Best Album 2020 - Jahresrückblick

  • Wir neigen uns dem Jahresende. Ein überwiegend schlimmes und unruhiges Jahr, insbesondere auch wg. der Corona-Katastrophe.

    Insbesondere auch die Musikwelt hatte darunter zu leiden. Künstler, Stage-Bedienstete, Eventagenturen usw. Nicht zuletzt auch für uns Fans und Musikliebhaber. Konzerte und Veranstaltungen fielen ins Wasser, wurden überwiegend auf 2021 verschoben. Den ganzen Rest erspare ich mir und euch an dieser Stelle, denn jedem Einzelnen ist die Situation bekannt.

    Zeit für einen kleinen Rückblick auf die besten Alben/Musikvöffentlichungen 2020, wie ich finde. Ich selbst habe mir überwiegend ältere Sachen zugelegt, aber auch einige Neue . Vielleicht habt ihr ja noch einige Trümpfe parat. Kaufempfehlungen vielleicht nicht nur für mich. Daher also dieses Thema (auch wenn die Empfehlungen sicherlich immer subjektiv zu sehen sind - so auch bei mir).


    Meine Highlights in diesem Jahr wären wie folgt:

    Gorillaz - Song Machine Season One. Der Rap- und Hip Hop-Anteil hat abgenommen, was der Platte gut bekommt. Sehr abwechslungsreich, nie langweilig, verarbeitet diverse Musikstile in einer hohen Qualität ohne aus ihnen Brei zu machen. Alles sehr gut produziert. Ich jedenfalls kann mich trotz der musikalischen Vielfalt bestens dabei entspannen. Für mich das beste Gorillaz-Album.

    Pearl Jam - Gigaton. Toll produziert, super Sound. Pearl Jam wie man meint sie zu kennen. Sie haben sich zwar nicht neu erfunden, das Songmaterial hat trotzdem wieder ein hohes Niveau, ist abwechslungsreich und unterhaltsam. Ohrwurmpotential inclusive. Für die, die's mögen eine klare Kaufempfehlung.

    The Psychodelic Furs - Made of Rain. Für mich die Wiedervereinigung des Jahres. Man erkennt sie und ihre musikalischen Qualitäten sofort, obwohl sie sich inzwischen verändert haben. Gutes Songmaterial, supergute Produktion mit tollem Sound.

    Nick Cave - Idiot Prayer (Nick Cave alone at Alexandra Palace). Etwas ruhigeres und besinnliches zu Jahresende vielleicht? Nick Cave begleitet sich selbst am Piano und interpretiert altbekannte und aktuelle Songs auf neue Weise, teilweise sehr schön. Entspannung pur.

    Als Wieder bzw.-/Neuveröffentlichung: Prince - Sign o' the times. Für mich eines der besten, vielleicht sogar das beste Album von Prince. Neu remastered kann man, wie es meistens so ist, neue und nie vernommenen Feinheiten bei altbekannten Songs heraushören. Dazu bisher unveröffentlichtes Material bei der Deluxe-Edition.

    Noch besser: das entsprechende Konzert auf BluRay in Dolby-Atmos Abmischung.

    Von einigen "neuen" Platten von David Bowie ganz zu schweigen ..........................(z.B. Is it any wonder?)

    Einmal editiert, zuletzt von rossi ()

  • Musikalischer Jahresrückblick 2020


    2020 war sicher in vielerlei Hinsicht nicht gerade das beste Jahr. Musik ist auch deshalb in der letzten Zeit wichtiger denn je geworden. Musik hilft viel und ist für mich immer noch die beste Medizin. Eigentlich sag ich mir immer wieder, dass ich keine neuen Alben kaufen bräuchte, sondern erst einmal die hier rumlungerten Alben hören solle. Dass ich es trotzdem mach, war mir auch schon vorher klar. Und es gab dieses Jahr wirklich tolle Alben, die mir auf Anhieb gefielen.


    Dieses Jahr war vergleichsweise Prog-arm. Stattdessen hörte ich viel (Symphonic-)Metal. Fangen wir mit Nightwish an.


    Nightwish: Human. :Ii: Nature.


    Das Album ist ein musikalische Klangreise, ein Fest, ein kleines Meisterwerk. Vielleicht bin ich als Nightwish-Fan vorbelastet und habe eine rosarote Brille auf, aber das Album ist großartig. Das Album zeigt, dass Nightwish längst mehr als diese Symphonic Power-Metal Band aus Finnland ist. Die Band bewegt sich in vielen Genres, von symphonischen Power-Metal über Celtic-Folk hin zu Prog-Rock oder orchestrierter Musik (um nicht zu sagen Filmmusik) ist alles dabei. Auf „Human. :Ii: Nature.“ gibt es für mich keinen einzigen schwachen Song. Meine Lieblinge sind „Shoemaker“, „Harvest“, „How’s The Heart?“ und natürlich das großartige „All The Works Of Nature Which Adorn The World“. Missen möchte aber dennoch keins der anderen Lieder.


    Auf dem Album gibt es so viele kleine Details zu entdecken, die einem beim ersten Hördurchgang überhaupt nicht auffallen. Mehrmaliges Anhören ist die Devise und Pflicht für jeden Fan (behaupte ich einfach mal). Aber das Album ist Nightwish in Vollendung. Ich denke auch, dass es vielen in diesem Forum gefallen könnte. Von mir gibt es eine klare Kaufempfehlung!


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    Wir bleiben beim Symphonic-Metal. Es geht von Finnland in die Niederlande.


    Delain: Apocalypse & Chill


    Der sogenannte Symphonic Metal hat ja in den letzten zehn Jahren mehr als nur einige Lebenszeichen von sich gegeben, sondern erblüht fortdauernd in den schönsten und vielfältigsten Farben. Leute, Symphonic Metal ist noch lange nicht totgesagt.


    Von den vielen Bands, die es in diesem Genre gibt, sind Delain neben Within Temptation und eben Nightwish meine Lieblinge. Ihr Sound klang stets frisch, modern und die Stimme von Charlotte Wessels hatte was Besonderes. Die Band produziert hervorragende Musik, die mal zwischen Power-Metal, Symphonic Rock, Prog-Metal und poppigen (eingängigen Refrains) Gewändern schwankt. Das kommt nicht zuletzt von den teilweise eingängigen Synth-Riffs, die als Gegensatz zu den stürmischen Gitarren-Riffs fungieren. Und nicht zu vergessen ist die orchestrale Komponente, die für den gewohnten Bombast sorgt. Dieser orchestrale Sound klingt für mich wiederum völlig anders als z.B. der von Nightwish oder Epica. „Apocalypse & chill“ ist wohlmöglich eins ihrer bis dato besten Werke und braucht sich vor den anderen Delain-Alben nicht verstecken. Meine Lieblinge sind „Ghost House Heart“, „Masters Of Destiny“, „Burning Bridges“ und „The Greatest Escape“.


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    Wir bewegen uns nun nach Schweden und befassen uns mit einem sehr interessanten Metal-Genre: Metalcore!


    Amaranthe: Manifest


    Mit Amaranthe hab mich erst in diesem Jahr so richtig beschäftigt. Vorher hab ich hier und da mal den einen oder anderen Song der schwedischen Metal-Band gehört. Mit Erscheinen ihres inzwischen nun sechsten Albums „Manifest“ wurde mein Interesse geweckt. Und was soll ich sagen – diese Mischung aus Power-Metal, Melodic-Death-Metal, Pop und Dance-Rock ist einfach genial. Dazu tragen auch die drei Sänger bei. Elize Ryd hat eine unfassbar schöne Stimme, die beiden anderen Sänger sind aber nicht minder gut und sorgen für Abwechslung. Obwohl man klar den Metal-Sound heraushört, haben viele Songs auf dem Album ein großes Ohrwurmpotenzial. Eins meiner Favoriten ist der Song „Viral“ – passend zu unserer derzeitigen Situation. Und der Song geht ja mal richtig ab – könnt ich in Dauerschleife hören. „Strong“ (zusammen mit Noora Louhimo von Battle-Beast) ist ebenfalls ein solch grandioser Song, wie ihn nur Amaranthe machen kann. Jedenfalls gefällt mir „Manifest“ wirklich sehr und weckte mein Interesse für die Band.


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    Gut, dass war jetzt genug Metal. Wir wechseln mal das Genre und widmen uns dem Progressive Celtic Rock.


    Iona: The Book of Iona


    Hach Leute, Musik ist doch was Feines. Vor allem die von Iona. Die machen wirklich unglaublich schöne Musik. Kaum eine andere Band hat mich seit Jahren so sehr begeistert wie diese. Wenn man es aber genau nimmt – ist „The Book of Iona“ kein neu erschienenes Album sondern eben „nur“ eine umfassende Werkschau. Denn: Inzwischen wurden Iona 30 Jahre alt. Um dies zu feiern, wurde ein opulentes Box-Set veröffentlicht. Mastermind Dave Bainbridge hat dafür seit Anfang 2020 kontinuierlich an dem Iona-Box-Set gearbeitet (die schwierigen Zeiten taten ihr übriges). Herausgekommen ist eine wundervolle Zusammenstellung aller erschienenen Iona-Studioalben. Jedem Album liegt noch eine „Companion-CD“ mit Demos, und aussortierten Songs bei. Und: Es gibt noch eine CD mit neu aufgenommenen Versionen einiger Iona-Songs. Auf dieser wirken die ehemaligen Iona-Bandmitglieder David Fitzgerald, Nick Beggs, Frank Van Essen, Troy Donockley, Terl Bryant, Tim Harries, Martin Nolan, Mike Haughton, Martin Neil und Phil Barker mit. Für mich als Fan ist „The Book of Iona“ vielleicht das größte Geschenk des Jahres 2020.


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    Die Ärzte: HELL


    Wiederum ein gänzlich anderes Genre. – dieses Mal geht’s in den Punk-Rock und Punk-Pop. Bei den Ärzten ist es wie mit alten Freunden die man ein wenig aus den Augen verloren hat. Sieht man sich dann nach langer Zeit wieder, stellt man dann doch fest, wie sehr man einander mag und schwelgt in alten Erinnerungen. Die Ärzte gibt’s gefühlt schon ewig und waren ein Teil meiner Jugend. Live hab ich die Band vor Jahren auch schon gesehen und kann viele ihrer alten Lieder noch auswendig mitsingen. „HELL“ ist nach all den Jahren, seitdem die Band nun besteht, ein richtig tolles Album. Und es fühlt sich ein bisschen wie früher an. Beim hören der neuen Songs stellt sich bei mir so ein vertrautes Gefühl ein, welches ich nicht beschreiben kann. Wisst ihr was ich meine?


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    The girl from all those songs
    Who made everything feel right
    She came in like an angel, into your lonely life
    And filling your world with light
    Oh, and everybody told you "you're oh so lucky"
    ___
    Mein Iona-Thread: Iona

    Meine Musiksammlung: Discogs

    Mein Blog: http://earl-of-mar.blogspot.de/

  • Hallo Synclavier,


    vielen Dank für Deinen interessanten Musikrückblick 2020. „Manifest“ hat mein Interesse geweckt. Die CD wurde gerade bestellt.


    Zu „Hell“ meine volle Zustimmung. Ich habe die Band unzählige Male live gesehen, 2013 war hier wirklich die Luft raus. Man merkte als langjähriger Fan der Truppe, dass hier vieles, was diese Band stets ausmachte, verloren gegangen war. Daher ist jetzt im Nachgang durch viele sehr interessante Interviews mit Bela, Farin und Rod sehr gut nachvollziehbar, wie tot diese Band eigentlich schon war. Ich war sehr skeptisch, als die Infos zum neuen Album bestätigt wurden. „Auch“ hatte mich trotz einiger interessanter Songs („Sohn der Lehre“!!!) nich als Ärzte-Album eingefangen. Nachdem ich „Hell“ das erste Mal komplett gehört hatte, war ich zuerst etwas ratlos. Was ich aber sofort gespürt habe, war die Liebe zur Musik und die wiedergefundene Freundschaft der Drei. Das erste Hören war vermutlich nicht „frei“, weil ich mir so sehr gewünscht hatte, dass ich nochmals ein Album von die Ärzte wie früher „aufsaugen“ kann. Was soll ich nun sagen. 1985 hat mich das Ärzte-Fieber gepackt (mit 10!!!), 2020 mit 45 brennt es wieder! „Hell“ ist meiner Meinung nach ein verdammt gutes Album geworden, mit diesem Ergebnis hätte ich nie gerechnet. Es ist für mich in der Top 3 der besten Alben der Band. Rein musikalisch ist „Hell“ für mich mit das beste von die Ärzte überhaupt. Die Texte sind grandios, allen voran „Ich, am Strand“. So einen Song kann nur Farin Urlaub schreiben. Im Kontext mit „Das letzte Lied des Sommers“ erfährt „Ich, am Strand“ im Subtext nochmals eine ganz andere Power.


    Lange hat mich kein Album mehr so gefesselt, wie „Hell“. Ich weiß daher genau, was Du meinst :thumbup:;)

    viele grüsse


    mike

  • Wow die Ärzte gibt es noch? Also eigentlich sollte mich das nicht wundern, aber die habe ich schon so lange nicht mehr auf dem Schirm, dass ich sie aus meiner Erinnerung gestrichen habe.

    Aber ich stimme dir zu, die Beschreibung mit den "Alten Freunden" finde ich sehr passend. Obwohl es neu und "anders" ist, da wir uns ja alle ein bisschen verändert haben, ist es doch sehr vertraut.

    Danke!

    Gorillaz - Song Machine Season One. Der Rap- und Hip Hop-Anteil hat abgenommen, was der Platte gut bekommt. Sehr abwechslungsreich, nie langweilig, verarbeitet diverse Musikstile in einer hohen Qualität ohne aus ihnen Brei zu machen. Alles sehr gut produziert. Ich jedenfalls kann mich trotz der musikalischen Vielfalt bestens dabei entspannen. Für mich das beste Gorillaz-Album.

    Die Platte habe ich zufällig auch gehört, war anfangs sehr skeptisch und voreingenommen eben wegen den Hip-Hop Einlagen und wurde positiv überrascht.


    Leider habe ich selber kein Best Album beizutragen, da ich mich viel mit meiner alten Sammlung beschäftigt habe. Was man so alles auf alten Festplatten findet ist erstaunlich. ;)