusagen. Warum haben die nie mehr zusammengearbeitet? Wo ich sie mir doch so auf der nachfolgenden Platte gewünscht hätte. Blood of Eden mit Bush... Hach, das wäre was gewesen. Zurück zum Titel: Ich fand' ihn damals so viel besser als Sledgehammer, obwohl der Hammer natürlich außergewöhnlicher ist. Aber ich mag Balladen, ob Kitsch oder nicht. Das geht im Englischen immer ein wenig unter. In der deutschen Sprache sicher kaum hörbar. Aber er hat sich aufgrund des früheren, hohen Konsums etwas abgenutzt. Die Version mit Ane Brun höre ich mir daher heute - fast - lieber an. Aber die Livevarianten ohne weiblichen Gegenpart sind langweilig, auch wenn das Ende etwas dynamischer klingt ... Trotzdem ein Evergreen: 12 Punkte.

  • Der Bass von Tony begleitet einen wunderbar durch den ganzen Song.

    Ganz genau! Der Bass hat mich von Anfang an bei diesem Song fasziniert, er trägt ihn. Dazu die Stimme von Kate Bush, die mich auch schon immer fasziniert hat.

    Ich mag auch das ganze Album sehr. Sicherlich ist es kommerzieller, vor allem kommerziell erfolgreicher als andere Gabriel Alben, aber es hat nach meiner Meinung den Erfolg auch verdient, weil es einfach gut ist.

    13 Punkte von mir.

    it's one o'clock and time for lunch ...:kaffee:

  • Diesmal mach ich es umgekehrt. Zuerst die Note: 2+ (12 Punkte) von mir. Ich finde den Song sehr gelungen. Er ist berührend, hat das Thema sehr gut aufgegriffen und ansprechend, authentisch umgesetzt. Kate Bush habe ich selten so gut singen hören, ohne dass ich anschließend Tinnitus hatte.

    (,...) der Song recht gelungen ist, und dass er vielleicht vielen verzweifelten Menschen Trost gespendet-, ja, möglicherweise sogar Suizide verhindert hat. (...)

    Ja, schon möglich. Also das genaue Gegenteil von Goethes Werther oder Hesses "Klein und Wagner".

    Es ist nicht mein Lieblingsalbum von PG und wollte auf der Tour vor paar Jahren dieses ganze Album nicht nochmal live hören; passt auch nicht so ganz zu einem gealterten Peter wie ich finde und ging daher auch nicht mehr hin. 1987 spielte Peter nicht das ganze So-Album, sondern zum Glück auch viel älteres, sperrigeres. Aber Don`t give up gehörte definitiv dazu und das war auch gut so! Passte auch zu meiner Situation. Ergänzung: In der Live-Version gefällt mir Don`t give up noch um einiges besser, zum einen wegen dem Ende mit dem vertrackten, fulminanten Bass-Groove zusammen mit Peters typischem afro-stylischem Gesang, zum anderen wegen der Live-Sängerin, die für meinen Geschmack besser/angenehmer singt als KB.

    “It doesn`t have to be like this. All we need to do is make sure we keep talking"

    Stephen Hawking

    (Zitat aus dem Song "Keep Talking" von Pink Floyd, mit Stephen Hawking`s Stimme)

    Einmal editiert, zuletzt von Seller of England () aus folgendem Grund: Ergänzung (siehe im Text)

  • Ein wunderschönes Duett, wobei ich die stimmlichen Kontraste von Kate Bush und Peter Gabriel eigentlich ganz gut finde. Aber das liegt natürlich hauptsächlich an Pete's "Winsel"-Stimme ;)

    Ich bin ja kein Freund von Peter Gabriel solo, aber DGU ist hat eine wunderschöne Melodie, die zwar dezent instrumentalisiert ist, aber dennoch vollkommen passend gewählt wurde. Einziger Kritikpunkte wäre dass das Lied ein klein wenig zu lang geraten ist. 4,5 Minuten hätten es auch getan. Ich sag mal 14 Punkte, weil meckern auf hohem Niveau. :)

  • Sehr schöne Ballade, interessant und sparsam arrangiert, die Bassbegleitung von Tony gibt dem Song das gewisse Etwas. Kate passt gut, singt mir jedoch manchmal etwas zu "abgehackt" (z.B. das "Don't...") was natürlich ihr Stil ist. Aber da gefällt mir Paula Cole von der 1993 Live-Version besser.

    No cloud, a sleepy calm
    Sunbaked earth that's cooled by gentle breeze
    And trees with rustling leaves
    Only endless days without a care
    Nothing must be done

  • 30er Jahre letztes Jahrhundert. Wir haben die Great Depression (die Weltwirtschaftskrise) und den Dust Bowl (https://en.wikipedia.org/wiki/Dust_Bowl) in den USA und eine Fotografin, Dorothea Lange (https://de.wikipedia.org/wiki/Dorothea_Lange), die das Elend der Menschen, die durch o.g. Ereignisse verarmten, in beeindruckenden Bildern festhält.

    80er Jahre letztes Jahrhundert. Wir haben den Thatcherismus in Groß Britannien, der viele Menschen in die Arbeitslosigkeit treibt und zu großen sozialen Verwerfungen führt.

    1985. Wir haben einen Musiker, der Fotos von Dorothea Lange sieht und die sozialen Spannungen in seiner Heimat miterlebt. Einen Musiker, der von Depressionen und Beziehungsproblemen geplagt wird.

    Dieses Konglomerat treibt ihn dazu, eine der schönsten, tiefsinnigsten Popballaden der Rockmusik zu schreiben. Wie herrlich singt er vom tiefen Leid eines Mannes, der seiner Aufgabe, die Familie zu ernähren, nicht nachkommen kann. Wie sehr trifft er den Nerv vieler seiner Mitbürger. Wie herzzerreißend singt Kate Bush über seine Lebensgefährtin, die ihm beisteht, ihn motiviert, nicht aufzugeben. Welch hoffnungsvolle Verbeugung vor der Kraft der Liebe.
    Hier haben wir Peters Vielschichtigkeit: Er verknüpft geschickt Betroffenheitslyrik mit der eigenen, persönlichen Situation. Schart fantastische Musiker*innen um sich und motiviert sie, ihren Teil zum Gelingen dieser schönen Musik beizutragen. Um nur einige zu nennen: Kate Bush: Wie atemberaubend sie singt und die feminine Kraft präsentiert! Tony Levin: Ein Herzschlagbass, der den Pop und Kitsch fortbläst ehe er richtig aufkommt! Richard Tree: Seine perlenden, gospelhaften und leicht jazzigen Pianowellen treiben den Hörer fort von Peters Depressionen!

    Ehe ich noch mehr ins Schwärmen gerate und meine Gefühle, die dieser wundervolle Song in mir auslöst(e), breittrete, nur noch eins: 15 Punkte

  • "Don't give up" fand ich damals absolut großartig, mittlerweile finde ich's nur noch gut. Im Prinzip passt alles, musikalisch toll gemacht und nicht wirklich mainstream-pop, den Text kann man wahlweise gesellschaftskritisch oder kitschig finden, jedenfalls hat er 'ne Botschaft die über das übliche Liebes-Bla-Bla im Pop weit hinausgeht, auch reichlich lang für 'ne Single, schön gesungen von Gabriel & Bush, wobei ich sicherlich die Live-Version von der Secret World Tour mit der (damals) großartigen Paula Cole bevorzuge.


    11 Punkte.